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Der Golem ist ein Musikdrama in drei Akten von Eugen d Albert Das Libretto verfasste Ferdinand Lion nach einem Drama von Arthur Holitscher Die Urauffuhrung der Oper war am 14 November 1926 am Opernhaus Frankfurt Es sangen Elisabeth Kandt Lea Julius vom Scheidt Rabbi und Jean Stern Golem Dirigent war Clemens Krauss Regie fuhrte Lothar Wallerstein 1 WerkdatenTitel Der GolemOriginaltitel Der GolemOriginalsprache deutschMusik Eugen d AlbertLibretto Ferdinand Lion und Margit LabouchereUrauffuhrung 14 November 1926Ort der Urauffuhrung FrankfurtSpieldauer ca 2 StundenOrt und Zeit der Handlung Prag 1600PersonenDer Golem Bariton Rabbi Loew Bass Lea seine Pflegetochter Sopran Sein Junger Tenor Kaiser Rudolf II Bariton 1 Jude Tenor 2 Jude Bass Tycho Brahe Stumme Rolle Volk der Juden Manner Frauen Junglinge Madchen Salomo die Konigin von Saba Zwerge Riesenneger Knaben Madchen Manner die Affen Pfauen und Kamele fuhren Pantomimen Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 2 Tontrager 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErster Akt Bearbeiten Rabbi Loew hat den Stein den Golem wiedergefunden und ausgegraben Dieser Golem der von den Hebraern beim Auszug aus Agypten einst begraben wurde kann durch magische Praktiken belebt werden Der Rabbi hat gemeinsam mit seinem Junger den Stein in sein Haus geschafft Nachdem Lea Loews Adoptivtochter weggeschickt wurde beginnt die Prozedur der Erweckung des Golem Der Rabbi wird in seinem Tun unterbrochen durch den unerwarteten Besuch Kaiser Rudolfs II in dessen Begleitung sich auch der Astronom Tycho Brahe befindet Der Monarch erhofft sich beim Rabbi Antworten auf die letzten Fragen zu erhalten Auf seinen Wunsch hin beschwort der Rabbi mittels einer Laterna magica eine Vision herauf die Begegnung Konig Salomons und der Konigin von Saba Der Herrscher erkennt freilich nicht den verborgenen Sinn dieser Vision und bricht ohne von seiner Schwermut geheilt zu sein wieder auf Loew kann jetzt sein Werk vollenden Der Golem wird wieder zum Leben erweckt Rabbi Loew jedoch weit davon entfernt die geistige Botschaft zur Geltung zu bringen die jener reprasentiert will aus ihm lediglich seinen Famulus machen Als Lohn fur seine Hilfe bei der Erweckung des Golem bittet der Junger um die Hand von Lea welche er nie zuvor gesehen hat Der Rabbi willigt ein warnt aber den Junger Lea ein Findelkind sei vielleicht keine Judin sie sei zugleich Kind Frau und Uber Frau gleichzeitig zutiefst mit ihrer Umgebung verwachsen und doch der Welt der Menschen entruckt Der Rabbi stellt seine Tochter dem Junger vor Lea macht sich uber den jungen Mann lustig Ihre Aufmerksamkeit wird dann von jener seltsamen Kreatur gefesselt die ihr Vater ihr gegenuber als einen stummen Diener ausgibt Rabbi Loew und der Junger verlassen das Haus Lea die sich dem Bann des Golem nicht entziehen kann bemuht sich diesem die Sprache beizubringen Tatsachlich gelingt ihr dies doch fluchtet sich der Golem der darunter leidet Mensch zu werden in die Eintonigkeit seiner Arbeit Zweiter Akt Bearbeiten Zur Zeit des Laubhuttenfestes beklagt der Rabbi das Schweigen Gottes angesichts der Ratlosigkeit der Gemeinde Er begibt sich in die Synagoge und lasst Lea und den Golem der die Sprache der Menschen vergessen zu haben scheint allein Der Junger macht Lea den Hof indem er ihr den Reiz eines ruhigen und gottesfurchtigen Ehelebens in verlockenden Farben ausmalt Aber Lea nach wie vor von dem Golem fasziniert