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In 19 Luftangriffen auf Weimar im Zweiten Weltkrieg warfen ganz uberwiegend die United States Army Air Forces mit Schwerpunkt zwischen 9 Februar und 31 Marz 1945 965 Tonnen Bombenlast auf das Stadtgebiet von Weimar und Industrieanlagen ab 1 Dabei fanden 1 254 Einwohner und 600 KZ Haftlinge und Kriegsgefangene den Tod Besonders der historische Stadtkern wurde von den Bombardierungen stark in Mitleidenschaft gezogen 2 Viele Kulturbauten offentliche Einrichtungen Wohnhauser und Industrieanlagen in Weimar wurden dabei zerstort oder erheblich beschadigt Bei einem schweren amerikanischen Luftangriff am 24 August 1944 wurden die dem KZ Buchenwald benachbarten Rustungsindustrieanlagen auf dem Ettersberg zerstort 500 Tote Inhaltsverzeichnis 1 Luftangriffe 1940 bis 1944 1 1 Luftangriff auf das KZ Buchenwald 1 2 Grossangriff am 9 Februar 1945 1 3 Weitere Luftangriffe 1945 2 Todesopfer 3 Materieller Schaden an Wohnhausern und Offentlichen Gebauden 4 Verluste und Schaden an Kulturbauten 5 Begrabnis und Gedenkstatten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLuftangriffe 1940 bis 1944 BearbeitenLeichte Luftangriffe der britischen RAF auf Weimar im Zweiten Weltkrieg begannen nachts am 23 und 24 April 1940 In der Nahe der Stadt gingen einzelne Spreng und Brandbomben nieder ohne grosseren Schaden anzurichten Am 24 Juli 1940 nachts warfen britische Flugzeuge aus etwa 100 Metern Hohe 50 Brandbomben auf den Forst Ettersberg ab Sie griffen auch das KZ Buchenwald im Tiefflug mit Maschinengewehren an ohne dass Personenschaden auftraten 3 In der Nacht vom 16 zum 17 August 1940 waren Goethes Gartenhaus 4 der Park die Geschaftsstelle des DRK in der Belvederer Allee und ein Hilfslazarett durch Bombenabwurfe betroffen Es gab starke Flak Abwehr 5 Im Jahr 1941 gab es 33 Fliegeralarme aber keine Angriffe 1942 erfolgten 3 Fliegeralarme keine Angriffe Weimar befand sich seit Anfang der 1940er Jahre auf einer britischen Zielliste mit Fisch Decknamen deutscher Stadte als Gwyniad Grosse Marane 6 1942 plante der britische Luftmarschall Arthur Harris monatlich zwei Tausend Bomber Angriffe auf Ziele in Deutschland In dieser Planung gab es auch einen Zielkomplex der zusammengefassten Stadte Eisenach Erfurt Gotha Jena und Weimar Im November 1942 befand sich Weimar auf einer britischen Liste deutscher Stadte mit geplanten Einascherungsbombardements die von Churchill aus strategischen Grunden zuruckgezogen wurde Im November 1943 wurde Weimar als Ziel in ein Kleines Ruhrgebiet mitteldeutscher Stadte einbezogen 7 Am 27 Mai 1943 abends Angriff eines einzelnen Flugzeugs mit Sprengbomben auf den Bahnhof Weimar Vier Zivilisten starben darunter drei Eisenbahner Im Jahr 1943 gab es 100 Fliegeralarme 8 Am 24 Marz 1944 erfolgte abends ein Angriff der USAAF in drei Wellen aus 4 000 bis 5 000 Meter Hohe mit 300 bis 400 Brandbomben auf den Bahnhof Weimar den Rustungsbetrieb Gustloff Werk I und Umgebung Es gab zahlreiche Brande ein Wachposten starb etwa 80 Menschen wurden obdachlos 9 Luftangriff auf das KZ Buchenwald Bearbeiten nbsp Luftbild von Buchenwald nach dem US Bombenangriff am 24 August 1944Am 24 August 1944 von 12 18 bis 12 48 Uhr griff bei klarem Himmel die 1st Bombardment Division der amerikanischen 8th Air Force mit 129 B 17 Flying Fortress in 6 8 Wellen aus 7 500 Metern Hohe als Primarziel die grossen Rustungsanlagen des KZ Buchenwald die Deutschen