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Uber Anmut und Wurde Originaltitel Ueber Anmuth und Wurde ist eine philosophische Schrift Friedrich Schillers die Mitte Juni 1793 in der Zeitschrift Neue Thalia erschien In dem einflussreichen Werk setzte sich Schiller zum ersten Mal umfassend mit der Philosophie Immanuel Kants auseinander Neben der Ethik unterzog er vor allem die Asthetik aus der Kritik der Urteilskraft einer kritischen Wurdigung Friedrich Schiller 1759 1805 posthumes Portrat von Gerhard von Kugelgen von 1808 09Im Hinblick auf die Doppelnatur des Menschen als Gefuhls und Vernunftwesen wollte Schiller die menschliche Schonheit am Begriffspaar Anmut und Wurde erklaren Schillers emphatisches Anliegen war den kantischen Dualismus zwischen der physischen und der geistig vernunftigen Natur des Menschen in einer Synthese der schonen Seele zu versohnen bei der Pflicht und Neigung harmonierten Dieser Essay wies bereits auf das philosophisch asthetische Hauptwerk Uber die asthetische Erziehung des Menschen voraus Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Schonheit und Anmut 1 2 Der Wille 1 3 Wurde 2 Entstehung 3 Hintergrund 4 Bedeutung 5 Rezeption 5 1 Immanuel Kant 5 2 19 Jahrhundert 5 3 20 und 21 Jahrhundert 6 Literatur 6 1 Textausgaben 6 2 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenSchonheit und Anmut Bearbeiten nbsp Sandro Botticelli ca 1485 Die Geburt der VenusAm Beispiel der Gottin Venus differenziert Schiller gleich zu Beginn zwischen Schonheit und Anmut Die griechische Fabel legt der Gottin der Schonheit einen Gurtel bei der die Kraft besitzt dem der ihn tragt Anmut zu verleihen und Liebe zu erwerben Eben diese Gottheit wird von den Huldgottinnen oder den Grazien begleitet Die Griechen unterschieden also die Anmut und die Grazien noch von der Schonheit da sie solche durch Attribute ausdruckten Alle Anmut ist schon aber nicht alles Schone ist anmutig 1 Die Gottin kann den Gurtel ubertragen um dem Trager die gewunschte Eigenschaft zu verleihen Wem neben anderen Vorzugen die Anmut fehlte sollte den Grazien opfern Anmut ist somit eine bewegliche Schonheit die sich von der fixen unterscheidet die dem Menschen notwendig gegeben sei Da der Gurtel auch bei dem Nichtschonen seine magische Kraft behalt kann seine Wirkung selbst ihm dazu verhelfen sich schon zu bewegen 2 Von der ganzheitlichen Betrachtung des griechischen Menschenbildes ausgehend dass jede Handlung zugleich Ausdruck seiner sittlichen Bestimmung sei Natur und Sittlichkeit Materie und Geist Erde und Himmel in den Dichtungen zusammenfliessen gelangt Schiller zur Bestimmung der Anmut als eine r Schonheit die nicht von Natur gegeben sondern von dem Subjekt selbst hervorgebracht wird 3 Er unterscheidet diese Eigenschaft von den Vorzugen des Leibes wie dem Korperbau der schonen Haut oder der wohlklingenden Stimme die man bloss der Natur und dem Gluck zu verdanken hat 3 Im weiteren Verlauf geht Schiller auf die Vernunft in ihrem Verhaltnis zur Schonheit ein Die Schonheit besitzt fur Schiller einen Doppelcharakter Sie gehort der Natur wie dem Intelligiblen an Sie ist als die Burgerin zweier Welten anzusehen deren einer sie durch Geburt der andern durch Adoption angehort sie empfangt ihre Existenz in der sinnlichen Natur und erlangt in der Vernunftwelt das Burgerrecht 4 nbsp Raffael 1504 1505Die drei GrazienAnmut und Grazie beide oft synonym verwendet werden dabei mehrfach in ihrem Wechselverhaltnis zur architektonischen Schonheit des Menschen beschrieben und von ihr abgegrenzt Bei der architektonischen ausserlichen Schonheit wird die Natur durch die Notwendigkeit des teleologischen Zweckes bestimmt 5 Die architektonische Schonheit kann Wohlgefallen kann Bewunderung kann Erstaunen erregen aber nur die Anmut wird hinreissen Die Schonheit hat Anbeter Liebhaber hat nur die Grazie denn wir huldigen dem Schopfer und lieben den Menschen 6 Den von Christoph Martin Wieland gepragten und 1793 bereits popularen Begriff der schonen Seele verwendet Schiller dabei als abstrakte Grosse und Korrektiv In einer schonen Seele ist es also wo Sinnlichkeit und Vernunft Pflicht und Neigung harmonisieren und Grazie ist ihr Ausdruck in der Erscheinung 7 Anmut gewinnt bei Schiller eine moralische Dimension da sie wesentlich auf die Handlung des Menschen zuruckgeht somit als sein Verdienst als ethischer Akt der Freiheit betrachtet werden kann 8 Freiheit und Schonheit bedingen einander da Grazie immer nur die Schonheit der durch Freiheit bewegten Gestalt ist Die Freiheit regiert also jetzt die Schonheit Die Natur gab die Schonheit des Baues die Seele gibt die Schonheit des Spiels Und nun wissen wir auch was wir unter Anmut und Grazie zu verstehen haben Anmut ist die Schonheit der Gestalt unter dem Einfluss der Freiheit die Schonheit derjenigen Erscheinungen die die Person bestimmt Die architektonische Schonheit macht dem Urheber der Natur Anmut und Grazie machen ihrem Besitzer Ehre Jene ist ein Talent diese ein personliches Verdienst 9 Der Wille Bearbeiten Im weiteren Verlauf der Abhandlung erlautert Schiller den zentralen Begriff des Willens Mit seiner idealistischen Vorstellung von der Autonomie des Menschen reibt er sich vor allem am rigorosen Moralgesetz Immanuel Kants und bezeichnet das Verhaltnis zwischen Sinnlichkeit und Gesetz als knechtisch Kant habe dem Moralgesetz eine Rigiditat beigelegt welche die kraftvollere Ausserung moralischer Freiheit nur in eine ruhmlichere Art von Knechtschaft verwandelt Provokativ fragt Schiller ob der wahrhaft sittliche Mensch eine freiere Wahl zwischen Selbstachtung und Selbstverwerfung als der Sinnensklave zwischen Vergnugen und Schmerz habe Schiller stellt den menschlichen Willen in den Mittelpunkt seiner Uberlegungen Der Wille sei ein erhabener Begriff bestimme das Wesen des Menschen und unterscheide ihn vom Tier Bei dem Menschen ist noch eine Instanz mehr namlich der Wille der als ein ubersinnliches Vermogen weder dem Gesetz der Natur noch dem der Vernunft so unterworfen ist dass ihm