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Paula Wessely 20 Janner 1907 in Wien Osterreich Ungarn als Paula Anna Maria Wessely 11 Mai 2000 in Wien Osterreich war eine osterreichische Film und Theaterschauspielerin Sie war die Ehefrau von Attila Horbiger und die Mutter der Schauspielerinnen Christiane Horbiger Elisabeth Orth und Maresa Horbiger Paula Wessely 1930er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Fruhe Theaterlaufbahn 1 3 Am Theater in der Josefstadt 1 4 Erfolg als Filmschauspielerin 1 5 Nationalsozialismus 1 6 Nachkriegszeit 1 7 Die letzten Jahre 2 Auszeichnungen 3 Ehrungen 4 Filmografie 5 Theater 6 Horspiele 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Paula Wessely war die zweitalteste Tochter des Wiener Fleischermeisters Carl Wessely und seiner Ehefrau Anna geb Orth Carl Wesselys altere Schwester Josephine Wessely 1860 1887 feierte am Wiener Burgtheater Erfolge bis sie uberraschend mit 27 Jahren starb Sie war somit die Tante von Paula nicht wie oft falschlich angenommen wird ihre Schwester An Paulas Schminktisch stand spater stets ein Bildnis der Tante Ihre Mutter war tanzerisch sehr begabt hatte aber auf Wunsch ihres Bruders eines Lehrers auf die Aufnahme in das Corps de ballet verzichtet Wessely wurde in der Salvatorkapelle nach altkatholischem Ritus getauft Sie besuchte die Volks und die Burgerschule und war stets Klassenbeste Besonderen Eindruck hinterliessen ihre Rezitationen Ihre Deutsch und Geschichtelehrerin Madeleine Gutwenger gab den ohnehin theaterbegeisterten Eltern den Rat ihre Tochter eine kunstlerische Laufbahn einschlagen zu lassen Ihr erster offentlicher Auftritt erfolgte am 18 Mai 1922 als sie bei einer schulischen Wohltatigkeitsveranstaltung die Agnes in Hermann Sudermanns Einakter Fritzchen darstellte Als daraufhin die Zeitung Reichspost sie wegen ihres naturlichen Spiels erwahnte schrieb die 15 Jahrige in einer Hausaufgabe mit dem Titel Ruckblick und Ausblick am 12 Juni 1922 Das Theater ist es das mein Wirkungskreis in spateren Jahren sein soll Fruhe Theaterlaufbahn Bearbeiten So sprach sie begleitet von ihrer Lehrerin Madeleine Gutwenger an der Staatsakademie fur Musik und darstellende Kunst vor Sie trug ein Gedicht von Ferdinand von Saar eine Szene aus Weh dem der lugt und einen Monolog aus Iphigenie auf Tauris vor Wessely wurde aufgenommen und erhielt im Wintersemester 1922 1923 ihren ersten Unterricht Am 20 Oktober 1923 gastierte sie mit Karl Gutzkows Uriel Acosta im Akademietheater Nach ihrer Abschlussprufung besuchte sie von 1924 bis 1926 das Max Reinhardt Seminar in Wien Bereits 1924 trat sie zum ersten Mal im Wiener Volkstheater auf wo sie bis 1926 engagiert war Ihr Debut feierte sie als Zofe in dem Stuck Cyprienne von Victorien Sardou an der Seite von Leopoldine Konstantin Dort und am Raimundtheater war sie in ihren ersten Jahren besonders in Boulevardstucken als Stubenmadel und in ahnlichen Rollen zu sehen Im Herbst 1926 holte sie Theaterdirektor Leopold Kramer an das Deutsche Theater in Prag Bereits bei ihrem dortigen Debut in der Salonkomodie Die neuen Herren von Flers Croisset war sie Partnerin ihres spateren Ehemannes Attila Horbiger In ihrem vermutlich ersten Zeitungsinterview das sie am 2 September 1926 dem Wiener Tagblatt gab ausserte sie mit Blick auf ihren Aufenthalt in Prag Die Karrieren werden ja doch nur draussen gemacht Nach dem Ende des ihr gewahrten einjahrigen Urlaubes kehrte sie 1927 wieder zu Rudolf Beer an das Wiener Volkstheater zuruck Ihr Marktwert war nach