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Wallensteins Tod ist der dritte Teil von Friedrich Schillers Wallenstein Trilogie dem Drama uber den Niedergang des beruhmten Feldherren Wallenstein Eine allgemeine Einleitung und eine Kurzzusammenfassung der gesamten Trilogie bietet der entsprechende Artikel DatenTitel Wallensteins TodGattung Ein Trauerspiel in funf AufzugenOriginalsprache DeutschAutor Friedrich SchillerErscheinungsjahr 1799Urauffuhrung 20 April 1799Ort der Urauffuhrung Weimarer Hoftheater WeimarOrt und Zeit der Handlung Die Szene ist in den drei ersten Aufzugen zu Pilsen in den zwei letzten zu EgerPersonenWallenstein Octavio Piccolomini Max Piccolomini Terzky Illo Isolani Buttler Rittmeister Neumann Ein Adjutant Oberst Wrangel von den Schweden gesendet Gordon Kommandant von Eger Major Geraldin Hauptleute in der Wallensteinischen Armee Deveroux Macdonald historisch Dionysius Macdaniel Schwedischer Hauptmann Eine Gesandtschaft von Kurassieren Burgermeister von Eger Pachhalbel Seni Herzogin von Friedland Wallensteins Gemahlin Maria Elisabeth historisch Isabella Katharina geb Grafin von Harrach Grafin Terzky der Herzogin Schwester historisch Maximiliane Grafin Trcka von Lipa geb Grafin von Harrach Thekla Prinzessin von Friedland Wallensteins Tochter historisch Maria Elisabeth Fraulein Neubrunn Hofdame der Prinzessin von Rosenberg Stallmeister der Prinzessin Dragoner Bediente Pagen Volk Der letzte Teil der Trilogie ist genau wie der zweite im Blankvers geschrieben und besteht aus funf Aufzugen er knupft unmittelbar an den zweiten Teil an beginnt also ebenfalls 1634 im bohmischen Pilsen Die Handlungstrager sind identisch grosstenteils sind es also Wallensteins Truppenfuhrer und seine Familie Fur die letzten beiden Aufzuge wechselt der Handlungsort in die Stadt Eger wohin Wallenstein mit seinen Verbundeten flieht Dort wurde er am 25 Februar 1634 ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Aufzug 1 2 Zweiter Aufzug 1 3 Dritter Aufzug 1 4 Vierter Aufzug 1 5 Funfter Aufzug 2 Erlauterungen 3 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErster Aufzug Bearbeiten Wallenstein der Oberbefehlshaber der Truppen des Kaisers Ferdinand II studiert mit seinem Astrologen Seni die Sternbilder in einem Astrologiezimmer In den vorherigen Teilen der Trilogie wird mehrmals Wallensteins Glauben an die Astrologie erwahnt Sie kommen zum Schluss es sei nach dem Stand der Sterne Zeit zu grossen Taten Kurz darauf berichtet Wallensteins Schwager Terzky Wallensteins geheimer Zwischenhandler auf dem Weg zu den Schweden sei von kaiserlichen Truppen gefangen worden Wie in Die Piccolomini berichtet wurde verhandelt Wallenstein heimlich mit den offiziellen Feinden den Schweden und erwagt sich mit ihnen gegen den Kaiser zu verbinden Nun habe der Kaiser Einsicht in Wallensteins rebellische Plane Terzky und Illo ein weiterer Vertrauter des Feldherren wollen Wallenstein uberreden zu handeln solange er noch die Armee hinter sich hat Wallenstein zweifelt und beruft sich darauf dass er selber keine Dokumente unterschrieben habe Doch Illo und Terzky sind sich sicher dass der Unterhandler zu einer belastenden Aussage gezwungen werde Wallenstein sagt in einem langen Monolog er sei nie ganz entschlossen gewesen den Kaiser zu sturzen es seien eher Gedankenspiele gewesen die aber nun zu unausweichlicher Realitat werden mussten da ein Zuruck nicht mehr moglich sei Offenen Kampf scheue er zwar nicht aber die traditionelle Ordnung anzugreifen konne aufgrund der Anhanglichkeit der Menschen ans Althergebrachte gefahrlich werden Wallenstein