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Albert Bassermann 7 September 1867 in Mannheim 15 Mai 1952 auf dem Flug von New York nach Zurich war ein deutscher Theater und Filmschauspieler Er galt seit Ende des 19 Jahrhunderts als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Buhnenkunstler und war Trager des Iffland Rings Albert BassermannBerliner Gedenktafel am Haus Joachim Friedrich Strasse 54 in Berlin Wilmersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Karriere in Deutschland 1 3 Emigration und internationale Karriere 1 4 Privatleben und Tod 2 Auszeichnungen 3 Filmografie Auswahl 4 Theater 5 Horspiele 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab Bassermanns in MannheimFruhes Leben Bearbeiten Albert Bassermann entstammte der badisch pfalzischen Kaufmannsfamilie Bassermann 1 er wurde als Sohn des Nahmaschinenfabrikanten Johann Wilhelm Bassermann 1839 1906 und dessen Frau Anna geb Pfeiffer 1841 1902 in Mannheim geboren 2 Sein Onkel war der Schauspieler und Theaterintendant August Bassermann 3 Bassermann machte zunachst eine kaufmannische Lehre und studierte von 1884 bis 1886 Chemie bevor er 1887 mit einer Schauspielausbildung begann 4 Karriere in Deutschland Bearbeiten Nach Engagements in Mannheim und Basel war er vier Jahre am Hoftheater in Meiningen tatig bevor er 1895 nach Berlin kam Ab 1899 war er dort bei Otto Brahm engagiert bis 1904 am Deutschen Theater und dann bis 1909 am Lessing Theater Max Reinhardt holte ihn 1909 bis 1915 erneut ans Deutsche Theater Danach gehorte Bassermann keinem Ensemble mehr an und war freischaffend tatig Von Friedrich Haase erhielt Albert Bassermann 1911 den Iffland Ring Nach seinem Tode wurde der Ring den Bassermann dem verstorbenen Alexander Moissi auf den Sarg legte 1954 vom Kartellverband deutschsprachiger Buhnenangehoriger an Werner Krauss weitergegeben Der Ring ist seitdem Eigentum der Republik Osterreich Bassermann gehorte zu den ersten deutschen Theaterschauspielern die sich fur den Film engagierten Bereits 1913 spielte er die Hauptrolle des Rechtsanwalts Hallers in Max Macks Der Andere es war auch sein erster Film nach dem gleichnamigen Theaterstuck von Paul Lindau Bei zahlreichen weiteren Filmauftritten im deutschen Stummfilm arbeitete er unter Richard Oswald Ernst Lubitsch Leopold Jessner und Lupu Pick Emigration und internationale Karriere Bearbeiten Bassermann der an Hitlers Geburtstag am 20 April 1933 in der Urauffuhrung von Hanns Johsts Schauspiel Schlageter mitgewirkt hatte verliess 1934 wegen seiner als Judin diskriminierten Frau der Schauspielerin Else Bassermann Deutschland und emigrierte zunachst nach Osterreich 5 Nach dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich verliess er am 13 Marz 1938 zusammen mit seiner Frau Else Wien und lebte ab da in den USA In Hollywood wurde er obwohl er die englische Sprache nur mit einem sehr starken Mannheimer Akzent beherrschte ein gefragter Charakterdarsteller Fur seine Nebenrolle in Alfred Hitchcocks Der Auslandskorrespondent 1940 wurde Albert Bassermann fur den Oscar nominiert 1944 hatte er sein Buhnendebut am Broadway in einem englischsprachigen Stuck als Papst in der Urauffuhrung der Buhnenbearbeitung von Franz Werfels Roman Der veruntreute Himmel Nach dem Krieg trat Bassermann ab 1946 auch wieder in Europa auf Bei einem Gastspiel am Wiener Volkstheater spielte er in Paul Osborns Der Himmel wartet Der Tod im Apfelbaum sowie in Henrik Ibsens Baumeister Solness und zugunsten der politischen Opfer des Naziterrors in Ibsens Gespenster jeweils in der Regie von Walter Firner und im Buhnenbild von Gustav Manker Der Premiere wohnten Bundesprasident Karl Renner Bundeskanzler Leopold Figl Wiens Burgermeister Theodor Korner sowie Vertreter der vier alliierten Besatzungsmachte bei Allerdings war Bassermann angeblich wie Fritz Kortner es formulierte als gebrochener Greis zuruckgekehrt Das Publikum konnte sich fur den schon Sterbenden nicht mehr erwarmen Trotzdem nahm Bassermann in seinen letzten Lebensjahren oft am Tourneetheater teil und hatte auch zahlreiche deutschsprachige Horspielrollen unter anderem Michael Kramer in dem gleichnamigen Drama Vater Knie Katharina Knie Striese Der Raub der Sabinerinnen Nathan Nathan der Weise Attinghausen Wilhelm Tell Weiterhin spielte er auch in Amerika und pendelte arbeitshalber zwischen der neuen und der alten Heimat hin und her Seine letzte Filmrolle spielte er 1948 in dem legendaren britischen