erreicht dass ihr der Junger im Austausch gegen einen Kuss die Identitat des Golem enthullt und bemuht sich dann eifrigst den Junger fortzuschicken Beim Anblick dieser Szene erwacht im Golem die tierische Begierde Er ganz Korper fuhlt sich von Lea ganz Geist genauso angezogen wie sie sich von ihm Doch seine unbeholfenen Annaherungsversuche drohen zur Vergewaltigung ja zum Mord zu werden In ihrem Schrecken erleidet die fallsuchtige Lea einen epileptischen Anfall Der Golem den ihre Reglosigkeit an seine eigene Leblosigkeit erinnert als er im Boden ruhte empfindet Mitleid fur Lea Dieses Mitfuhlen verleiht ihm Seele Aus der Maschine wird Tier dann Mensch Er verwandelt sich ganz so wie Lea als sie wieder zu Bewusstsein kommt Sie bilden nun nur noch ein Wesen in Symbiose Zwischen Lea der sich sinnbildlich das deutsche Schicksal verbindet und dem Golem der Projektion des judischen Volkes hat eine Verschmelzung stattgefunden Eine Gruppe aus Spanien vertriebener Juden die Rabbi Loew zu sehen wunschen wird von dem Golem empfangen dem Lea geheissen hat die Kleider ihres Vaters anzulegen der falsche Fuhrer der Gemeinde gebietet ihnen sich in ihrem neuen Refugium niederzulassen wo er sie beschutzen wird und wo ihr Exil ein Ende haben soll Als der Rabbi zuruckkehrt bemerkt er dass sich Lea und der Golem verwandelt haben Er fuhrt Lea mit sich fort und befiehlt dem Golem in seine ursprungliche Knechtschaft zuruckzukehren Der Golem lehnt sich gegen diese Gefuhllosigkeit auf und droht der Stadt Prag mit Zerstorung Dritter Akt Bearbeiten Der Rabbi ist aus Prag geflohen und hat Lea in das Observatorium Tycho Brahes verschleppt Doch seine verangstigte Gemeinde stromt ebenfalls diesem Orte entgegen und sammelt sich um ihn wahrend man in der Ferne das verwustete Ghetto den Flammen zum Opfer fallen sieht Mutter und Greise ergeben sich dem Schrecken die Madchen der Resignation die jungen Manner des Ghettos bereiten sich vor gegen das Ungeheuerliche zu kampfen Um jene zu retten die sie einst als Fremde aufgenommen haben lockt Lea den Golem durch ihren Gesang an und opfert damit ihn und sich selbst Die beiden aufs Neue vereinten Wesen vergessen die Welt um sich her Der Rabbi zelebriert das Bundnis der beiden Wesenheiten Ihre Verschmelzung ist todlich fur den Golem wie auch fur Lea Als das Volk den Golem diesen Boten der die Erinnerung an Verfolgung und Heimatlosigkeit wachgerufen hat steinigen will greift der Rabbi ein Der Golem war der Wachter der ihnen die Bedingungen des Menschseins das Exil ins Gedachtnis zuruckgerufen hat Der Rabbi gibt den Golem der Tragheit der Materie zuruck wahrend das Volk seinem Schicksal entgegengeht Tontrager Bearbeiten2010 veroffentlichte das Label Dabringhaus und Grimm eine Liveaufnahme der Oper mit den Sangern Mark Morouse Golem Alfred Reiter Rabbi Loew Ingeborg Greiner Lea dem Chor des Theaters Bonn und dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Stefan Blunier Literatur BearbeitenDer Golem Musikdrama in drei Akten Dichtung von Ferdinand Lion Musik von Eugen d Albert Universal Edition Wien 1926 DNB 571691544 Charlotte Pangels Eugen d Albert Wunderpianist und Komponist Eine Biographie Atlantis Zurich Freiburg i Br 1981 ISBN 3 7611 0595 9 Michel Beretti Dieser Stein soll Zeuge sein uber uns In Der Golem Ulmer Theater 1988 89Weblinks BearbeitenDer Golem Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Der Tag Wien 16 November 1926 S 7 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Golem Oper amp oldid 235425976