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Mazurka ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1935 von Willi Forst mit Pola Negri in der Hauptrolle FilmTitel MazurkaProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1935Lange 94 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Willi ForstDrehbuch Hans RameauProduktion Cine Allianz Berlin Musik Peter Kreuderunter Verwendung von Kompositionen Carl MillockersKamera Konstantin Irmen TschetSchnitt Hans WolffBesetzungPola Negri Vera Petrovna Kowalska Albrecht Schoenhals Grigorij Michailow Paul Hartmann Rittmeister Boris Kierow Ingeborg Theek Lisa Franziska Kinz Kierows zweite Frau Inge List Hilde Lisas Freundin Margarethe Schon Lisas Gouvernante Margot Erbst Zenia Freundin Michailows Ruth Eweler Wanda Freundin Michailows Friedrich Kayssler Vorsitzender des Gerichts Ernst Karchow Scheidungsanwalt Edwin Jurgensen Staatsanwalt Hans Hermann Schaufuss Verteidiger Borwin Walth Dr Pavlow Sachverstandiger Paul Hildebrandt beisitzender Richter Heinz Berghaus Geschworener Erich Dunskus Professor am Konservatorium Aribert Grimmer Arzt Kurt Felden Gerichtssachverstandiger Hellmuth Passarge Wachtmeister bei Gerichtsverhandlung Arthur Reppert Albert Karchow Prozesszuschauer Wera Schultz Madchen auf Zeugenbank Meta Jager Garderobiere Lieselotte Aureden Madchen bei Frau Kierow Raffles Bill Kunstschutze Josef Eschenbrucher Werner von Wulfing Journalisten Illo Gutschwager Alfred Karen Edlef Schauer Gaste im Lokal Anita Duvel S O Schoening Toni Tetzlaff Ina Albrecht Traute Bengen Max Harry Ernst Albert Hugelmann Norma Wellhoff Gaste beim Wohltatigkeitsball Hans Albin Barbara von Annenkoff Rose Borgh Edith von Ebeling Gustav Mahncke Paul Mehler Gretl Morgan Georg A Profe Gaste bei Grigorijs Hausball Georg Georgi Zuhorer beim Konzert Eva Schmid Kayser Madchen bei Boris Kierow Antonie Jaeckel Eine Dame im Treppenhaus bei Grigorij Erika Seibert Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie junge Lisa Petrowna und ihre Freundin Hilde besuchen ein Konzert des Komponisten Grigorij Michailow Wahrenddessen wird ihr ein Brief uberreicht in dem Michailow sie nach dem Konzert um eine Unterredung bittet Michailow spricht mit ihr und ladt sie anschliessend zum Besuch einer Lokalitat ein Dort tritt gerade die Chansonette Vera Petrowna auf die nachdem sie Michailow im Publikum sieht in Ohnmacht fallt Wieder bei Bewusstsein zieht sie einen Revolver und schiesst zweimal auf den Kunstler der schliesslich getroffen zusammenbricht Dann wird die Sangerin verhaftet Es kommt zum Prozess Vera entschliesst sich vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen Erst als ein aus einem Schliessfach entnommener Koffer als Beweisstuck in den Gerichtssaal gebracht wird andert sie ihre Haltung Sie zeigt sich bereit auszusagen aber nur unter Ausschluss der Offentlichkeit und unter der Bedingung dass der Koffer verschlossen bleibt Der Richter ist mit diesem Deal einverstanden Ruckblende Vera erzahlt aus ihrem Leben Sie sang an der Warschauer Oper ehe sie den schmucken und galanten Rittmeister Boris Kierow heiratete Um sich ganz ihrer Ehe und dem gemeinsamen Kleinkind zu widmen wollte sie ihre Abschiedsvorstellung in Mazurka geben einer vom jungen Nachwuchskomponisten Grigorij Michailow geschriebenen Oper Wahrend ihr Mann 1914 ins