nicht vollkommen freie Wahl bliebe sich entweder nach diesem oder nach jenem zu richten 4 Wurde Bearbeiten Mit der Wurde stellt Schiller der Anmut einen zentralen Terminus der kantischen Ethik als Pendant gegenuber So wie die Anmut der Ausdruck einer schonen Seele ist so ist Wurde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung 10 In Abgrenzung zu Kant formuliert Schiller der Mensch solle sich zwar darum bemuhen seine beiden Naturen in Ubereinstimmung zu bringen und ein harmonisches Ganzes zu bilden dies aber sei eine blosse Idee die er wegen seiner Natur nie ganz erreichen kann Die Natur besturme den Menschen unentwegt durch die Macht von Schmerz und Vergnugen nbsp Apollon Statue Skulpturen der griechischen Antike als Symbole der VollkommenheitHatte Schiller sich in den bisherigen Ausfuhrungen mehrfach von Kant abgesetzt scheint es nun als kehre er zuruck und lobe gerade das Element der Beschrankung der Triebe Die Wurde erscheint als Ausdruck einer erhabenen Moral und soll die entfesselte Natur des Menschen bandigen Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft ist Geistesfreiheit und Wurde heisst ihr Ausdruck in der Erscheinung Schiller verbindet die Wurde unmittelbar mit dem bereits behandelten Begriff des Willens und seiner Freiheit durch den sich der Mensch vom Tier unterscheide Das Tier muss streben den Schmerz los zu sein der Mensch kann sich entschliessen ihn zu behalten Der Wille des Menschen ist ein erhabener Begriff auch dann wenn man auf seinen moralischen Gebrauch nicht achtet Schon der blosse Wille erhebt den Menschen uber die Tierheit der moralische erhebt ihn zur Gottheit 4 Verbinden sich Anmut und Wurde in einer Person so ist der Ausdruck der Menschheit in ihr vollendet und sie steht da gerechtfertigt in der Geisterwelt und freigesprochen in der Erscheinung Dieses Ideal der Menschheit sei in den antiken Gotterfiguren ausgedruckt man erkenne es in der gottlichen Gestalt einer Niobe und dem Belvederischen Apoll 11 Den dualistischen Charakter des Begriffspaares der weiblich konnotierten Anmut und ihrem mannlichen Gegenstuck verdeutlicht Schiller mit Metaphern aus der Herrschaftssphare Bei der Wurde also fuhrt sich der Geist in dem Korper als Herrscher auf Bei der Anmut hingegen regiert er mit Liberalitat weil er es hier ist der die Natur in Handlung setzt und keinen Widerstand zu besiegen findet Nachsicht verdient aber nur der Gehorsam und Strenge kann nur die Widersetzung rechtfertigen Anmut liegt also in der Freiheit der willkurlichen Bewegungen Wurde in der Beherrschung der unwillkurlichen Entstehung BearbeitenSchiller schrieb die Abhandlung trotz einer Krankheit in knapp sechs Wochen nieder 12 Wie in anderen Fallen etwa dem Geisterseher benotigte Schiller Material fur seine Zeitschrift und begann deswegen mit der Niederschrift 13 nbsp Johann Caspar Lavater 1741 1801 Schon in seiner als Dissertation angenommenen Abschlussarbeit von 1780 dem Versuch uber den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen hatte Schiller postuliert dass jede Empfindung der menschlichen Natur zu einem bestimmten korperlichen Ausdruck fuhre Schiller schloss zwar die von Johann Caspar Lavater vorgestellte Physiognomik nicht grundsatzlich aus wegen des vielfaltigen launischen Spiel s der Natur sei ihre Vollendung in absehbarer Zukunft allerdings unwahrscheinlich 14 Von anschaulichen Beispielen der Mimik ausgehend beschrieb Schiller wie die Affekte sich unmittelbar physisch auswirkten und dazu fuhrten dass sich die geheimsten Ruhrungen der Seele auf der Aussenseite des Korpers offenbarten Es sei ebenso ein Gesetz der Weisheit wie ein unentbehrlicher Leitfaden des gesellschaftlichen Leben s dass wohlwollende Emotionen den Korper verschonerten wahrend niedertrachtige und gehassige ihn in viehische Formen verzerrten Je weiter sich der Geist vom Ebenbild der Gottheit entferne desto naher komme seine korperliche Manifestation dem Vieh So lade die Erscheinung des Menschenfreunds einen Hilfesuchenden ein wahrend der trotzige Blick des Zornigen jeden zuruckscheuche 15 Schillers Beschaftigung mit der Philosophie Kants von dem er bisher nur die fruhen geschichtsphilosophischen Schriften kannte fuhrte im Februar 1791 zu einer entscheidenden Wende in seinem Werk 16 nbsp Christian Gottfried Korner war Adressat der Kallias Briefe Gemalde von Anton GraffChristian Gottfried Korner hatte ihn darauf aufmerksam gemacht dass Kant Schonheit nur von der Wirkung auf das Subjekt her beschreibe die Unterschiede schoner und hasslicher Objekte hingegen nicht untersuche Im ersten Teil der Kritik der Urteilskraft hatte Kant dargelegt dass asthetische Geschmacksurteile sich auf das Gefuhl des Rezipienten beziehen und keine objektiven Erkenntnisurteile uber bestimmte Gegenstande sind In einem Geschmacksurteil harmonierten Einbildungskraft und Verstand wer zu einem solchen Urteil fahig sei beweise Geschmack Diese Urteile besitzen keine objektive sondern subjektive Allgemeinheit Kant formulierte Schon ist das was ohne Begriff allgemein gefallt 17 In einem Brief an Korner schrieb Schiller 1792 den objektiven Begriff des Schonen an welchem Kant verzweifelt gefunden zu haben er wolle seine Gedanken ordnen und in einem Gesprach Kallias oder uber die Schonheit etwas spater herausgeben Es werde ein ordentliches Buch von der Grosse des Geistersehers daraus werden 18 Mit den sechs Kallias Briefen versuchte Schiller diesen Anspruch einzulosen und eine Theorie der Schonheit zu entwickeln Im ersten Brief vom 25 Januar 1793 beschrieb er das Problem einen objektiven Begriff der Schonheit aufzustellen und ihn aus der Natur der Vernunft vollig a priori zu legitimieren Schonheit sei im Feld der Erscheinungen zu Hause wo kein Raum sei fur platonische Ideen Schonheit sei eine Eigenschaft der Dinge ein Ding ohne Eigenschaften aber sei unmoglich 19 In den Briefen formulierte Schiller auch die bekannten Worte Schonheit sei Freiheit in der Erscheinung Schiller wollte den Briefwechsel zu einem Dialog ordnen und veroffentlichen