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1914 die letzten Tage vor dem Weltbrand ist ein 1930 gedrehter Historienfilm von Richard Oswald der die dramatische Entwicklung der letzten 39 Tage vor Beginn des Ersten Weltkriegs nacherzahlt Vorlage dazu war die 1928 veroffentlichte Schilderung Die kritischen 39 Tage von Sarajewo bis zum Weltbrand des Historikers Eugen Fischer Baling FilmTitel 1914 die letzten Tage vor dem WeltbrandProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1931Lange 111 MinutenStabRegie Richard OswaldDrehbuch Heinz GoldbergFritz WendhausenProduktion Richard OswaldKamera Mutz GreenbaumSchnitt Paul FalkenbergBesetzungAlbert Bassermann Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg Hermann Wlach Staatssekretar des Ausseren Gottlieb von Jagow Wolfgang von Schwind Generalstabschef Moltke Heinrich Schroth Kriegsminister Falkenhayn Eugen Klopfer Kaiser Franz Joseph I von Osterreich Ungarn Karl Staudt Ladislaus von Szogyeny Marich Osterreich Ungarns Botschafter in Berlin Alfred Abel Leopold Graf Berchtold Osterreich Ungarns Aussenminister Bernhard Goetzke Konig Peter I von Serbien Olaf Fjord Kronprinz Alexander von Serbien Robert Hartberg Graf Hoyos osterreichischer Diplomat Alfred Gerasch Osterreich Ungarns Generalstabschef Freiherr Franz Conrad von Hotzendorf Reinhold Schunzel Nikolaus II Zar von Russland Lucie Hoflich Zarin Alexandra seine Frau Oskar Homolka Sergei Dmitrijewitsch Sasonow Russlands Aussenminister Ferdinand Hart Grossfurst General Nikolai Nikolajewitsch russischer Oberbefehlshaber Heinrich George Jean Jaures franzosischer Sozialist Alexander Granach ein Freund von Jaures Bruno Ziener Freiherr von Schoen Deutschlands Botschafter in Frankreich Fritz Odemar Furst Lichnowsky Deutschlands Botschafter in England Viktor Jensen Eduard Graf Paar osterreichischer Generaladjutant des Kaisers Otto Torday Graf Stefan Tisza Ungarns Ministerprasident Ernst Dernburg ein deutscher General Alice Hechy Hofdame Alexandra Alexandrowna Adolf Edgar Licho Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow Russlands Kriegsminister Leo Reuss Nikolai A Maklakow Russlands Innenminister Viktor de Kowa Grossfurst Michael Bruder des Zaren Fred Goebel Grossfurst Dimitri Hans Peppler Deutschlands Botschafter in Russland Graf Pourtales Hugo Flink Osterreich Ungarns Botschafter in Russland von Szarapy Fritz Alberti Englands Botschafter in Russland Buchanan Theodor Loos Frankreichs Botschafter in Russland Paleologue Heinrich Heilinger der russische Generalstabschef Januskewitsch Michael von Newlinski der osterreichische Untersuchungsrichter Carl Balhaus der serbische Attentater Gavrilo Princip Ferdinand Martini Rene Viviani Frankreichs Regierungschef und Aussenminister Karl Gerhardt Kammerdiener Ketterl Paul Mederow Sir Edward Grey Englands Aussenminister Eugen Burg Baron Giesl Osterreich Ungarns Botschafter in Serbien Adolf Klein Serbiens Ministerprasident Paschitsch Paul Bildt Arthur Nicolson britischer Unterstaatssekretar fur auswartige Angelegenheiten Carl Goetz Jules Cambon franzosischer Botschafter in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAm 28 Juni 1914 werden der osterreich ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau von dem serbischen Attentater Gavrilo Princip in Sarajevo auf offener Strasse ermordet Daraufhin tritt in Bad Ischl der osterreichische Kronrat zusammen um uber Konsequenzen und Reaktionen zu beraten Der osterreichische Aussenminister Graf Berchtold und Generalstabschef Conrad von Hotzendorf empfehlen eine militarische Strafaktion gegen Serbien wahrend der Kaiser und der ungarische Ministerprasident Graf Tisza einem Krieg skeptisch gegenuberstehen Das Deutsche Reich Kaiser Wilhelm II vertreten durch Reichskanzler Bethmann Hollweg signalisiert Wien militarische wie politische Ruckendeckung und somit freie Hand gegenuber Serbien hofft dabei aber den anstehenden Waffengang auf den Balkan begrenzen zu konnen Dieser Blankovollmacht gewiss verfasst Graf Berchtold eine