www.wikidata.de-de.nina.az
Willi Forst eigentlich Wilhelm Anton Frohs 7 April 1903 in Wien 11 August 1980 ebenda war ein osterreichischer Schauspieler Drehbuchautor Regisseur Produzent und Sanger Als Schauspieler war er ein Publikumsliebling als Regisseur einer der bedeutendsten Vertreter der musikalisch komodiantischen Wiener Filme der 1930er Jahre Zahlreiche Schallplattenaufnahmen stammen von ihm unter anderem charmante Wiener Chansons fur die Marke Odeon der Carl Lindstrom AG seit Mitte der 1930er Jahre Willi Forst am 15 September 1947Willi Forst singt Bel Ami 1939Ruinenvilla im DehneparkGrabmal Neustifter Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie Auswahl 2 1 Schauspieler 2 2 Regie 2 3 Produktion 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilli Forst wurde als Sohn des Porzellanmalers Wilhelm Frohs und seiner Ehefrau Maria geborene Perschl in Wien geboren wo er die Realschule besuchte Seine ersten Erfahrungen auf der Buhne sammelte er als Laienspieler 1919 erhielt er obwohl er keine professionelle Schauspielausbildung besass ein Engagement in Teschen Seine erste Filmrolle erhielt er 1922 als Statist im osterreichischen Monumentalfilm Sodom und Gomorrha Nach und nach stieg er uber mehrere Provinzbuhnen die Karriereleiter empor und bekam 1925 als lyrischer Tenor einen Vertrag fur Operetten und Revuen am Metropoltheater in Berlin Dazwischen spielte er auch in Wien am Carltheater und am Apollotheater Durch Max Reinhardt gelangte er 1928 an das Deutsche Theater Seine erste grossere Rolle erhielt er 1927 neben Marlene Dietrich in Cafe Elektric Wie auch Marlene Dietrich verdankte er diese Hauptrolle dem Filmproduzenten Sascha Kolowrat Krakowsky der den beiden somit zum Durchbruch als Schauspielstars verhalf Willi Forst wurde rasch ein Star des Wiener Films dessen Merkmal die Ahnlichkeit zur komischen Operette war Er spielte haufig mit Gesangseinlagen viele unterschiedliche Charaktere vom Zuhalter und Morder uber Komponisten und Artisten bis zu galanten Offizieren Die 1930er und 1940er Jahre bildeten den Hohepunkt seiner Filmkarriere die er ab 1933 auch als Regisseur bestritt In jenem Jahr inszenierte er mit der Schubert Biographie Leise flehen meine Lieder 1933 seinen ersten Film Danach folgten in loser Folge seine bekanntesten und beliebtesten Spielfilme Maskerade 1934 Allotria 1936 Burgtheater 1936 Bel Ami 1939 Operette 1940 Wiener Blut 1942 und Wiener Madeln 1945 Mit seinen stimmungsvollen musikalischen Komodien die haufig die Stadt Wien zur Jahrhundertwende als Hintergrund verwendeten wurde er zum Liebling des Publikums Seit 1936 leitete Forst eine eigene Filmgesellschaft die Wiener Willi Forst Film die in Berlin eine Zweitniederlassung hatte 1937 wurde Forst der von den Nationalsozialisten sehr geschatzt wurde in den Aufsichtsrat der verstaatlichten Tobis AG und 1938 auch in den Aufsichtsrat der neu gegrundeten Wien Film berufen Gemass dem fur die Wiener Filme vorgegebenen Motto Kraft durch Freude konnte Willi Forst weiterhin unbeschwerte Komodien inszenieren Er versuchte jedoch politische Themen aus seinen Filmen weitgehend herauszuhalten weshalb er wahrend der sieben Jahre nationalsozialistischer Herrschaft nur vier Filme inszenierte Dem Filmkollegen Curd Jurgens soll er einmal gesagt haben Curd mach nur keinen Film in dem eine politische Situation zu zeigen ist Du wirst eines Tages eine Antwort geben mussen 1 Forst hatte sich geweigert in Veit Harlans Jud Suss die Titelrolle zu spielen und auch Goebbels wollte den Operetten Fatzke in dem NS Propagandafilm nicht sehen 2 Nach dem Krieg erklarte Forst seine zu dieser Zeit inszenierten und produzierten von der NS Filmprufstelle mit Filmpradikaten ausgezeichneten Filme wie Wiener Blut 1942 zum subtilen Protest Meine Heimat wurde von den Nationalsozialisten besetzt und meine Arbeit wurde zu einem stillen Protest es klingt grotesk aber es entspricht der Wahrheit meine osterreichischsten Filme machte ich in der Zeit als Osterreich zu existieren aufgehort hatte In der Nachkriegszeit blieben die grossen Erfolge aus Eine Ausnahme bildete lediglich der Film Die Sunderin 1950 mit Hildegard Knef in der Hauptrolle der durch Proteste der katholischen Kirche zum Skandal avancierte aber sieben Millionen Menschen ins Kino zog Wien du Stadt meiner Traume 1957 war sein letzter Film Danach zog Forst sich aus dem Filmgeschaft zuruck da sein Stil wie er resignierend meinte nicht mehr gefragt sei Er zog sich auf eine in Ruinenform