Feld musste blieb Vera mit ihrer kleinen Tochter daheim zuruck Bei einer Gesellschaft unter fruheren Kunstlerkollegen trank Vera offenbar zu viel jedenfalls wachte sie am nachsten Morgen in Michailows Wohnung auf Offenbar hatte der Mann ihren Zustand der Alkoholisierung gnadenlos ausgenutzt und Vera verfuhrt Fluchtartig verliess sie Michailows Wohnung und kehrte in ihr Haus zuruck wo gerade auch ihr Gatte von der Front heimkehrte Michailow gab aber nicht auf und belastigte Vera auch weiterhin mit seinen Wunschen nach amouroser Befriedigung Um ihn zu bitten endlich von ihr zu lassen begab sich Vera ein letztes Mal zu Grigorijs Wohnung wurde auf diesem Gang aber von ihrem Mann beobachtet der daraufhin die Scheidung einreichte Nach ihrer Trennung bekam der Vater die Tochter zugesprochen Vera kehrte daraufhin in ihren Beruf zuruck und trat fortan nur noch in drittklassigen Lokalen und Kaschemmen auf Es dauerte 15 lange Jahre bis sie erstmals ihre Tochter wiedersehen konnte Ihr mittlerweile verstorbener Ex Mann hatte inzwischen erneut geheiratet Lisa wuchs im Glauben heran dass die zweite Frau Kierow ihre Mutter sei Vera entschied sich dafur ihr Kind nicht zu uberfordern und liess es in diesem Irrglauben Dann aber sah sie ihr Kind in Begleitung dieses verhassten Mannes und schoss Nun muss der Schliessfachkoffer doch geoffnet werden und ihm werden Dokumente entnommen die Veras Aussagen im vollen Umfang bestatigen Im Verfahren stellt sich heraus dass Vera ihrem Kind das eigene Schicksal ersparen wollte namlich in die Fange des gewissenlosen Verfuhrers Michailow zu geraten Das Urteil fallt daher mit drei Jahren Gefangnis vergleichsweise milde aus Als dann noch einem Gnadengesuch entsprochen wird ist Vera de facto auf freiem Fuss Vor dem Gerichtssaal kommt es zu Begegnung zwischen Mutter und leiblicher Tochter die noch immer nicht die Wahrheit kennt Lisa wunscht Vera viel Gluck dann geht die junge Frau mit ihrer Ziehmutter aus dem Gebaude Produktionsnotizen BearbeitenMazurka wurde uberwiegend von Mitte Januar bis Ende Marz 1935 gedreht Nachaufnahmen erfolgten Ende Oktober desselben Jahres Nach den Zensurentscheidungen vom 12 und 13 November 1935 wurde der Film fur ein Publikum ab 14 Jahre freigegeben und mit dem Pradikat kunstlerisch wertvoll bedacht Die Urauffuhrung erfolgte am 14 November 1935 im Berliner Capitol Fritz Klotzsch ubernahm die Produktionsleitung Walter Lehmann die Aufnahmeleitung Die Bauten stammen von Hermann Warm und Carl Haacker Bemerkenswert ist die Beteiligung des judischen Drehbuchautors Hans Rameau im Jahr 3 der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft Die bisherigen Besitzer der produzierenden Cine Allianz die Juden Arnold Pressburger und Gregor Rabinowitsch waren kurz vor Drehbeginn endgultig aus ihrer eigenen Firm im Rahmen einer Arisierungsmassnahme herausgedrangt worden Fur Pola Negri bedeutete Mazurka die Ruckkehr nach Deutschland nach zwolf Jahren Abwesenheit Forsts Inszenierung war ein gewaltiger Publikums und Kassenerfolg woraufhin die Polin noch bis Ende 1938 fur funf weitere Filme in Berlin blieb Erst danach verliess sie das Land fur immer Negri mit einer tiefen Stimme ausgestattet sang ihre Partien nur im unteren Bereich Die hohen Tone wurden von Hilde Seipp intoniert 1 Die junge Nachwuchskunstlerin Ingeborg Theek die hier ihr