einem Jahr derart gestiegen dass sich Kramer in einem Brief an Beer vom 1 September 1927 bereiterklarte 60 000 Kronen Konventionalstrafe fur Wesselys Bleiben zu bezahlen doch Beer lehnte ab Bis 1929 spielte sie wieder am Volkstheater Ausser in Die Frau vom Meer und Fruhlings Erwachen spielte sie wieder vorwiegend in Boulevardstucken Als ihr die bereits zugesagte Rolle der Jenny in Die Dreigroschenoper vorenthalten wurde kundigte sie Am Theater in der Josefstadt Bearbeiten Ab 1929 spielte sie zusammen mit Attila Horbiger im Wiener Theater in der Josefstadt unter Max Reinhardt Bereits ihre Antrittsrolle als Kiki in dem gleichnamigen Stuck von Andre Picard bezeichnete die Reichspost als die Sensation des Abends Wessely war zu dieser Zeit vorubergehend mit ihrem Kollegen Hans Jaray liiert den sie am Volkstheater kennengelernt hatte Als Reinhardts Stellvertreter Emil Geyer ihr wieder die Rolle eines Stubenmadels zuteilte liess sie sich durch ihren Anwalt krankmelden Ihr Anwalt bemuhte sich um eine gutliche Losung und erreichte dass eine Kollegin fur sie einsprang Bald darauf stand sie in Felix Saltens Schauspiel Der Gemeine neben Hans Moser Adrienne Gessner und Attila Horbiger wieder in einer Hauptrolle auf der Buhne 1930 konnte sie erstmals bei den Salzburger Festspielen in einer prestigetrachtigen Reinhardt Inszenierung auftreten Sie spielte als Nachfolgerin von Helene Thimig die Luise in Kabale und Liebe Ab 1932 spielte sie auch am ebenfalls zu den Reinhardt Buhnen gehorenden Deutschen Theater Berlin Am 17 September 1932 feierte sie dort unter der Regie von Karl Heinz Martin als Rose Bernd von Gerhart Hauptmann ihren endgultigen Durchbruch Die Begeisterung bei Publikum und Kritik war einhellig Alfred Kerr schrieb im Berliner Tagblatt uber sie Nur das Wort wunderbar ist moglich und Werner Krauss sprach vom grossten schauspielerischen Eindruck den ich je empfangen habe Sie nahm als das Publikum bereits wahrend der Pause nach dem dritten Akt durchapplaudierte zunachst allein und dann an der Seite von Gerhart Hauptmann aus Anlass von dessen 70 Geburtstag das Schauspiel aufgefuhrt worden war die Ovationen des Publikums entgegen Weitere Rollen folgten Grossen Erfolg hatte sie ebenfalls 1932 in der Titelrolle der Operette Sissy von Fritz Kreisler als Elisabeth von Osterreich Ungarn an der Seite von Hans Jaray als Kaiser Franz Joseph Wahrend sie fur ihre Rolle in Rose Bernd intensiv die schlesische Mundart geubt hatte unterzog sie sich zur Vorbereitung auf die vollig anders geartete Operette einem eigenen Gesangsstudium Am 20 Februar 1933 war sie als Christine unter der Regie von Paul Kalbeck Hauptdarstellerin in der Premiere des Stucks Liebelei am Theater in der Josefstadt Sie war auch zu Probeaufnahmen fur die Verfilmung eingeladen doch wurde ihr Magda Schneider vorgezogen Am 17 August 1933 stand sie bei den Salzburger Festspielen erstmals als Gretchen in Faust an der Seite von Ewald Balser vor dem Publikum und spielte diese Rolle funf Sommer lang 1936 feierte sie ihr Debut am Burgtheater in der Titelrolle von George Bernard Shaws Die heilige Johanna Erfolg als Filmschauspielerin Bearbeiten Nach Wesselys Erfolg als Rose Bernd wurden ihr von mehreren Filmfirmen ergebnislos Rollenangebote vorgelegt die sie jedoch aufgrund der fur sie ungeeigneten Drehbucher vorerst ablehnte Dass sie nicht dem damaligen Ideal einer Filmschonheit entsprach durfte jedoch eine Legende sein 1 Willi Forst und Walter Reisch erdachten schliesslich eine vollkommen auf sie zugeschnittene