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Der Verbrecher aus verlorener Ehre eine wahre Geschichte ist ein Kriminalbericht Friedrich Schillers der 1786 zunachst unter dem Titel Verbrecher aus Infamie veroffentlicht wurde Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entstehung 3 Interpretation und Bewertung aus heutiger Sicht 4 Textausgaben 5 Sekundarliteratur 6 WeblinksInhalt BearbeitenChristian Wolf auch der Sonnenwirt genannt ist der Sohn einer verwitweten Gastwirtin Er wird aus Geldnot Wilddieb um seine Geliebte Johanne mit Geschenken zu beeindrucken da er aufgrund seines Ausseren wenig anziehend wirkt Sein Nebenbuhler Robert ein Jagerbursche ertappt ihn bei der Wilderei und erstattet Anzeige Wolf kann sich von seiner Strafe freikaufen begeht jedoch weiterhin Wilddiebstahl da die Zahlung der Geldstrafe seine gesamten Ersparnisse aufgebraucht hat Robert zeigt ihn erneut an Infolgedessen kommt Christian ein Jahr ins Zuchthaus Nach Verbussung seiner Strafe sucht er nach einer Anstellung wird jedoch bei Handwerkern und Bauern abgewiesen Selbst die Arbeit als Schweinehirt wird ihm verwehrt Er wird ein weiteres Mal ruckfallig und zu drei Jahren Strafarbeit auf einer Festung verurteilt Dort lassen ihn die harten Lebensumstande und der schlechte personliche Einfluss der anderen Gefangenen Hass auf alle Menschen und Rachegefuhle entwickeln Nach der dritten Strafe beschliesst er seine Verbrechen fortan aus Vorsatz und Vergnugen und nicht mehr aus Not heraus zu tun Als er eines Tages gerade einen Hirsch schiessen will entdeckt er seinen Rivalen Robert der ebenfalls das Tier anvisiert Christian wagt ab ob er Robert toten oder die Flucht ergreifen soll Seine Rachegeluste uberwiegen und er schiesst Robert hinterrucks nieder Bald ergreift ihn die Reue und er wunscht sich die Tat ungeschehen machen zu konnen Auf seiner Flucht vom Tatort spricht ihn ein Rauber an der ihn zunachst uberfallen will aber Respekt zeigt als sich Christian als der ortsbekannte Wilderer zu erkennen gibt Erfreut nicht ganz aus jeder menschlichen Gesellschaft verstossen zu sein schliesst sich Christian der Rauberbande an und wird sogar ihr Hauptmann Wolf wird durch eine Reihe von Einbruchen und Raubzugen im Umkreis beruchtigt Er bemerkt jedoch bald dass die Freundschaft in der Bande eine Illusion ist Als ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wird bekommt er Angst verraten zu werden Weil Selbstwertgefuhl und Ehrbewusstsein in ihm noch nicht ganz erloschen sind will er auf irgendeine Weise in die Gesellschaft zuruckkehren Er beschliesst den Rest seines Lebens als Soldat zu dienen Er schreibt mehrere Briefe an den Landesfursten in denen er um Gnade bittet wenn er sich dem Kriegsheer anschliesst Da die Briefe unbeantwortet bleiben versucht er nach Preussen zu fliehen um dort in den Militardienst zu gehen Bei einer Grenzkontrolle glaubt er als gesuchter Verbrecher erkannt worden zu sein und zieht eine Pistole Er wird uberwaltigt und verhaftet Dem Amtmann gegenuber offenbart Christian nach einem Tag in Haft freiwillig seine Identitat Christian Wolf wird schliesslich fur seine Taten hingerichtet Entstehung BearbeitenDie Erzahlung beruht auf einer wahren Begebenheit die wahrscheinlich Jakob Friedrich von Abel Schillers Lehrer auf der militarisch organisierten Karlsschule mitteilte Dessen Vater hatte als Amtmann das Sonnenwirtle Johann Friedrich Schwan verhaftet Abel hatte die Begebenheit dann als Der Fall Friedrich Schwahn in seine Sammlung und Erklarung merkwurdiger Erscheinungen aus dem menschlichen Leben Band 2 1787 aufgenommen Das Thema erneuerte Hermann Kurz in Der Sonnenwirt Schwabische Volksgeschichte aus dem vorigen Jahrhundert Frankfurt 1855 Interpretation und Bewertung aus heutiger Sicht Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Interpretationen sind immer zu belegen gemass WP Q WP TF Felistoria Diskussion 01 56 30 Jun 2018 CEST Der Kriminalbericht ist zunachst als Zeugnis seiner Zeit zu sehen Der Stand des Adels weist die typischen Privilegien wie das Jagdrecht auf dessen Missachtung eine unverhaltnismassige Bestrafung gegenubersteht Im Gegensatz zu vielen anderen jungen Werken geht es Schiller in Der Verbrecher aus verlorener Ehre nicht um spezifische Kritik am Absolutismus sondern um die Betrachtung und Beachtung des Menschen als Individuum Auf der einen Seite kritisiert er seitens der Leserschaft das mangelnde empathische Vermogen vielmehr stehe der Unterhaltungswert und nicht der Lehrwert im Vordergrund Auf der anderen Seite stellt er das damalige Rechtssystem in Frage das wenig Spielraum fur das Naturrecht habe Es sei streng und sehe keine Gnade oder Resozialisation vor Schiller will auch ein Gegenbeispiel gegenuber dem Ideal der Harmonie zwischen Neigung und Pflicht zeigen indem er den Verbrecher diese Tat sofort bereuen lasst Textausgaben BearbeitenFriedrich Schiller Der Verbrecher aus verlorener Ehre RUB 19184 Studienausgabe Hrsg von Alexander Kosenina Reclam Stuttgart 2014 ISBN 978 3 15 019184 2 Sekundarliteratur BearbeitenR Bernhardt Friedrich Schiller Der Verbrecher aus verlorener Ehre Konigs Erlauterungen und Materialien Band 469 C Bange Verlag Hollfeld 2008 ISBN 978 3 8044 1872 1 Reiner Poppe Friedrich Schiller Der Verbrecher aus verlorener Ehre Lektureschlussel fur Schuler Philipp Reclam jun Stuttgart 2005 ISBN 3 15 015353 0 Horst Brandstatter Friedrich Schiller Der Verbrecher aus verlorener Ehre Eine wahre Geschichte von Friedrich Schiller Aufs Neue ans Licht geholt und mit Erkundungen zum Dichter und Rauberleben der republikanischen Freiheit des lesenden Publikums anheimgestellt Klaus Wagenbach Berlin 1984 ISBN 3 8031 2117 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Verbrecher aus Infamie Quellen und Volltexte Werke Friedrich Schillers Dramatische WerkeDie Rauber Semele Die Verschworung des Fiesco zu Genua Kabale und 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