Ausrustungswerke im umzaunten Lagerbereich das Werk Gustloff II benachbart zum Lager und SS Einrichtungen auf dem Ettersberg an Die Fliegenden Festungen wurden von zahlreichen Jagdflugzeugen des Typs Mustang begleitet die nach Sicht operierten und sich als Jagdbomber an der Bombardierung beteiligten Im Kriegstagebuch der 8 US Luftflotte ist der Angriff unter Weimar an Armament Factory verzeichnet 10 Die Werkhallen und weitere Ziele wurden von insgesamt 303 Tonnen Bomben schwer getroffen 175 Stuck 1 000 Pfund Sprengbomben 583 Stuck 500 Pfund Sprengbomben und 279 Stuck 500 Pfund Brandbomben Es entstanden schwere Brande Zerstort wurden ausser den beiden genannten Rustungsindustrie Anlagen auch der Bahnhof mit Dienstgebaude Gleisanlagen und 29 Waggons Verwaltungsgebaude die SS Truppengaragen andere SS Einrichtungen Wohnhauser von SS Angehorigen Randbereiche des Haftlingslagers Krematorium Wascherei Desinfektion und das benachbarte Sonderlager Fichtenhain fur Prominente 388 Haftlinge 82 SS Leute und 24 Familienangehorige verloren ihr Leben 65 SS Leute wurden vermisst und 238 verwundet Es gab 2 000 1 462 verwundete Haftlinge auch sehr viele bis 525 bzw 600 Schwerverletzte unter ihnen 11 12 13 14 Die aus Haftlingen bestehende Lagerfeuerwehr hatte selbst drei Tote und zehn Schwerverletzte zu beklagen 15 Zahlen uber getotete deutsche Zivilarbeiter und angestellte fehlen Nach dem Angriff wurde auch der SPD Politiker Rudolf Breitscheid tot unter Trummern im Sonderbereich Fichtenhain geborgen der ausserhalb des eigentlichen KZ lag wahrend seine Frau Tony Breitscheid uberlebte Deren Nachbarin Prinzessin Mafalda von Hessen Tochter des Konigs von Italien und Ehefrau des Landgrafen Philipp von Hessen erlag am 27 August ihrer Verwundung und Verbrennungen 16 Ein weiteres Opfer war der tschechische Architekt Hugo Foltyn Die NS Propaganda behauptete dass auch Ernst Thalmann bei dem Bombenangriff ums Leben gekommen sei Nach Zeugenaussagen war er jedoch bereits am 18 August 1944 erschossen worden Eine Brandbombe zerstorte die beim Bau des Lagers geschonte machtige Goethe Eiche die wenig spater gefallt wurde Im Jahr 1944 gab es in Weimar 138 nach anderer Zahlung 225 Fliegeralarme Im Januar 1945 hatte das britische Bomber Command eine Liste mit neuen Zielen kleine und mittlere Stadte in Deutschland erarbeiten lassen Auch Weimar war auf dieser Liste fur Area Bombing verzeichnet 17 fur Flachenangriffe auf Wohngebiete zum Brechen der Moral der Zivilbevolkerung Anfang Februar 1945 wurde auf hochster angloamerikanischer Ebene eine Prioritaten Liste mit industriellen Ausweichzielen einschliesslich Weimar beschlossen die als Befehl an die Stabschefs der 8th Air Force und des Britischen Bomber Command herausging 18 Seit der Jahreswende 1944 1945 gehorten Luftalarme und leichtere Luftangriffe zum Alltag der Bevolkerung in Weimar Weimar zahlte Anfang 1945 mit 57 400 Einwohnern so viele wie bisher nie in der Geschichte der Stadt darunter eine grosse Anzahl Luftkriegsevakuierte und Fluchtlinge Schulen waren zu Lazaretten umgewandelt worden Neben den ublichen Luftschutzraumen diente die Parkhohle als 1944 eingerichteter Luftschutzkeller von Weimar Nennenswerte Jagd oder Flak Abwehr gab es nicht mehr Die Flak Batterien wurden im September 1944 aus Weimar zum Fronteinsatz abgezogen Das Deutsche Nationaltheater war im Oktober 1944 geschlossen und das davor stehende Goethe Schiller Denkmal bereits 1942 