Handlung so dass Wessely mit dem 1934 herausgebrachten Film Maskerade gleich als weibliche Hauptrolle an der Seite von Adolf Wohlbruck ins Filmgeschaft einsteigen konnte In dem Film hatte sie die bezeichnenden Worte zu sagen Warum soll gerade ich ihm gefallen Auf ihren Wunsch ubernahm mit Franz Planer der damals beste osterreichische Kameramann die Bildgestaltung 1 Der Film wurde ein aussergewohnlicher Erfolg und Paula Wessely war damit die erste bedeutende Theaterschauspielerin uberhaupt die auch auf der Leinwand ein Star wurde Ihre Frisur mit einem schragen Scheitel auf der linken Seite machte Mode Bereits am 22 September 1934 wurde sie im Rahmen einer offiziellen Gesellschaft erstmals zu Adolf Hitler geladen Weitere Filme wie Episode 1935 wofur sie in Venedig sogar als beste Schauspielerin mit der Coppa Volpi ausgezeichnet wurde Ernte 1936 und Spiegel des Lebens 1938 machten sie noch vor Anbruch der Ara des Nationalsozialismus in Osterreich zu einem Filmstar des gesamten deutschsprachigen Raums 1935 grundete sie ihre eigene Produktionsfirma Vienna Film Ges m b H Wegen ihrer nichtarischen Partner musste die Firma nach dem Anschluss Osterreichs die Produktion einstellen Am 23 November 1935 heiratete sie im Wiener Rathaus den elf Jahre alteren Schauspielerkollegen Attila Horbiger Trauzeugen waren Schauspieler Hans Jaray und Attilas Bruder Alfred Mit Horbiger mit dem sie zeitlebens auch kunstlerisch zusammenarbeitete kaufte sie ein Haus in Grinzing Himmelstrasse 24 Im folgenden Jahr wurde das erste Kind Elisabeth Orth Orth ist ein Kunstlername ubernommen nach der Grossmutter mutterlicherseits geboren 1938 Christiane Horbiger und 1945 Maresa Horbiger Ihren Beruf konnte sie uneingeschrankt fortsetzen denn schon bei der Geburt der ersten Tochter verfugte der Haushalt uber reichlich Personal Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Bei einem Empfang in der Wiener Hofburg am 30 Marz 1938 v l n r Joseph Goebbels Gertrud Seyss Inquart Kajetan Muhlmann Paula WesselyWesselys verstarkte Arbeit in Deutschland ab 1934 brachte sie auch mit dem nationalsozialistischen Regime in Kontakt Sie achtete jedoch darauf nicht zu sehr von den Nationalsozialisten politisch vereinnahmt zu werden da sie auch im Osterreich des austrofaschistischen Standestaats engagiert war Im Oktober 1934 wurde sie Mitglied der Reichsfachschaft Film nachdem sie den Ariernachweis erbracht hatte 2 Nach der Geburt ihrer Tochter Elisabeth 1936 echauffierte sich unter anderem Alfred Frauenfeld zu diesem Zeitpunkt Geschaftsfuhrer der Reichstheaterkammer daruber dass Wessely bei einem judischen Arzt entbunden hatte zumal Joseph Goebbels ihr ein Blumenarrangement uberreichen liess Wahrend Goebbels und Hitler die Nahe zu Filmgrossen wie Wessely suchten zogerte sie etwa bei der Aufforderung zur Mithilfe beim Winterhilfswerk des Deutschen Volkes Auch die zunehmende rassistische Diskriminierung von Freunden des Ehepaars Horbiger in Deutschland veranlasste Wessely und ihren Ehemann dazu Anstellungen fur ebenjene Freunde zu suchen Die Versuche scheiterten zwar blieben fur sie jedoch ohne Konsequenzen da die Fuhrungsspitze des NS Regimes ihnen das Engagement nicht verubelte Vorwurfe der entsprechenden Rassenideologen wie Hans Hinkel mussten deshalb stillschweigend archiviert werden Versuche Goebbels Ende 1937 unter hohem finanziellen Aufwand Wessely und ihre Familie nach Berlin zu holen scheiterten 2 Nach dem Anschluss Osterreichs stellte auch sie sich der NS Propaganda fur die Volksabstimmung zur