Ballettfilm Die roten Schuhe Privatleben und Tod Bearbeiten Bassermann der seit 1908 mit Else Bassermann geburtig Elisabeth Sara Schiff 1878 1961 verheiratet und Vater einer Tochter war starb im Mai 1952 auf einem Flug von New York nach Zurich Er ist auf dem Hauptfriedhof Mannheim beerdigt 6 Die Geburtsstadt von Albert Bassermann benannte eine Strasse nach ihm Seine Tochter Carmen verungluckte 1970 bei einem Verkehrsunfall todlich Auf seinem Grab liegt eine tonnengewolbte Grabplatte aus Muschelkalk 7 Bassermann hinterliess bei seinem Tod eine Taschenuhr die sogenannte Albert Bassermann Uhr die auf seinen Wunsch hin 1952 der Schauspieler Martin Held als Anerkennung seiner Kunst erhielt Diese Uhr wurde seitdem an den Schauspieler Martin Benrath und dann an den Horspielregisseur und langjahrigen Leiter des Suddeutschen Rundfunks Otto Duben weitervererbt Derzeitiger Trager ist seit dem 1 Mai 2012 der Schauspieler Ulrich Matthes Auszeichnungen Bearbeiten1911 Iffland Ring 1929 Ehrenburger von Mannheim 1944 Oscar Nominierung Nebendarsteller fur Der Auslandskorrespondent 1946 Burger der Stadt Wien 8 1947 Ernennung durch den osterreichischen Bundesprasidenten Karl Renner zum Professor 9 1949 Schiller Plakette der Stadt Mannheim Ehrenmitglied Deutsches Theater Berlin 10 Zudem war er Ehrenmitglied der Genossenschaft Deutscher Buhnen Angehoriger 11 Filmografie Auswahl Bearbeiten1913 Der Andere 1913 Der letzte Tag 1913 Der Konig auch Drehbuch 1914 Das Urteil des Arztes 1917 Du sollst keine anderen Gotter haben 1917 Herr und Diener 1917 Der eiserne Wille 1918 Vater und Sohn 1918 Dr Schotte 1918 Die Bruder von Zaarden 1918 Lorenzo Burghardt 1919 Puppen des Todes 1919 Der letzte Zeuge 1919 Das Werk seines Lebens 1919 Eine schwache Stunde 1919 Die Duplizitat der Ereignisse 1920 Der Frauenarzt 1920 Die Stimme 1920 Die Sohne des Grafen Dossy 1920 Masken 1921 Die Nachte des Cornelius Brouwer 1921 Brennendes Land 1921 Die kleine Dagmar 1922 Frauenopfer 1922 Das Weib des Pharao 1922 Lucrezia Borgia 1922 Christoph Columbus 1923 Der Mann mit der eisernen Maske 1923 Erdgeist 1923 Alt Heidelberg 1924 Helena zwei Teile 1925 Der Herr Generaldirektor 1925 Briefe die ihn nicht erreichten 1926 Wenn das Herz der Jugend spricht 1929 Fraulein Else 1929 Napoleon auf St Helena 1930 Dreyfus 1930 Alraune 1930 1914 die letzten Tage vor dem Weltbrand 1931 Gefahren der Liebe 1931 Voruntersuchung 1931 Zum goldenen Anker 1931 Kadetten 1933 Ein gewisser Herr Gran 1935 Letzte Liebe 1938 Les Heros de la Marne 1940 Escape 1940 Ein Mann mit Phantasie A Dispatch from Reuters 1940 Der Auslandskorrespondent Foreign Correspondent 1940 Paul Ehrlich Ein Leben fur die Forschung Dr Ehrlich s Magic Bullet 1940 Knute Rockne All American 1941 Die Frau mit der Narbe A Woman s Face 1941 Die Unvollendete New Wine 1941 Abrechnung in Shanghai The Shanghai Gesture 1942 Der unsichtbare Agent Invisible Agent 1942 Reunion in France 1942 Es waren einmal Flitterwochen Once Upon a Honeymoon 1942 Sabotageauftrag Berlin Desperate Journey 1942 Der Besessene von Tahiti The Moon and Sixpence 1943 Good Luck Mr Yates 1943 Madame Curie 1944 Als du Abschied nahmst Since You Went Away 1945 Rhapsodie in Blau Rhapsody in Blue 1945 I Was a Criminal 1941 gedreht 1948 Die roten Schuhe The Red Shoes Theater Bearbeiten1907 Gerhart Hauptmann Kollege Crampton Regie Lessingtheater Berlin 12 1911 Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise Nathan Regie Felix Hollaender Deutsches Theater Berlin 1913 Gotthold Ephraim Lessing Emilia Galotti Marinelli Regie Max Reinhardt Deutsches Theater Berlin 1915 Henrik Ibsen Die Wildente Regie Lessingtheater Berlin 1927 Friedrich Schiller Wallensteins Tod Regie Max Reitz Albert Theater Dresden 1930 Frederick Lonsdale Sex Appeal Regie Robert Forster Larrinaga Deutsches Kunstlertheater Berlin 1930 Elmer Rice Die Strasse Vater Regie Heinz Hilpert Berliner Theater 1933 Max Alsberg Konflikt Anwalt Dr Bohlen Regie Karlheinz Martin Theater in der Stresemannstrasse Berlin 1933 Hanns Johst Schlageter Exzellenz General X Regie Staatliches Schauspielhaus Berlin 1949 Henrik Ibsen Gespenster Pastor Manders Regie Theater am Besenbinderhof Hamburg 1951 Friedrich Schiller Wilhelm Tell Attinghausen Regie Boleslaw Barlog Schiller Theater Berlin Horspiele Bearbeiten1948 Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise Nathan Bearbeitung und Regie Werner Hausmann Horspielbearbeitung SRG Zurich Schweizerische Radio und