empfangt Wrangel den Unterhandler der Schweden Dieser bietet ihm an gemeinsam gegen den Kaiser zu kampfen wenn die Schweden dafur Eger und die Altstadt von Prag bekommen Wrangel weiss von der Verhaftung von Wallensteins Unterhandler was ihm eine starke Verhandlungsposition verschafft Er fordert eine Entscheidung von Wallenstein noch am selben Tag Durch den Treueschwur der Truppenfuhrer siehe Die Piccolomini Dritter Aufzug lasst sich Wrangel von Wallensteins Macht uberzeugen Nach der Verhandlung will sich Wallenstein zuerst nicht mit den Schweden verbunden weil er sich von ihnen nicht abhangig machen will Ausserdem ist er uberzeugt dass Treulosigkeit zum Untergang fuhre Erst Wallensteins Schwagerin die Grafin Terzky schafft es seine Einstellung zu andern Sie meint er konne sich zwar noch dem Kaiser unterwerfen werde dann aber in Bedeutungslosigkeit versinken Diese Vorstellung ist fur Wallenstein entsetzlich Ausserdem durfe Wallenstein nicht vergessen dass der Kaiser ihm gegenuber treulos sei Er habe Wallenstein nur als Mittel zum Zweck eingesetzt und wolle ihn nach gewonnenem Krieg absetzen Wallenstein lasst sich mitreissen von der Rede der Grafin und beschliesst offiziell die Seite zu wechseln Zweiter Aufzug Bearbeiten Wallenstein empfangt Octavio Piccolomini einen Befehlshaber in seiner Armee Er weiss nicht dass Octavio fur den Kaiser spioniert und von diesem eine Vollmacht bekommen hat Wallenstein als Oberbefehlshaber der Armee abzusetzen siehe Die Piccolomini Funfter Aufzug Wallenstein beauftragt ihn zwei Abtrunnige in der Truppe zu verhaften Ausserdem soll er versuchen die kaisertreuen spanischen Truppen hinzuhalten Diese sind auf dem Weg zu Wallensteins Lager da Wallenstein ihnen einen Teil seiner Soldaten abtreten soll wie am Ende von Wallensteins Lager erwahnt Danach kommt Octavios Sohn Max Piccolomini ebenfalls ein Befehlshaber in dessen Armee Sein Vater hat ihm am Ende von Die Piccolomini verraten dass er Octavio inzwischen gegen Wallenstein arbeitet Max glaubte nicht an Wallensteins rebellische Plane und will diesen selbst befragen Sollte Wallenstein im Recht sein will Max sich gegen seinen eigenen Vater stellen Er ist ein begeisterter Anhanger Wallensteins und zusatzlich im Konflikt da Wallensteins Tochter Thekla und er sich ineinander verliebt haben Wallenstein bestatigt ihm dass er dem Kaiser die Treue brechen will Dabei vergleicht er sich mit Casar der von der Geschichte trotz seines Verrats als grosser Herrscher gefeiert werde Wallenstein will wissen ob Max weiter zu ihm steht Max sagt er wolle den Kaiser nicht verraten Er versucht Wallenstein zu uberreden sich wieder dem Kaiser zu unterwerfen was dieser ablehnt Max geht darauf wortlos ab Terzky und Illo drucken wiederholt ihr Misstrauen gegenuber Octavio Piccolomini aus Wallenstein erzahlt dass er sich voll auf Octavio verlasse Schliesslich sei Octavio ihm als erster begegnet als er einmal das Schicksal befragt habe wer sein engster Vertrauter sei Wallenstein erklart wenn Octavio ihn betruge sei die gesamte Astrologie falsch Nun wechselt der Schauplatz zu Octavios Wohnung Dieser bereitet seine Abreise vor Vorher empfangt er Isolani einen Fuhrer in Wallensteins Truppe Dieser spricht sich erst klar fur seinen Befehlshaber und gegen den Kaiser aus Octavio zeigt ihm die Vollmacht des Kaisers die Truppen Wallensteins an dessen Stelle zu leiten Darauf lenkt Isolani ein und bittet um Vergebung fur seine Kritik am Kaiser Er unterwirft sich Octavio Dieser befiehlt Isolani mit seinen Soldaten Wallensteins Lager heimlich zu verlassen Jetzt empfangt Octavio Buttler