Verfugung Ich freue mich am 10 April 1938 das Bekenntnis zum grossen volksdeutschen Reich mit Ja ablegen zu konnen 3 Goebbels war sich bei Wessely ebenso wie bei anderen Filmstars bewusst dass diese keine Nationalsozialisten waren weshalb ihre offene Religiositat die sie fast jeden Sonntag in die Annakirche fuhrte hingenommen wurde ebenso wie ihre fruheren Aktivitaten fur das osterreichische Regime wo sie sich bei verschiedenen Aktionen von Frau Dollfuss und Frau Schuschnigg zur Verfugung gestellt habe 2 Mehr denn je pendelte sie zwischen dem Deutschen Theater in Berlin und dem Theater in der Josefstadt Am 14 Februar 1939 feierte sie in Berlin Premiere in der Titelrolle des Dramas Dorothea Angermann von Gerhart Hauptmann Am 23 Dezember 1939 stand sie in Wien an der Seite ihres Ehemanns in Der Widerspenstigen Zahmung erstmals in einem Shakespeare Stuck auf der Buhne Mit einer Frau die in Ein Leben lang auf die Ruckkehr ihres Geliebten und Vaters ihres Kindes wartet ubernahm Wessely 1940 eine Filmrolle die dem propagandistischen Frauenideal vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs entsprach Sie gehorte wahrend der Kriegszeit mit Gagen von bis zu 150 000 Reichsmark pro Film zu den bestbezahlten Filmstars der grossdeutschen Filmproduktion 1941 verkorperte Paula Wessely in dem nationalsozialistischen Propagandafilm Heimkehr von Gustav Ucicky eine von Polen verfolgte Deutsche Im Neuen Wiener Tagblatt erklarte sie dazu noch vor der Premiere Es ist eine hohe und verantwortungsvolle Aufgabe die mir hier gestellt wurde und die ich doch mit Freude ubernommen habe 4 Zur Mitwirkung in diesem Propagandafilm nahm sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschiedentlich Stellung Im Marz 1946 erklarte sie in einem Interview fur die Zeitung Die Jugend sie habe sich nicht getraut die Rolle abzulehnen da sie durch ihre katholische Gesinnung und einen grossen Kreis judischer Freunde belastet gewesen sei 5 1971 sagte sie dem Filmhistoriker Walter Fritz sie wunschte an diesem Film nicht mitgewirkt zu haben Leider habe sie dessen Tragweite erst erkennen konnen als sie ihn fertig vor sich gesehen habe 6 1985 sagte sie zu ihrer Mitwirkung in diesem Film sie bedaure es sehr damals nicht den Mut gehabt zu haben sich zu widersetzen betonte aber gleichzeitig dass sie sich fur judische Kunstler eingesetzt habe 7 In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde sie von Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten Liste der wichtigsten Kunstler aufgenommen 8 was sie vor einem Kriegseinsatz auch an der Heimatfront bewahrte 8 In die Vereinigten Staaten emigrierte Freunde Wesselys wie Hans Jaray verburgten sich nach Kriegsende fur sie 2 Nachkriegszeit Bearbeiten Nachdem das Ehepaar Horbiger sich im April 1945 in den Westen Osterreichs abgesetzt hatte kehrte es Anfang Oktober 1945 nach Wien zuruck 9 Wegen ihrer Mitwirkung in Heimkehr erhielt sie durch die Amerikaner in Wien Auftrittsverbot konnte aber in Innsbruck das in der franzosischen Zone lag am dortigen Landestheater als Minderbelastete problemlos auftreten Ab 30 August 1945 war sie dort als Christine in Liebelei zu sehen Ende Marz 1946 durfte Wessely als Shen Te Shui Ta in Der gute Mensch von Sezuan wieder in der Josefstadt agieren Der damalige kommunistische Wiener Kulturstadtrat Viktor Matejka versuchte erfolglos Wesselys stillschweigenden Wiederauftritt in Wien als Entnazifizierung zu verkaufen und bewegte damit Helene Weigel dazu sich im Namen von Bertolt Brecht gegen die Auffuhrung