ein Plan der nicht ausgefuhrt wurde und an dessen Stelle der Essay trat mit dem die Briefe gleichsam fortgesetzt wurden Hintergrund Bearbeiten nbsp Immanuel Kant Radierung von Johann Leonhard RaabMit der Abhandlung fasste Schiller seine bisherige Auseinandersetzung mit Immanuel Kant zusammen Uber Anmut und Wurde kann als ein Schmelztiegel seiner asthetischen Anschauungen betrachtet werden in dem sich zudem Lektureeinflusse von Werken Christoph Martin Wielands Moses Mendelssohns und Johann Georg Sulzers wiederfinden lassen Wie in anderen Schriften stellte Schiller seine Gedanken nicht systematisch deduktiv sondern rhapsodisch vor 20 Im Zeitalter der Aufklarung verlor die Religion zunehmend ihre Bedeutung als hochste Erziehungsinstanz So suchten die massgeblichen Philosophen einen Ursprung der Sittlichkeit der sich aus einer anderen Quelle speisen konnte Obgleich Kant den sittlichen Einfluss der Religion auf die Menschheit schatzte war sie ihm nicht der wesentliche Bestimmungsgrund sittlichen Handelns Das moralische Gesetz musste seinen Ursprung in der Freiheit haben da eine durch religiosen Glauben bedingte Handlung nur Ausdruck von Fremdbestimmung ware Der Glaube an Gott wie an die Unsterblichkeit der Seele war ein vernunftiges Postulat der praktischen Vernunft nicht aber Grundlage der Moralitat nbsp Anthony Ashley Cooper 3 Earl of ShaftesburyKant und Schiller Lessing und Herder waren sich trotz gewisser Differenzen einig eine naturliche Geschichte der Freiheit und damit Moralitat finden zu konnen In der Geschichtsphilosophie ging es ihnen um die Frage wie die Menschheit erzogen werden konnte 21 Anmut als schonen Bewegungsausdruck der Seele zu betrachten ist ein Gedanke der auf den Moralphilosophen Shaftesbury 1671 1713 zuruckgeht Shaftesbury verzichtete bereits auf eine theologische Begrundung der Moral und war der Auffassung dass auch Atheisten bei guter Erziehung tugendhaft handeln konnen Dafur war allerdings eine edle Erziehung notwendig mit der die hochste Vollkommenheit der Anmut und Artigkeit erreicht werden konnte Schiller der Dichter der Freiheit verband die Anmut nicht mit dem hoheren Stand obwohl er den auserlesenen Zirkeln an einigen Stellen seiner asthetischen Schriften einen besseren Geschmack zugesteht 22 nbsp Winckelmann Der einzige Weg gross zu werden ist die Nachahmung der AltenDie von Shaftesbury ausgehende Vorstellung des Ideal Schonen hatte sich mit Johann Joachim Winckelmann durchgesetzt Winckelmann entwickelte den fur die Weimarer Klassik so bestimmenden Vorbildcharakter der Antike die er mit ihrem Ideal von der edlen Einfalt und stillen Grosse als vorbildhaft fur die Gegenwart darstellte Die Grundthese des Buches Gedanken uber die Nachahmung der griechischen Werke die zeitgenossische Kunst konne nur durch die Nachahmung der Alten gross und selber unnachahmlich werden war neu weil er sich mit ihr auf die hellenische Kultur bezog wahrend man sich bislang vor allem an der romischen Antike orientiert hatte Winckelmann sah in der griechischen Kunst die Verschmelzung von Natur und Ideal und belebte mit seinen Thesen den Streit der Querelle des Anciens et des Modernes Die Nachahmung der Antike bedeutete fur Winckelmann eine hohere Abbildung der Natur da die Griechen die Natur gleichsam vollendet und abgebildet hatten wie sie es verlangte Den Griechen sei gelungen was die Natur teleologisch zu erlangen strebe Die Darstellung des Idealen in allgemeingultiger Weise Kenntlicher und bezeichnender wird die Seele in heftigen Leidenschaften gross aber und edel ist sie in dem Stande der Einheit in dem Stande der Ruhe 23 Die griechische Antike sollte ein Muster sein das sich unter ahnlichen Voraussetzungen wiederholen lasse Wurde das Ideal schopferischer Freiheit erneut zum Prinzip der Gesellschaft wie bei den Griechen konnte eine Kultur wiederaufbluhen die vollendete Werke der Plastik und Poesie der Tragodie Philosophie und Staatskunst hervorbringe Diese Freiheit zeige sich etwa in der Laokoon Figurengruppe Die Gestalten bleiben selbst im hochsten Schmerz des Sterbens schon so wie die Tiefe des Meeres ruhig bleibt wahrend an seiner Oberflache der Sturm wutet Das von Winckelmann so entworfene Bild der schonen Seele die im Einklang mit sich und der Welt ist war das Ideal der Klassik eine Harmonie von Leib und Seele Ich und Welt die nicht oberflachlich gefallig war sondern eine Einheit in der Zerrissenheit des Schmerzes darstellte und Schiller massgeblich beeinflusste 24 nbsp Laokoon Gruppe Edle Einfalt und stille Grosse Schiller hatte sich mehrfach auf die Gotter der Antike bezogen sie in Gedichten wie etwa den Gottern Griechenlands immer wieder beschrieben und als teils verlorenes teils anzustrebendes Ideal gepriesen Das Ideal der Menschheit die Verbindung von Anmut und Wurde in einer Person war fur ihn idealtypisch in den Gotterskulpturen dargestellt worden Diese hohere Schonheit die aus der Verbindung der Grazie mit der Wurde hervorgeht habe Winckelmann beschrieben ohne allerdings Grazie und Wurde voneinander zu unterscheiden 3 Schiller leitete seine Uberlegungen somit auch vom griechischen Mythos ab Die Allegorie und damit die Kunst wurde zum Medium der Philosophie 25 Die Poesie wird zur Offenbarung und ist gleichzeitig Zeitkritik der unpoetischen Zustande der Gegenwart In einer kritischen Rezension uber Gottfried August Burgers Gedichte hatte er bereits die Aufgabe der Poesie beschrieben die getrennten Krafte der Seele wieder in Vereinigung zu bringen welche Kopf und Herz Scharfsinn und Witz Vernunft und Einbildungskraft in harmonischem Bunde beschaftigt welche gleichsam den ganzen Menschen in uns wieder herstellt 26 Mit dem einheitsstiftenden Mythos wollte Schiller den Dualismus des Alleszermalmers Kant uberwinden jene unversohnliche Spaltung in Natur und Vernunft Schonheit und Anmut Neigung und Pflicht um den ganzen Menschen wiederherzustellen Dem Bedurfnis nach Harmonie Versohnung und Synthese sind auch die spateren Werke Uber naive und sentimentalische Dichtung und Uber