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Demetrius ist ein Dramenfragment von Friedrich von Schiller das am 15 Februar 1857 am Hoftheater in Weimar uraufgefuhrt wurde Es beschreibt die historische Figur des Demetrius der um 1605 1606 russischer Zar war DatenTitel DemetriusGattung DramenfragmentOriginalsprache DeutschAutor Friedrich von SchillerUrauffuhrung 15 Februar 1857Ort der Urauffuhrung Hoftheater in WeimarPersonenSigismund Konig von Polen Erzbischof von Gnesen Primus des Reiches Furst Leo Sapieha Demetrius falscher Sohn des Zaren Iwan Mnischek Furst von Sendomir Marina Tochter Mnischeks Marfa Witwe des Zaren Iwan Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Schillers Arbeit am Demetrius 3 Deutung 4 Versuche Schillers Fragment zu vollenden 5 Ausgaben 5 1 Buchausgaben 5 2 Horbuchausgaben 6 Literatur 7 Weblinks 8 NachweiseHandlung BearbeitenBei einer Rede im polnischen Reichstag erklart Demetrius seinen Anspruch auf den Zarenthron Er erhofft sich Hilfe von Polen Er sei Dmitri Iwanowitsch der Sohn Zar Iwans IV und nicht als Kind 1591 ermordet worden sondern in einem Kloster aufgewachsen und beim Fursten von Sendomir in Dienst getreten Er sei dieser Zar Demetrius Durch eine beeindruckende Rede uberzeugt er den Reichstag und den Konig Obwohl ein Reichstagsbeschluss am Veto Furst Sapiehas scheitert zieht Polen gegen Moskau ins Feld Die Polen wollen mit Demetrius den Emporkommling Boris Godunow vom Thron sturzen Treibende Kraft ist Demetrius Verlobte Marina die Tochter Mnischeks Marfa Witwe Zar Iwans von Godunow in ein Kloster verbannt beweint seit Jahren den scheinbar ermordeten Sohn als sie die Nachricht erhalt dass Demetrius lebt Den weiteren Verlauf der Handlung hat Schiller nur skizziert Boris erhalt Nachricht von den Erfolgen des Demetrius und totet sich durch Gift Der neue Zar ist so lange ein gutiger Herrscher bis er erfahrt dass sein Thronanspruch nicht legitim ist Er ist nicht Iwans Sohn sondern wurde von der Fraktion der Godunow Gegner als Werkzeug benutzt Als er durch seine Mutter Marfa identifiziert werden sollte erkennt diese ihn nicht Trotz der fehlenden Legitimation bittet er sie ihn als ihren Sohn anzuerkennen Marfa folgt ihrem Gewissen und erkennt ihn nicht an Schillers Arbeit am Demetrius Bearbeiten nbsp Zwei Manuskriptseiten aus Schillers Demetrius erster Akt nbsp Demetrius in der Schiller Galerie 1859 Stahlstich von Lazarus Gottlieb Sichling nach Friedrich Pecht nbsp Zitat aus dem Demetrius an einer Hauserwand in Rudolstadt der Heimatstadt von Schillers Ehefrau Charlotte von LengefeldSchillers Arbeit am Demetrius kann man seinem Tagebuch folgend in vier Abschnitte unterteilen Erste Arbeitsphase 10 Marz bis 21 April 1804 Schiller notierte in dieser Zeit die auftretenden Personen im Demetrius Weiterhin plante er die Entwicklung der Rollen der Marfa und MarinaZweite Arbeitsphase 22 Mai bis 22 Juli 1804 In der 2 Arbeitsphase sammelte Schiller Informationen uber den historischen Kontext und arbeitete an der Exposition des Dramas Der zuerst geplante Samborakt wurde spater verworfen und durch die Reichstagszenen ersetzt Am 22 Juli 1804 brach Schiller die Arbeit am Demetrius ab Er begann das Stuck Die Prinzessin von Zelle 1 Die Arbeit am Demetrius nahm er aufgrund des neuen Stuckes und einer Krankheit erst Mitte November 1804 wieder auf Dritte Arbeitsphase Mitte November bis 10 Dezember 1804 Schiller wog zwischen dem Demetrius Drama und dem Warbeck ab und entschied sich endgultig fur Demetrius Zuvor hatte er immer wieder an beiden Dramenfragmenten gearbeitet Es entstand eine genaue Festlegung der Szenen im Demetrius Vierte Arbeitsphase 20 Januar bis 1 Mai 1805 Der erste Akt wird vollstandig ausgearbeitet Uber den weiteren Verlauf des Dramas existieren nur Skizzen Deutung BearbeitenDas Werk spiegelt die Verantwortung des Einzelnen in der Geschichte wider Die personliche und politische Macht des Demetrius hangt an der Legitimation der Marfa Schiller reflektiert im Demetrius auch die Herrschaft des Napoleon I Versuche Schillers Fragment zu vollenden BearbeitenBereits Johann Wolfgang von Goethe