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Eugene Francis Charles d Albert kurz Eugen d Albert 10 April 1864 in Glasgow 3 Marz 1932 in Riga war ein britisch schweizerischer Komponist und Pianist franzosisch englischer Abstammung Eugen d Albert Foto Ferdinand Schmutzer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Opern 2 2 Orchesterwerke 2 3 Kammermusik 2 4 Klaviermusik 2 5 Vokalmusik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Eugen d Albert 1900 nbsp Eugen d Albert im Aufnahmesalon Hupfeld fur das Meisterspiel Klavier DEA Leipzig 1909 source source d Albert spielt Chopin Polonaise As Dur op 53 historische Welte Mignon Aufnahme von 1905 nbsp Autograph von d Albert vom 29 Oktober 1900 nbsp Villa Teresa in Kotitz Coswig D Albert war der Sohn des Ballettkomponisten Charles d Albert 1809 1886 der in Deutschland als Sohn eines franzosischen Vaters und einer englischen Mutter geboren worden war Unter seinen Vorfahren befinden sich die italienischen Komponisten Giuseppe Matteo Alberti 1685 1751 und Domenico Alberti um 1710 1740 Eugen d Albert besass bis 1918 die britische Staatsburgerschaft und nahm dann die schweizerische an 1 Zeitweise lebte er in Lugano 2 Er fuhlte sich jedoch Deutschland verbunden beherrschte die deutsche Sprache vertonte ausschliesslich deutsche Texte und bevorzugte die deutsche Form seines Vornamens Er erhielt Musikunterricht von seinem Vater kam mit zehn Jahren an die New Music School in London und war dort Klavierschuler von Ernst Pauer der von den pianistischen Fahigkeiten dieses Schulers beeindruckt war 1881 lernte d Albert Franz Liszt kennen dessen Schuler er in Weimar wurde Zahlreiche Konzertreisen schlossen sich an diese Ausbildung an und d Albert wurde besonders als Interpret der Werke Johann Sebastian Bachs und Ludwig van Beethovens beruhmt Sein Interpretationsstil wurzelte noch ganz in der Virtuosentradition des 19 Jahrhunderts Das gilt auch fur seine Bach Bearbeitungen 1884 liess er sich mit seiner ersten Frau Luise geborene Salingre in Eisenach nieder wo ihr Sohn Wolfgang geboren wurde Mit 22 Jahren 1886 87 liess sich d Albert auf seinem Grundstuck Bornstrasse 9 ein exzentrisches Gartenhaus die Villa d Albert errichten Das gemeinsam mit dem Coburger Architekten Julius Martinet unter Einfluss der Hannoverschen Schule erstellte Turmhaus bestehend aus nur drei ubereinander angeordneten prachtvollen durch Wendeltreppe miteinander verbundenen Zimmern nutzte er fur das ungestorte Komponieren etwa an der Oper Der Rubin 3 In seiner Jugend hat er wallendes Haar und tragt meist eine eng anliegende Hose aus grunem Jagerstoff Er ist begeisterter Dreiradfahrer Nur vegetarisches Essen nimmt der Gesundheitsbewusste zu sich Gern geniesst er ein Glaschen Wein In der Stadt wird er selten gesehen denn eine engere Beziehung unterhalt der schuchterne d Albert nur mit Oberburgermeister Dr Georg Eucken Er ist romantisch und traumerisch veranlagt was sich nicht zuletzt am Bau des Gartenhauses zeigt 4 Die ersten eigenen Kompositionen erschienen in dieser Zeit darunter die Klaviersuite d Moll op 1 1883 sein erstes Klavierkonzert 1884 die Sinfonie F Dur 1886 und das erste Streichquartett 1887 In dieser Zeit galt d Albert als der bedeutendste Pianist der Gegenwart 5 Regelmassig trat er als Gastdozent und Solist bei Konzerten im Berliner Klindworth Scharwenka Konservatorium auf Noch nach seinem Wegzug