einen anderen Truppenfuhrer Der lenkt nicht so schnell wie Isolani ein und will Wallenstein weiter dienen Doch Octavio zeigt ihm Dokumente die eine Intrige Wallensteins beweisen sollen Buttler ist von geringer Herkunft wird erwahnt in Wallensteins Lager und hatte den Kaiser einst um eine Ernennung zum Grafen gebeten als Dank fur seine Leistungen im Krieg Doch Wallenstein hatte sich in einem Brief gegen eine Beforderung von Buttler ausgesprochen Octavio meint dass Wallenstein Buttler auf diese Weise gegen den Kaiser aufbringen wollte um ihn enger an sich zu binden Als Buttler von dieser Intrige erfahrt bittet er um Verzeihung dass er dem Kaiser die Treue brechen wollte Buttler will nun zum Schein bei Wallenstein bleiben er sagt aber nicht was er plant Octavio gewahrt ihm diesen Wunsch Nun teilt Octavio Max mit dass er Wallensteins Lager verlasse und will Max uberreden mitzukommen Doch der macht ihm seine Lugen gegenuber Wallenstein zum Vorwurf Theklas wegen will Max im Lager bleiben Octavio lasst einige Soldaten zuruck die seinen Sohn schutzen sollen Trotz ihres Konfliktes umarmen sich die beiden Piccolomini zum Abschied Dritter Aufzug Bearbeiten Der dritte Aufzug spielt in einem Saal von Wallensteins Frau der Herzogin Die Grafin Terzky und Wallensteins Tochter Thekla sitzen zusammen Die Grafin weiht Thekla in Wallensteins Plane ein Ausserdem sagt sie dass sie durch ihre Liebe Max an Wallenstein binden musse Thekla ist besturzt Die Herzogin kommt besorgt zu den beiden um zu erfahren ob Wallenstein noch dem Kaiser gehorche Als die Grafin dies verneint ist auch die Herzogin verzweifelt Erst als die Grafin Terzky ankundigt dass Wallenstein komme versucht die Herzogin sich und Thekla zu beruhigen damit Wallenstein seine Familie sorglos vorfindet Wallenstein betritt mit Illo den Saal Illo erzahlt dass Buttler zu ihm gekommen sei um Wallenstein seine Hilfe zuzusichern Wallenstein erwahnt dass er Buttler immer misstraut habe was er jetzt aber fur unbegrundet halte Wahrend Illo wieder geht will Wallenstein sich eine Weile bei seiner Familie zerstreuen Er bittet Thekla etwas auf der Zither vorzutragen Doch sie ist immer noch fassungslos es gelingt ihr nicht etwas zu spielen und schliesslich lauft sie davon Die Grafin Terzky berichtet Wallenstein von Theklas und Max Liebe Die Mutter freut sich doch Wallenstein ist verargert und uberrascht Er sagt dass er Thekla nur einem Konig geben werde Plotzlich kommt Terzky und berichtet dass mehrere Truppenteile Wallensteins Lager verlassen hatten Auch Illo kommt zuruck und berichtet von weiteren geflohenen Truppen Octavio Piccolomini hat den Grossteil von Wallensteins Armee unter seine Kontrolle gebracht Nun erfahrt Wallenstein dass Octavio ihn hintergangen hat Das sieht er aber nicht als Beweis dass seine Sterndeuterei nicht funktioniere Er meint dass Wahrsagungen eben nur ehrliche Taten vorhersagen konnten Lugen und Intrigen seien so nicht zu entdecken Buttler kommt mit der nachsten schlechten Nachricht Wallenstein hat nun auch keine Kontrolle mehr uber Prag das er den Schweden versprochen hat Die Wachen des Lagers hatten den Boten mit dieser Nachricht abgefangen Wallenstein verliert also die Kontrolle uber die Armee Als seine Frau von Wallensteins Planen und Octavios gegluckter Intrige erfahrt fallt sie in Ohnmacht Wallenstein beruhigt sich langsam wieder und fasst neuen Mut Eine Abordnung von zehn Vertretern der Kurassiere kommt zu ihm Wallenstein begrusst einige von ihnen mit Namen erinnert sich an ihre Taten auf Feldzugen und betont dass er keinen vergesse mit dem er einmal Worte