mit Wessely auszusprechen 2 nbsp Grabmal von Paula Wessely und Attila Horbiger auf dem Grinzinger FriedhofIm Herbst 1946 erlitt sie eine schwere Nervenkrise in deren Verlauf sie ihre Kinder und sich selbst bedrohte Sie wurde ins Allgemeinen Krankenhaus eingewiesen und konnte sieben Monate nicht mehr auftreten Das Geschehen blieb der Offentlichkeit nicht verborgen und diente Elfriede Jelinek als Stoff fur ihr Stuck Burgtheater Einer der behandelnden Arzte der sie auch aus der stationaren Behandlung entlassen hatte war Dr Placheta der spater einer breiten Offentlichkeit unter dem Namen Gunther Philipp bekannt wurde 10 Am 19 Mai 1947 stand sie in Juliane Kays Vagabunden als Arztin Elisabeth Kamma neben ihrem Ehemann wieder in der Josefstadt auf der Buhne Ebenfalls an seiner Seite hatte sie grossen Erfolg in ihrem ersten Nachkriegsfilm Der Engel mit der Posaune als tragische Halbjudin Der amerikanische Kulturoffizier Otto de Pasetti hatte sich fur eine derartige Rolle Wesselys eingesetzt mit dem erklarten Ziel ihre Rolle in Heimkehr in Vergessenheit geraten zu lassen 1950 grundete sie gemeinsam mit Otto Durer ihre eigene Filmproduktionsfirma Paula Wessely Filmproduktion und ubernahm in deren Werken regelmassig die weibliche Hauptrolle so auch in dem aufwendig produzierten Historienfilm Maria Theresia 1951 1 1957 wirkte Paula Wessely in dem Film Anders als du und ich von Veit Harlan mit Durch die Anderungen wurde vor allem die Strafbarkeit der Kuppelei derer Wessely als Mutter angeklagt war in Frage gestellt Ein leichtes Pladoyer gegen den 175 drehte sich ins Gegenteil Im Ubrigen konzentrierte sie sich weiter auf die Theaterarbeit 1953 wurde sie Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters Dort trat die Wessely wie sie allgemein genannt wurde unter anderem auf in Der Alpenkonig und der Menschenfeind von Ferdinand Raimund als Gretchen in Goethes Faust 1958 am Akademietheater in Eugene O Neills Fast ein Poet 1959 als Genia Hofreiter in Arthur Schnitzlers Das weite Land in My Fair Lady 1984 mit Josef Meinrad in Der Unbestechliche Einen aussergewohnlichen Erfolg feierte sie 1964 als Ella Rentheim in John Gabriel Borkmann Sie bekam den Titel einer Kammerschauspielerin verliehen Noch im hohen Alter trat sie zusammen mit Attila Horbiger im Burgtheater auf Wessely bevorzugte Rollen mit duldenden leidenden aber auch starken und standhaften Frauen Abgelehnt wurden von ihr der Part der morphiumsuchtigen Mutter in Eines langen Tages Reise in die Nacht Mutter Courage Elisabeth in Maria Stuart und Claire in Der Besuch der alten Dame Lediglich in zwei Stucken Edward Albees als Agnes in Empfindliches Gleichgewicht 1967 und Die Frau in Alles Vorbei 1972 trug sie die dunklen Seiten ihrer Seele auf die Buhne 11 Die letzten Jahre Bearbeiten Die letzte Schauspielpremiere ihres Lebens war Der Diamant des Geisterkonigs von Ferdinand Raimund Es folgten eine Reihe umjubelter Leseabende Mit einer Lesung anlasslich ihres 80 Geburtstages im Janner 1987 verabschiedete sich Wessely im Wiener Akademietheater von ihrem Publikum Im April starb Attila Horbiger Im selben Jahr erhielt sie den Titel der Burgtheater Doyenne welcher der dienstaltesten Schauspielerin des Theaters zusteht Am 5 November 1987 war ihr letzter Auftritt als sie Texte von Goethe Brecht Nestroy Hilde Spiel und Jeannie Ebner vortrug 1988 unterschrieb sie anlasslich der Waldheim Affare angeregt von Hilde Spiel in der Zeitschrift profil eine Forderung zum Rucktritt von Bundesprasident Kurt Waldheim Als einzige