trug sich mit dem Gedanken Schillers Werk zu vollenden um die Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Freund auch nach dessen Tode fortzusetzen Er gab das Vorhaben jedoch bald wieder auf Friedrich Hebbel der sich des Stoffes annahm verzichtete bewusst auf alle von Schiller entworfenen Szenen um Schillers Ziel ohne Schillers Weg zu erreichen Ahnlich ist Hebbels Drama dem schillerschen Entwurf jedoch in der Grundannahme eines betrogenen Betrugers Auch Hebbel starb wahrend der Abfassung seines Demetrius Dramas Doch einige weitere Autoren benutzten Schillers Entwurf und schufen daraus vollstandige mehr oder weniger gelungene Dramen Zu den Fortsetzern Schillers gehoren Franz von Maltiz 1817 stark verandert 1835 Gustav Kuhne uraufgefuhrt 1857 gedruckt 1860 Otto Friedrich Gruppe 1858 gedruckt 1861 Heinrich Laube 1872 Heinrich von Zimmermann 1885 Otto Sievers 1888 A Weimar d i Augusta Gotze gedruckt 1897 uraufgefuhrt 1893 Franz Kaibel 1905 Karl Emil Schaarschmidt 1909 und Martin Greif Volker Braun nahm in seinem Stuck Dmitri Urauffuhrung 1982 ausdrucklich Bezug auf Schillers Fragment schuf jedoch ein eigenstandiges bewusst kontrastierendes Drama Ebenfalls eigenstandige und nicht auf Schillers Fragment zuruckgehende Demetrius Dramen sind die Werke von Herman Grimm 1854 und Friedrich Bodenstedt 1856 Karl Hardt 1869 Adolf Wilhelmi 1869 Alexander Sergejewitsch Puschkin Boris Godunow 1825 Walter Flex 1909 und Paul Ernst 1905 Urauffuhrung 1910 Ausgaben BearbeitenBuchausgaben Bearbeiten Schiller Friedrich Demetrius mit Materialien Reclam 1986 Friedrich Schiller Demetrius Dramatischer Nachlass Werke und Briefe in 12 Banden Band 10 2005 Horbuchausgaben Bearbeiten F Schiller Dramen Demetrius Der Audioverlag 2005 Literatur BearbeitenBibliographisches Institut amp F A Brockhaus AG 2007 Miriam Springer Herbert Kraft Hrsg Friedrich von Schiller Werke und Briefe in 12 Banden 10 Band Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 2005 Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit Eine Biographie 2 Band Beck 2000 S 604 Walter Flex Die Entwicklung des tragischen Problems in den deutschen Demetriusdramen von Schiller bis auf die Gegenwart Eisenach 1912 Elisabeth Frenzel Demetrius In Ders Stoffe der Weltliteratur Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Langsschnitte Kroners Taschenausgabe Band 300 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1963 DNB 451357418 S 154 157 Petra Hartmann Der jungdeutsche Demetrius In P H Zwischen Barrikade Burgtheater und Beamtenpension Die jungdeutschen Autoren nach 1835 Stuttgart 2009 S 117 141 Klaus H Hilzinger Der betrogene Betruger und das betrogene Volk Schillers Demetrius im 19 Jahrhundert In Weine weine Du armes Volk Das verfuhrte und betrogene Volk auf der Buhne Gesammelte Vortrage des Salzburger Symposions 1994 Hrsg v Peter Csobadi u a Bd 2 Anif Salzburg 1995 S 473 483 Karl Heinz Hucke Olaf Kutzmutz Demetrius In Helmut Koopmann Hrsg Schiller Handbuch Stuttgart 1998 S 513 522 Herbert Kraft Schillers Demetrius als Schicksalsdrama Mit einer Bibliographie Demetrius in deutscher Dichtung In Festschrift fur Friedrich Beissner Hrsg v Ulrich Gaier und Werner Volke Bebenhausen 1974 S 226 236 Ferdinand Gustav Kuhne Bodenstedts Demetrius und der Schillersche Entwurf In Europa 8 1856 Sp 193 198 Adolf Mielke Schillers Demetrius Nach seinem szenischen Aufbau und seinem tragischen Gehalt Dortmund 1906 Reprint Hildesheim 1978 Birgit Osterwald Das Demetrius Thema in der russischen und deutschen Literatur Dargestellt an A P Sumarokovs Dimitrij Samozvanec A S Puskins Boris Godunov und F Schillers Demetrius Munster 1982 Sergej O Prokofieff Das Ratsel des Demetrius Versuch einer Betrachtung aus historischer psychologischer und geisteswissenschaftlicher Sicht Dornach 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Demetrius Friedrich Schiller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Demetrius im Projekt Gutenberg DENachweise Bearbeiten Jan C L Konig Mord am Furstenhof Schillers niedersachsische Tragodie Die Prinzessin 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