gewechselt habe Sie sagen ihm auch wenn viele Regimenter von ihm abgefallen seien wurden sie weiter fur ihn kampfen wenn er dem Kaiser treu bleibe Sie halten die gegenteiligen Geruchte fur eine Luge und wollen die Wahrheit aus seinem eigenen Munde erfahren was Wallenstein quittiert mit Daran erkenn ich meine Pappenheimer Nun erzahlt er ihnen dass der Kaiser ihn betrogen habe und er sich wehren musse Er schafft es sie auf seine Seite zu ziehen Doch da berichtet Buttler dass Terzky das Wappen des Kaisers gerade gegen das von Wallenstein tausche Nun gehen die Soldaten wortlos davon Wallenstein hat den Ruckhalt der Soldaten verloren Nun taucht Max Piccolomini wieder auf Er gesteht Wallenstein seine Liebe zu Thekla Wallenstein will ihn zunachst festnehmen da er der Sohn des Verraters ist dann wechselt er aber seine Haltung und bittet Max fur ihn zu kampfen Nun aussert Max Verstandnis fur die Intrige seines Vaters Er ist sich unklar auf welche Seite er sich stellen soll Soldaten aus dem Heer der Pappenheimer versuchen inzwischen in die Zimmer einzudringen Sie glauben dass Max als Geisel genommen wurde und wollen ihn befreien Max will sie beruhigen doch Wallenstein erlaubt ihm nicht nach draussen zu gehen Stattdessen schickt er Neumann Terzkys Adjutanten der ihnen befehlen soll zu gehen der aber erschossen wird Wallenstein gibt den Befehl dass die ihm noch treugebliebenen Truppen den kaiserlichen Soldnern in Prag in den Rucken fallen sollen Er geht nach draussen um die Soldaten wieder zu uberreden ihm zu folgen In Wallensteins Abwesenheit redet die Grafin Terzky auf Max ein Er kann sich nicht entscheiden auf wessen Seite er kampfen will Schliesslich uberlasst er Thekla die Entscheidung Sie rat ihm weiter dem Kaiser treu zu dienen damit sein Gewissen rein bleibe Sie beide konnten wegen des Kampfes ihrer Vater nicht zusammen leben Sie umarmen sich zum Abschied Terzky gibt inzwischen alles verloren Die Soldaten sind nicht bereit Wallenstein anzuhoren sondern jubeln dem Kaiser zu Als Wallenstein zuruckkommt dringen Kurassiere ein um Max zu befreien Wallenstein trennt Thekla und Max und stellt sich zwischen sie Max bittet ihn um einen Abschiedsgruss doch Wallenstein wurdigt ihn keines Blickes Auch Buttler und die Grafin Terzky ignorieren ihn Nur Wallensteins Frau die Herzogin die inzwischen wieder erwacht ist verabschiedet sich freundlich von ihm Wallenstein beschliesst mit seinen letzten Anhangern nach Eger aufzubrechen wahrend Max mit den Kurassieren abgeht Vierter Aufzug Bearbeiten Buttler ist in Eger angekommen Hier trifft er sich mit dem Kommandanten von Eger Gordon im Haus des Burgermeisters Gordon war in seiner Jugend ein Freund von Wallenstein Auch der ist inzwischen in Eger Alle Regimenter bis auf die seines Schwagers Terzky haben ihn verlassen Gordon weiss von Buttler dass Wallenstein den Kaiser verraten hat Er hat Wallenstein trotzdem in die Stadt gelassen Gordon findet Wallensteins Verrat entsetzlich zeigt sich aber immer noch sehr beeindruckt von ihm Wallenstein kommt mit dem Burgermeister von Eger Pachhalbel hinzu Er verspricht dem Burgermeister dass nun ein neues Reich entstehen werde in dem die Evangelischen von denen es in Eger ja noch viele gebe nach ihrem Glauben leben konnten Kaiser Ferdinand II gegen den Wallenstein sich auflehnt war ein strenger Vertreter des Katholizismus Wallenstein lasst den Burgermeister und Gordon in dem Glauben dass er immer noch gegen die Schweden kampfe Terzky und Illo erzahlen dass die schwedischen Truppen nicht mehr weit von Eger entfernt seien Max Piccolomini habe versucht sie mit