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Das Liszt Haus Weimar ist das heute als Museum genutzte fruhere Wohnhaus des Komponisten und Pianisten Franz Liszt in Weimar Das Haus befindet sich in der Marienstrasse17 vor dem Beginn der Belvederer Allee sudlich des Weimarer Stadtzentrums am Rande des Ilmparks SudwestansichtSudostansichtLiszt Denkmal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rundgang 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Haus wurde 1798 99 als Wohn und Dienststelle des grossherzoglichen Hofgartners erbaut Ausserdem befand sich hier auch die Hofgartnerei Die Plane fur das Haus entwarf der Hofarchitekt Johann Friedrich Rudolf Steiner Auf der gegenuber liegenden Strassenseite entstand ein Wohnhaus in der gleichen Form von Coudray 1818 19 1 Beide Gebaude die damals am Sudrand des Stadtgebietes lagen bilden einen reprasentativen Zugang zur Stadt Im Jahr 1819 wurde das Liszt Haus unter der Leitung des Architekten Clemens Wenzeslaus Coudray grundlegend umgestaltet so dass es heute zu den charakteristischen Beispielen der Weimarer klassizistischen Baukunst gehort Beteiligt war daran auch Baurat Carl Friedrich Christian Steiner 2 Das dem Liszthaus gegenuberliegende Pendant war das Haus des Flossgeldeinnehmers gewesen 3 4 Dieses Gebaude heute zur Bauhaus Universitat Weimar gehorig wie auch das Liszt Haus selbst besser gesagt das Gebaude der Hofgartnerei wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem der Luftangriffe auf Weimar getroffen 5 6 Nach einer Notsicherung im Winter 1945 46 erfolgten in den Jahren 1948 bis 1952 umfassende Instandsetzungs und Umbaumassnahmen 7 Im Erdgeschoss wohnten bis zum Jahr 1918 die Weimarer Hofgartner Von 1854 bis 1868 diente die obere Etage den Kunstmalern Friedrich Preller d A und Hermann Wislicenus als Atelier Liszt wohnte bevor er das Haus bezog von 1848 bis 1861 inoffiziell und de facto in der sogenannten Altenburg in Weimar offiziell dagegen im Weimarer Hotel Erbprinz Carl Alexander stellte 1869 Franz Liszt die obere Etage der Hofgartnerei zur Verfugung in der der Komponist bis zu seinem Tod 1886 jahrlich mehrere Monate im Wechsel mit Rom und Budapest verbrachte Die Einrichtung der Wohnraume in der oberen Etage fur Liszt erfolgte durch die Grossherzogin Sophie von Oranien Nassau Nach dem Tode Liszts am 31 Juli 1886 verfugte Carl Alexander dass die obere Etage museal genutzt werden solle Der Bechstein Flugel der Liszt bereits zu Lebzeiten von der Herstellerfirma zur Verfugung gestellt worden war ist ein Geschenk von Carl Bechstein an das neu gegrundete Museum Nach der Abdankung von Wilhelm Ernst und dem damit verbundenen Ende des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach 1918 wurde das Liszt Haus Eigentum des Landes Thuringen und als solches vom Goethe Nationalmuseum verwaltet Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark beschadigt und zu Beginn der 50er Jahre umfangreich restauriert 1954 ubernahmen die Nationalen Forschungs und Gedenkstatten der klassischen deutschen Literatur in Weimar heute Klassik Stiftung Weimar das Gebaude die in den Folgejahren umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchfuhrten Seit Juli 2006 werden die historischen Wohnraume durch eine Dauerausstellung im Erdgeschoss zu Liszts Leben und Wirken erganzt ein Kooperationsprojekt der Klassik Stiftung Weimar mit der Hochschule fur Musik Franz Liszt Weimar und der Bauhaus Universitat Weimar 2010 2011 erfolgte eine denkmalpflegerische Instandsetzung der historischen Innenraume des Obergeschosses und die Sanierung von Dach und Fassade Historische Ansichten nbsp Liszt Haus vor 1899 nbsp Liszt Haus nach 1899 mit Strassenbahn in Richtung Falkenburg nbsp Ruckseite mit Eingang 1959 nbsp Strassenansicht 1986 Rundgang BearbeitenObergeschoss Im Treppenhaus vor dem Eingang ins Obergeschoss befindet sich ein im impressionistischen Stil gehaltenes Gemalde von Franz Gustav Arndt 8 das der Weimarer Malerschule zuzurechnen ist Das Gemalde zeigt einen knienden Mann vor einem sitzenden Madchen im nachtlichen Wald und tragt den Titel Consolation Trost 9 Der eigentliche Rundgang beginnt im Obergeschoss mit dem Musiksalon in dem Liszt zwischen 1869 und 1886 seine regelmassigen Sonntagsmatineen stattfinden liess Hier steht der Bechsteinflugel und das Ibachklavier auf denen Liszt seine Schuler unterrichtete Das daneben liegende Arbeitszimmer enthalt einen grossen Schreibtisch und einen kleinen Sekretar uber dem ein Portratrelief des Grossherzogs Carl Alexander hangt Von hier gelangt man auch auf die andere Seite des Gebaudes in Liszts schlicht eingerichtetes Schlafzimmer