von Eisenach 1889 kam er auch nach Eisenach zu Konzerten wobei die Eisenacher Tagespost 1914 die Zauberhande eines Begnadeten ruhmte 1893 wandte sich d Albert mit dem Chorwerk Der Mensch und das Leben nach Otto Ludwig erstmals der Vokalmusik zu Im selben Jahr wurde seine erste Oper Der Rubin nach Friedrich Hebbel uraufgefuhrt Wie ihre Nachfolger Ghismonda 1895 und Gernot 1897 stand sie unter dem Einfluss Richard Wagners Der heitere Einakter Die Abreise 1898 zeigte bereits eine eigene musikalische Sprache doch der Durchbruch als Opernkomponist gelang erst mit Tiefland 1903 seiner meistgespielten Oper Mit diesem Werk schuf d Albert eine deutsche Variante des italienischen Verismus die auch sein weiteres Opernschaffen bestimmte D Albert schrieb 21 Opern und vernachlassigte fur diese Arbeit mehr und mehr sein Klavierspiel doch konnte er den Tiefland Erfolg nicht wiederholen Unter den spateren Werken ragen Die toten Augen 1916 und Der Golem 1926 heraus D Albert war sechsmal verheiratet unter anderem mit der Sangerin Hermine Finck verh 1895 1910 der Schauspielerin Ida Fulda ver 1910 1913 der Pianistin Friedericke Jauner verh 1913 1921 sowie mit der Pianistin und Komponistin Teresa Carreno ver 1892 1895 6 mit der er 1891 bis 1895 in der Villa Teresa in Kotitz heute Stadtteil von Coswig bei Dresden lebte Fur die Scheidung von seiner sechsten Frau Virginia Zanetti reiste d Albert aus rechtlichen Grunden nach Riga wo er 1932 starb Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Morcote Schweiz nbsp Grab von d Albert auf dem Friedhof von MorcoteWerke BearbeitenOpern Bearbeiten Der Rubin Oper 2 Akte Libretto E d Albert nach Friedrich Hebbel Urauffuhrung 12 Oktober 1893 Karlsruhe Hoftheater Ghismonda Oper 3 Akte Libretto E d Albert nach Karl Immermann Die Opfer des Schweigens Urauffuhrung 28 November 1895 Dresden Hoftheater Gernot Oper 3 Akte Libretto Gustav Kastropp Urauffuhrung 11 April 1897 Mannheim Hoftheater Die Abreise Musikalisches Lustspiel 1 Akt 50 Min Libretto Ferdinand Graf von Sporck nach August Ernst von Steigentesch Urauffuhrung 28 Oktober 1898 Frankfurt Opernhaus Hollandisch Februar 1902 Amsterdam Kroatisch 29 Oktober 1915 Zagreb Englisch 3 September 1925 London Franzosisch 7 November 1932 Brussel Kain Oper 1 Akt Libretto Heinrich Bulthaupt Urauffuhrung 17 Februar 1900 Berlin Konigl Opernhaus Der Improvisator Oper 3 Akte Gustav Kastropp nach Victor Hugo Angelo der Tyrann von Padua Urauffuhrung 26 Februar 1902 Berlin Konigl Opernhaus Tiefland Musikdrama 2 Akte und Prolog 135 Min Libretto Rudolf Lothar nach Angel Guimera Terra baixa Urauffuhrung 15 November 1903 Prag Neues Deutsches Theater Flamisch 1 Dezember 1906 Antwerpen Schwedisch 9 Oktober 1908 Stockholm Ungarisch 17 November 1908 Budapest Slowenisch 1909 Ljubljana Danisch 21 Oktober 1909 Kopenhagen Italienisch 18 Januar 1910 Barcelona Englisch 5 Oktober 1910 London Kroatisch 18 November 1910 Zagreb Polnisch Marz 1911 Warschau Franzosisch 21 Marz 1911 Nizza Norwegisch 12 Dezember 1913 Oslo Russisch 14 Dezember 1915 Petrograd Lettisch 2 November 1920 Riga Rumanisch 1924 Clausenburg Flauto solo Musikalisches Lustspiel 1 Akt 60 Min Libretto Hans von Wolzogen Urauffuhrung 12 November 1905 Prag Neues Deutsches Theater Tragaldabas der geborgte Ehemann komische Oper 4 Akte Libretto Rudolf Lothar nach Auguste Vacquerie Urauffuhrung 3 Dezember 1907 Hamburg Stadttheater