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Der Andere ist ein deutscher Spielfilm von Max Mack aus dem Jahr 1913 FilmTitel Der AndereProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1913Lange ursprungliche Lange 1 765 Meter bei 17 BpS etwa 90 Minutenuberlieferte Fassung 77 MinutenStabRegie Max MackDrehbuch Paul LindauProduktion Jules Greenbaum fur Vitascope G m b H BerlinKamera Hermann BottgerBesetzungAlbert Bassermann Staatsanwalt Dr Hallers Emmerich Hanus Richter Arnoldy Nelly Ridon Arnoldys Schwester Agnes Hanni Weisse Hausmadchen Amalie Leon Resemann Einbrecher Dickert Otto Collot Sanitatsrat Dr Feldermann Paul Passarge Hallers Sekretar Kleinchen Willi Lengling Kriminalkommissar Weigert Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenBei einem abendlichen Treffen in der gehobenen Gesellschaft unterhalten sich Sanitatsrat Dr Feldermann Staatsanwalt Hallers und Richter Arnoldy uber Personlichkeitsspaltungen Nach heutigem Kenntnisstand sind dissoziative Personlichkeitsstorungen gemeint Feldermann bezieht sich dabei auf entsprechende Arbeiten von Hippolyte Taine Staatsanwalt Hallers lehnt die Existenz derartiger Zustande hohnlachend ab Wenig spater erleidet Hallers einen Sturz vom Pferd und wird in der Folge immer wieder von zwanghaften Schlafanfallen heimgesucht aus denen er als der Andere erwacht In diesem Zustand ist ihm sein wahres Ich nicht bekannt Er verkehrt in der Berliner Unterwelt und besucht die Absteige Zur lahmen Ente wo er sich schliesslich mit dem Kriminellen Dickert zu einem Einbruch verabredet Ort der Tat ist ausgerechnet Hallers eigene Villa In seinem Arbeitszimmer schlaft Hallers wiederum zwanghaft ein Die Tater werden auf frischer Tat von der Polizei ertappt Der Andere erwacht wieder als Hallers Er kann sich nicht erinnern in welchem Zusammenhang er mit der Tat steht Nach mehreren Verwicklungen und Indizien muss Hallers schockiert die Amnesie seine Personlichkeitsspaltung und Mittaterschaft erkennen Von der Krankheit wird er durch eine langere Kur auf dem Lande Ruhe und Einsamkeit und zuletzt durch die Liebe einer Frau geheilt die er am Ende heiratet Hintergrund BearbeitenNach dem Vorbild des franzosischen Film d Art versuchten auch Filmproduzenten in Deutschland namhafte Autoren Theaterschauspieler und regisseure fur den Film zu gewinnen und damit dessen Ansehen zu steigern Paul Lindau ein um 1900 bekannter Autor und ehemaliger Intendant des Berliner Deutschen Theaters schrieb das Drehbuch zu Der Andere nach seinem gleichnamigen Buhnenstuck aus dem Jahr 1893 Lindau arbeitete 1913 noch fur zwei weitere Filme Max Macks Der letzte Tag und Paul von Woringens Die Landstrasse Auch der Auftritt Albert Bassermanns in Der Andere galt als Sensation da der Schauspieler und Trager des Iffland Ringes es zuvor sogar lange Zeit abgelehnt hatte auch nur fotografiert zu werden Folglich war dieser Film in der Kritik viel diskutiert und wurde als einer der ersten deutschen Stummfilme fur kunstlerisch ansprechend gehalten Das zeitgenossische Kinopublikum zeigte jedoch weniger Resonanz liebte es doch vor allem Komodien mit Asta Nielsen Henny Porten Max Linder und anderen 1 Der in Berlin fur die Gesellschaft Vitascope gedrehte Film hatte nach einer Pressevorfuhrung am 21 Januar 1913 2 schliesslich am 31 Januar 1913 im Mozartsaal am Berliner Nollendorfplatz Premiere 3 4 Die Geschichte ist eine Variation des Dr Jekyll und Mr Hyde Stoffes von Robert Louis Stevenson Die Thematik der dissoziativen Personlichkeitsspaltung war Ende des 19 Jahrhunderts Teil der psychiatrischen und teilweise auch philosophischen Fachdiskussion Jean Martin Charcot Pierre Janet Adrien Proust und andere Es fand im deutschen Stummfilm nach Der Andere in verschiedenen Abwandlungen haufig Verwendung Der Film ist nur noch in Abzugen einer 16 mm Kopie erhalten die Gerhard Lamprecht 1940 vom Originalnegativ im Reichsfilmarchiv anfertigen liess Der Film war bereits damals nur ein Fragment ohne Zwischentitel und um etwa ein Viertel kurzer als die fur die Originalfassung angegebene Lange von 1 765 Metern 5 Die wohl erste Veroffentlichung des Films auf DVD erfolgte 2017 im Rahmen der Reihe Edition Filmmuseum auf der Kompilation Kafka geht ins Kino Kritik BearbeitenFormal gesehen ist Der Andere wenig originell bleibt die Kamera doch statisch und wirkt das Spiel Bassermanns durch seine mimischen Ubertreibungen storend 6 Literatur BearbeitenMichael Hanisch Der Andere In Gunther Dahlke Gunter Karl Hrsg Deutsche Spielfilme von den Anfangen bis 1933 Ein Filmfuhrer 2 Auflage Henschel Verlag Berlin 1993 ISBN 3 89487 009 5 S 14 f Weblinks BearbeitenDer Andere in der Internet Movie Database englisch Der Andere in der Online Filmdatenbank Der Andere bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Michael Hanisch Der Andere In Gunther Dahlke Gunter Karl Hrsg Deutsche Spielfilme von den Anfangen bis 1933 2 Auflage 1993 S 14 f Artikel zur Pressevorfuhrung auf filmportal de Michael Hanisch Der Andere In Gunther Dahlke Gunter Karl Hrsg Deutsche Spielfilme von den Anfangen bis 1933 2 Auflage 1993 S 14 Erwahnung der Premiere in Gerald Bar Das Motiv des Doppelgangers als Spaltungsphantasie in der Literatur und im deutschen Stummfilm Internationale Forschungen zur allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft Bd 84 Rodopi Amsterdam u a 2005 ISBN 90 420 1874 7 S 545 aus dem Begleitheft zu Edition Filmmuseum 95 Kafka geht ins Kino S 18 Michael Hanisch in Deutsche Spielfilme von den Anfangen bis 1933 S 14 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Andere 1913 amp oldid 211403210