zum Schutz eingemauert worden Die Sarge von Goethe und Schiller wurden aus der Furstengruft in einen Schutzbunker in Jena gebracht Der Cranach Altar in der Herderkirche war bereits 1940 ausgelagert worden Grossangriff am 9 Februar 1945 Bearbeiten nbsp Eine US amerikanische B 17 Flying Fortress beim Bombenabwurf nbsp US amerikanische B 24 Liberator nbsp US Langstrecken Begleitjager P 51 Mustang 1944 nbsp Britischer Schnellbomber Mosquito 1944 Der 9 Februar 1945 ging als Schwarzer Freitag in die Weimarer Geschichte ein Er wurde zur grossten Katastrophe welche die Stadt bis dahin heimgesucht hatte Die USAAF stufte ihren Angriff als mittelschwer ein Am Morgen des 9 Februar starteten in den englischen Grafschaften Norfolk und Suffolk 198 B 17 und 271 Begleitjager vom Typ P 51 Mustang der 3rd Air Division der 8th Air Force Als Angriffsziel waren Rustungsbetriebe ausgewiesen Gegen 12 00 Uhr erreichten die 7 Geschwader nach einer Flugroute uber Ostende Aachen Koln Fulda Suhl Plauen und Jena aus Richtung Sudost nach Nordwest die Stadt Weimar Nach Zielmarkierung durch eine Rauchbombe uber dem Webicht warfen die Bomber in 3 4 Wellen zwischen 12 24 und 12 37 Uhr aus 5 000 bis 7 600 Metern Hohe 418 Tonnen hochexplosive Sprengbomben 1 925 Stuck 500 Pfund Bomben 19 auf die Innenstadt Industrieanlagen Gustloff Werk I 275 Treffer und das Reichsbahngelande Haupt und Guterbahnhof Betriebswerk ab Die Innenstadt wurde ein Trummerfeld einschliesslich vieler ihrer zahlreichen Kulturbauten 20 Die Strom und Wasserversorgung brachen zusammen 560 Wohnhauser wurden zerstort oder schwer beschadigt 2 000 Menschen dadurch obdachlos Zerstort oder schwer beschadigt wurden unter anderem das Goethe und das Schiller Haus die Stadtkirche St Peter und Paul das Deutsche Nationaltheater das ausbrannte das Wittumspalais die Markt Nordseite und das Stadthaus 461 Einwohner zusammen mit auslandischen Arbeitern Kriegsgefangenen und Haftlingen uber 1 100 Menschen verloren ihr Leben 21 Im Kindergarten der NSV in der Richard Strauss Strasse heute Kita Hufeland starben durch einen Volltreffer 31 Kinder insgesamt in Weimar etwa 85 Kinder Nach dem Angriff wurden 16 neue bombensichere Raume in der Parkhohle in Klinkerbauweise ausgebaut Zur Bergung von Verschutteten und Leichen sowie zur Trummerbeseitigung in Wohngebieten und Betrieben wurden nach diesem Angriff und den weiteren neben Luftschutz Personal Soldaten und Hitlerjungen auch Kriegsgefangene und Haftlinge eingesetzt Eine grosse Rolle spielte die Selbsthilfe der betroffenen Bevolkerung selbst bei der Bekampfung von Branden auf Dachern und beim Beseitigen von Brandbomben Als deutsche Abwehr waren nur einige Abfangjager und leichte Flak im Norden der Stadt im Einsatz gewesen Uber Weimar hatten die Amerikaner keine Verluste wahrend des Ruckflugs wurden drei Fliegende Festungen abgeschossen Weitere Luftangriffe 1945 Bearbeiten Am 11 Februar forderte ein nachtlicher Bombeneinschlag 6 Todesopfer Beim Bombenangriff am 23 Februar 1945 im Rahmen der Operation Clarion kamen besonders Am Horn ostlich des Parks an der Ilm und am Lindenberg an der Jenaer Strasse und der Webichtallee 32 Einwohner ums Leben Es gab viele Verschuttete und Verwundete Die 2nd Air Division der 8th Air Force hatte ab 11 46 Uhr mit 57 B 24 Liberator Bombern und starker Jager Eskorte aus 5 800 Metern Hohe die Bahnanlagen und Rustungsindustrie als Primarziel 136 Tonnen Bomben wurden abgeworfen 543 Stuck 