Izeyl Oper 3 Akte Libretto Rudolf Lothar nach Paul Armand Silvestre und Eugene Morand Urauffuhrung 6 November 1909 Hamburg Stadttheater Die verschenkte Frau Oper 3 Akte Libretto Rudolf Lothar nach E Antony Urauffuhrung 6 Februar 1912 Wien Hofoper Liebesketten Oper 3 Akte Libretto Rudolf Lothar nach Angel Guimera La filla del mar Urauffuhrung 12 November 1912 Wien Volksoper Wien Neufassung 8 Marz 1918 Berlin Dt Opernhaus Die toten Augen eine Buhnendichtung 1 Akt und Prolog 120 Min Libretto Hanns Heinz Ewers und Marc Henry nach Marc Henry Les yeux morts Komponiert 1912 13 Urauffuhrung 5 Marz 1916 Dresden Hofoper Danisch 17 Marz 1918 Kopenhagen Schwedisch 27 September 1920 Stockholm Polnisch Herbst 1920 Warschau Ungarisch 12 November 1921 Budapest Der Stier von Olivera Oper 3 Akte Libretto Richard Batka nach Heinrich Lilienfein Urauffuhrung 10 Marz 1918 Leipzig Stadttheater Revolutionshochzeit Oper 3 Akte Libretto Ferdinand Lion nach Sophus Michaelis Urauffuhrung 26 Oktober 1919 Leipzig Neues Stadttheater Scirocco Oper 3 Akte Libretto Karl Michael von Levetzow und Leo Feld Urauffuhrung 16 Mai 1921 Darmstadt Landestheater Mareike von Nymwegen Legendenspiel 3 Akte Libretto Herbert Alberti Urauffuhrung 31 Oktober 1923 Hamburg Stadttheater Der Golem Musikdrama 3 Akte 120 Min Libretto Ferdinand Lion nach Arthur Holitscher Urauffuhrung 14 Dezember 1926 Frankfurt Opernhaus Die schwarze Orchidee Oper 3 Akte Libretto Karl Michael von Levetzow Urauffuhrung 1 Dezember 1928 Leipzig Neues Theater Die Witwe von Ephesos Oper 3 Akte Libretto Karl Michael von Levetzow nach Gaius Petronius Arbiters Witwe von Ephesus Komponiert 1930 Nicht aufgefuhrt Mister Wu Oper 3 Akte vervollstandigt von Leo Blech Libretto Karl Michael von Levetzow nach Harry M Vernon und Harold Owen Urauffuhrung 29 September 1932 Dresden StaatsoperOrchesterwerke Bearbeiten Klavierkonzert Nr 1 h Moll op 2 1884 Sinfonie F Dur op 4 1886 Esther Ouverture zu Franz Grillparzer op 8 1888 Klavierkonzert Nr 2 E Dur op 12 1893 Cellokonzert C Dur op 20 1899 Aschenputtel Suite op 33 1924 Sinfonisches Vorspiel zu Tiefland op 34 1924 Kammermusik Bearbeiten Streichquartett Nr 1 a Moll op 7 1887 Streichquartett Nr 2 Es Dur op 11 1893 Klaviermusik Bearbeiten Suite d Moll fur Klavier op 1 1883 Klaviersonate fis Moll op 10 1893 weitere KlavierstuckeVokalmusik Bearbeiten Der Mensch und das Leben fur Chor op 14 1893 Seejungfraulein Szene fur Singstimme und Orchester op 15 1897 Wie wir die Natur erleben fur Sopran oder Tenor und Orchester op 24 1903 2 Lieder fur Sopran oder Tenor und Orchester op 25 1904 Mittelalterliche Venushymne fur Tenor Mannerchor und Orchester op 26 1904 An den Genius von Deutschland fur Solostimmen und Chor op 30 1904 58 LiederLiteratur BearbeitenHans Arnold 6 Frauen um Eugen d Albert Lebensroman eines grossen Kunstlers Eden Verlag Berlin 1959 Werner Bollert d Albert Eugen Franz Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 138 Digitalisat Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 19 Charlotte Pangels Eugen d Albert Wunderpianist und 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ALTERNATIVNAMEN Albert Eugene Francis Charles d KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und PianistGEBURTSDATUM 10 April 1864GEBURTSORT GlasgowSTERBEDATUM 3 Marz 1932STERBEORT Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen d Albert amp oldid 237436528