errichtete Villa im Dehnepark in Wien zuruck Nach dem Tod seiner Frau 1973 lebte er ganzlich zuruckgezogen von der Offentlichkeit litt an Krebs und verbrachte die letzten Lebensjahre im schweizerischen Tessin Er verstarb 1980 in Wien und wurde auf dem Neustifter Friedhof Gruppe L Reihe 10 Nummer 24 in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beerdigt Im Jahr 1993 wurde in Wien Dobling 19 Bezirk der Willi Forst Weg nach ihm benannt Filmografie Auswahl BearbeitenSchauspieler Bearbeiten 1920 Der Wegweiser 1922 Sodom und Gomorrha 1922 Oh du lieber Augustin 1922 Der verwechselte Filmstar 1923 Lieb mich und die Welt ist mein 1924 Strandgut 1927 Die elf Teufel 1927 Cafe Elektric 1927 Die drei Niemandskinder 1928 Amor auf Ski 1928 Ein besserer Herr 1928 Rund um eine Million 1928 Ein Tag Film Ton Kurzfilm 1928 Unfug der Liebe 1928 Die blaue Maus 1928 Liebfraumilch 1929 Der Strafling aus Stambul 1929 Die lustigen Vagabunden 1929 Fraulein Fahnrich 1929 Atlantik erster Tonfilm 1929 Die Frau die jeder liebt bist du 1929 Die weissen Rosen von Ravensberg 1929 Gefahren der Brautzeit 1929 Katharina Knie 1930 Das Lied ist aus 1930 Der Herr auf Bestellung 1930 Ein Burschenlied aus Heidelberg 1930 Ein Tango fur Dich 1930 Petit officier Adieu 1930 Zwei Herzen im Dreivierteltakt 1931 Der Raub der Mona Lisa 1931 Die lustigen Weiber von Wien 1932 Der Prinz von Arkadien 1932 Ein blonder Traum 1932 Peter Voss der Millionendieb 1933 So ein Madel vergisst man nicht 1933 Brennendes Geheimnis 1933 Ihre Durchlaucht die Verkauferin 1934 Ich kenn dich nicht und liebe dich 1935 Konigswalzer 1938 Es leuchten die Sterne 1939 Ich bin Sebastian Ott auch Regie 1939 Bel Ami auch Regie 1940 Operette auch Regie 1944 Wiener Madeln Urauffuhrung 1949 auch Regie 1952 Es geschehen noch Wunder auch Regie 1954 Weg in die Vergangenheit 1954 Bei Dir war es immer so schon 1955 Ein Mann vergisst die Liebe Regie Bearbeiten 1933 Leise flehen meine Lieder 1934 The Unfinished Symphony 1934 Maskerade 1935 Mazurka 1936 Burgtheater 1936 Allotria 1937 Serenade 1939 Ich bin Sebastian Ott auch Darsteller 1939 Bel Ami auch Darsteller 1940 Operette auch Darsteller 1942 Wiener Blut 1943 Frauen sind keine Engel 1945 Wiener Madeln Urauffuhrung 1949 1951 Die Sunderin 1951 Es geschehen noch Wunder auch Darsteller 1952 Im weissen Rossl 1954 Dieses Lied bleibt bei dir 1956 Kaiserjager 1957 Die unentschuldigte Stunde 1957 Wien du Stadt meiner TraumeProduktion 1947 Der Hofrat Geiger nur Produktion 1948 Die Frau am Weg 1949 Das Kuckucksei auch Die Kinder der LiebeAuszeichnungen Bearbeiten1968 Bundesfilmpreis Filmband in Gold fur sein LebenswerkLiteratur BearbeitenFrank Arnold Willi Forst Schauspieler Regisseur Produzent In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 5 1985 Francesco Bono Willi Forst Ein filmkritisches Portrat Edition Text Kritik Munchen 2010 ISBN 978 3 86916 054 2 Kirsten Burghardt Werk Skandal Exempel Tabudurchbrechung durch fiktionale Modelle Willi Forsts Die Sunderin BR Deutschland 1951 Diskurs Film Bd 11 Diskurs Film Verlag Schaudig amp Ledig Munchen 1996 ISBN 3 926372 61 3 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 1995 Robert Dachs Willi Forst Eine Biographie Kremayr und Scheriau Wien 1986 ISBN 3 218 00437 3 Armin Loacker Hrsg Willi Forst Ein Filmstil aus Wien Film Archiv Austria Wien 2003 ISBN 3 901932 24 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willi Forst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tontrager von Willi Forst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Willi Forst im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Willi Forst In Virtual History englisch Willi Forst in der Internet Movie Database englisch Willi Forst bei filmportal de Willi Forst Fotos beim Deutschen Filminstitut Willi Forst Essay uber seine Arbeit englisch Einzelnachweise Bearbeiten Curd Jurgens in Osterreichische Filmgeschichte n 10 teilige Fernsehreihe ORF 1970 1972 Gestorben Willi Forst In Der Spiegel 34 1980 Abgerufen am 6 Marz 2021 Normdaten Person GND 118818813 lobid OGND AKS LCCN n86045988 VIAF 61756372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Forst WilliALTERNATIVNAMEN Frohs Wilhelm Anton wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Schauspieler Drehbuchautor Regisseur Produzent und SangerGEBURTSDATUM 7 April 1903GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 11 August 1980STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Forst amp oldid 239204868