die asthetische Erziehung des Menschen zu verdanken Widerstreiten Pflicht und Neigung geht die schone Seele in eine erhabene uber und muss eine Bewahrungsprobe bestehen Die Erhabenheit ist bei Kant ein zur Schonheit komplementarer Begriff der sich auf Gegenstande und Ereignisse meist der Natur bezieht die durch ihre schiere Grosse die Auffassungskraft des Menschen uberfordern und ihm sowohl seine physische Ohnmacht als auch seine innere Freiheit verdeutlichen wie sturmende Fluten dynamisch Erhabenes gewaltige Berge endlose Meere mathematisch Erhabenes und der gestirnte Himmel uber mir Der Anblick dieser Naturereignisse erhohe die Seelenstarke des Menschen und zeige ihm eine Widerstandskraft die ihm Mut mache sich mit der scheinbaren Allgewalt der Natur messen zu konnen 27 Die Erhabenheit ist dabei nicht in der Natur sondern im Gemut des Menschen wenn er sich bewusst werden kann der Natur in sich und damit auch ausser sich uberlegen zu sein 28 nbsp Die Schaubuhne als moralische AnstaltMit dem Text umriss Schiller zugleich den zentralen Teil seiner Dramentheorie Vor dem Hintergrund der kantischen Ethik betrachtete er das Theater als moralische Anstalt 29 Zwar folgte er Kant darin dass die moralische Kraft im Menschen nicht dargestellt werden konne da das Ubersinnliche sich dem entziehe Doch konne das Theater am Beispiel der schonen und erhabenen Seele die moralische Kraft des Menschen durch sinnliche Zeichen dem Verstand mittelbar verdeutlichen Hatte Schiller mit dieser Abhandlung den Begriff der Schonheit auf den selbstbestimmten Menschen bezogen erweiterte er ihn schon zwei Jahre spater zur Vision einer allumfassenden asthetischen Kultur Er war enttauscht von den Entwicklungen im nachrevolutionaren Frankreich und wollte nun an einer wahren politischen Freiheit arbeiten Der Essay kann als ein Schritt auf diesem Wege betrachtet werden 30 Bedeutung Bearbeiten nbsp Theobald von Oer Der Weimarer Musenhof 1860 Schiller liest im Tiefurter Park mit Kappe ganz links am Musentempel sitzend Wieland rechts vor der Saule stehend Goethe Der Essay zahlt zu den bekanntesten asthetischen Abhandlungen Schillers und festigte seine Stellung als massgeblicher Kunstphilosoph in Deutschland 31 Er kann als Vorlaufer des philosophischen Hauptwerks Uber die asthetische Erziehung des Menschen betrachtet werden an dessen erster Fassung Schiller zeitgleich arbeitete Die dort besprochene Grundproblematik zwischen Stoff und Form loste Schiller indem er sie im Begriff des Spiels versohnte Das Spiel ist Ausdruck der Kunst die Kunst eine Tochter der Freiheit 32 Was hier also die schone Seele leistet wird dort dem Spiel zugewiesen Schiller stellte die hier prasentierten Gedanken uber Kunst und Schonheit etwas spater in einen kritischen geschichtsphilosophischen Zusammenhang und formulierte so einen Gegenentwurf zu den gesellschaftlichen Dekadenzerscheinungen des Jahrhunderts speziell denen der Franzosischen Revolution 33 Die von Shaftesbury ausgehende Vorstellung des Ideal Schonen die sich mit Winckelmann durchsetzte zeigte sich bei Schiller als Versuch die Vernunft als schone Seele mittelbar zur Anschauung zu bringen Mit diesem Gedanken widersprach er Kant 34 der in seiner Erkenntniskritik die Moglichkeiten der reinen Vernunft begrenzt und die dogmatische Metaphysik zuruckgewiesen hatte um stattdessen a priorische Bedingungen der Erfahrungsmoglichkeit aufzuzeigen Nicht die Dinge an sich sondern ihre Erscheinungen werden wahrgenommen den Ideen der Vernunft hingegen konnte keine angemessene Anschauung gegeben werden Schiller hatte mit seiner Definition der Schonheit als Freiheit in der Erscheinung ein Kriterium fur die Wahrnehmung der Schonheit gefunden und war damit uber Kant hinausgekommen Die spezifische Veredelung des Menschen war allerdings erst in der verbindenden Gestalt von Anmut und Wurde erreicht siehe Kant und Schiller Die Anmut geht uber die naturliche architektonische Schonheit des Menschen hinaus Sie ist weder nur Ausdruck von Vernunft und Freiheit auf der einen naturlicher Schonheit der Gestalt auf der anderen Seite sondern sie ist die Synthese von Natur und Freiheit Dieser Gedanke betrifft die Ethik ebenso wie die Asthetik Auf beiden Feldern grenzte Schiller sich von Kant mit dem Ziel ab die Spaltung des Menschen in Korper und Geist Natur und Freiheit vermittelnd zu uberwinden Der zwingende Charakter der Pflichtenethik Deontologie konnte nach Schiller nicht anmutig sein war doch die Idee der Pflicht mit einer Harte vorgetragen die alle Grazien davon zuruckschreckt 35 So wie Schiller den bei Kant rein subjektiven innerlichen Begriff der Schonheit objektivieren wollte beabsichtigte er dessen Begriff der Sittlichkeit aus seiner Erstarrung zu losen und im ganzheitlichen Bild der Anmut zu versohnen So versohnt wird der Mensch zur schonen Seele 36 Mit dem Ideal der schonen Seele steht Schiller fur eine Richtung des Deutschen Idealismus die sich mit der kantischen Ethik auseinandersetzte Der deutsche Idealismus hielt zwar an der von Kant gepragten Bindung des Guten an subjektiver Freiheit fest wollte aber daruber hinaus die Vermittlung zwischen dem Guten des Sittengesetzes und den endlichen Handlungen des Menschen neu bestimmen Mit Schillers Wendung von der Neigung zu der Pflicht sollte die Sinnlichkeit sich nun nicht mehr nur am Sittengesetz messen sondern sich selbst auf das Gute richten Sinnliches und endliche begrenzte Handlungen sollten nicht mehr nur niedergerungen bleiben sondern in das Gute eingehen und mit ihm versohnt werden 37 Rezeption BearbeitenImmanuel Kant Bearbeiten nbsp Immanuel Kant Die Grazien halten sich in ehrerbietiger EntfernungDa sich Schiller in dieser Schrift vor allem mit Kant befasst hatte war ihm dessen Reaktion sehr wichtig Am 18 Mai 1794 schrieb er Christian Gottfried Korner dass Kant in seiner Religionsschrift auf die Abhandlung eingegangen sei und sich gegen Angriffe verteidigt habe Er habe achtungsvoll von der Schrift gesprochen und sie als Meisterwerk bezeichnet was ihn sehr