Fernsehgesellschaft 1949 Hans Egon Gerlach Goethe erzahlt sein Leben 35 Teil Der letzte Geburtstag Regie Mathias Wieman Horbild NWDR Hamburg 1949 Arthur Schnitzler Stunde des Erkennens Einakter Regie Gerda von Uslar Horspielbearbeitung NWDR Hamburg Mit Albert Bassermann als Dr Karl Eckold und Else Bassermann als Klara 1949 Theodor Fontane Effi Briest Vater Regie Heinz Gunter Stamm Horspielbearbeitung BR 1950 Gerhart Hauptmann Michael Kramer Michael Kramer Regie Otto Kurth Horspielbearbeitung NWDR Hamburg 1960 Egon Monk Tonende Theatergeschichte Albert Bassermann erzahlt Regie Egon Monk Feature NDR Literatur BearbeitenGwendolyn von Ambesser Die Ratten betreten das sinkende Schiff Das absurde Leben des Schauspielers Leo Reuss 2 Auflage Verlag Edition AV Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 936049 47 5 Julius Bab Albert Bassermann Weg und Werk Eines deutschen Schauspielers um die Wende des 20 Jahrhunderts Erich Weibezahl Leipzig 1929 Thomas Blubacher Albert Bassermann In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 1 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 127 Gerke Dunkhase Albert Bassermann Schauspieler In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 1 1984 Lothar Gall Burgertum in Deutschland Siedler Berlin 1989 ISBN 3 88680 259 0 Herbert Ihering Albert Bassermann Erich Reiss Verlag Berlin ca 1920 Digitalisiert von der Zentral und Landesbibliothek Berlin 2020 URN urn nbn de kobv 109 1 15412758 Hans Knudsen Bassermann Albert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 622 Digitalisat Inge Richter Haaser Die Schauspielkunst Albert Bassermanns dargestellt an seinen Rollenbuchern Theater und Drama Bd 27 ISSN 0172 8024 Colloquium Verlag Berlin Dahlem 1964 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1963 C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 40 f Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 1 A C Erik Aaes Jack Carson Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 273 f Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht S 86 ff ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Bassermann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Albert Bassermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Albert Bassermann in der Internet Movie Database englisch Albert Bassermann bei filmportal de Albert Bassermann In Virtual History englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Familie Bassermann Memento des Originals vom 20 Februar 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rem mannheim de auf der Website der Reiss Engelhorn Museen abgerufen am 19 Februar 2019 Horst Ferdinand Bassermann Albert In Badische Biographien Neue Folge 3 1990 Hans Knudsen Bassermann Albert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 622 Digitalisat Thomas Blubacher Albert Bassermann In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 1 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 127 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 30 Albert Bassermann in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 8 Januar 2023 englisch Fordererkreis Historischer Grabstatten in Mannheim e V Hrsg Die Friedhofe in Mannheim Wegweiser zu den Grabstatten bekannter Mannheimer Personlichkeiten anlasslich des einhundertfunfzigjahrigen Bestehens des Mannheimer Hauptfriedhofs am 14 Juli 1992 SVA Mannheim 1992 ISBN 3 87804 213 2 S 71 21 November 1946 Albert Bassermann Burger der Stadt Wien Memento vom 3 April 2015 im Internet Archive Berliner Zeitung vom 31 Januar 1947 S 3 Auflistung der Ehrenmitglieder des Deutschen Theaters Berlin Genossenschaft Deutscher Buhnen Angehoriger Hrsg Deutsches Buhnen Jahrbuch 1945 1948 Verlag Bruno Henschel und Sohn Berlin 1929 Seite VIII Vgl Der Tag Erster Teil Illustrierte Zeitung Nr 446 3 September 1907 S 1f Trager des Iffland Rings Ludwig Devrient bis 1832 Emil Devrient 1832 1872 Theodor Doring 1872 1878 Friedrich Haase 1878 1911 Albert Bassermann 1911 1952 Werner Krauss 1954 1959 Josef Meinrad 1959 1996 Bruno Ganz 1996 2019 Jens Harzer seit 2019 Normdaten Person GND 118653407 lobid OGND AKS LCCN nr97034504 VIAF 18015744 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bassermann AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher SchauspielerGEBURTSDATUM 7 September 1867GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 15 Mai 1952STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Bassermann amp oldid 234367841