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Episode ist ein osterreichischer Spielfilm aus dem Jahr 1935 Das dem Genre des Wiener Films zuzuordnende Werk wurde von Walter Reisch geschrieben und inszeniert Filmgeschichtlich kommt dem Film eine spezielle Bedeutung zu da es der einzige osterreichische Film eines judischen Regisseurs war der nach 1933 zum Import in das nationalsozialistische Deutschland zugelassen wurde wo bereits seit 1933 judischglaubigen Personen die Mitarbeit an Filmen verboten war FilmTitel EpisodeProduktionsland OsterreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1935Lange 105 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Walter ReischDrehbuch Walter ReischProduktion Viktoria Film Walter ReischMusik Willy Schmidt GentnerKamera Harry Stradling Sr Schnitt Willy Zeyn juniorBesetzungKarl Ludwig Diehl Lehrer Kinz Paula Wessely Valerie Gartner Otto Tressler Kunsthandler Torresani Erika von Wagner seine Frau Hans Jurgen Tressler Eugen beider Sohn Wolf Dieter Tressler Toni beider Sohn Friedl Czepa Mizzi Maranek Walter Janssen Der Rechtsanwalt Ferdinand Mayerhofer Der Professor an der Kunstgewerbeschule Rosa Albach Retty Frau Gartner Valeries Mutter Fritz Imhoff Der Kinoausrufer Ernst Arnold Der Strassensanger Lisl Handl Das Dienstmadchen Wilhelm Heim Ein Selbstmorder Dorothy Pool Die Barsangerin Maria Eis Die Kammersangerin Die Urauffuhrung des Films fand am 23 August 1935 im Berliner Gloria Palast statt In Osterreich erfolgte die Filmpremiere am 13 September in einem Wiener Kino Erstausstrahlung im Fernsehen war am 2 Dezember 1958 im ARD Am 1 April 1994 erschien der Film auf VHS Video wieder Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Produktion 4 Versionen und Zensurergebnisse 5 Filmmusik 6 Auszeichnungen 7 Literatur 8 WeblinksHandlung BearbeitenWien im Jahr 1922 Inflation und Arbeitslosigkeit pragen den Alltag Zur Ablenkung vom freudlosen Alltag feiert die Bevolkerung nachts ausschweifend in den Bars und Lokalen der Stadt Die Moral sinkt Die Wiener Kunstgewerbeschulerin Valerie Gartner verliert durch Verspekulationen des Bankprasidenten ihr kleines Vermogen von dem sie und ihre Mutter lebten Der Kunsthandler Torresani bemerkt ihre Not und kauft ihr einige Keramiken ab Des Weiteren bietet er ihr an sie monatlich mit finanziellen Zuwendungen zu unterstutzen Valerie glaubt dass er dafur auch Gegenleistungen erwarten wurde und lehnt das Angebot emport ab Als Valerie nach einiger Zeit jedoch nicht mehr weiter weiss bittet sie Torresani verzweifelt doch um Hilfe Torresani kann sie zudem uberzeugen dass er keinerlei Gegenleistungen erwarte sondern nur einem armen Madel helfen wolle Die beiden werden in der Folge gute Freunde Als Torresani eines Tages zu einem Treffen nicht erscheinen kann schickt er den Hauslehrer seiner Sohne zu ihr Dieser glaubt Valerie sei die Geliebte Torresanis und verhalt sich ihr gegenuber vorerst sehr reserviert Im Laufe des Abends verliebt er sich jedoch in sie Durch den Lehrer Kinz erfahrt Valerie auch dass Torresani Frau und zwei Kinder hat Sie kommt zum Entschluss die monatlichen Schecks von Torresani nicht mehr langer annehmen zu konnen Doch eine Freundin die ihre Entscheidung nicht teilt lost den Scheck an ihrer Stelle ein Sie bereut jedoch bald ihre Hinterlistigkeit und sucht Torresanis Haus auf um alles zu erklaren und wieder in Ordnung zu bringen Dort angekommen kommt sie jedoch kaum zu Wort und wird mit einem Brief fur Valerie wieder weggeschickt Als sie den Brief Valerie ubergibt nimmt diese an dass es sich um einen Abschiedsbrief Torresanis handle und eilt sofort zu seinem Haus Dort wird sie uberraschend freundlich von Torresanis Frau empfangen Es stellt sich heraus dass der Brief eine Einladung zu einem Fest in Torresanis Haus gewesen war Durch Kinz hatte Torresanis Frau geglaubt Valerie sei eine Affare ihres Mannes Der Irrtum kann jedoch aufgeklart werden und Kinz gerat in die Defensive Zugleich wird er sich nun endlich auch uber seine wahren Gefuhle fur Valerie bewusst Hintergrund BearbeitenDie deutsche Reichsfilmkammer erteilte dem Film eine Ausnahmegenehmigung zur Auffuhrung in Deutschland Es war dies das einzige Mal nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 dass ein osterreichischer Film an dem auch judische Personen mitgearbeitet hatten eine Auffuhrgenehmigung fur Deutschland erhielt Der Name des judischen Regisseurs und Drehbuchautors Reisch wurde jedoch im Programmheft des Illustrierten Filmkuriers nicht genannt Kunstlerisch zeichnet sich Episode dadurch aus dass die Atmosphare Wiens zur Zeit der Wirtschaftskrise auch dank Paula Wessely als bettelarmer Kunstgewerbeschulerin in ein stimmiges Psychogramm Wiener Doppelbodigkeit umgesetzt werden konnte Produktion BearbeitenDer Film wurde von der Wiener Viktoria Film hergestellt Als Tonsystem wurde jenes der Tobis Klangfilm verwendet Szenenbildner waren Emil Stepanek und Franz Meschkan Gesamtausstatter war Oskar Strnad Die Aufnahmeleitung ubernahm Max Nekut Den Filmverleih ubernahm die Syndikat Film Filmvertreiber war die Tobis Sascha Filmindustrie Versionen und Zensurergebnisse BearbeitenDer Film wies bei der Zensurprufung in Deutschland am 8 August 1935 eine Lange von 2893 Metern auf Die Zensurbehorde stellte den Film unter Jugendverbot und schnitt insgesamt 61 Meter heraus sodass der Film in Deutschland mit einer Lange von 2832 Meter anlief In Osterreich lief der Film mit einer Lange von 2930 Metern an und erhielt das Pradikat kunstlerisch anerkennenswert Filmmusik BearbeitenDie Filmmusik wurde von Willy Schmidt Gentner unter Verwendung von fremden Kompositionen aus den fruhen 1920er Jahren umgesetzt Das Titellied des Filmes wurde von Robert Katscher komponiert An den Texten wirkte Regisseur Walter Reisch mit Im Wiener Musikverlag Ludwig Doblinger Bernhard Herzmansky erschienen drei Musikstucke aus diesem Film Ein Dirndl muss klein sein Es kommt einmal der Augenblick und Jetzt musste die Welt versinken Auszeichnungen BearbeitenInternationale Filmfestspiele von Venedig 1935 Coppa Volpi fur die Beste Schauspielerin Paula Wessely Nominierung von Walter Reisch fur den Mussolini PokalLiteratur BearbeitenDeutsche Tonfilme Band 06 1935 Ulrich J Klaus Verlag Berlin 1995 ISBN 3 927352 05 5Weblinks BearbeitenEpisode in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Episode 1935 amp oldid 214471646