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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Horen war eine von 1795 bis 1797 von Friedrich Schiller herausgegebene Literaturzeitschrift Sie erschien monatlich in der Cotta schen Verlagsbuchhandlung in Tubingen Die HorenBeschreibung deutsche LiteraturzeitschriftVerlag Cotta sche Verlagsbuchhandlung TubingenErstausgabe 1795Einstellung 1797Herausgeber Friedrich SchillerDurch die Mitarbeit fuhrender Vertreter der Kultur in Deutschland gilt sie als Grundungselement der Weimarer Klassik und hatte grossen Einfluss auf die deutsche Geistesgeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ankundigung Die Horen 3 Bedeutung des Namens 4 Grunde fur die Veroffentlichung 5 Programmatische Forderungen und Folgen 5 1 Geschichtsphilosophisches Ideal 5 2 Humanitatsphilosophie 6 Quellen 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten1794 plante der Verleger Johann Friedrich Cotta eine politische Tageszeitung Doch Schiller dem in Betrachtung der Vorgange der Franzosischen Revolution die Politik immer fremder geworden war wunschte ein Journal fur Weltburger das Philosophie und Kunst gewidmet sein sollte Schiller und Cotta einigten sich auf zwei Projekte Zum einen ein politisches Magazin Die europaischen Annalen das als Allgemeine Zeitung zur bedeutendsten Zeitung des 19 Jahrhunderts wurde wobei Schiller sich schon nach kurzer Zeit zuruckgezogen hatte Zum anderen wurde der Vertrag uber Die Horen unterzeichnet Als Mitarbeiter konnte Schiller nicht nur Johann Wolfgang von Goethe sondern auch Johann Gottlieb Fichte die Bruder Wilhelm und Alexander von Humboldt Karl Ludwig von Woltmann und andere gewinnen 1797 wurde die Publikation eingestellt doch blieben Die Horen das Modell fur anspruchsvolle Zeitschriftenprojekte Nicht selten finden sich in Journalen Vergleiche oder Anspielungen auf Schillers Zeitschrift In den Horen erschien 1795 erstmals Goethes Marchen und Alexander von Humboldts einzige literarische Erzahlung Die Lebenskraft oder der Rhodische Genius 1 Ankundigung Die Horen BearbeitenIn seiner 1794 erschienenen Ankundigung der Zeitschrift Die Horen erklart Friedrich Schiller die Absichten die er mit seiner kommenden Zeitschrift verfolgte Dabei versucht er erst durch eine gewollte Abspaltung von den wohl fur diese Zeit typischen Themen der gesellschaftlichen und politischen Situation Aufmerksamkeit zu erlangen Unterhaltung soll sie gewidmet sein Mitten in diesem politischen Tumult soll sie fur Musen und Charitinnen einen engen vertraulichen Zirkel schliessen 2 um dann das beschriebene Thema wieder auf die Gesellschaft zuruckzufuhren Schiller beschreibt die Gesellschaft als das was sie grundsatzlich vollig selbstverstandlich ist ein Organ der Masse in der er seiner Zeitschrift einen Sonderstatus einraumt denn sie besinne sich endlich auf althergebrachte Ideale die hoheren Interessen das rein Menschliche das uber Zweifel erhaben sei Die Zeitschrift solle dem Leser rein leidenschaftsfreie Unterhaltung widmen ohne dabei die aktuellen Themen die aktuelle politische oder weltliche Situation zu thematisieren Ganz von der Realitat entfernen mochte Schiller sich jedoch trotzdem nicht er will versuchen das Vergangene anhand der Geschichte die als Thematik ganz typisch fur die Aufklarung ist und das Kommende anhand der Philosophie zu diskutieren um die wahre Humanitat ans Licht zu bringen Die Gegenwart vernachlassigt Schiller mit Absicht um einem meinungsstreiterischen Dialog aus dem Weg zu gehen Schiller vertritt die Ansicht dass wenn sich die Menschen auf die in der antiken Philosophie und Geschichte vorhandenen Ideale besinnen dies automatisch einen Wandel der Gesellschaft mit sich bringe Schiller verfolgt also die Intention dem Leser diese Ideale wieder naherzubringen ihn von dem Gedanken der Masse wegzuleiten und das Interesse auf seine eigene Situation als Individuum in der Gesellschaft zu lenken Aber je mehr das beschrankte Interesse der Gegenwart die Gemuter in Spannung setzt einengt und unterjocht desto grosser wird das Bedurfnis sie wieder in Freiheit zu versetzen Schiller mochte erst diesen Wandel vollzogen sehen um darauf aufbauend gesellschaftliche wie wissenschaftliche und politische Revolutionen zu ermoglichen Dabei versucht er die Zeitschrift als Vereinigung der schonen und der gelehrten Welt darzustellen und so Kunst und Wissenschaft in einem Zirkel zu verbinden Ganz klar wird dass die Zeitschrift sich deutlich von Themen abheben mochte die allein den Einzelnen interessieren konnten Bedeutung des Namens BearbeitenDie Horen sind als Tochter des Zeus und der Themis Figuren der griechischen Sagenwelt Sie sind die Gottinnen der Jahreszeiten des Schonen und der Ordnung Wohlgesinnt wachen sie uber das Menschenwerk und bewachen wie Homer in der Ilias berichtet die Himmelstore indem sie das dichte Gewolk unter Donnerdrohnen weg oder vorschieben Goethe mit seinen Propylaen und ebenso die Romantiker mit ihrer Zeitschrift Athenaum stehen nicht nur programmatisch sondern auch mythologisch in der Tradition von Schillers Horen Goethe fuhrt bereits mit dem Titel seines Journals das Publikum durch das bewachte Tor