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Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow russisch Vladimir Aleksandrovich Suhomlinov wiss Transliteration Vladimir Aleksandrovic Suchomlinov 4 Augustjul 16 August 1848greg in Kaunas 2 Februar 1926 in Berlin war General der Kavallerie in der russischen Armee und Kriegsminister Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 2 Literatur 3 Film 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenSuchomlinow absolvierte 1867 die Nikolajewskoje Kavallerieschule in St Petersburg und wurde ins Leib Ulanenregiment aufgenommen 1874 absolvierte er die Akademie des Generalstabs Im Russisch Turkischen Krieg 1877 78 diente er im Stab des Grossfursten Nikolai Nikolajewitsch d A Ab 1878 lehrte er an der Akademie des Generalstabs 1884 wurde er Kommandeur des Pawlograder Leibdragonerregiments und leitete von 1886 bis 1897 die Kavallerie Offiziersschule in St Petersburg 1897 war er Kommandeur der 10 Kavalleriedivision 1899 wurde er unter Michail Dragomirow Stabschef 1902 stellvertretender Befehlshaber und 1904 Befehlshaber des Kiewer Militarbezirks Im Dezember 1908 wurde er zum Chef des Generalstabs ernannt und ubernahm im Marz 1909 den Posten des Kriegsministers von Alexander Roediger In seiner Amtszeit wurde das Fliegerkorps aufgestellt und eine militarische Spionageabwehr eingerichtet Innenpolitisch bestand zwischen Suchomlinov und dem Finanzminister und Ministerprasidenten Kokowzow einen dauernde Rivalitat um die Finanzierung der Armee 1 Die russischen Kriegsplane wurden in seiner Amtszeit als Kriegsminister auf eine Auseinandersetzung mit Deutschland als Hauptgegner umgestellt Suchomlinovs Planungen von 1910 sahen im Gegensatz zu Forderungen Frankreichs eine Aufstellung der russischen Armeen im Hinterland und nicht in der Nahe der westlichen Grenzen zu Deutschland und Osterreich Ungarn vor 2 Suchomlinov vertrat einen sehr konservativen militarstrategischen Standpunkt und war der Ansicht die Methoden des Krieges hatten sich seit der Zeit des russisch osmanischen Krieges nicht verandert Angeblich brustete er sich 1914 damit seit uber 25 Jahre keine militarische Fachzeitschrift mehr gelesen zu haben 3 Erster Weltkrieg Bearbeiten Wahrend der Julikrise 1914 versicherte er dem Zaren Nikolaus II die russische Armee sei fur einen gleichzeitigen Krieg gegen Deutschland und Osterreich Ungarn ausreichend vorbereitet Nach Beginn des Ersten Weltkriegs und der deutschen Abwehr der russischen Offensive in Ostpreussen 1914 stellte sich aber heraus das dies keineswegs der Fall war Suchomlinow wurde vorgeworfen Kriegsdauer und Munitionsbedarf falsch eingeschatzt und die Vorkehrungen fur einen ausreichenden Nachschub vernachlassigt zu haben und dadurch fur den Fehlschlag der Fruhjahrsoffensive 1915 verantwortlich zu sein Dies fuhrte nach massivem Druck auf den Zaren aus Armeekreisen und von Oberbefehlshaber Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch zu seiner Entlassung als Kriegsminister im Juni 1915 Sein Nachfolger wurde Alexei Poliwanow Im Juli wurde er vorubergehend inhaftiert nachdem einige seiner fruheren Mitarbeiter darunter der Oberst Sergej Mjasojedow wegen Spionage fur Deutschland verurteilt worden waren Im gleichen Monat stimmte die Duma mit grosser Mehrheit fur die Aufnahme einer formellen Untersuchung gegen Suchomlinow aufgrund des Vorwurfs nachlassiger Amtsfuhrung und moglichen Verrats Im Marz 1916 stimmte der Zar der Anklageerhebung vor einem Kriegsgericht zu Suchomlinow wurde im Mai verhaftet und in der Peter Pauls Festung untergebracht im Juli wegen eines Nervenleidens in eine Anstalt eingewiesen und im Oktober auf Anordnung des Zaren unter Hausarrest gestellt Nach der Februarrevolution 1917 durch die Provisorische Regierung erneut verhaftet wurde er von Vorwurfen der Spionage und des Verrats freigesprochen aber im September d J wegen der gravierenden Mangel bei der Vorbereitung der Armee fur den Krieg zu lebenslanger Haft verurteilt und ins Kresty Gefangnis verbracht Anlasslich seines bevorstehenden 70 Geburtstages wurde er am 1 Mai 1918 von den Bolschewiki freigelassen und emigrierte uber Finnland nach Deutschland wo er 1924 seine Memoiren publizierte Bekannte sowjetische Historiker wie Kornelij Schazillo und Viktor Gilensen stellten aufgrund detaillierter Recherchen in Archiven und Bibliotheken fest dass die Anklage gegen Suchomlinow und seinen wichtigsten Belastungszeugen Mjasojedow wegen Spionage zugunsten Deutschland von Anfang an fabriziert worden war Literatur BearbeitenKornelij Sacillo Delo polkovnika Mjasoedova in Voprosy istorii Moskau 4 1967 S 103 116 Viktor Gilensen Germanskaja voennaja razvedka protiv Rossii 1871 1917 in Novaja i novejsaja istorija Moskau 2 1991 S 153 177 William C Fuller The Foe Within Fantasies of Treason And the End of Imperial Russia 2006 W A Suchomlinow Erinnerungen Verlag von Reimar Hobbing Berlin 1924 Film BearbeitenSuchomlinow D 1918 Regie Kurt Matull mit Bodo Serp in der Hauptrolle Einzelnachweise Bearbeiten Christopher Clark Die Schlafwandler Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2014 ISBN 978 3 421 04359 7 S 285 289 291 Christopher Clark Die Schlafwandler Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2014 ISBN 978 3 421 04359 7 S 290 Geoffrey Regan Militarische Blindganger und ihre grossten Schlachten Komet Verlag Koln 2003 ISBN 3 89836 538 7 S 21Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow in den Historischen Pressearchiven der ZBW Biographische Angaben auf hrono ruNormdaten Person GND 130044474 lobid OGND AKS LCCN n80117205 VIAF 77410653 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suchomlinow Wladimir AlexandrowitschALTERNATIVNAMEN Suhomlinov Vladimir Aleksandrovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer General und KriegsministerGEBURTSDATUM 16 August 1848STERBEDATUM 2 Februar 1926STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow amp oldid 229715843