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Karl Ludwig Woltmann ab 1805 von Woltmann 9 Februar 1770 in Oldenburg 19 Juni 1817 in Prag war ein deutscher Historiker Autor und Diplomat Seine Frau Karoline von Woltmann geb Stosch 1782 1847 war ebenfalls schriftstellerisch tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wertung 3 Nachkommen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWoltmann war der Sohn von Johann Woltmann 1727 1809 und Karoline Dorothea geb Ambrust 1776 Er wuchs in Oldenburg auf wo sein Vater Hauslehrer und Privatsekretar des danischen Statthalters Graf Lynar war und besuchte dort ab 1781 das Gymnasium Mit den fast gleich alten Gerhard Anton Hermann Gramberg und Albrecht Ludwig von Berger bestanden zu dieser Zeit Freundschaften Weiteren Kontakt hatte Woltmann zu Gerhard Anton von Halem und Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg Ab 1788 studierte er Jura und Geschichte an der Universitat Gottingen und lernte dort Friedrich und August Wilhelm Schlegel Alexander von Humboldt und Gottfried August Burger kennen In Gottingen begann er historische Schriften zu verfassen Im Fruhjahr 1792 kehrte er ohne Studienabschluss nach Oldenburg zuruck und hielt am ortlichen Gymnasium Vorlesungen uber deutsche Geschichte Noch im gleichen Jahr wurde er in die Literarische Gesellschaft Oldenburgs aufgenommen Im Fruhjahr 1793 ging er nach Gottingen zuruck und gab dort Privatunterricht Vorlesungen fur Gymnasiasten und war auch literarisch tatig In dieser Zeit legte er mit seinen Arbeiten der historischen Belletristik den Grundstein zu seiner Entwicklung zu einem Dichterhistoriker 1794 folgte er einem Ruf als ausserordentlicher Professor an der philosophischen Fakultat der Universitat Jena 1 2 In Jena fanden seine Vorlesungen grosse Resonanz Daneben setzte er auch seine publizistischen Arbeiten fort und stand mit Friedrich Schiller Wilhelm von Humboldt Johann Gottlieb Fichte Christian Gottfried Schutz und Christoph Wilhelm Hufeland in Kontakt Mit Johann Wolfgang von Goethe kam es zu einer Art geselliger Rivalitat Weiterhin war er mit dem Oldenburger Johann Friedrich Herbart in Kontakt und lernte fluchtig auch Friedrich Holderlin kennen Von Schiller wurde Woltmann zur Mitarbeit an den Horen herangezogen Weiterhin war Woltmann als Autor historiographischer und dichterischer Werke wie auch als Rezensent der Allgemeinen Literatur Zeitung tatig An den von Schiller angeregten Arbeiten an der Allgemeinen Sammlung historischer Memoires vom 12 Jahrhundert bis auf die neuesten Zeiten war er beteiligt Fur einen Plan fur eine wissenschaftlich bearbeitete Editionsreihe historischer Dokumente zur deutschen Geschichte des Mittelalters der allerdings erst ab 1819 unter Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein als Monumenta Germaniae Historica realisiert werden konnte gilt Woltmann zumindest als Miturheber Woltmann war namlich ein sehr hubscher sehr artiger sehr feiner Mann ein Held der Damen ein sehr beliebter Redner dessen saubrer norddeutscher Accent er kam aus Hannover im Sachsenlande mit sehr viel Vorliebe aufgenommen wurde Es mag seyn dass sich zu alle dem etwas Ziererei in sein Wesen gedrangt hatte kurz Gothe fuhlte sich gar oft veranlasst ihn aufzuziehn ihn anzustossen Woltmann kollidirte in seinen geschichtlichen Vorlesungen mit Schiller wurde nicht besonders gefordert und verliess Jena Heinrich Laube 3 Ende Mai 1797 kehrte Woltmann vorubergehend nach Oldenburg zuruck und ging dann 1799 schliesslich nach Berlin wo er 1800 als Resident am Preussischen Hof in den diplomatischen Dienst des Landgrafen von Hessen Homburg eintrat Kurze Zeit spater ubernahm Woltmann als Geschaftstrager diese Funktion auch fur die Freie Hansestadt Bremen 1804 kam die Vertretung der Reichsstadt Nurnbergs und des Kurerzkanzlers Karl Theodor von Dalberg hinzu Von 1805 bis 1810 nahm Woltmann die Funktion als Geschaftstrager dann noch fur die drei freien Hansestadte Hamburg Lubeck und Bremen am preussischen Hof wahr 4 Ebenfalls 1805 wurde er in den preussischen Adelsstand erhoben Auch literarisch war Woltmann in Berlin tatig gab ab 1800 die Zeitschrift Geschichte und Politik und ab 1813 die Deutschen Blatter heraus Als 1813 die Befreiungskriege begannen und im Verlauf des Fruhjahrsfeldzugs Berlin von der franzosischen Armee bedroht wurde verlor Woltmann seine diplomatischen Stellungen und wich nach Breslau aus Als die Franzosen weiter vorruckten verliess er im Sommer 1813 auch Breslau und ging weiter nach Prag Dort veroffentlichte er weitere literarische Werke darunter historische Werke Memoiren und Biographien fand jedoch keine erneute Anstellung im preussischen oder osterreichischen Staatsdienst In Prag verstarb er 1817 Woltmann war Angehoriger des Unitistenordens Wertung BearbeitenWoltmann galt als geselliger schopferischer Mensch der als Romanschriftsteller und Verfasser von Prosa sowie als Autor eines umfangreichen historischen Werks von Bedeutung ist In seinem Wirken zahlt er zu den Reprasentanten des Ubergangs von der Aufklarung zur Romantik Fur die Franzosische Revolution sowie fur den jungen Napoleon Bonaparte empfand er Sympathien Als Historiker erfullte er allerdings die in ihn gesetzten Erwartungen nicht gerade Schiller ubte harte Kritik an seinen historischen Arbeiten Nachkommen BearbeitenSeiner 1805 geschlossenen Ehe mit der Schriftstellerin Karoline geb Stosch geschiedene Muchler entstammten keine Kinder Schriften Auswahl BearbeitenKleine historische Schriften 2 Teile Jena 1797 Geschichte Frankreichs Berlin 1797 f Geschichte Grossbritanniens Berlin 1799 Mathilde von Merveld Ein Roman 2 Teile Altenburg 1799 Historische Darstellungen 3 Bde Altona 1800 1805 Das brandenburgische Haus Berlin 1801 Lebensbeschreibungen Berlin 1806 Geschichte des Westfalischen Friedens 2 Bande Berlin 1808 1809 5 Memoiren des Freiherrn von S a 2 Bande Bd 2 Prag Leipzig Im deutschen Museum 1815 als Google Buch online Literatur BearbeitenChristoph Prignitz Woltmann Karl Ludwig von In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des 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