500 Pfund Sprengbomben und 8 Stuck 100 Pfund Brandbomben Das Gustloff Werk I wurde verfehlt Gleisanlagen getroffen An diesem Tag gab es 7 mal Luftalarm Am 25 Februar erfolgten weitere Bombenangriffe ohne grossere Schaden Am 27 Februar erfolgte mittags ein Luftangriff der USAAF mit 500 Stabbrandbomben und einigen Sprengbomben Polizeiprasidium und weitere Umgebung nahmen schweren Schaden Es gab drei zivile deutsche Tote Einsatzkrafte wurden beim Loschen der zahlreichen Brande durch Tiefflieger behindert Am 27 Februar griffen amerikanische Tiefflieger einen Konvoi alliierter Kriegsgefangener Russen Englander Belgier und Franzosen auf offener Strasse an 117 118 von ihnen wurden dabei getotet 175 weitere zum Teil schwer verletzt Auch zwei deutsche Soldaten wurden getotet vier verwundet 22 Dieser Vorgang ereignete sich auf der Reichsautobahn bei Weimar zwischen den Abfahrten Gelmeroda und Nohra auf der Hohe Obergrunstedt 23 Die gefallenen Kriegsgefangenen wurden von Uberlebenden unterhalb des Friedhofs von Obergrunstedt beigesetzt Zunachst wurden Holzkreuze fur jede betroffene Nation aufgestellt 1965 errichtete man eine Gedenkstatte die nach der Wende bis 2015 in Vergessenheit geriet 24 Hauptartikel US Tieffliegerangriff bei Weimar 27 Februar 1945 Am 10 Marz griffen abends einzelne Kampfflugzeuge der RAF mit Sprengbomben und Luftminen die Innenstadt an und verursachten schwere Zerstorungen 9 oder 11 Menschenleben waren zu beklagen 25 Am 15 Marz abends attackierte erneut die RAF mit Jagdbombern die Gegend des Webicht Jenaer Strasse Berkaer Strasse und Silberblick an Am 17 Marz griffen die USAAF mittags um 13 18 bis 13 25 Uhr mit 30 Flugzeugen das Gustloff Werk I und Bahnanlagen an Durch 180 Spreng und Brandbomben starben 12 Menschen Es gab viele Verwundete und Verschuttete Bomben fielen auch auf das Webicht auf den Lindenberg in den Schlachthof auf eine Polizeikaserne Am Horn und auf die Wilhelmskaserne in der Leibniz Allee Am 31 Marz Karsamstag gab es morgens gegen 8 45 Uhr den 289 Fliegeralarm in Weimar 36 B 17 Bomber mit Eskorte der 1st Air Division legten als Gelegenheitsziel aus 7 300 Meter Hohe einen Bombenteppich 208 Stuck 1 000 Pfund Sprengbomben quer von der Falkenburg uber den Park bis zur Ackerwand und weiter bis zur Bodelschwingh Strasse und Jenaer Strasse und im Norden der Stadt 108 Tonnen Bomben zerstorten das Tempelherrenhaus an der Ilm zahlreiche Wohnhauser und die Eisenbahnlinie Weimar Jena Der Angriff kostete 77 Menschen das Leben Am 31 Marz war Weimar zunachst durch die 12 US Armee Gruppe fur einen strategischen Luftangriff des Bomber Command der RAF auf dessen Drangen freigegeben worden diese Zustimmung wurde dann jedoch von den Amerikanern kurzfristig zuruckgezogen 26 Die Luftangriffe gingen jedoch weiter bevorzugt jetzt durch Tiefflieger auch mit Bordwaffen auf Zivilisten 27 Am 5 April gab es 12 Tote Einwohner und Zwangsarbeiter beim letzten Angriff am 10 April 5 Tote Die gut erkennbaren Kasernen Anlagen aus den 1930er Jahren das Gauforum oder die Residenz des Gauleiters waren keine Ziele von Luftangriffen gewesen Der Schadensplan Schadenskarte von Weimar 1945 zeigt eindeutig zwei voneinander abgegrenzte Schwerpunkte der Bombardierungen die Innenstadt und den Industrie Komplex um die Gustloff Werke I im Nordosten der Stadt 28 nbsp Schadensplan der Stadt Weimar nach Kriegsende 1945Insgesamt erlebte Weimar 442 529 Fliegeralarme Von Januar 1943 bis April