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Das Wielandgut Ossmannstedt ist das Landgut in Ossmannstedt nahe Weimar welches von 1797 bis 1803 Wohnsitz des Dichters Christoph Martin Wieland und seiner Familie war Wielandgut Ossmannstedt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Museum 3 Wielands Grab 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas heutige Gutshaus und der englische Park wurden von 1757 bis 1762 vom damaligen Premierminister des Herzogtums Sachsen Weimar Eisenach dem Reichsgrafen Heinrich von Bunau auf dem ehemaligen Rittergut siehe Geschichte Ossmannstedt errichtet Zwischen 1762 und 1775 nutzten Herzogin Anna Amalia und ihre Sohne das Anwesen als Sommersitz Von 1783 bis 1795 war der Illuminat August Dietrich Reichsgraf von Marschall auf Burgholzhausen Besitzer des Schatullguts Wieland kaufte das Anwesen 1797 Mit seiner grossen Familie lebte er hier sechs Jahre nach dem Vorbild der romischen Dichter Horaz und Cicero als poetischer Landjunker In Anlehnung an deren Landguter SABINUM und TUSCULUM nannte Wieland sein Ossmannstedter Refugium OSMANTINUM Hier entstanden unter anderem die Romane Agathodamon 1799 sowie Aristipp und einige seiner Zeitgenossen 1800 1801 Neben den Weimarer Dichtern und Gelehrten Goethe Schiller und Herder weilte unter anderem Heinrich von Kleist im Haus von Wieland in Ossmannstedt Als Gutsherr war nicht nur Wieland von den Dichtern der Weimarer Klassik nicht allzu erfolgreich Auch Goethe hatte in Oberrossla ein Gut besessen und annahernd zeitgleich aufgeben mussen Im Mai 1803 wurde das Gut an den Hamburger Kaufmann Christian Johann Martin Kuhne 1758 1827 verkauft Von 1859 bis 1896 war es im Besitz der Familie des Kammerrats John Grant of Glen Morrisson Er und seine Frau wurden neben dem Wielandgrab beigesetzt Auch diese Grabstatte wurde mit einem geschmiedeten Zaun der auch in gerundeter Form um die Grabstatte gefuhrt wurde eingefasst 1 1953 wurde die Grabstatte der Familie eingeebnet 2 Am 27 August 1896 erfolgte die Eigentumsubertragung des Wielandgutes an den Rittergutsbesitzer Otto Richard Bley 3 Er erweiterte sogleich den betrieblichen Teil des Anwesens mit Stallungen und Wagenremise in erheblichem Umfang Am 6 April 1935 ging der Besitz an seinen Sohn Bernhard Otto Bley uber 4 Am 19 Juli 1947 erfolgte die Enteignung im Rahmen der Bodenreform 5 1953 geht das Gut Ossmannstedt in den Besitz der Nationalen Forschungs und Gedenkstatten der klassischen Literatur Weimar NFG uber 2 Am 17 Mai 1913 reisten 570 Gaste im Rahmen der Generalversammlung der Goethe Gesellschaft zu einem Tagesausflug von Weimar nach Ossmannstedt zu einer Gedenkfeier an Wielands Grab 6 Am 19 Juni 1943 enthullt die in Weimar tagende Kleistgesellschaft bei einem Ausflug nach Ossmannstedt eine Gedenktafel am Gutshaus 7 Das Gut wurde Ende der 1940er Jahre geteilt die Wirtschaftsgebaude und die Umfassungsmauer in grossem Umfang abgerissen und das Gutshaus zur Schule umgebaut Grundlegende und umfangreiche Restaurierungsarbeiten erfolgten in den Jahren von 1968 bis 1974 und von 2003 bis 2005 Fruhsommer 1984 In den ehemaligen Wohn und Wirtschaftsgebauden befand sich zur DDR Zeit eine Polytechnische Oberschule POS die den Namen des Dichters trug und deren Lehrer und Schuler sich auch um die Pflege der Garten und Parkanlagen kummerten Die seit 1956 bestehende und 1983 neugestaltete Gedenkstatte bestand aus zwei Raumen im Erdgeschoss 8 nbsp Gutshaus mit Delphinbrunnen nbsp Wielandgut Ansicht vom Park nbsp Buste im Garten des Gutes nbsp Wielandhaus auf einer DDR Briefmarke von 1973Museum Bearbeiten nbsp Museum im GutshausAm 25 Juni 2005 wurde ein Museum mit einer Forschungsstatte im Gutshaus eroffnet Als einen symbolischen Ort fur die deutsche Spataufklarung bezeichnet Jan Philipp Reemtsma das Anwesen dessen Restaurierung massgeblich ihm als Wieland Forscher und Mazen zu verdanken ist Das Wielandgut gehort zur Klassik Stiftung Weimar In deren Auftrag betreibt die Weimar Jena Akademie eine Bildungsstatte die neben kulturellen Seminaren auch Ubernachtungsmoglichkeiten und Tagungsraume anbietet Wielands Grab Bearbeiten nbsp Wielands Grab im Park von Gut