diplomatisch scharf gehaltene Protestnote mit harten Bedingungen an den serbischen Konig Peter I die dieser ursprunglich bereit ist anzunehmen um einen Krieg zu vermeiden Doch sein Ministerprasident Paschitsch und Kronprinz Alexander drangen darauf diese abzulehnen und wenden sich an den russischen Zaren Nikolaus II mit der Bitte um Beistand Mit dem Zarenreich als engen Verbundeten im Rucken wagt Serbien eine Bruskierung Osterreich Ungarns worauf Wien die Mobilmachung ausruft Wilhelm II hingegen der die serbische Antwort brillant findet versucht zu vermitteln Doch auch in Russland haben die kriegstreiberischen Krafte um Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch und seiner Generalitat inzwischen die Oberhand wahrend der Zar noch zaudert Beeinflusst von seiner Umgebung lasst sich der Monarch schliesslich dazu bewegen ebenfalls die Mobilmachung auszurufen Bald geraten die Dinge vollig aus dem Ruder Frankreich beginnt nun gleichfalls damit sich auf einen Waffengang gegen Deutschland vorzubereiten wahrend England sich zunachst abwartend verhalt Doch auch dort erfolgt schliesslich die Mobilmachung Mit dem Tod des erklarten Kriegsgegners Jean Jaures der im Pariser Cafe du Croissant einem Attentat durch den Nationalisten Raoul Villain zum Opfer fallt schwindet die letzte Hoffnung auf eine friedliche Losung Produktionsnotizen BearbeitenGedreht wurde der Film von Oktober bis Anfang Dezember 1930 in den UFA Ateliers in Neubabelsberg Da das Auswartige Amt interveniert hatte wurde am 6 Januar 1931 eine erklarende Einleitung des Historikers Eugen Fischer Baling im Efa Atelier gedreht und dem Film beigefugt Die Urauffuhrung von 1914 Die letzten Tage vor dem Weltbrand erfolgte am 20 Januar 1931 im Tauentzien Palast Alternative Arbeits bzw Verleihtitel waren Europa 1914 Juli 1914 Die letzten Tage vor dem Weltbrand Die 39 Tage vor dem Weltkrieg Die Schusse von Serajewo und in Osterreich Die Herren der Welt Die Bauten entwarf Franz Schroedter Der Film wurde von Christoph Mulleneisen junior finanziert Produzent Oswald ubernahm auch die Produktionsleitung Die Aufnahmeleitung hatte Walter Zeiske Die Erlose aus der Urauffuhrung im Tauentzienpalast wurde der Witwe des am 20 Dezember 1930 gestorbenen Schauspielers Hans Peppler uberwiesen Peppler hatte den deutschen Botschafter in Russland gespielt Der Premiere wohnten zahlreiche Personlichkeiten des politischen Lebens in Deutschland Osterreich Ungarn und der Schweiz Minister Botschafter und Ministerialdirektoren bei Am 3 Marz 1931 wurde der Film um 21 Uhr im Deutschen Reichstag vorgefuhrt 1 Kritiken BearbeitenHans Wollenberg schrieb am 21 Januar 1931 in der Lichtbild Buhne Ausgabe Nr 18 An innerem ethischem Volumen ist der Stoff 1914 nicht grosser als der Stoff Dreyfus Das Dreyfus Schicksal der Kampf um Recht und Gerechtigkeit geht die Menschheit nicht um ein Jota weniger an An ausseren Dimensionen ist 1914 praziser gesagt der Inhalt der 39 Tage vor Kriegsbeginn um ein unendlich Vielfaches weiter ausladend Zwischen funf Grossmachten und Serbien rollten die Wurfel der Weltgeschichte um das Schicksal von Nationen von Millionen um den Erdball Diese Voraussetzung fur filmisches Wirksamwerden war bei dem Stoffgebiet an das sich Oswalds Autoren Heinz Goldberg und Fritz Wendhausen wagten erst zu schaffen die Gestaltung personlichen menschlichen Einzelschicksals Und hier genau hier verwischt sich die Grenze zwischen Reportage und dramatischem Film zwischen darstellender und darbietender Scheidung bei 1914 Aus den Gestalten des politischen Buhnen Vordergrundes vom Juli 1914 griffen die Autoren sich den Zaren und seine Umgebung heraus Sie wahlten diejenige Gruppe von Hauptakteuren auf deren Schultern sie mit Recht die grosste historische Verantwortung geburdet sahen die Personen die in ihrer einzigartig absolutistischen Situation dem Psychologen wie dem Sensationsnerv am interessantesten dunken und unter deren tragisches Schicksal die Geschichte langst ihren Schlussstrich fur immer gezogen hat