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Schlageter ist ein Theaterstuck in vier Akten Es entstand in den Jahren 1929 bis 1932 und war das letzte und erfolgreichste Stuck des nationalsozialistischen Schriftstellers Hanns Johst Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Auffuhrungsgeschichte 3 Rezeption 4 Einzelnachweise 5 WeblinksInhalt BearbeitenProtagonist des Stucks ist Albert Leo Schlageter ehemals Soldat im Ersten Weltkrieg Freikorpskampfer im Baltikum und beteiligt an der Ruckeroberung Rigas und der Ersturmung des Annabergs 1921 Als Saboteur gegen die franzosische Besetzung des Ruhrgebiets wurde er verhaftet vor ein franzosisches Gericht gebracht und zum Tode verurteilt Schlageter diente als Martyrerfigur des Nationalsozialismus Anders als im tatsachlichen Leben stellt Johst Schlageter als zunachst braven Studenten dar der nach der deutschen Niederlage und seiner Soldatenzeit als ruhiger Burger leben will sich aber aus Gewissensgrunden am Widerstand gegen die franzosische Besatzung beteiligt Das Drama endet mit einer propagandawirksamen Szene Bei seiner Hinrichtung steht Schlageter mit dem Rucken zum Publikum die Schusse werden in Richtung des Publikums abgefeuert Auffuhrungsgeschichte BearbeitenDas Politdrama wurde am 20 April 1933 dem Geburtstag Adolf Hitlers im Staatstheater am Gendarmenmarkt in Berlin in Anwesenheit von hochrangigen Vertretern der NSDAP der Wehrmacht und aus Kunst und Literatur uraufgefuhrt Der Volkische Beobachter nannte das Stuck das erste Drama der deutschen Revolution 1 Das Stuck wurde zu einem grossen Erfolg fur den Autor auch in finanzieller Hinsicht Innerhalb eines Jahres erhielt er rund 50 000 Reichsmark Tantiemen 1935 wurde Johst zum Prasidenten der Reichsschrifttumskammer ernannt Es wurde in der Folge von 115 Theatern inszeniert 63 Inszenierungen entfielen dabei auf die Spielzeit 1932 33 zweiter Teil 34 Theater spielten Schlageter in der Zeit um den 20 April 1933 Es folgten weitere 34 Inszenierungen in der Spielzeit 1933 34 Das Werk wurde Schullekture 2 In den folgenden funf Jahren bis zum Marz 1939 war das Stuck noch an vier Theatern zu sehen Zwei Inszenierungen fanden in der Spielzeit 1935 36 und zwei 1938 39 statt Laut den Akten des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda stand das Stuck als antifranzosisch zeitweise auf dem Index der Stucke die nur mit Sondergenehmigung aufgefuhrt werden durften weil Hitler in den 1930er Jahren zeitweilig aggressives Auftreten gegenuber den Nachbarlandern vermeiden wollte 3 Rezeption BearbeitenJohannes G Pankau stellt im Killy Literaturlexikon heraus dass Johst Schlageters Ende mit dem pathetischen Aufruf Deutschland Erwache Erflamme zum Blutopfer fur das deutsche Volk mythologisiert habe Johsts Prototyp des nationalsozialistischen Dramas wurde von den Nationalsozialisten als starkste dichterische Gestaltung der Gesinnung und Haltung unseres neuen Deutschland gefeiert und 1933 in mehr als 1000 deutschen Stadten aufgefuhrt 4 Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Ruhle Schlageter von Hanns Johst eine Urauffuhrung zu Hitlers Geburtstag In Theater heute August Sept 2002 Die Zeit 11 Marz 2004 Thomas Eicher Barbara Panse Henning Rischbieter Theater im Dritten Reich Seelze Velber 2000 S 638 643 Johannes G Pankau Bearbeiter Artikel Johst Hanns In Autoren und Werklexikon Killy Literaturlexikon CD ROM Digitale Bibliothek Bd 9 Directmedia 2 Aufl Berlin 2000 S 9564 9569 9567f vgl Walther Killy Hrsg Literaturlexikon Autoren und Werke deutscher Sprache Bd 6 Gutersloh Munchen S 126f Weblinks BearbeitenHanns Johst Schlageter in Jurgen Hillesheim Elisabeth Michael Lexikon nationalsozialistischer Dichter 1993 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlageter Schauspiel amp oldid 222552535