Die Einrichtung Bett Waschtisch Stuhle Paravent ist durch eine Inventarliste des Jahres 1887 bezeugt Hier steht auch ein verschliessbarer Bucherschrank der Liszt zur Aufbewahrung von Noten diente Vom Schlafzimmer gelangt man in das Speisezimmer dessen Ausstattung nicht aus diesem Haus ist aber aus Liszts Besitz stammt Als drittes Obergeschosszimmer auf dieser Gebaudeseite ist das Dienerzimmer fur Liszts Kammerdiener Fortunato zu besichtigen das aber keine originalen Mobel von Liszt mehr enthalt Erdgeschoss Im Erdgeschoss wird in funf Raumen eine Dauerausstellung zur Biografie und den Wirkungsbereichen Liszts als Dirigent Organisator und Pianist gezeigt Ein Raum enthalt ein Horkabinett in dem zweimal taglich ein wechselndes Musikprogramm mit Klavierstucken und Orgelwerken von Liszt zu horen ist Der letzte Raum stellt Liszt als Komponisten und Padagogen auch in Bezug auf seine Religiositat vor nbsp Arbeitszimmer im Liszt Haus Weimar nbsp Speisezimmer im Liszt Haus Weimar nbsp Speisezimmer Liszt Haus Weimar andere Seite nbsp Schlafzimmer im Liszt Haus Weimar nbsp Steintisch unweit des Liszt Hauses WeimarUmgebung Unweit des Liszt Hauses steht im Park an der Ilm das Liszt Denkmal aus weissem Carrara Marmor welches der Bildhauer Hermann Hahn schuf und das 1902 enthullt wurde Ausserdem befindet sich in dem Bereich ein ovaler Steintisch der auch denkmalgeschutzt ist Literatur BearbeitenIsolde Bacher Hans Wilm Schutte Weimar 8 Auflage Baedeker Ostfildern 2013 ISBN 978 3 8297 1486 0 S 185 187 Christine Ganss Liszt Museum Klassik Stiftung Weimar Weimar 2006 DNB 119961999X Paul Kahl Die Weimarer Museen Ein erinnerungskulturelles Handbuch Sandstein Dresden 2022 ISBN 978 3 95498 635 4 S 112 116 Adolf Mirus Das Liszt Museum zu Weimar und seine Erinnerungen Breitkopf amp Hartel Leipzig 1902 Michael Schwalb Franz Liszt in Weimar Die Jahre von 1869 1886 in der Hofgartnerei Edition A B Fischer Berlin 2012 ISBN 978 3 937434 44 5 Hedwig Weilguny Das Liszthaus in Weimar 9 Auflage Nationale Forschungs und Gedenkstatten der Klassischen deutschen Literatur Weimar 1978 DNB 780651286 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liszt Haus Weimar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liszt Haus In Klassik Stiftung de Liszt Haus In Weimar de Das neue Liszt Museum In AsKI deEinzelnachweise Bearbeiten Rolf Bothe Clemens Wenzeslaus Coudray 1775 1845 ein deutscher Architekt des Klassizismus Bohlau Koln Weimar Wien 2013 ISBN 978 3 412 20871 4 S 399 Denkmalpflegerische Instandsetzung Liszthaus tectum de Hannelore Henze Ilse Sibylle Stapff Streifzuge durch das alte Weimar Weimar 2004 ISBN 3 86160 156 7 S 46 Ihre Angabe dass das Haus des Flossgeldeinnehmers in das Ende des 18 Jahrhunderts zu datieren sei durfte mit Rolf Bothe s Monographie zu Coudray klar widerlegt sein Liszthaus Weimar architekten thueringen de Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 43 https www deutsche liszt gesellschaft de franz liszt aufsaetze zu liszt 118 eine staette fuer die trophaeen des meisters architekten thueringen de Arndts Kunstlersignatur ist auf dem Gemalde vorhanden sowie auch die Widmung an Liszt jedoch kein Jahr Vermutlich stammt es aus den 1880er Jahren Das Gemalde ist insgesamt unscharf dargestellt Es bezieht sich nicht auf die Legende dass die Sphinxgrotte Liszts bevorzugter Aufenthaltsort gewesen sein soll Eine Stelle dieses Gemaldes konnte als ein grottenartiges Gebilde verstanden werden doch das ist hier nicht gemeint Das Gemalde stammt nicht aus dem originalen Bestand Liszts sondern gelangte 1956 dahin Das Bildthema geht auf die um 1849 50 entstandenen Consolations Klavierstucke zuruck Anregung zur Betitelung lieferte wahrscheinlich die gleichnamige Gedichtsammlung von Charles Augustin Sainte Beuve von 1830 Es tragt die Inv Nr Stempel 125 1956 Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar Bauhaus Museum Furstengruft Goethe und Schiller Archiv Goethemuseum Stutzerbach Goethe Nationalmuseum Goethes Gartenhaus Goethes Wohnhaus Haus Hohe Pappeln Herzogin Anna Amalia Bibliothek Jacobsfriedhof Jagdhaus Gabelbach Kassengewolbe Liszt Haus Neues Museum Nietzsche Archiv Park an der Ilm Parkhohle Romisches Haus Russisch Orthodoxe Kapelle Schillerhaus Bauerbach Schillers Wohnhaus Schloss Belvedere Schloss Ettersburg Schloss Kochberg Schloss und Park Tiefurt Weimarer Stadtschloss Wielandgut Ossmannstedt Wittumspalais 50 974827777778 11 329994444444 Koordinaten 50 58 29 4 N 11 19 48 O Normdaten Korperschaft GND 4079117 8 lobid OGND AKS VIAF 132334619 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liszt Haus Weimar amp oldid 236490542