ertonten die Sirenen an 698 Tagen 29 Besonders 1944 und 1945 erfolgten haufige Uberfluge von Bomberstromen mit anderen Zielen in Mitteldeutschland Der Landkreis Weimar bot mit dem Fliegerhorst Nohra ein besonderes militarisches Ziel Doch erfolgten auch zunehmend Tieffliegerangriffe auf Anlagen der Reichsbahn Bahnhofe Stellwerke Gleise auf Eisenbahnzuge und Menschen im Freien Am 12 April morgens rollten die ersten US Panzer in das von der Wehrmacht geraumte Weimar ein ohne auf Widerstand zu stossen Am Morgen dieses Tages hatte noch ein Ultimatum des US Oberst Costello an den nicht mehr in Weimar befindlichen deutschen Stadtkommandanten den Oberburgermeister Otto Koch erreicht Wenn die Stadt nicht bis 8 30 Uhr ubergeben ware wurde sie durch ein schweres Luftbombardement und Artilleriebeschuss zerstort werden Koch erklarte gegenuber dem US Befehlshaber die kampflose Ubergabe 30 nbsp Die Parkhohle als Offentlicher LuftschutzraumTodesopfer BearbeitenDie Zahl der bei den Luftangriffen auf Weimar getoteten Einwohner wird mit 1 254 darunter 102 Kinder die der getoteten KZ Haftlinge auslandischen Arbeiter und Kriegsgefangenen mit 600 angegeben 31 32 Das sind zusammen 1 854 Todesopfer Geht man davon aus dass in dieser Zahl die bei dem Angriff auf die Rustungswerke des KZ Buchenwald am 24 August 1944 ums Leben Gekommenen nicht enthalten sind kommen noch einmal etwa 500 Tote hinzu 33 das waren 2 350 insgesamt Wie viele deutsche Soldaten in Weimar bei Luftangriffen ums Leben gekommen sind ist nicht bekannt Materieller Schaden an Wohnhausern und Offentlichen Gebauden BearbeitenDie unmittelbaren materiellen Bombenschaden in Weimar wurden auf rund 18 Millionen Reichsmark geschatzt 325 total zerstorte Hauser 750 Hauser mittelschwer bis leicht beschadigt 1 300 Wohnungen zerstort 4300 Wohnungen beschadigt 34 Man findet neben dem Totalverlust von 325 Gebauden auch die Angabe von 210 schwer 758 mittelschwer und 2 900 leicht beschadigten Gebauden von 5 824 insgesamt 35 Verluste und Schaden an Kulturbauten Bearbeiten nbsp Tempelherrenhaus zerstort 1945Die folgenden Angaben stammen aus dem Kapitel Weimar von Rudolf Ziessler aus dem Standardwerk Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg 1978 Einen guten Eindruck vom Ausmass der Zerstorungen vermittelt der Katalog zur Sonderausstellung des Stadtmuseums 2015 36 Flachenschaden durch die Bombenangriffe mit totaler Vernichtung des Denkmalbestandes traten vornehmlich am Markt in der Marktstrasse Windischen Strasse Rittergasse am Frauenplan sowie am Theaterplatz auf Zerstort oder in verschiedenem Masse beschadigt wurden Die Stadtkirche Herderkirche 9 Februar 1945 das Steildach wurde weitgehend zerstort die Holzgewolbe und die noch vorhandenen steinernen Gewolbe in den Ostteilen sturzten ein das gesamte Innere wurde in Mitleidenschaft gezogen Die Wiedereinweihung der Kirche wurde nach Wiederaufbau im Juni 1953 begangen Das Gelbe Schloss 9 Februar bis auf Umfassungsmauern zerstort Die Jagerhauser Marienstrasse das Mittelteil zerstort 37 Das Flossgeldeinnehmerhaus zur Kunsthochschule gehorend Ausgang Marienstrasse getroffen 38 Das Zeughaus 9 Februar schwer getroffen die Ruine bis auf Erdgeschoss Hohe abgetragen Das Wittumspalais 9 Februar 1945 schwer beschadigt das Dach Fenster und Turen komplett zerstort Das Tempelherrenhaus im Goethe Park am 9 Februar und am 31 Marz 1945 bis auf den Turm zerstort dieser als Ruine erhalten Das Kulissenhaus