der Unterzeichnenden fugte sie hinzu Ich fordere nicht ich bitte In der Folge litt sie zunehmend an Altersdepressionen 1997 beging sie mit der Familie ihren 90 Geburtstag und lebte im Ubrigen zuruckgezogen in ihrem Haus in Wien Grinzing zusammen mit ihrer Tochter Maresa und deren Sohn Im April 2000 wurde sie mit einer schweren Bronchitis ins Wiener Hartmannspital eingeliefert wo sie am 11 Mai 93 jahrig verstarb In ihrer letztwilligen Verfugung hatte sie festgehalten dass sie von einer fur Ehrenmitglieder vorgesehenen Verabschiedung auf der Feststiege des Burgtheaters Abstand zu nehmen wunsche An der schlichten Messe in der Pfarrkirche Grinzing nahmen nur ihre Familie und wenige Freunde und Kollegen teil Sie wurde auf dem Grinzinger Friedhof Gruppe 6 Reihe 3 Nummer 3 in dem ehrenhalber gewidmeten Grab ihres Mannes beigesetzt Ihr schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Kunste in Berlin 12 Auszeichnungen Bearbeiten1935 Coppa Volpi als Beste Schauspielerin fur Episode bei der Film Biennale in Venedig 1949 Max Reinhardt Ring 1960 Kainz Medaille 1962 Bambi 1963 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 1967 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold 1976 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1952 1979 Alma Seidler Ring das weibliche Pendant zum beruhmten Iffland Ring sie war die erste Tragerin gestiftet wurde der Alma Seidler Ring 1978 von der osterreichischen Bundesregierung nach dem Tod der Burgschauspielerin Alma Seidler 1899 1977 1982 Ehrenring der Stadt Wien 1984 Filmband in Gold fur langjahriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film Ehrungen Bearbeiten2002 wurde in Wien Dobling der Paula Wessely Weg nach ihr benannt 2 Filmografie Bearbeiten1934 Maskerade 1934 So endete eine Liebe 1935 Episode 1936 Die Julika 1937 Die ganz grossen Torheiten 1938 Spiegel des Lebens 1939 Maria Ilona 1940 Ein Leben lang 1941 Heimkehr 1943 Spate Liebe 1943 Die kluge Marianne 1944 Das Herz muss schweigen 1948 Der Engel mit der Posaune 1949 Vagabunden 1950 Cordula auch Produktion 1951 Maria Theresia auch Produktion 1953 Ich und meine Frau auch Produktion 1954 Das Licht der Liebe auch Produktion 1954 Weg in die Vergangenheit auch Produktion 1955 Die Wirtin zur Goldenen Krone auch Produktion 1956 Liebe die den Kopf verliert Produktion 1956 Wo die Lerche singt Produktion 1956 Maria Stuart Fernsehfilm 1957 Unter Achtzehn dt VT Noch minderjahrig auch Produktion 1957 Anders als du und ich 175 1958 Im Prater bluh n wieder die Baume Produktion 1959 Die unvollkommene Ehe auch Produktion 1960 Das weite Land Fernsehfilm 1961 Der Bauer als Millionar 1961 Jedermann 1961 Anatol Fernsehfilm 1962 Uberfahrt Fernsehfilm 1963 Port Royal Fernsehfilm 1964 Eine Frau ohne Bedeutung Fernsehfilm 1966 Auf der Lesebuhne der Literarischen Illustrierten Fernsehserie 1 Folge 1968 Fast ein Poet Fernsehfilm 1969 Rumpelstilz Fernsehfilm 1973 Nichts als Erinnerung Fernsehfilm 1975 Die Dammerung der Sehnsucht Fernsehfilm 1977 Gluckssachen Fernsehfilm 1978 Der grosse Karpfen Ferdinand und andere Weihnachtsgeschichten Fernsehfilm 1979 Augenblicke 4 Szenen mit Paula Wessely Fernsehfilm 1984 Wie war das damals Fernsehfilm 1985 Aschermittwoch fur Kunstler Fernsehfilm 1986 Der Unbestechliche Fernsehfilm Theater Bearbeiten1930 George Bernard Shaw Die heilige Johanna Johanna Regie Heinz Hilpert Deutsches Theater Berlin 1937 Franz Grillparzer Hero und Leander Regie Heinz Hilpert Deutsches Theater Berlin 1938 Gerhart Hauptmann Dorothea Angermann