www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Skraup 31 Juli 1898 in Atzgersdorf Osterreich Ungarn 2 Oktober 1958 in Munchen war ein osterreichischer Volksschauspieler Er gehorte zu den popularsten Schauspielern Osterreichs seiner Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Repertoire 3 Karl Skraup Preis 4 Filmografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Skraup wurde vom Schriftsteller Franz Theodor Csokor im Wiener Vorort Perchtoldsdorf bei einer Freilicht Auffuhrung entdeckt Csokor empfahl ihn Rudolf Beer der damals das Deutsche Volkstheater und das Raimundtheater in Wien leitete Dieser beschaftigte Skraup jedoch zunachst nur als Inspizient Als Beer 1924 von dem bis dahin unbekannten Luigi Pirandello das Stuck Sechs Personen suchen einen Autor zur deutschsprachigen Erstauffuhrung brachte liess er den Inspizienten des Dramas durch den wirklichen Inspizienten spielen durch Karl Skraup In dieser Auffuhrung wurde Skraup entdeckt mit ganzen vier Satzen und einer jammerlichen Elendsgestalt die mit seiner besonderen Stimme ausgestattet war Es folgten auch Engagements in Basel Brunn und Strassburg Ab 1935 war er standiges Mitglied des Ensembles des Wiener Volkstheaters unter den Direktoren Rudolf Beer Walter Bruno Iltz Gunther Haenel Paul Barnay und Leon Epp Skraup stand 1944 in der Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 1 Er verliess sich nicht auf traditionelle Wirkungen sondern erkampfte mit sucherischer Leidenschaft die Tiefe und Fulle des wienerischen Humors Symptomatisch war Skraups bruchige raue Stimme und eine schmale kleine verdruckte Gestalt Oskar Maurus Fontana sagte 1968 in einer Rede anlasslich der Vergabe des neu geschaffenen Karl Skraup Preises Deine Gestalten hatten immer recht und unrecht zugleich gefangen in einem unlosbaren Pallawatsch des Denkens Fuhlens und Seins und stets aus ihm ausbrechend in eine souverane Freiheit Die Wiener Komik wurde durch Dich um einen neuen Typ vermehrt und die Wiener Menschendarstellungskunst durch Dich um ein neues Sehen und Gestalten bereichert nbsp Grabstatte von Karl SkraupAb den 1930er Jahren trat Skraup auch in vielen Kinofilmen auf Seine Grabstelle befindet sich auf dem Atzgersdorfer Friedhof in Wien Gruppe M Nummer 97 Repertoire BearbeitenDank seiner Vielseitigkeit verkorperte Skraup nicht nur komische sondern auch ernste Rollen mit grossem Erfolg Als Episodist des Grotesken spielte er den Schufterle in Schillers Die Rauber und den Puck in Shakespeares Ein Sommernachtstraum beide 1938 Bald entwickelte sich Skraup zum tragenden Volksschauspieler des wienerischen Humors und zum grossen Menschendarsteller Skraup spielte so Gegensatzliches wie die drastischen Figuren des Frosch in der Fledermaus von Johann Strauss und des Menelaos in Jacques Offenbachs Schone Helena aber auch die melancholischen Narren Shakespeares den Probstein in Wie es euch gefallt und den Narren in Konig Lear und den alten Miller in Schillers Kabale und Liebe Er spielte den verschlagenen Tischler Engstrand in Henrik Ibsens Gespenster mit Else und Albert Bassermann und den Fluchtling Jakobowsky in Franz Werfels Emigranten Komodie Jakobowsky und der Oberst den revolutionaren Bettler in Calderons Das grosse Welttheater den Kammerheizer Stockel in Der junge Baron Neuhaus und den alten Weiring in Arthur Schnitzlers Liebelei Skraup brillierte als halbverwirrter Konig in G B Shaws Die heilige Johanna als pedantischer Kanzlist Bormann in Katakomben von Gustav Davis als Zauberkonig in der osterreichischen Erstauffuhrung von Horvaths Geschichten aus dem Wiener Wald 1948 einem der grossten Theaterskandale der Nachkriegszeit mit Inge Konradi und Harry Fuss oder in Hermann Bahrs Der Querulant und als der brave Soldat Schwejk Glanzrollen waren 1948 der Herr Schlogl in Hunderttausend Schilling von Alexander Farago und Kleines Genie 1955 Vor allem aber im osterreichischen Volksstuck schuf Skraup unvergessliche Gestalten Er spielte in zahlreichen Stucken Johann