gefreut habe 38 Als Naturwesen gehort der Mensch fur Kant dem Reich der Erscheinungen an als freies Wesen hingegen das sich nicht heteronom bestimmen lasst sondern dessen Willen unter sittlichen Gesetzen steht folgt er der Stimme des Sollens Gebote die praktische Vernunft nur was die schwache Natur ohnehin will konnte sie nicht der Freiheit entstammen der direkt nicht zu beweisenden sondern mittelbar wirkenden Ursache der Moralitat Die praktische Vernunft fuhrt so letztlich zu Handlungen die wegen ihrer Vernunftigkeit gewollt werden sollen Aus diesem Grund um sich nicht selbst aufzuheben muss die Freiheit Triebfedern wie Neigungen und Freude zuruckweisen Fur Kant hatten Handlungen teilnehmend gestimmter Seelen die Freude um sich verbreiten trotz aller Liebenswurdigkeit keinen wahren sittlichen Wert 39 Kant liess sich daher von Schiller nicht uberzeugen wie er gleich am Anfang seiner Religionsschrift in einer Anmerkung schrieb in der er sich ausdrucklich auf Schillers Werk bezog Er wies dessen Kritik am Rigorismus des Pflichtbegriffs zuruck und griff dabei ein Begriffspaar Schillers auf der zwischen Rigoristen und Latitudinariern unterschieden hatte Er konne dem Pflichtbegriff gerade um seiner Wurde willen keine Anmut beigesellen Denn er enthalt unbedingte Notigung womit Anmut in geradem Widerspruch steht Die Majestat des Gesetzes gleich dem auf Sinai flosst Ehrfurcht ein nicht Scheu welche zuruckstosst auch nicht Reiz der zur Vertraulichkeit einladet welche Achtung des Untergebenen gegen seinen Gebieter in diesem Fall aber da dieser in uns selbst liegt ein Gefuhl des Erhabenen unserer eigenen Bestimmung erweckt was uns mehr hinreisst als alles Schone Die Tugend als Gesinnung seine Pflicht genau zu erfullen ist in ihren Folgen auch wohltatig und das herrliche Bild der Menschheit verstattet gar wohl die Begleitung der Grazien die aber wenn noch von Pflicht allein die Rede ist sich in ehrerbietiger Entfernung halten 40 Kant sah im Zusammenspiel rationaler und sinnlicher Elemente Tugend und Grazien zu vereinen zudem eine unter vielen Pflichten 41 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Heinrich von Kleist Die Grazie wird strahlender wenn in der Welt die Reflexion dunkler und schwacher wirdEinen Gegenentwurf zu Schiller formulierte Heinrich von Kleist in seiner asthetischen Schrift Uber das Marionettentheater Das dort geschilderte tiefsinnige Gesprach eines Tanzers mit dem Ich Erzahler dreht sich um die zentrale Frage der Gefahrdung der Anmut durch das Bewusstsein Diese Bedrohung verdeutlicht der Erzahler mit der Allegorie der Marionettenfigur Die Glieder der Puppe die bloss an Faden gefuhrt werden folgen vom Zentrum ausgehend nur der Schwerkraft eine vortreffliche Eigenschaft die man vergebens bei dem grossten Teil unserer Tanzer sucht 42 Die Marionette steht hier entgegen der metaphorischen Tradition nicht mehr fur das Mechanische Kalt Unmenschliche sondern dient als Korrektiv fur allzu exaltierte Schauspielkunst und erscheint als ideales Gegenbild zum lebendigen Tanzer dessen Anmut von Angst Scham und Ziererei gestort wird 43 Die Puppen wissen nichts von der Tragheit der Materie die dem Tanz sonst entgegensteht und brauchten den Boden nur wie die Elfen um ihn zu streifen und den Schwung der Glieder durch die augenblickliche Hemmung neu zu beleben wahrend es dem Menschen unmoglich sei dieselbe Anmut zu erreichen Um den hemmenden Einfluss der Reflexion auf die Grazie des Menschen zu schildern flicht der Erzahler nun eine an den Mythos von Narziss erinnernde Erzahlung ein mit der er das Ideal unbewusster Schonheit verdeutlicht die wie zufallig hervorgebracht wird Ein junger anmutiger Mann der wie der Erzahler kurz zuvor die Statue des Dornausziehers gesehen hat zieht sich nach dem Baden einen Splitter aus dem Fuss Ein zufalliger Blick in einen Spiegel erinnert ihn an die Statue Der Erzahler dem dies ebenfalls aufgefallen war veranlasst ihn diese Figur zu wiederholen um seine Grazie zu prufen oder seiner Eitelkeit zu begegnen Doch so oft er sich auch bemuht die ursprungliche Haltung nun bewusst zu erreichen war er ausserstand dieselbe Bewegung wieder hervozubringen In den nachsten Tagen steht er lange vor dem Spiegel und verliert zusehends das freie Spiel seiner Gebarden bis nach einem Jahr keine Spur mehr von der Lieblichkeit in ihm zu entdecken war 44 Kleist grenzte sich mit dem Aufsatz von Schiller ab indem er Anmut nicht durch die moralische Kategorie der Sittlichkeit sondern als naturliches unbewusstes Tun bestimmt zu dessen Symbol die Marionette wird 45 Die Grazie wird strahlender wenn in der Welt die Reflexion dunkler und schwacher wird Auch nach Kleists Auffassung kann der Mensch nicht durch schlichte Negation des Geistes ins Paradies zuruckkehren Die von Schiller angestrebte Versohnung von Anmut und Bewusstsein wird dann moglich sein wenn die Erkenntnis gleichsam durch ein Unendliches gegangen ist Sie ist in dem menschlichen Korper am reinsten der entweder gar keins oder ein unendliches Bewusstsein hat Gegen Schillers idealistische Hoffnung wirft der zerstreute Erzahler am Ende die Frage auf ob wir wieder von dem Baum der Erkenntnis essen sollten um in den Stand der Unschuld zu fallen was vom Tanzer bejaht wird als das letzte Kapitel von der Geschichte der Welt 46 nbsp Goethe liess sich durch Schillers Aufsatz nicht uberzeugenGoethe reagierte ablehnend und verwies auf die grosse Kluft zwischen seinem und Schillers Denken 1817 zwolf Jahre nach Schillers Tod erklarte er in einer autobiographischen nicht zu Dichtung und Wahrheit gehorenden Einzelarbeit sein Verhaltnis zu Schiller Diese Betrachtung mit dem Titel Gluckliches Ereignis liess er in seiner Zeitschrift Zur Morphologie drucken wodurch er zu erkennen gab Schiller als Naturbetrachter gegenuberzutreten Goethe erlauterte die anfanglichen Schwierigkeiten in der Beziehung zu Schiller die fur die Kulturgeschichte spater bedeutsam sein sollte hier aber noch nicht zu erkennen war Er sprach von seiner Ablehnung der Rauber und