So machten sie den Zarenhof seine Figuren und Figurinen zum Hauptschauplatz und zu den Hauptrollen des Dramas 1914 Diesen dramaturgisch richtig geplanten Gedanken der Autoren hat Oswald mit Konsequenz und mit Gelingen verwirklicht Eine grossartige darstellerische Leistung stand ihm zur Seite Reinhold Schunzel als Zar Die in diesen Spalten jahrelang ausgesprochene Mahnung dass ein Charakterdarsteller wie Schunzel sich zum Schaden deutscher Filmkunst an Clownerien vergeudet habe findet in seiner ersten und sofort bezwingenden Sprechfilm Gestaltung ihre Bestatigung Sein Nikolai II erdruckt vom Zwang zur Allmachts Pose hin und hergerissen zwischen Gattin und Grossfurst zwischen Krieg und Frieden den er halten will und der seinen schwachen Handen entgleitet wird zum menschlichen Kraftzentrum des Filmganzen 2 Von Hans Feld ist am selben Tag im Film Kurier Ausgabe Nr 17 Folgendes zu lesen Der Film deckt beginnend mit dem Attentat von Sarajewo den politischen Komplex auf jene Schusse also der serbischen Hunde Ein Drama passiven Heldentums blendet auf Fuhrer die nicht imstande sind Kombinationen zu erkennen Verantwortliche die es hinterher nicht gewesen sein wollen Diplomaten mit dem ganzen Pomp der Souveranitats Ideologie Kleine Spieler deren Einsatz die Volker mit Jahrzehnten von Blut und Elend bezahlten Auf Petersburg richtet sich der Scheinwerfer Sein Lichtkegel tastet die auch fur die anderen Lander gultigen Wechselbeziehungen zwischen Politik und Armee ab An der Newa ist man von der Notwendigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen uberzeugt und arbeitet darauf hin In Frankreich tut man nichts zur Verhinderung England als einzige Macht tut nicht mit und uberlasst die Verantwortung den anderen Und die Gegenseite Deutschland Osterreich Das Wort hat der Sachverstandige Dr Eugen Fischer Kenner der einschlagigen Literatur Erst jungst hat er vor Vertretern der Presse ausgefuhrt Fraglos liegt bei den kaiserlichen Regierungen von Deutschland und Osterreich ein Teil von Schuld vor Uber das Mass sind die Meinungen geteilt die Autoren des Films 1914 jedenfalls vertreten die mildere Richtung 3 Im Dritten Reich wurde der Film vor allem wegen des judischen Glaubens seines Machers verrissen und gegen Richard Oswald gegiftet In Oskar Kalbus Vom Werden deutscher Filmkunst heisst es 1935 In seinem Dokumentfilm 1914 hat sich Richard Oswald auch auf politischem Gebiet als Konjunkturritter versucht Den Spender wissenschaftlicher Aufklarung von einst interessieren plotzlich die letzten Tage vor dem Weltbrand Standen ihm fur Abtreibung Homosexualitat und Syphilis im Film einst Magnus Hirschfeld und Iwan Bloch zur Seite so muss ihn jetzt Dr Eugen Fischer der Schriftfuhrer des Reichstagsausschusses zur Erforschung der Kriegsschuld beraten Oswald ging gleich wieder auf das Ganze so dass die erste Fassung der kritischen 39 Tage von der Zensur verboten werden musste Der verbotene Film wurde umgearbeitet und die Entstehungsgeschichte des Weltkriegs objektiver und neutraler geschildert Der Film hat keine Handlung Er ist nur ein trockener fluchtig hingeworfener Querschnitt durch amtliche Dokumente durch die europaischen Kabinette Oswald verlasst sich in seinem Mangel an Regiekunst wieder einmal auf seine prominenten Schauspieler 4 Die Nachkriegskritik beschaftigte sich kaum mehr mit 1914 Das grosse Personenlexikon des Films schrieb Oswald versuchte die Hintergrunde uber die Ursachen die zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 fuhrten filmisch nachzuerzahlen 5 Weblinks Bearbeiten1914 die letzten Tage vor dem Weltbrand in der Internet Movie Database englisch 1914 die letzten Tage vor dem Weltbrand bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich J Klaus Deutsche Tonfilme 2 Jahrgang 1931 Berlin Berchtesgaden 1989 S 223 Wollenberg Kritik in filmportal de Feld Kritik in filmportal de Vom Werden deutscher Filmkunst S 79 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren 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