OssmannstedtDer Gutspark an der Ilm birgt Wielands Grab er ruht dort gemeinsam mit seiner Ehefrau sowie Sophie Brentano Letztere die 1799 ihre Grossmutter Sophie von La Roche einstige Jugendfreundin und zeitweilige Verlobte Wielands zum Besuch des Dichters nach Ossmannstedt begleitet hatte erkrankte bei ihrem zweiten Besuch 1800 schwer und starb Auf ihren personlichen Wunsch hin und mit Unterstutzung des Weimarer Superintendenten Johann Gottfried Herder war sie die erste die im Gutspark am Ilmufer ihre letzte Ruhe fand Ein Jahr spater folgte ihr Wielands Frau Anna Dorothea Am 25 Januar 1813 funf Tage nach seinem Tod wurde der Dichter selbst hier beigesetzt Den schlichten dreiseitigen Grabobelisken ziert das von Wieland eigens zu diesem Zweck geschaffene Distichon Liebe und Freundschaft umschlang die Verwandten Seelen im Leben und ihr Sterbliches deckt dieser gemeinsame Stein Man spricht vom schonsten deutschen Dichtergrab 9 Arno Schmidt schwarmte 1958 Wenige Meter entfernt unter Buschen fliesst die ruhrend schmale Ilm in einer Auswartskurve vorbei es ist schon eines unserer Nationalheiligtumer nach dem Jeder einmal im Leben wallfahren sollte um sein Om mani padme hum Oh du Juwel im Lotos oder Den rechten Weg richtig zu gehen fuhrt zur Vollkommenheit zu sagen 10 Literatur BearbeitenHeinrich Bock Besuch in Ossmannstedt In Ute Harbusch Gregor Wittkop Hrsg Kurzer Aufenthalt Streifzuge durch literarische Orte Wallstein Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0142 9 S 74 76 Stefan Grosz Der Garten als Tusculum Wielands Landgut in Ossmannstedt In Die Gartenkunst Heft 19 1 2007 Werner Worms 2007 ISSN 0935 0519 S 87 92 Peter Henning Haischer Christoph Martin Wieland Ein Weltburger in Weimar Weimar 2015 ISBN 978 3 7374 0202 6 Paul Kahl Die Weimarer Museen Ein erinnerungskulturelles Handbuch Sandstein Dresden 2022 ISBN 978 3 95498 635 4 S 106 111 Jan Philipp Reemtsma Klaus Manger Hrsg Wielandgut Ossmannstedt 2 Auflage Klassik Stiftung Weimar Weimar 2008 ISBN 978 3 7443 0142 8 Michael Zaremba Christoph Martin Wieland Aufklarer und Poet Eine Biografie Bohlau Koln 2007 ISBN 978 3 412 22006 8 S 217ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wielandgut Ossmannstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wielandgut Ossmannstedt In Klassik Stiftung de Gutspark Ossmannstedt In Klassik Stiftung de Wielandgut Ossmannstedt In Weimarer Land Travel Wielandgut Ossmannstedt In Ossmannstedt info Website des Wieland ForschungszentrumsEinzelnachweise Bearbeiten Grit Wainar Der Gutspark Ossmannstedt Diplomarbeit Hrsg Technische Universitat Dresden Dresden 2003 a b Klaus Manger Jan Philipp Remtsma Wielandgut Ossmannstedt Hrsg Stiftung Weimarer Klassik Carl Hanser Verlag GmbH amp Co KG 2005 ISBN 3 446 20690 6 Servitus und Ubertragungsurkunde Amtsgericht Apolda Grundbuch der Gemeinde Ossmannstedt Band I Blatt Nr 23 1 Abteilung in Spalte 3 Grundbuch fur Ossmannstedt Band I Blatt Nr 23 Erbschein vom 16 Februar 1935 Aufgrund des Gesetzes zur Durchfuhrung der Bodenreform vom 10 09 1945 Artikel II Ziffern 2 und 3 Goethe Schiller Archiv Weimar GSA 149 176 Bl 220 Kleist Museum Frankfurt Oder zit nach Heinrich Bock Besuch in Ossmannstedt In Ute Harbusch Gregor Wittkop Hrsg Kurzer Aufenthalt Streifzuge durch literarische Orte S 75 FAZ vom 14 Februar 1970 Arno Schmidt Wieland oder die Prosaformen Funkessay 1958 Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar Bauhaus Museum Furstengruft Goethe und Schiller Archiv Goethemuseum Stutzerbach Goethe Nationalmuseum Goethes Gartenhaus Goethes Wohnhaus Haus Hohe Pappeln Herzogin Anna Amalia Bibliothek Jacobsfriedhof Jagdhaus Gabelbach Kassengewolbe Liszt Haus Neues Museum Nietzsche Archiv Park an der Ilm Parkhohle Romisches Haus Russisch Orthodoxe Kapelle Schillerhaus Bauerbach Schillers Wohnhaus Schloss Belvedere Schloss Ettersburg Schloss Kochberg Schloss und Park Tiefurt Weimarer Stadtschloss Wielandgut Ossmannstedt Wittumspalais Normdaten Korperschaft GND 4640291 3 lobid OGND AKS VIAF 242298444 51 01637 11 42636 Koordinaten 51 0 58 9 N 11 25 34 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wielandgut Ossmannstedt amp oldid 230550293