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Ein Luftschutzkeller oder Luftschutzraum ist eine bauliche Anlage zum Schutz vor Luftangriffen im Kellergeschoss eines Gebaudes vor allem wahrend des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs die nicht primar dem Luftschutz diente Abzugrenzen davon ist der Luftschutzbunker der demselben Zweck dient aber baulich ein eigenstandiges Gebaude darstellt Hinweisschild im Museum Industriekultur Osnabruck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Schweiz 1 2 DDR 2 Bauliche Ausrustung 3 Kennzeichnung 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entwicklung der Flugzeugtechnik in den 1930er Jahren liess es wahrscheinlich erscheinen dass im Falle eines Krieges Bomber auch Orte weit hinter der Frontlinie wurden treffen konnen Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erwies sich die Prognose als zutreffend Ein Weg die Zivilbevolkerung zu schutzen war in den Kellern von Wohnhausern Schutzraume einzurichten Dies hatte gegenuber offentlichen Luftschutzbunkern den Vorteil leichterer Erreichbarkeit durch die Schutzsuchenden und aus Sicht der Verwaltung der Moglichkeit die Kosten ganz oder teilweise auf private Hauseigentumer abzuwalzen Der Nachteil von Luftschutzkellern bestand darin dass sie in der Regel nicht so ausgebaut werden konnten wie offentliche Grossbunkeranlagen Auch in offentlichen Gebauden wie Schulen oder Verwaltungsgebauden wurden Luftschutzkeller eingebaut Schweiz Bearbeiten Auch in der Schweiz wurde im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs der Bau von Luftschutzkellern gefordert Im Jahr 1934 verabschiedete der Bund einen Beschluss zum Aufbau des Luftschutzes Das Ziel war es jedem Schweizer einen Platz in einer Luftschutzanlage bieten zu konnen Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden in der Schweiz fast 34 000 Anlagen DDR Bearbeiten Wahrend des Kalten Kriegs unterhielt der Zivilschutz der DDR eine grosse Zahl von trummer und strahlungssicheren Bauten und Luftschutzkeller in Wohnhausern und Verwaltungsgebauden sowie in WBS 70 Plattenbauten 1 Diese Bauten sind je nach Zeitpunkt der Aufhebung der Schutzraumbindung zum Teil noch in Gebrauch oder mussen als Landes oder Bundeseigentum im Ernstfall zur Verfugung stehen 2 Bauliche Ausrustung BearbeitenUm sich vor Giftgas behelfsmassig schutzen zu konnen dessen Einsatz nach den Erfahrungen im Ersten Weltkrieg befurchtet wurde wurden in manchen Luftschutzkellern Luftfilteranlagen und Gasschleusen mit zwei Turen eingebaut von denen im Falle eines Gasalarms immer nur eine geoffnet werden durfte Bei aneinander gebauten Hausern befanden sich die Luftschutzraume moglichst mit einem Zugang zum jeweiligen Rand des Gebaudes und waren mit einem Durchbruch zu den Nachbargebauden versehen der normalerweise mit dunnem Mauerwerk verschlossen war das im Ernstfall leicht durchbrochen werden konnte Dies eroffnete einen Fluchtweg durch die Kellerraume des Nebengebaudes ins Freie oder durch den nachsten Durchbruch weiter ins ubernachste Gebaude wenn der Zugang im eigenen Gebaude verschuttet wurde Kennzeichnung BearbeitenAn den Sockeln der Hauser wurden in Deutschland im Zweiten Weltkrieg an entsprechenden Stellen in weisser fluoreszierender Farbe wegen Verdunkelung oder Stromausfall die Abkurzungen LSK Luftschutzkeller oder LSR Luftschutzraum angebracht oft aber auch ausgeschrieben Verbunden war das ab dem 15 Marz 1944 verpflichtend mit Pfeilen die moglichst ebenfalls in Leuchtfarbe aufgemalt werden sollten 3 Gegebenenfalls wurde der zusatzliche Hinweis i H im Haus im Hof 4 angebracht Der Pfeil wies nicht nur auf den Eingang zum Luftschutzkeller hin sondern diente wenn ein Gebaude einsturzte auch der Rettungsmannschaft dazu den Zugang zu finden Notausstiege wurden ausser mit Pfeilen auch mit den Buchstaben N A markiert 5 Hinweise zu nahegelegenen Hydranten wurden mit einem H gekennzeichnet Luftungsschachte und Notausgange durch Stahlgitter abgedeckt Soweit sie noch vorhanden sind tragen sie die Beschriftung Mannesmann Luftschutz Die Wandaufschriften sind meist durch Neuanstrich des Gebaudes oder Verwitterung verschwunden nur in seltenen Fallen kann man sie heute noch erkennen Galerie Bearbeiten nbsp Historischer Luftschutzkeller des Stadtmuseums Traiskirchen nbsp Luftschutzkeller Museum in Erfurt nbsp Deutscher Luftschutzraum wahrend des Zweiten Weltkriegs um 1940 nbsp Luftschutzhinweis am Haupteingang der Universitat Berlin 1940 nbsp Luftschutzraummarkierung am Friedrich Schiller Gymnasium Pirna nbsp Luftschutzraummarkierung an einem Haus in Salbke nbsp Lage Kennzeichnung S v r Schutzraum vorne rechts fur den Luftschutzkeller Wilhelmplatz 6 in Duisburg Bruckhausen nbsp Stahl Aussentur der Gasschleuse im Luftschutzkeller Marschnerstrasse 5 Frankfurt am Main nbsp Splitterschutzblende vor Luftschutz Kellerfenster in Erfurt nbsp Stahltur als Splitterschutz vor einem Luftschutz Kellerfenster nbsp Abdeckgitter eines LuftschachtsLiteratur BearbeitenVorschrift der Luftwaffe L Dv 793 Baulicher Luftschutz Planung und Durchfuhrung der baulichen Massnahmen bei offentlichen Luftschutzraumen 1939 Robert Schwienbacher LSR Luftschutz Relikte des Zweiten Weltkrieges im Kolner Stadtgebiet Koln 2014 ISBN 978 3 9818619 3 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Luftschutzkeller Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Luftschutzraum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Offentliche Zivilschutzanlagen Info bei geschichtsspuren de Photographien zu Auszeichnungen von Luftschutzkellern in Wien Worte im Dunkel Fotos und weitere Informationen 1939 bis 1945 Mauerdurchbruche und VerbindungsoffnungenEinzelnachweise Bearbeiten Gunther Meyer Schutzbauwerke Schriftenreihe Luftschutz Heft 7 Verlag des Ministeriums des Innern DDR Berlin Wilhelmsruh 1 Auflage 1961 2 unveranderte Auflage 1962 Siehe bspw Sattigstrasse in Gorlitz Erlass des Reichsluftfahrtministeriums vom 15 Marz 1944 RABl I 127 1 http www zonebattler net 2006 06 24 malerisches menetekel http www renate trautwein de veroeffentlichungen geheimnisvollezeichen shtml Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftschutzkeller amp oldid 238735420