des Don Carlos um schliesslich auf die philosophische Schrift einzugehen Sein Aufsatz uber Anmut und Wurde war ebensowenig ein Mittel mich zu versohnen Die Kantische Philosophie welche das Subjekt so hoch erhebt indem sie es einzuengen scheint hatte er mit Freuden in sich aufgenommen sie entwickelte das Ausserordentliche was die Natur in sein Wesen gelegt und er im hochsten Gefuhl der Freiheit und Selbstbestimmung war undankbar gegen die grosse Mutter die ihn gewiss nicht stiefmutterlich behandelte Anstatt sie selbstandig lebendig vom Tiefsten bis zum Hochsten gesetzlich hervorbringend zu betrachten nahm er sie von der Seite einiger empirischen menschlichen Naturlichkeiten Gewisse harte Stellen sogar konnte ich direkt auf mich deuten sie zeigten mein Glaubensbekenntnis in einem falschen Lichte dabei fuhlte ich es sei noch schlimmer wenn es ohne Beziehung auf mich gesagt worden denn die ungeheure Kluft zwischen unsern Denkweisen klagte nur desto entschiedener 47 nbsp Hegel bestimmte Schonheit als das sinnliche Scheinen der Idee Fur Hegel den Vertreter des objektiven Idealismus war Schonheit als Idee eine Form der Wahrheit die sich ausserlich realisierte vom reinen Denken in die Existenz treten und Objektivitat gewinnen musste Hatte Schiller in seinem Philosophischen Hauptwerk von Schonheit als einzig mogliche m Ausdruck der Freiheit in der Erscheinung gesprochen bestimmte Hegel sie nun als das sinnliche Scheinen der Idee 48 In seinen Vorlesungen uber die Asthetik lobte er Schiller dafur die Kantische Subjektivitat und Abstraktion des Denkens durchbrochen und den Versuch gewagt zu haben uber sie hinaus die Einheit und Versohnung denkend als das Wahre zu fassen und kunstlerisch zu verwirklichen 49 Bei Schiller sei das Schone als die Ineinsbildung des Vernunftigen und Schonen erkannt und diese Ineinsbildung als das wahrhaft Wirkliche ausgesprochen 50 Wahrend Friedrich Schlegel beklagte dass die Schrift so ganz ausschliessend ein Erzeugniss des Verstandes allein sei und furchtete bei der Uberbetonung des Verstandes konnten herz und marklose Vernunftler entstehen lobte Wilhelm von Humboldt die Abhandlung in hohen Tonen Uber das Asthetische und den Begriff der Schonheit im Schaffen und Handeln also uber die Grundlagen aller Kunst sowie uber die Kunst selbst enthalten diese Arbeiten alles Wesentliche auf eine Weise uber die es niemals moglich sein wird hinauszugehen 51 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Fur Thomas Mann war es das Freiheitspathos Schillers das Goethe abschreckte Schillers Begriff der Menschenwurde der Humanitat und Vornehmheit revolutionar emanzipatorisch verstand musste fur das aristokratische Lebensgefuhl des Naturgenies Goethe abstossend wirken Schiller habe in Anmut und Wurde die sinnliche Natur gegen die geistige Anmut gestellt Schillers idealistische Geistesgehassigkeit gegen die Natur sei fur Goethe ebenso beleidigend gewesen wie die Vorstellung Anmut konne nicht aus Sinnlichkeit stammen und Natur sich nicht zur Anmut erheben Schiller beschrieb Anmut als eine Schonheit die nicht von der Natur gegeben sondern von Subjekte selbst hervorgebracht werde und grenzte sie von der naturlich architektonischen Notwendigkeit ab die nur ein Talent sei aber kein Verdienst Dies sei fur Goethe ein Affront gewesen Um dem Wort Verdienst seinen moralistischen Beigeschmack zu nehmen habe Goethe von angeborenen Verdiensten gesprochen In diesem Sinne seien die aristokratischen Worte zu verstehen Wie sich Verdienst und Gluck verketten das fallt den Toren niemals ein 52 nbsp Theodor W Adorno Die Versohnung von Moral und Natur ist nicht human und unschuldigVon der seit Nietzsche gangigen Herabsetzung Schillers gegenuber Goethe war auch Adornos Denken gepragt Hatte Nietzsche sich uber das Pathos und die edlen Gebarden Schillers lustig gemacht seinen Idealismus als anmassendes Treiben deutscher Bildung verspottet und ihn als Moraltrompeter von Sackingen bezeichnet 53 sah Adorno in Schiller den unvermeidlichen Lieferanten gestelzter unkonsistenter Sentenzen und spielte Goethe ebenfalls gegen ihn aus Schiller habe die entfremdete Geschichte ans menschliche Herz geknupft um ihre Unmenschlichkeit zu rechtfertigen 54 Die deutsche Tirade und Sentenz sei den Franzosen nachgeahmt aber am Stammtisch eingeubt In den idealistisch hohen Forderungen spiele sich der Kleinburger auf 55 Die von Schiller gegen Kant und insgeheim im Einklang mit ihm angestrebte Versohnung von Moral und Natur sei nicht so human und unschuldig wie sie glaubt 56 Der Idealismus habe trotz seiner Befreiungstendenzen und Betonung der menschlichen Wurde andere Bereiche herrschaftlich ausgegrenzt So seien Kant und Schiller mit dafur verantwortlich das Naturschone aus der Asthetik verdrangt zu haben zugunsten einer falschen Versohnung die im Kunstwerk symbolisch erreicht worden sei Dadurch sei zwar das Subjekt befreit und die Kunstauffassung weiterentwickelt worden die beiden Spharen Subjekt und Natur wurden sich hingegen unvermittelt gegenuberstehen Schillers Essay Uber Anmut und Wurde habe hier eine Zasur gesetzt Der Idealismus habe asthetische Verwustungen hinterlassen Alles nicht subjektiv Durchdrungene sei zum blossen Material degradiert und als ungeeignet fur die Kunst weggeraumt worden obwohl diese ihrer bedurft hatte 57 Der Philosoph Otfried Hoffe lehnt Schillers Interpretation ab dass man nach Kants Prinzip der Autonomie fur moralische Handlungen keine naturliche Neigung haben durfe Die in dem bekannten Distichon Gerne dien ich den Freunden doch tu ich es leider mit Neigung Und so wurmt es mir oft dass ich nicht tugendhaft bin 58 anklingende Befurchtung beruhe auf einen Missverstandnis und lasse Kants Uberzeugung ausser Acht dass Neigungen zum Pflichtgemassen die Wirksamkeit moralischer Maximen erleichtern konnen Nicht wenn man auch sondern wenn man nur seinen Freunden helfe und sich gegen die Not anderer gleichgultig verhalte lebe man heteronom 59 Matthias Luserke Jaqui kritisiert gendertypologische Klischees und