seinen Soldaten aufzuhalten dabei sei er gefallen Die Hofdame von Thekla Fraulein von Neubrunn berichtet entsetzt dass Thekla sich das Leben nehmen wolle Alle bis auf Gordon und Buttler rennen zu ihr Buttler meint dass die Gefahr bestehe dass die Schweden Eger erreichten bevor die kaisertreuen Truppen eintrafen Da er dafur burgen musse dass Wallenstein nicht entkomme wolle er ihn in der nachsten Nacht umbringen Gordon ist sehr beunruhigt von diesem Plan Er hat immer noch grossen Respekt vor Wallenstein Illo und Terzky kommen zuruck Inzwischen sind sie wieder siegesgewiss Sie wollen am Abend feiern Gordon solle wahrenddessen fur die Sicherheit von Wallenstein sorgen Nachdem sie gegangen sind betont Buttler dass auch er nur ungern Wallenstein tote aber unbedingt sein Wort halten musse ihn nicht entkommen zu lassen Inzwischen hat Fraulein von Neubrunn Wallenstein zur Herzogin und der ohnmachtigen Thekla gefuhrt Sie habe den Boten abgefangen der die Nachricht von Max Piccolominis Tod brachte Als Thekla erwacht fordert sie die ganze Geschichte zu horen Sie wird mit Fraulein von Neubrunn und dem Boten allein gelassen Der erzahlt dass Max todesmutig gegen die Schweden gekampft habe und selbst als er verloren war sich weigerte aufzugeben Ausserdem berichtet er wo sein Leichnam begraben wurde Nachdem der Bote gegangen ist fasst Thekla einen Entschluss Sie will heimlich Eger verlassen und zum Grab ihres Geliebten reiten Dort will sie im Tod mit ihm vereint werden Von Neubrunn erklart sich bereit sie zu begleiten Funfter Aufzug Bearbeiten Buttler bereitet die Ermordung von Wallenstein und seiner Getreuen Terzky und Illo vor Zwolf von Buttlers Leuten sollen das Fest der Getreuen sturmen und diese toten Dann trifft er sich mit Deveroux und Macdonald zwei Hauptmannern Buttlers Sie sind der Meinung dass es ihre Aufgabe sei alles fur Wallenstein zu tun Als Buttler ihnen mitteilt dass Wallenstein nun ihr Feind sei wechseln sie unbeeindruckt sofort ihre Einstellung Denken sei nicht ihre Sache sondern nur das Ausfuhren von Befehlen Buttler teilt ihnen mit dass sie ihm helfen sollen Wallenstein zu toten Sie reagieren sehr erschreckt und strauben sich Sie glauben dass Wallenstein durch ubernaturliche Krafte unverwundbar sei Erst als Macdonald auf die Idee kommt ihre Mordwaffen vor der Tat weihen zu lassen und Buttler versichert dass Wallenstein im anderen Fall ohnehin gehenkt werde erklaren sie sich bereit Da Wallenstein auf Ruhe bestehe wird erwahnt in Wallensteins Lager wurden keine Wachen bei ihm ubernachten Man konne also in der Nacht in sein Zimmer eindringen Der Schauplatz wechselt in das Zimmer Wallensteins Er unterhalt sich mit der Grafin Terzky Sie bittet ihn die Nacht bei ihm zu wachen da sie Angst habe er konne uber Nacht fur immer verschwinden Sie erzahlt ihm auch von Alptraumen in denen sein Verschwinden angedeutet werde Wallenstein meint dass er selbst keine solche Visionen habe Bei einem Blick aus dem Fenster sagt er dass draussen keine Sterne zu sehen seien Er erwahnt dass Max Piccolomini ihm sehr fehle da er eine grosse Freude in seinem Leben gewesen sei Wallenstein betont aber dass er keine Angst habe und der Kaiser ihm nichts anhaben konne Bevor die Grafin geht erwahnt sie dass sie fur den Fall dass Wallenstein etwas passiere sie etwas bei sich trage was sie trosten werde Nun kommt Gordon zu Wallenstein Wahrend die beiden sich unterhalten lasst sich Wallenstein von seinem Kammerdiener zum Schlafengehen entkleiden Dabei zerspringt die Kette die Wallenstein einst von dem Kaiser als Belohnung geschenkt bekommen hatte Er erwahnt