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Eitelkeit lateinisch vanitas oder Gefallsucht ist die ubertriebene Sorge um die eigene Schonheit oder die geistige Vollkommenheit den eigenen Korper das Aussehen und die Attraktivitat oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters Eitle Menschen werden manchmal auch als affektiert bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Die Eitelkeit als Hauptsunde 2 Andere Wortbedeutung 3 Uberholte psychoanalytische Sichtweise 4 Zitate 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Grenzen zwischen der naturlichen Freude am eigenen Korper und der ubertriebenen Sorge um die eigene Attraktivitat sind fliessend vgl Wertewandel Was der eine noch als angebracht empfindet ist fur den anderen schon masslos Vgl auch Narziss sowie Vanity publisher Diese Sorge beschaftigt die Menschen zumindest in ihrer Haufigkeit mehr als alle anderen ihrer Befurchtungen welche in Sorgenbarometern regelmassig erhoben werden wie Angst vor Arbeitslosigkeit Krankheit Umweltzerstorung und Ahnlichem Die Eitelkeit als Hauptsunde Bearbeiten In der christlichen besonders der katholischen Theologie wird die Eitelkeit zu den Hauptsunden gerechnet Die Eitelkeit lenkt das Denken des Menschen von Gott ab und hin zu sich selbst zu seinem Korper und seinem Ausseren nbsp All Is Vanity von Charles Allan Gilbert illustriert die Verstrickung von Leben und Tod Andere Wortbedeutung Bearbeiten Hauptartikel Vanitas Eitelkeit hat auch die abweichende ursprungliche aber heute veraltete Bedeutung Verganglichkeit Nichtigkeit Leere und Vergeblichkeit vgl engl idle oder dt etwas vereiteln Insbesondere im Barock war das Lebensgefuhl der Verganglichkeit siehe z B das Barocksonett Es ist alles eitel jedes irdischen Strebens eines der zentralen Motive der Literatur In einem konkurrierenden Umfeld findet der Begriff Eitelkeit auch abwertend Verwendung fur das Zuweisen einer mehr oder weniger ausgepragten Form des klassischen Narzissmus an Konkurrenten Die Scharfe der Semantik lasst sich im Einzelfall an Wortwahl Tonfall und Korpersprache ablesen Berichtet eine Person dagegen von der eigenen Eitelkeit soll dies von anderen als selbstkritisch aufgefasst werden Uberholte psychoanalytische Sichtweise BearbeitenDie Psychoanalytikerin und Freud Schulerin Helene Deutsch definierte 1925 die Eitelkeit der Frau als eine Wirkung des Penisneids denn die Frauen werden dazu getrieben ihre korperlichen Reize als verspatete Kompensation fur ihre ursprungliche sexuelle Minderwertigkeit hoher zu bewerten 1 An diesen Gedanken anknupfend schreibt der Psychoanalytiker Theodor Reik 1960 Wir haben daher das lebendige Schonheitsempfinden und den besseren Geschmack den Frauen besitzen einem anfanglichen schockierenden Eindruck zu verdanken den die Frauen in ihrer Kindheit gewannen als sie sich verglichen mit den Jungen benachteiligt minderwertig und hasslich fuhlten 2 Zitate BearbeitenFrancois de La Rochefoucauld bemerkte einmal Bescheidenheit ist die schlimmste Form der Eitelkeit Friedrich Nietzsche Die Eitelkeit ist die Furcht original zu erscheinen also ein Mangel an Stolz aber nicht notwendig ein Mangel an Originalitat aus Morgenrote Aph 365 Friedrich Nietzsche Man muss sich also eingestehen dass die eitelen Menschen nicht sowohl Anderen gefallen wollen als sich selbst und dass sie so weit gehen ihren Vorteil dabei zu vernachlassigen denn es liegt ihnen oft daran ihre Mitmenschen ungunstig feindlich neidisch also schadlich gegen sich stimmen nur um die Freude an sich selber den Selbstgenuss zu haben aus Menschliches Allzumenschliches Aph 89Literatur BearbeitenDorothee Gitzen Huber Hrsg Vom Sinn der Eitelkeit Herder Freiburg im Breisgau u a 1982 ISBN 3 451 19261 6 Ewald E Krainz Horst Gross Eitelkeit im Management Dr Th Gabler Verlag Wiesbaden 1998 ISBN 3 409 18862 2 Carolin Worner Eitelkeit Verwerfliches Laster oder identitatsfordernde Kraft Lit Verlag Munster 2005 ISBN 3 8258 8464 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eitelkeit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Eitelkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Eitelkeit Zitate Kirchner 1907 Eitelkeit lat vanitas Andreas Gryphius Es ist alles eitel im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Helene Deutsch Psychologie des Weibes in den Funktionen der Fortpflanzung In Sigmund Freud Hrsg Internationale Zeitschrift fur Psychoanalyse Band XI Heft 1 Internationaler Psychoanalytischer Verlag Wien 1925 S 40 53 Theodor Reik Mann und Frau die emotionalen Variationen der Sexualitat Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 596 26769 2 S 182 Normdaten Sachbegriff GND 4257596 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eitelkeit amp oldid 232674719