am Theaterplatz Dach und ruckwartige Teile beschadigt Das Landesmuseum Neues Museum durch Minenbombe besonders am Dach beschadigt Zur Ruine wurde es jedoch erst durch Vernachlassigung zur DDR Zeit Nachkriegsruine Nach der Wende in den 1990er Jahren Wiederaufbau 39 Das Deutsche Nationaltheater 9 Februar wurde ab Ende 1944 als Rustungsbetrieb genutzt weitgehend ausgebrannt die Hinterbuhne durch Sprengbomben zerstort Erhalten die Wandgemalde und das Aussere des Zuschauerhauses Erhalten blieb das seit 1942 durch Splitterschutz weitgehend gesicherte Goethe Schiller Denkmal vor dem DNT 40 Das Theaterkasino und Geschaftshaus Theaterplatz 1 zerstort Der Markt 9 Februar die Ost und Nordseite entlang der Kauf und Marktstrasse zerstort oder schwer in Mitleidenschaft gezogen Von den bedeutenden Gebauden am Markt blieb mit geringen Schaden verschont nur das Cranach Haus Die Hofapotheke am Marktplatz nach Teilzerstorung rechte Seite spater ganz abgetragen der zunachst notdurftig abgestutzte Renaissance Erker geborgen Das Haus Markt 8 aus dem 16 Jahrhundert zerstort Reste abgetragen Das Stadthaus Markt 9 zerstort bis auf Teile der Umfassungswande und des Giebels Die Historischen Weinstuben Furstenkeller Markt 15 Reste beseitigt Der Gasthof Erbprinz Markt 16 wo in einem Vorgangerbau die Familie Bach gelebt hatte die 3 ostlichen Achsen beschadigt und bis Erdgeschoss Hohe abgetragen Das Kaufhaus Tietz zerstort Frauenplan 9 Februar die Bebauung an der Nordseite des Platzes sowie an der Frauentor Strasse und Brauhaus Gasse aus 18 und 19 Jahrhundert zerstort Goethe Haus 9 Februar schwere Schaden am Mansarddach des Mittelrisalits rechter Seitenrisalit vollstandig zerstort Beschadigung des Inneren betroffen fast alle Mansardenzimmer auch Goethes Arbeitszimmer die darunterliegenden geraumten Wohnraume und das Junozimmer vernichtet das Urbinozimmer und die dahinterliegende Rundtreppe 41 Der Erweiterungsbau von 1933 34 ebenfalls schwer betroffen Die Wiederherstellungsmassnahmen dauerten bis Juni 1949 im Inneren bis Juni 1954 Schiller Haus 9 Februar durch Druckwellen von Sprengbomben erschuttert Der Wiederaufbau dauerte Jahre das Mansardengeschoss konnte der Offentlichkeit im Mai 1954 ubergeben werden Der hinter dem Schillerhaus liegende Gasthof Goldner Anker wurde zerstort Geleitstrasse 9 Februar 10 Marz Bebauung zwischen Musikschule Kornhaus und Bottchergasse schwer getroffen und spater weitgehend abgetragen Das Kornhaus Am Palais 4 als Franziskanerkirche errichtet schwer beschadigt Geleitstrasse 1 Renaissance Gebaude zerstort Geleitstrasse 3 Gebaude aus 18 Jahrhundert zerstort Geleitstrasse 4 Ecke Rittergasse Rokoko Fassade zerstort Gebaude der Grossherzoglichen Schatull Verwaltung am heutigen Beethovenplatz am 9 Februar 1945 schwer getroffen und eingesturzt 42 Deutschritterhaus schwer beschadigt 43 Lutzelburgisches Renaissancehaus am Zeughof schwer getroffen 44 Stadtbucherei und Messhaus schwer getroffen 45 Coudraysches Torhaus Erfurter Strasse beschadigt Weniger schwer betroffen waren Gebaude wie das Residenzschloss bei dem das Wandbild von Charles Crodel beschadigt wurde Goethes Gartenhaus das Kirms Krackow Haus der Sachsische Hof Also die gesamte Altstadt war davon betroffen Nach Ubernahme der Besatzung durch die Rote Armee ordnete der sowjetische Befehlshaber uber den Oberburgermeister am 11 Juli unter Androhung schwerster Strafen an binnen einer Woche Bautrummer und Unrat von den