dass er sie aus Aberglauben immer getragen habe um das Gluck vom Anfang seiner Karriere dauernd an sich zu binden Wallenstein wirft Gordon vor dass dieser immer zu angstlich gewesen sei und deshalb auch nicht mehr weiter aufsteigen werde Gordon entgegnet dass Sicherheit viel wert sei da schnelles Gluck irgendwann zu Ende gehe Wallensteins Astrologe Seni kommt in das Zimmer gesturzt Er ist entsetzt und erzahlt seinem Herren dass er vorhersehe dass ihm Wallenstein schweres Ungluck drohe er durfe nicht auf die Schweden warten sondern musse noch in dieser Nacht fliehen Wallenstein entgegnet dass Seni nur deshalb schlechte Vorzeichen sehe weil er aus Glaubensgrunden gegen das Bundnis mit den Schweden sei Auch Gordon fleht nun Wallenstein an die Schweden nicht zu empfangen Er meint dass Wallenstein gegen sie kampfen solle um sich damit die Gnade des Kaisers zu verdienen Wallenstein sagt dass es zu spat zum Umkehren sei Sogar der Kammerdiener wirft sich jetzt Wallenstein zu Fussen Der meint dass der Diener Angst um sein Gut in Karnten habe auf kaiserlichem Gebiet gelegen Er bietet ihm an zum Kaiser zuruckzukehren wenn er Wallenstein nicht folgen wolle Dann verlasst Wallenstein mit dem Diener und Seni den Raum um sich schlafen zu legen Jetzt erscheint Buttler Gordon uberlegt ob er die Wachen rufen soll um Wallensteins Ermordung noch aufzuhalten Doch er kommt zu dem Schluss dass es ihm nicht zustehe das Schicksal aufzuhalten Buttler hat eine Wunde am Arm Er erzahlt dass er mit seinen Soldaten Illo und Terzky getotet habe Gordon bittet Buttler wenigstens noch eine Stunde mit dem Attentat zu warten Als Buttler darauf nicht eingeht will Gordon sich ihm in den Weg stellen wird aber einfach zur Seite gestossen Macdonald und Deveroux kommen hinzu Sie horen Trompeten und vermuten dass die Schweden gerade Eger erreichen Da erscheint der Kammerdiener wieder und wird von Deveroux getotet Die drei Attentater gehen in Wallensteins Schlafzimmer nbsp Der Astrologe Seni an der Leiche Wallensteins Gemalde von Karl Theodor von PilotyDie Grafin Terzky tritt auf Sie hat gemerkt dass Thekla und Fraulein von Neubrunn nicht mehr da sind und wundert sich uber den Larm Buttler kommt aus Wallensteins Zimmer und wird vom aufgeregten Gordon empfangen Nicht die Schweden sondern Octavio Piccolomini mit den kaiserlichen Truppen sei in Eger angekommen Buttler erwidert nur dass es jetzt schon zu spat sei Seni kommt wieder Er ruft voller Erschutterung dass Wallenstein ermordet worden sei Die Grafin ist entsetzt Als Octavio mit seinem Gefolge den Raum betritt flieht sie Wahrenddessen wird Wallensteins Leiche herausgetragen Octavio reagiert wutend auf Buttlers Tat Der entgegnet dass er nur den Wunsch des Kaisers ausgefuhrt habe Die Grafin Terzky betritt den Raum wieder Octavio verspricht ihr dass die Familie Wallensteins mit der Gnade des Kaisers rechnen konne Doch die Grafin hat Gift eingenommen Sie lehnt jede Rettung ab und verlasst den Raum Ein Kurier bringt eine Nachricht des Kaisers Gordon liest die Anschrift und reagiert vorwurfsvoll Octavio ist nun Furst was auch Wallensteins Titel war Octavio erschrickt bei diesem Titel Das Stuck endet damit dass er schmerzvoll zum Himmel schaut Erlauterungen BearbeitenDie Figuren sind grosstenteils historisch ihre Rollen im Stuck aber nur zum Teil teils sind sie auch fiktiv oder anders akzentuiert Max Piccolomini verkorpert den Idealismus der Aufklarung Wallensteins Schwagerin die Grafin Terzky den zynischen Eigennutz Die historische Grafin Maximiliane Trcka war zwar in Pilsen und Eger anwesend nahm aber keinen