Zuordnungen Schiller verstehe Anmut zunachst allgemein als Ausdruck der schonen Seele ordne sie dann aber der weiblichen Tugend zu der er die mannliche Wurde gegenuberstellt Die Bindung der schonen Seele an den zarten weiblichen Korperbau entbehre nicht einer unfreiwilligen Komik Unverstandlich bleibe auch warum Schiller der zu antithetischen Gegensatzpaaren neigte naiv sentimentalisch auf der normativen Ebene zwischen Anmut und Wurde unterscheide wenn diese im Menschen doch zusammen vorkommen und auftreten konnen 60 nbsp Lied von der Glocke Vom Madchen reisst sich stolz der Knabe Die Geschlechter und Rollenklischees sind vor allem aus Schillers Gedanken Lyrik bekannt so dem beruhmten Lied von der Glocke in dem von zuchtigen Hausfrauen die Rede ist von zarten Sorgen der Mutterliebe und stolzen Knaben die ins Leben hinaussturmen oder dem Epigramm Macht des Weibes Kraft erwart ich vom Mann des Gesetzes Wurde behaupt er Aber durch Anmut allein herrschet und herrsche das Weib 61 Ein Grundproblem des Textes ist fur Luserke Jaqui Schillers philosophische Beweisfuhrung die durch die asthetische Durchdringung moralischer Maximen und den apodiktischen normativen Stil des Essays verkompliziert werde Schiller formuliere Gesetze als asthetische Prinzipien mit denen er seine normative Asthetik unterstreiche An den Stellen an denen Schiller scheinbar nur beschreibe formuliere er somit auch normative Erwartungen Eine Formulierung wie Grazie ist musse somit wie Grazie muss sein verstanden werden ein assertorisches Urteil gehe unter der Hand in ein apodiktisches uber Zudem berufe sich Schiller auf Letztbegrundungen so einem Gesetz das wir nicht ergrunden konnen die an die Evidenz appellieren Schiller selbst erkannte etwas spater das Problem seines Textes und verwies auf das Wechselspiel zwischen Philosophie und Dichtung das ihm ein linkisches Ansehen gegeben habe denn gewohnlich ubereilte mich der Poet wo ich philosophieren wollte und der philosophische Geist wo ich dichten wollte Obwohl diesem Essay noch weitere folgen sollten vertraute er schon 1794 Goethe gegenuber an dass in der Philosophie alles so strenge so rigid und abstrakt und so hochst unnaturlich sei weil alle Natur nur Synthesis und alle Philosophie Antithesis ist 62 Literatur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde Samtliche Werke Bd 5 Philosophische Schriften Vermischte Schriften Artemis amp Winkler Dusseldorf 1997 ISBN 3 538 05177 1 Friedrich Schiller Kallias oder uber die Schonheit Uber Anmut und Wurde Reclam Stuttgart 2006 ISBN 3 15 009307 4 Sekundarliteratur Bearbeiten Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit Eine Biographie Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 53128 8 2 Bde hier speziell Bd 2 S 104 111 Gotz Lothar Darsow Friedrich Schiller Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 10330 7 zugl Dissertation Berlin 1999 Barbara Neymeyr Moralasthetik versus Pflichtethik Zur Problematik von Schillers Kant Kritik In Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 65 2021 S 39 68 Diana Schilling Uber Anmut und Wurde 1793 in Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Hrsg Matthias Luserke Jaqui Metzler Stuttgart 2005 ISBN 3 476 01950 0 S 388 398 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Ueber Anmuth und Wurde Quellen und Volltexte Friedrich Schiller Ueber Anmuth und Wurde im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 231 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 233 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart a b c Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 235 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart a b c Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 240 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 241 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 266 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 265 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde S 391 Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 243 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 267 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 277 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften und Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Literaturwissen fur Schule und Studium Friedrich Schiller Interpretationen Philosophische Schriften Uber Anmut und Wurde S 151 Reclam Stuttgart 1999 Matthias Luserke Jaqui Friedrich Schiller Das essayistische Werk 5 7 Kallias Briefe und Uber Anmut und Wurde S 244 A Francke Verlag Tubingen 2005 Friedrich Schiller Versuch uber den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen 22 Physiognomik der Empfindungen Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart S 71 Friedrich Schiller Versuch uber den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen 22 Physiognomik der Empfindungen Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart S 69 Matthias Luserke Jaqui Friedrich Schiller Das essayistische Werk 5 7 Kallias Briefe und Uber Anmut und Wurde A Francke Verlag Tubingen 2005 S 245 Immanuel Kant Kritik der Urteilskraft Kritik der asthetischen Urteilskraft Analytik der Schonen 9 Werke in sechs Banden Band 5 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 298 Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Kallias oder uber die Schonheit Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 S 382 Zit nach Matthias Luserke Jaqui Friedrich Schiller Das essayistische Werk 5 7 Kallias Briefe und Uber Anmut und Wurde S 245 A Francke Verlag Tubingen 2005 Matthias Luserke Jaqui Friedrich Schiller Das essayistische Werk 5 7 Kallias Briefe und Uber Anmut und Wurde A Francke Verlag Tubingen 2005 S 247 L W Beck Kants Kritik der praktischen Vernunft Moralische Erziehung XII Die Asthetik der reinen praktischen Vernunft Wilhelm Fink Verlag Munchen 1974 S 218 Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 S 392 Zit nach Kindlers neues Literatur Lexikon Bd 17 Johann Joachim Winckelmann Gedanken uber