Strassen zu entfernen Dazu wurden alle Manner von 15 bis 65 und alle Frauen von 15 bis 50 Jahren verpflichtet Die systematische Enttrummerung der Ruinengelande begann im April 1947 Die dabei angefallene Schuttmenge wurde auf 60 000 Kubikmeter geschatzt 46 Begrabnis und Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur die Bombenopfer in Weimar ab 9 Februar 1945Die Toten des 9 Februar 1945 und der noch folgenden Luftangriffe fanden ihre letzte Ruhestatte auf dem Sudteil des Weimarer Hauptfriedhofs Berkaer Strasse Dort wurde ihnen eine Gedenkstele gesetzt Diese tragt die Inschrift DEN OPFERN DES 9 FEBRUAR 1945 ZUM EHRENDEN GEDENKEN Unterhalb der Graberfelder finden sich Gedenksteine mit den Namen der Opfer des grossten Teils der 1 254 ums Leben gekommenen Einwohner Weimars 47 Es gab oberhalb benachbart auch eine Gedenkstatte fur die am 28 August 1944 auf dem Hauptfriedhof beigesetzten SS Leute und Angehorige die bei dem Luftangriff auf die Rustungswerke und SS Einrichtungen auf dem Ettersberg KZ Buchenwald am 24 August ums Leben gekommen waren Jetzt finden sich dort noch einige steinerne Grabkreuze mit diesem Todesdatum vom Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge wie auch fur in Weimar im Zweiten Weltkrieg gefallene oder verstorbene Soldaten Die Dienstgrade auf einem Teil der Kreuze wurden erkennbar geloscht 48 Oberhalb des Graberfeldes steht ein Gedenkstein mit dem die Deutsche Hypothekenbank ihre 22 mannlichen und 15 weiblichen Mitarbeiter namentlich ehrt die am 9 2 1945 ihr Leben im Dienste der Deutschen Hypothekenbank durch den Fliegerangriff auf Weimar verloren Literatur BearbeitenRoger A Freeman Mighty Eighth War Diary JANE S London New York Sydney 1981 ISBN 0 7106 0038 0 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Akademie Verlag Berlin 1990 ISBN 3 05 000612 9 Gitta Gunther und Lothar Wallraf Geschichte der Stadt Weimar Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1975 Gitta Gunther Wolfram Huschke und Walter Steiner Hrsg Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1998 ISBN 978 3 7400 0807 9 Jens Riederer Text in Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Sonderausstellung im Stadtmuseum Weimar Hrsg Stadtmuseum Weimar 2015 ISBN 978 3 910053 57 1 Walter Steiner Renate Ragwitz Frank Funke Anke Bickel Weimar 1945 Ein historisches Protokoll Weimarer Schriften Heft 53 Hrsg Stadtmuseum Weimar 1997 ISBN 3 910053 29 7 Rudolf Ziessler Weimar In Gotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Band 2 Henschel Verlag Berlin 1978 S 497 505 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luftangriffe auf Weimar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walter Steiner Luftangriffe auf Weimar PDF 2005 Christian Handwerck unter Verwendung des Tagebuchs von Fritz Kuhnlenz Weimar im Bombenkrieg 2010 Klaus G Beyer Zerstortes Weimar Foto Sammlung 2 Alexander Rutz Schadenskarte der Luftangriffe auf Weimar Quelldaten fur GIS 3 Einzelnachweise Bearbeiten Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Akademie Verlag Berlin 1990 S 449 Gitta Gunther et al Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Weimar 1998 Olaf Groehler Anhalt im Luftkrieg Anhaltische Verlagsanstalt Dessau 1993 ISBN 3 910192 05 X S 7 Helmut Wolf Erfurt im Luftkrieg 1939 1945 Glaux Verlag Jena 2005 S 96 Jens Riederer in Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 s 61 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Akademie