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Alt Heidelberg ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahre 1923 von Hans Behrendt mit Paul Hartmann und Eva May in den Hauptrollen des hochadelig burgerlichen Liebespaares Werner Krauss ist in der tragenden Rolle des Hauslehrers Juttner zu sehen FilmTitel Alt HeidelbergProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1923Lange 93 MinutenStabRegie Hans BehrendtDrehbuch Hans Behrendtnach Motiven des gleichnamigen Buhnenstucks 1901 von Wilhelm Meyer ForsterProduktion Arzen von CserepyMusik Marc RolandKamera Guido SeeberBesetzungPaul Hartmann Erbprinz Karl Heinz Eva May Katchen Werner Krauss Dr Juttner Eugen Burg Lutz der Kammerdiener Eugen Rex Kellermann Corpsdiener Victor Colani Willy Prager Karl Harbacher Fritz Wendhausen Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritik 4 WeblinksHandlung BearbeitenDer Film halt sich in seinem Handlungsablauf weitgehend an die literarische Vorlage Erbprinz Karl Heinz von Sachsen Karlsburg geniesst das Studentenleben im malerischen Heidelberg Als Anstandswauwau an seiner Seite weilt stets Dr Juttner der darauf achten soll dass seine Hoheit comme il faut schon sittsam bleibt und sich ganz auf die Studien konzentriert Karl Heinz schliesst sich der Studentenverbindung Corps Saxonia an und lernt Katchen die junge Nichte seines Wirtes bei dem er wohnt kennen Beide verlieben sich rasch ineinander Nach nur vier Monaten beendet die Staatsrason das sorglose Dasein zwischen Horsaal und Weinstube als eine besturzende Nachricht aus dem Furstentum eintrifft Des Erbprinzen Vater ist schwer erkrankt und so heisst es fur Karl Heinz Abschied nehmen sowohl von Kathi als auch von Heidelberg um daheim die Regierungsgeschafte anzutreten Dr Juttner bleibt zuruck und stirbt bald in Heidelberg Der Prinz hat die Stadt am Neckar nicht vergessen und obwohl aus Pflichtgefuhl mit einer standesgemassen Dame vermahlt hat er noch immer Sehnsucht nach seiner Kathi Als er nach Heidelberg zu Besuch kommt will er nicht nur seine Corpskameraden sondern vor allem seine junge Liebe von damals wiedertreffen Produktionsnotizen BearbeitenAlt Heidelberg entstand 1922 23 und wurde am 2 Februar 1923 der Zensur vorgelegt und mit Jugendverbot belegt Die Urauffuhrung war am 15 Marz 1923 Der sechsaktige Film war 2321 Meter lang Die Filmbauten entwarf Erno Metzner Kritik Bearbeiten Der Film Alt Heidelberg ist im wesentlichen eine Reproduktion des Meyer Forsterschen Schauspiels Das ist Vorteil und Nachteil zugleich Auf der einen Seite ergibt sich daraus eine gewisse Geschlossenheit Der Fehler so vieler Filmwerke die Zersplitterung in Episoden ist im allgemeinen vermieden Aber man vermisst eine gewisse Buntheit einen Uberschuss an Temperament Laune und Humor den man gerade in einem Alt Heidelberg Film erwartet hatte Man mochte dem geschmackvollen Autor Regisseur Hans Behrend der im ganzen mit viel Geschick seines Amtes gewaltet hat fast einen gewissen Puritanismus in der Behandlung des Gegenstandes zum Vorwurf machen Zum mindesten hatte das Tempo der Studentenszenen wirbelnder sein konnen Das Lied der Lebenslust klingt ein wenig gedampft Aber es ist nicht anzunehmen dass diese kleinen Schonheitsfehler wie sie nun einmal jedem Menschenwerk anhaften die Wirkung des Films auf den unverbildeten Zuschauer beeintrachtigen werden Denn mag man uber die Fabel von Alt Heidelberg noch so verachtlich die Nase rumpfen in diesem Stoff stecken Gefuhlsmomente vor denen jeder auch der hyperintellektuelle obgleich er das naturlich um keinen Preis zugeben wird bedingungslos kapituliert Uberdies hat Hans Behrend die manchmal auf die Nerven gehende Sentimentalitat des Schauspiels in seiner Bearbeitung diskret zu mildern verstanden So ist ein angenehmer Spielfilm entstanden mit malerisch gestellten Gruppenbildern suddeutscher Romantik und stimmungsvollen Bildern von Alt Heidelberg der Feinen Heinz Michaelis im Film Kurier Nr 64 vom 16 Marz 1923 Wilhelm Meyer Forsters Schauspiel Alt Heidelberg war ein unverwustlicher Kassenerfolg wie ihn das deutsche Theaterrepertoire selten gekannt hat In der Handlung vereinigen sich alle die Elemente die eine grosse Breitenwirkung auf das Publikum garantieren sie werden auch dem Film Alt Heidelberg den Hans Behrendt nach dem Schauspiel bearbeitet und inszeniert hat den Erfolg sichern den schon die Urauffuhrung in den Kammerlichtspielen auswies Streng dramaturgisch betrachtet hat die Handlung mancherlei Schleppungen und Dehnungen und lost sich oft genug rein in Episodisches und Passagenhaftes auf Aber was tut dies die Poesie Alt Heidelbergs die Romantik des Studentenlebens die Studentenliebe des Erbprinzen Karl Heinz der Madchenreiz seiner Kati werden ihre Wirkung auf die Herzen und Sentiments der Zuschauer nie verfehlen noch dazu wenn sie in so kunstlerische in Wein und Rhein Atmosphare getauchte Bilder gefasst sind wie bei diesem Cserepy Film und wenn Orchester und Chor sie mit den stimmungsvollen Weisen deutscher Studentenlieder begleiten Aus der Darstellung hebt sich Werner Krauss hoch hervor als Schopfer des Dr Juttner eines unerhort echten dem Leben abgelauschten Menschenportrats eine seiner starksten darstellerischen Leistungen uberhaupt Paul Hartmann lieh dem Karl Heinz seine fesche Gestalt und sein charmantes Lacheln Eva May war lieblich aber man sah sie schon weit differenzierter im Spiel Burg Rex und Peer legten ihre Typen mit Routine hin Mit Unterstutzung des Altmeisters Seeber der selbst an der Kurbel gestanden hatte gelangen der Regie jene prachtvollen Aufnahmen der am Neckarufer zechenden Studenten des Fackelzuges der weinseligen Ratskneipe usw Lichtbild Buhne Nr 11 Vom 17 Marz 1923Weblinks BearbeitenAlt Heidelberg in der Internet Movie Database englisch Alt Heidelberg bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alt Heidelberg 1923 amp oldid 231777912