die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauer Kunst S 740 Kindler Munchen 1992 Rudiger Safranski Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus Carl Hanser Verlag Munchen 2004 S 284 Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde S 390 Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 Friedrich Schiller Uber Burgers Gedichte S 677 Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart Immanuel Kant Die Kritik der Urteilskraft Kritik der asthetischen Urteilskraft Vom Dynamisch Erhabenen der Natur 28 Werke in sechs Banden Band IV Schriften zur Ethik und Religionsphilosophie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 349 Immanuel Kant Die Kritik der Urteilskraft Kritik der asthetischen Urteilskraft Vom Dynamisch Erhabenen der Natur 28 Werke in sechs Banden Band IV Schriften zur Ethik und Religionsphilosophie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 353 Kindlers neues Literatur Lexikon Bd 14 s v Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde S 942 Kindler Munchen 1991 Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 S 398 Rudiger Safranski Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus Carl Hanser Verlag Munchen 2004 S 371 Friedrich Schiller Asthetische Erziehung des Menschen Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart S 313 Literaturwissen fur Schule und Studium Friedrich Schiller Interpretationen Philosophische Schriften Uber Anmut und Wurde S 152 Reclam Stuttgart 1999 Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 S 388 Friedrich Schiller Uber Anmut und Wurde Samtliche Werke Band V Philosophische Schriften Vermischte Schriften Deutscher Bucherbund Stuttgart S 262 Rudiger Safranski Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus Carl Hanser Verlag Munchen 2004 S 368 Historisches Worterbuch der Philosophie Gut das Gute das Gut Bd 3 S 964 Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 S 397 Rudiger Safranski Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus Carl Hanser Verlag Munchen 2004 S 370 Immanuel Kant Die Religion innerhalb der Grenzen der reinen Vernunft Erstes Stuck Anmerkung Werke in sechs Banden Band IV Schriften zur Ethik und Religionsphilosophie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 669 670 L W Beck Kants Kritik der praktischen Vernunft Anmerkungen XII Die Asthetik der reinen praktischen Vernunft Wilhelm Fink Verlag Munchen 1974 S 297 Heinrich von Kleist Uber das Marionettentheater Werke und Briefe in vier Banden Bd 3 Aufbau Verlag Berlin 1995 S 476 Kindlers neues Literatur Lexikon Bd 9 s v Heinrich von Kleist Uber das Marionettentheater S 489 Kindler Munchen 1990 Heinrich von Kleist Uber das Marionettentheater Werke und Briefe in vier Banden Bd 3 Aufbau Verlag Berlin 1995 S 478 479 Kindlers neues Literatur Lexikon Bd 9 s v Heinrich von Kleist Uber das Marionettentheater Kindler Munchen 1990 S 489 Heinrich von Kleist Uber das Marionettentheater Werke und Briefe in vier Banden Bd 3 Aufbau Verlag Berlin 1995 S 480 Johann Wolfgang von Goethe Autobiographische Einzelheiten Gluckliches Ereignis Goethes Werke Hamburger Ausgabe Band 10 C H Beck Munchen 1998 S 539 G W F Hegel Vorlesungen uber die Asthetik I Die Idee des Schone Bd 13 Theorie Werkausgabe von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel in zwanzig Banden Suhrkamp Frankfurt am Main 1986 S 151 G W F Hegel Vorlesungen uber die Asthetik I Bd 13 Theorie Werkausgabe von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel in zwanzig Banden Suhrkamp Frankfurt am Main 1986 S 89 G W F Hegel Vorlesungen uber die Asthetik I Bd 13 Theorie Werkausgabe von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel in zwanzig Banden Suhrkamp Frankfurt am Main 1986 S 91 Zit nach Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Uber Anmut und Wurde Metzler Hrsg Matthias Luserke Jaqui Stuttgart 2001 S 397 Thomas Mann Gesammelte Werke in dreizehn Banden Band 9 Reden und Aufsatze Goethe und Tolstoi Fischer Frankfurt 1974 S 100 Friedrich Nietzsche Gotzen Dammerung Der Fall Wagner Gotzen Dammerung Der Antichrist Ecce homo Kritische Studienausgabe Bd 6 Hrsg Giorgio Colli und Mazzino Montinari dtv Munchen 1988 S 111 Theodor W Adorno Minima Moralia Reflexionen aus dem beschadigten Leben Staatsaktion Suhrkamp Frankfurt 1997 S 188 Theodor W Adorno Minima Moralia Reflexionen aus dem beschadigten Leben Schwabenstreiche Suhrkamp Frankfurt 1997 S 110 Theodor W Adorno Negative Dialektik Hrsg Gretel Adorno und Rolf Tiedemann Suhrkamp Frankfurt 1997 S 292 Theodor W Adorno Asthetische Theorie Hrsg Gretel Adorno und Rolf Tiedemann Suhrkamp Frankfurt 1993 S 98 Friedrich Schiller Gedichte Klassische Lyrik Samtliche Werke Band III Gedichte Erzahlungen Ubersetzungen Deutscher Bucherbund Stuttgart S 256 Otfried Hoffe Immanuel Kant Die Autonomie des Willens Beck Munchen 1988 S 201 Matthias Luserke Jaqui Friedrich Schiller Das essayistische Werk 5 7 Kallias Briefe und Uber Anmut und Wurde A Francke Verlag Tubingen 2005 S 250 Friedrich Schiller Macht des Weibes Samtliche Werke Band III Gedichte Erzahlungen Ubersetzungen Deutscher Bucherbund Stuttgart S 202 Zit nach Matthias Luserke Jaqui Friedrich Schiller Das essayistische Werk 5 7 Kallias Briefe und Uber Anmut und Wurde A Francke Verlag Tubingen 2005 S 252Werke Friedrich Schillers Dramatische WerkeDie Rauber Semele Die Verschworung des Fiesco zu Genua Kabale und Liebe Korners Vormittag Don Karlos Wallenstein Wallensteins Lager Die Piccolomini Wallensteins Tod Maria Stuart Die Jungfrau von Orleans Die Braut von Messina Wilhelm Tell Die Huldigung der Kunste DemetriusLyrikHektorlied Hektor und Andromache An die Freude Resignation Die Gotter Griechenlandes Das verschleierte Bild zu Sais Die Teilung der Erde Der Spaziergang Xenien Der Handschuh Der Taucher Die Kraniche des Ibykus Der Ring des Polykrates Ritter Toggenburg Der Gang nach dem Eisenhammer Der Kampf mit dem Drachen Die Burgschaft Das Eleusische Fest Das Lied von der Glocke 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