Verlag Berlin 1990 S 35 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Akademie Verlag Berlin 1990 S 69 74 179 Jens Riederer in Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 61 Jens Riederer in Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 62 Roger A Freeman Migthy Eighth War Diary JANE S London New York Sydney 1981 S 330 331 Roger A Freeman Mighty Eighth War Diary JANE S London 1981 S 330 Harry Stein Hrsg KZ Buchenwald 1937 1945 Begleitband zur standigen historischen Ausstellung Wallstein Verlag 1999 ISBN 3 89244 222 3 Eugen Kogon Der SS Staat Das System der deutschen Konzentrationslager Heyne Verlag Munchen 2006 S 299 300 Jens Riederer Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 62 Lagerfeuerwehr Buchenwald Stiftung Gedenkstatte Buchenwald Spiegel Online Weimar im Bombenkrieg Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Berlin 1990 S 385 389 US Air Forces Interner Bericht Zitiert nach Walter Steiner Weimar 1945 1997 S 49 50 Walter Steiner Luftangriffe auf Weimar Memento vom 29 Januar 2015 im Internet Archive 2005 Jens Riederer Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 63 Walter Steiner Weimar 1945 Weimar 1997 S 10 Jens Riederer Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 63 Sibylle Gobel Dem Vergessen entrissen Grabstatte fur 101 getotete Kriegsgefangene in Obergrunstedt wird saniert Arbeitsplatz von Jugendlichen In Thuringische Landeszeitung 12 Juni 2017 Jens Riederer Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 63 64 Helmut Wolf Erfurt im Luftkrieg 1939 1945 Glaux Verlag Jena 2005 ISBN 3 931743 89 6 S 211 Walter Steiner Weimar 1945 Hrsg 1997 Diverse Augenzeugenberichte S 181 195 Jens Riederer in Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 Anhang Schadensplane der Stadt Weimar insgesamt und der Innenstadt Stand nach Kriegsende 1945 Jens Riederer in Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 61 65 Walter Steiner Weimar 1945 Weimar 1997 S 154 ff 221 222 Gitta Gunther und Lothar Wallraf Geschichte der Stadt Weimar Weimar 1975 S 631 Gitta Gunther et al Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Weimar 1998 S 263 Harry Stein KZ Buchenwald 1937 1945 Begleitband zur standigen historischen Ausstellung Gottingen 1999 Walter Steiner Weimar 1945 Hrsg Weimar 1997 S 16 Gitta Gunther et al Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Weimar 1998 S 263 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Sonderausstellung im Stadtmuseum 2015 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 42 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 43 Rudolf Wendt Museum lange Jahre dem Verfall preisgegeben Thuringische Landeszeitung S 20 27 November 2017 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Weimar 2015 S 25 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer 2015 S 34 41 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 43 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 51 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 23 Bilder der Zerstorung Weimar 1945 Fotos von Gunther Beyer Katalog zur Ausstellung des Stadtmuseums Weimar 2015 S 44 Gitta Gunther Weimar Chronik Vierte Folge Heft 10 Weimar 1984 S 10 Gitta Gunther et al Hrsg Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Weimar 1998 S 263 1 Graberfeld fur zivile Bombenopfer und Soldaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftangriffe auf Weimar amp oldid 239068221