Regie Heinz Hilpert Deutsches Theater Berlin 1940 Anton Tschechow Drei Schwestern Mascha Regie Hans Thimig Theater in der Josefstadt Wien 1955 Johann Wolfgang von Goethe Faust Der Tragodie erster Teil Regie Deutsches Theater Berlin 1955 George Bernard Shaw Candida Regie Josef Glucksmann Akademietheater Wien 1956 Friedrich Schiller Maria Stuart Regie Leopold Lindtberg Burgtheater Wien 1958 Eugene O Neill Fast ein Poet Regie Oscar Fritz Schuh Theater am Kurfurstendamm Berlin 1964 Henrik Ibsen John Gabriel Borkman Regie Fritz Kortner Burgtheater Wien 1964 William Shakespeare Die lustigen Weiber von Windsor Regie Rudolf Steinboeck Burgtheater Wien 1969 Henrik Ibsen Gespenster Regie August Everding Thalia Theater Hamburg 1971 Ferenc Molnar Olympia Regie Peter Loos Thalia Theater Hamburg 1983 Bernhard Slade Huldigung fur Scottie Regie Adolph Spalinger Theater unterwegs Munchen 1984 Der Unbestechliche Rolle Baronin Horspiele Bearbeiten1953 Carl Zuckmayer Ulla Winblad oder Musik und Leben des Carl Michael Bellmann Ulla Winblad Regie Walter Ohm Horspiel BR RB SWF Siehe auch BearbeitenStammbaum der Familie HorbigerLiteratur BearbeitenEdda Fuhrich u Gisela Prossnitz Hrsg Paula Wessely Attila Horbiger Ihr Leben ihr Spiel Eine Dokumentation Langen Muller Munchen 1985 ISBN 3 7844 2035 4 Franz Horch Paula Wessely Weg einer Wienerin Wilhelm Frick Verlag Wien Leipzig Olten 1937 Hermann J Huber Langen Muller s Schauspielerlexikon der Gegenwart Deutschland Osterreich Schweiz Albert Langen Georg Muller Verlag GmbH Munchen Wien 1986 ISBN 3 7844 2058 3 S 1098 f Alfred Ibach Die Wessely Skizze ihres Werdens Wilhelm Frick Verlag Wien 1943 Armin Loacker Hrsg Im Wechselspiel Paula Wessely und der Film Filmarchiv Austria Wien 2007 Georg Markus Die Horbigers Biografie einer Familie Amalthea Verlag Wien 2006 ISBN 3 85002 565 9 Andre Muller Entblossungen Goldmann Munchen 1979 ISBN 3 442 03887 1 Elisabeth Orth Marchen ihres Lebens Meine Eltern Paula Wessely und Attila Horbiger Verlag Fritz Molden Wien Munchen Zurich 1975 ISBN 3 217 05032 0 Maria Steiner Paula Wessely Die verdrangten Jahre Verlag fur Gesellschaftskritik Wien 1996 ISBN 3 85115 224 7 C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 761 f Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 8 T Z David Tomlinson Theo Zwierski Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 346 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paula Wessely Sammlung von Bildern Paula Wessely in der 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Horbigers S 158 Georg Markus Die Horbigers S 159 Oliver Rathkolb Fuhrertreu und gottbegnadet Kunstlereliten im Dritten Reich Osterreichischer Bundesverlag Wien 1991 ISBN 3 215 07490 7 S 261 a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 660 Die Heimkehrer der Heimkehr In Arbeiter Zeitung Wien 6 Oktober 1945 S 3 oben links Georg Markus Alles nur Zufall Elisabeth Orth in Georg Markus Die Horbigers S 248 Paula Wessely Archiv Bestandsubersicht auf den Webseiten der Akademie der Kunste in Berlin Normdaten Person GND 118631756 lobid OGND AKS LCCN n82107965 VIAF 7400516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wessely PaulaALTERNATIVNAMEN Wessely Paula Anna Maria Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichische SchauspielerinGEBURTSDATUM 20 Januar 1907GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 11 Mai 2000STERBEORT Wien Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paula Wessely amp 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