in die Eingangshalle des Heiligtums Das Magazin Atheneum endlich zeigt mit seinem Namen dass es den griechischen Tempel selbst als das versammelnde Moment begreift Auf dem Titelblatt von Kleists Phobus 1808 wird der Apollowagen von den Horen geleitet Die Annahme eines Verweises auf ebendieses Bild liegt nahe wenn Goethe in seinem Faust II schreibt Horchet horcht dem Sturm der Horen Tonend wird fur Geistesohren Schon der neue Tag geboren Felsentore knarren rasselnd Phobus Rader rollen prasselnd Welch Getose bringt das Licht Die seit 1955 vierteljahrlich zunachst in Hannover spater in Bremerhaven und Gottingen erscheinende Literaturzeitschrift Die Horen von Kurt Morawietz lehnt sich im Titel an das grosse Vorbild an Grunde fur die Veroffentlichung BearbeitenBei der Veroffentlichung spielten fur Friedrich Schiller neben den ideellen sicherlich auch okonomische Grunde eine Rolle Der Dichter wollte und musste sich endlich ein sicheres Jahreseinkommen schaffen Goethe verdiente damals zehnmal so viel wie er Ideelles Ziel dieses ehrgeizigen Projekts war es die Kulturnation Deutschland die keine Hauptstadt hatte nun durch eine Hauptzeitschrift und intellektuelle Zentralisierung zusammenzuschliessen Die grossen Autoren der Zeit und das umfangreiche Gesamtpublikum sollten jene Kulturnation bilden Schiller traumte von einer kulturellen Vereinigung der Deutschen in einer literarischen Assoziation Programmatische Forderungen und Folgen BearbeitenDie Zeitschrift sah sich als eine offene Vereinigung der schonen und gelehrten Welt die sowohl das gebildete Laienpublikum als auch die Akademiker erreichen wollte Die Horen verbanden die schonen Kunste und die Wissenschaften in einem Prozess gegenseitiger Bildung In der Zeitschrift fanden sich lediglich Beitrage die von allgemeinem Interesse waren und mehr boten als blosse Unterhaltung Vermieden wurden Beitrage die das Publikum entzweien oder gar die Kulturnation zerreissen konnten Damit waren politische und religiose Themen weitestgehend tabu wie sie sonst von den Journalen aufgegriffen wurden In den Horen gab es viele Beitrage aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft auch zukunftige Entwicklungen in der Philosophie wurden rege diskutiert die Gegenwart jedoch blieb ausgespart wie schon oben erwahnt Denn man furchtete dass die Zeitgeschichte das Bild des unreinen Parteigeistes unrein Unordnung Partikularismus in eine Welt tragen wurde wo Reinheit Unparteilichkeit als Gesetzmassigkeit galt Obwohl auf politische Themen nicht konkret eingegangen wurde enthielt die Zeitschrift antirevolutionare Akzente die sich aus der Aufgabe die wahre Humanitat zu fordern ergaben Geschichtsphilosophisches Ideal Bearbeiten Traum von veredelter Menschlichkeit und reinem Humanismus Der hohe Stellenwert der Kunst ist der als Vermittlerin der Wahrheit und der Schonheit die Form und den inneren Gehalt zusammenzufuhren Konzept der asthetischen Erziehung Humanitatsphilosophie Bearbeiten Freiheit aus politisch ideellem Raum im Zeichen von Wahrheit und Schonheit Freiheit von politischem zu asthetischem Konzept Napoleon sagte einst Die Politik ist das Schicksal ihrer selbst Die Horen ihrerseits sind die welterhaltende Ordnung aus der alles Gute fliesst Als Gottinnen sind sie antirevolutionar und voll von schoner Menschlichkeit Doch zeigt sich in ihnen auch die Flucht der Geister aus der zeitlichen in die uberzeitliche Ordnung als Hypothek der deutschen Klassik Quellen Bearbeiten Andreas W Daum Social Relations Shared Practices and Emotions Alexander von Humboldt s Excursion into Literary Classicism and the Challenges to Science around 1800 In Journal of Modern History 91 2019 1 37 ders Alexander von Humboldt C H Beck Munchen 2019 S 32 34 Vgl Friedrich Schiller Die Horen eine Monatschrift von einer Gesellschaft verfasst und herausgegeben von Schiller 10 Dezember 1794Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gesamtinhaltsverzeichnis Quellen und Volltexte Volltexte Die Horen alle Ausgaben einschliesslich Verweise auf Briefe von und an Friedrich Schiller im Friedrich Schiller Archiv Faksimile Die HorenWerke Friedrich Schillers Dramatische WerkeDie Rauber Semele Die Verschworung des Fiesco zu Genua Kabale und Liebe Korners Vormittag Don Karlos Wallenstein Wallensteins Lager Die Piccolomini Wallensteins Tod Maria Stuart Die Jungfrau von Orleans Die Braut von Messina Wilhelm Tell Die Huldigung der Kunste DemetriusLyrikHektorlied Hektor und Andromache An die Freude Resignation Die Gotter Griechenlandes Das verschleierte Bild zu Sais Die Teilung der Erde Der Spaziergang Xenien Der Handschuh Der Taucher Die Kraniche des Ibykus Der Ring des Polykrates Ritter Toggenburg Der Gang nach dem Eisenhammer Der Kampf mit 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des Menschen Uber naive und sentimentalische Dichtung Uber das ErhabeneHistorische WerkeWas heisst und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung Geschichte des dreissigjahrigen KriegesHerausgegebene ZeitschriftenWirtembergisches Repertorium der Litteratur Thalia Die Horen Musen Almanach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Horen Schiller amp oldid 220419136