Nestroys oft in der Regie von Gustav Manker darunter den Krautkopf in Der Zerrissene 1942 Kampl 1947 den Melchior in Einen Jux will er sich machen 1950 den Hausknecht Muffl in Fruhere Verhaltnisse Spund in Der Talisman 1951 in Der alte Mann mit der jungen Frau in Mein Freund 1955 und den Hobelmann in Lumpazivagabundus 1957 Er war Ferdinand Raimunds Geisterkonig Longimanus in Der Diamant des Geisterkonigs 1944 und der dienstbare Geist Azur in Der Verschwender 1949 In Ludwig Anzengrubers Stucken war er der Bauer Dusterer in Der G wissenswurm 1949 der Wurzelsepp in Der Pfarrer von Kirchfeld mit Hans Jaray und Hilde Sochor spater der alte Schalanter in Das vierte Gebot 1952 und in der Verfilmung desselben Stuckes 1950 der Hausbesorger Schon In Jacques Offenbachs Operette Die schone Helena die am Volkstheater von Gustav Manker ins Wiener Idiom ubertragen wurde stand Skraup 1949 neben Fritz Imhoff Christl Mardayn und Inge Konradi Buhnenbild Stefan Hlawa Choreografie Rosalia Chladek als Konig Menelaus auf der Buhne wobei er Abend fur Abend in seiner Rede ans griechische Volk extemporierend aktuelles Wiener Tagesgeschehen in seinen Text einbaute 2 Karl Skraup Preis BearbeitenZu Skraups Ehren wurde der Karl Skraup Preis gegrundet der von 1969 bis 2010 am Wiener Volkstheater verliehen wurde Filmografie Bearbeiten1933 Abenteuer am Lido 1934 Ein Stern fallt vom Himmel 1934 Salto in die Seligkeit 1934 Vorstadtvariete 1935 Die ganze Welt dreht sich um Liebe 1935 Die ewige Maske 1935 Tanzmusik 1936 Burgtheater 1936 Heut ist der schonste Tag in meinem Leben 1936 Lumpacivagabundus 1936 Silhouetten 1936 Unsterbliche Melodien 1937 Premiere 1937 Die Glucklichste Ehe der Welt 1937 Musik fur dich 1937 Zauber der Boheme 1938 13 Stuhle 1938 Adresse unbekannt 1938 Spiegel des Lebens 1938 Die Unruhigen Madchen 1939 Leinen aus Irland 1939 Liebe streng verboten 1939 Unsterblicher Walzer 1940 Golowin geht durch die Stadt 1940 Der Herr im Haus 1940 Das Jungste Gericht 1940 Krambambuli 1941 Liebe ist zollfrei 1942 Bruderlein fein 1942 Die heimliche Grafin 1942 Violanta 1943 Die kluge Marianne 1943 Paracelsus 1943 Am Ende der Welt 1944 Am Vorabend Ein Blick zuruck 1944 Das Herz muss schweigen 1944 Musik in Salzburg 1944 Warum lugst Du Elisabeth 1945 Der Fall Molander 1946 Der weite Weg 1947 Geld ins Haus 1947 Die Glucksmuhle 1947 Singende Engel 1947 Die Welt dreht sich verkehrt 1948 Der Engel mit der Posaune 1948 Konigin der Landstrasse 1948 Ein Mann gehort ins Haus 1948 Die Schatztruhe 1948 Das singende Haus 1948 An klingenden Ufern 1949 Ein Herz schlagt fur Dich 1949 Liebesprobe 1950 Auf der Alm da gibt s koa Sund 1950 Cordula 1950 Kind der Donau 1950 Das vierte Gebot 1951 Fruhling auf dem Eis 1952 Abenteuer im Schloss 1953 Der Kaplan von San Lorenzo 1953 Seesterne 1953 Flucht ins Schilf 1953 Geh mach Dein Fensterl auf 1953 Der Klosterjager 1954 Das Licht der Liebe 1954 Maxie 1954 Tiefland 1954 Wenn ich einmal der Herrgott war 1955 Herr Puntila und sein Knecht Matti 1955 Um Thron und Liebe 1956 Gasparone 1957 Die Heilige und ihr Narr 1957 Die Winzerin von Langenlois Und so was will erwachsen sein 1958 Der Schafer vom TrutzbergLiteratur BearbeitenThomas Blubacher Karl Skraup In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 3 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 1690 f Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 356 f Weblinks BearbeitenKarl Skraup in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Skraup Karl in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 573 Paulus Manker Der Theatermann Gustav Manker Spurensuche Amalthea Wien 2010 ISBN 978 3 85002 738 0Normdaten Person GND 122068084 lobid OGND AKS VIAF 15642338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skraup KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchauspielerGEBURTSDATUM 31 Juli 1898GEBURTSORT AtzgersdorfSTERBEDATUM 2 Oktober 1958STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Skraup amp oldid 238782240