Einfluss ihre Rolle ist vielmehr von der Lady Macbeth inspiriert da Schiller unmittelbar vor dem Verfassen des Wallenstein Shakespeares Macbeth gelesen hatte Sie tragt auch Zuge ihrer habgierigen und erzprotestantischen Schwiegermutter Maria Magdalena von Lobkowitz der Gemahlin des Jan Rudolf Trcka von Lipa Im Achsenmonolog des ersten Aufzugs 4 Auftritt wird die Haltung Wallensteins und die mit seiner Figur verbundene Problematik deutlich Wars moglich konnt nicht mehr wie ich wollte Nicht mehr zuruck wie mirs beliebt Ich musste Die Tat vollbringen weil ich sie gedacht Nicht die Versuchung von mir wies Entscheidend ist also nicht Wallensteins Absicht sondern was seine Handlungen in der Interpretation der anderen bedeuten Ein weiteres tragisches Element beschreibt Schiller in seiner Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges Im Begriff ein nie erlebtes Beispiel des Undanks gegen den Schopfer seines Glucks Ferdinand II aufzustellen baute er Wallenstein seine ganze Wohlfahrt auf die Dankbarkeit die man an ihm beweisen sollte Tragische Ironie hauft sich dann ab dem dritten Aufzug wo Wallenstein den schon zum Mord entschlossenen Buttler umarmt und ihn fur seine Treue lobt Wahrend er glaubt sogar die Sterne konnten ihm gefugig sein ist er selbst abhangig von anonymen Machten zumal der tiefwurzelnden Kaisertreue seiner Soldaten und politischen Konstellationen Nach Schillers Asthetik wie er sie in seiner Abhandlung Uber die asthetische Erziehung des Menschen ausgefuhrt hat soll die Erfahrung der Freiheit im Asthetischen den Menschen fur die politische Freiheit bereit machen Das Asthetische habe jedoch auch seine Eigengesetzlichkeit wodurch die asthetische Freiheit zum Selbstzweck werde und nicht mehr nur als Vorstufe einer Befreiung in der wirklichen Welt diene Der Mensch sei nur da ganz Mensch wo er spiele So heisst es auch im Prolog zur Wallenstein Trilogie Ernst ist das Leben heiter ist die Kunst Wallenstein aber nahm die Politik und den Krieg wie ein Spiel und glaubte dass er frei sein konnte wie ein Spieler er wollte die asthetische Freiheit in der wirklichen Welt erfahren wo sie aber nicht zu finden ist 1 Er verkorpert damit eine Sehnsucht des Menschen zumal des Politikers musste aber an den Abhangigkeiten und Verstrickungen der historischen Praxis scheitern Max Piccolomini kann die Unschuld des Idealisten nicht bewahren und wahlt den Tod wahrend der realistische Spieler Wallenstein den seinen findet weil er falsch kalkuliert hat Hegel kritisierte dass die Trilogie nicht mit einer Theodizee ende und somit die tragische Sinnstiftung ausbleibe wie er sie auch seiner Dialektik zugrunde legt nach der sich im Kampf der Gegensatze eine tieferliegende verborgene Einheit ein Zusammengehoren des Verschiedenen und damit eine gottliche Ordnung oder jedenfalls hohere Vernunftigkeit zeige Heiner Muller schrieb dazu Der Gang der Handlung schleift den Triumphbogen der Theodizee den der glucklichere Shakespeare noch als Bauelement seines Theaters gebrauchen konnte Hinter Wallenstein taucht der Schatten Napoleons auf des letzten Protagonisten der Macht im Sprung aus der Geschichte in die Politik die Tragodie nicht mehr im Gepack hat der Anlauf ist die Revolution 2 Einzelnachweise Bearbeiten Diese Interpretation legt Michael Hofmann in seinem und Thomas Edelmanns Buch Friedrich Schiller Wallenstein Interpretation Oldenbourg Interpretationen Bd 89 und in seinem Nachwort zur Reclam Ausgabe dar Heiner Muller Zu Wallenstein EssayWerke Friedrich Schillers Dramatische WerkeDie Rauber 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