Filmdebut gegeben hatte und Pola Negris Tochter spielte erkrankte wahrend der Dreharbeiten an einer Infektion die sie zeitweise lahmte Daraufhin musste sie fur die Schlussszene in einen Rollstuhl gesetzt werden der fur das Publikum unsichtbar durch das Studio gezogen wurde 1 Der Film wurde von Adolf Hitler einem erklarten Negri Fan 2 in sein Privatarchiv auf dem Berghof aufgenommen 3 1937 inszenierte Joe May in Hollywood ein Remake unter dem Titel Confession Kritiken Bearbeiten In einem von seinen bisherigen Filmen ganzlich verschiedenen Genre erweist sich Willy sic Forst wieder als der virtuose Beherrscher der Inszenierungskunst Er hat einen in wahrstem Sinne des Wortes wirkungssicheren Film geschaffen dessen uberwaltigenden Eindruck sich niemand entziehen kann Osterreichische Film Zeitung 4 Mazurka ist wundervoll im Spannungsaufbau und herrlich in der Schauspielerfuhrung Dieser Film ist geschmackssicher und gekonnt Vielleicht zu gekonnt mit dem Kopf namlich und einem Minimum an Herz Dies ist der einzige Einwand gegen diese Meisterung an filmischer Kultur Die Negri ist ein Erlebnis Forst s sic Neuentdeckung Ingeborg Theek wirkt Garbo schon und madchenhaft ungekunstelt ob es reicht wenn sich ihr Wesen nicht so mit der Rolle deckt bleibt abzuwarten Die Kinz einfach und diskret Dieser Regisseur steht unbestritten an der Spitze der deutschen Filmschaffenden Pem 5 Raffinierte Regie gibt einer auf Spannungseffekte gestellten Handlung beachtliches Niveau Verquickt bis auf ein Nachlassen bei Beginn der erzahlenden Schachtelhandlung in steter Steigerung Kriminelles mit Gefuhlsmassigem Die Negri ganz gross ergreifend unvordringliche einpragsame Einzelleistungen Zum Milieu passende Interieurs uberreichlich untermalende Musik Kreuder Paimann s Filmlisten 6 Konventionelle Handlungs und Kamerafuhrung aber behutsame verdichtende Regie und starke darstellerische Leistungen Lexikon des internationalen Films 7 Siehe auch BearbeitenListe der wahrend der NS Zeit im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen SpielfilmeWeblinks BearbeitenMazurka in der Internet Movie Database englisch Mazurka bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten a b Ulrich J Klaus Deutsche Tonfilme 6 Jahrgang 1935 S 141 082 35 Berlin 1995 Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 S 15 Boguslaw Drewniaks Der deutsche Film 1938 1945 Ein Gesamtuberblick Dusseldorf 1987 S 632 Osterreichische Film Zeitung Nr 47 22 November 1935 Seite 6 Pem Scharf gesehen aber richtig Drei Einmalige Negri Robson Mardayn In Der Morgen Wiener Montagblatt 23 Dezember 1935 S 11 Mazurka in Paimann s Filmlisten Memento des Originals vom 3 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot old filmarchiv at Mazurka In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Filme von Willi Forst Leise flehen meine Lieder 1933 The Unfinished Symphony 1934 Maskerade 1934 Mazurka 1935 Burgtheater 1936 Allotria 1936 Serenade 1937 Bel Ami 1938 Ich bin Sebastian Ott 1939 Operette 1940 Wiener Blut 1942 Frauen sind keine Engel 1943 Wiener Madeln 1945 Die Sunderin 1950 Es geschehen noch Wunder 1951 Im weissen Rossl 1952 Dieses Lied bleibt bei dir 1954 Kaiserjager 1956 Die unentschuldigte Stunde 1957 Wien du Stadt meiner Traume 1957 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mazurka 1935 amp oldid 233193585