www.wikidata.de-de.nina.az
Der Hofrat Geiger Verweistitel Der Hofrat Geiger Mariandl ist ein Film von Hans Wolff von 1947 nach dem gleichnamigen musikalischen Lustspiel von Martin Costa Die Hauptrollen sind mit Paul Horbiger Maria Andergast Hans Moser und Waltraut Haas besetzt Als einer der ersten Heimatfilme nach dem Zweiten Weltkrieg lenkte er den Blick auf die weitgehend unzerstorte Provinz und trug zur Bekanntheit der Wachau bei Anm 1 FilmTitel Der Hofrat GeigerProduktionsland OsterreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1947Lange 93 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Hans WolffDrehbuch Hans Wolff Martin Costa Buchvorlage Produktion Willi Forst FilmMusik Hans LangKamera Rudolf Icsey Ladislaus SzemteSchnitt Hans WolffBesetzungPaul Horbiger Franz Geiger Maria Andergast Marianne Muhlhuber Hans Moser Ferdinand Lechner Waltraut Haas Mariandl Josef Egger der alte Windischgruber Hermann Erhardt Mathias Pfuller Louis Soldan Hans Eduard Loibner Karl Bohm Helli Servi Anton Grossinger Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 2 1 Produktionsnotizen Veroffentlichung 2 2 Nachbetrachtung 3 Kritik 4 Neuverfilmungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenHandlung BearbeitenHofrat Geiger Anm 2 und sein Faktotum Ferdinand Lechner als Ministerialbeamte im Jahr 1938 pensioniert leben sehr zuruckgezogen Um dem Hofrat das Pensionistendasein zu erleichtern redet ihm Lechner ein dass dessen Nachfolger sich in der Materie nicht gut auskenne und ihn um Rat bitte Zu diesem Zweck borgt sich Lechner alte Akten die der Hofrat bearbeitet Aus einer dieser alten Unterlagen erfahrt Geiger dass er mit Marianne Muhlhuber die er im Sommer 1929 in Spitz an der Donau kennenlernte eine Tochter hat In Spitz fristet Marianne Muhlhuber ein tristes Dasein als Wirtschafterin des heruntergekommenen Gasthauses Blaue Gans in das sie der alte Windischgruber seinerseits mit ihrem unehelichen Kind fur Kost und Quartier aufgenommen hat Die Gaste bleiben aus die Schulden drucken Marianne wird von Mathias Pfuller Burgermeister Fleischhauer und Inhaber des Goldenen Ochsen heftig umworben Ihre Tochter Mariandl 17 ist unsterblich in den Hausdiener Hans verliebt Da Hans nix ist und nix kann und um zu verhindern dass auch ihre Tochter ein uneheliches Kind zur Welt bringt versucht die Mutter vergeblich diese Liebe zu unterbinden Geiger kommt nach Spitz und wird von Marianne kuhl und abweisend empfangen Er will wieder abreisen begegnet dann aber seiner Tochter die ihn nicht kennt und beschliesst in Spitz zu bleiben Inzwischen informiert Pfuller Marianne dass sie aufgrund ihrer Zustandigkeit nach Znaim keine Osterreicherin ist und empfiehlt ihr einen Osterreicher zu heiraten um die Staatsburgerschaft zu bekommen Marianne heiratet aber nicht Pfuller sondern Geiger mit dem sie vereinbart hat dass ihre Ehe nur auf dem Papier bestehen soll Um ihre Unabhangigkeit wiederzuerlangen fahrt sie nach Wien um die Staatsburgerschaft zu beantragen Ohne dass Marianne davon weiss wird ihr Akt von Geiger bearbeitet der dafur sorgt dass sich die Erledigung uber ein Jahr lang hinzieht das Marianne in Wien verbringt Marianne fahrt gemeinsam mit Geiger nach Spitz wegen Pfuller und uberhaupt wegen der Leut und erlebt eine Uberraschung nach der anderen die Blaue Gans ist umgebaut es wimmelt von Gasten Mariandl und Hans haben geheiratet und ein eheliches Mariandl Marianne zunachst erbost dass Geiger hinter ihrem Rucken all das inszeniert und finanziert hat erfahrt endlich den Grund warum er all das getan hat weil er sie liebt Produktion BearbeitenProduktionsnotizen Veroffentlichung Bearbeiten Die Urauffuhrung des dem Film zugrundeliegenden Theaterstucks fand 1942 in Prag statt als Autor war Franz Fussel angefuhrt da Costa in der Zeit des Nationalsozialismus Berufsverbot hatte Im Mai 1945 wurde das Stuck mit dem richtigen Namen des Autors im Theater in der Josefstadt in Wien wiederaufgenommen Der Film wurde im Atelier Wien Schonbrunn und in Spitz an der Donau gedreht Fur die Filmbauten trug Fritz Juptner Jonstorff die Verantwortung fur die Kostume Helga Tramberger Die Urauffuhrung erfolgte in Wien am 19 Dezember 1947 in Munchen am 19 November 1948 und in West Berlin am 29 Juli 1949 Veroffentlicht wurde der Film zudem im Oktober 1951 in Finnland im Februar 1952 in Schweden im Jahr 1954 in den USA und im Januar 1956 in Danemark Veroffentlicht wurde er auch in Italien Der englische Titel lautet Counsellor Geiger Der Film wurde vom Studio Hoanzl in der Rubrik Der osterreichische Film Edition der Standard 132 2009 auf DVD veroffentlicht 1 Am 16 November 2004 war er bereits von Studiocanal Kinowelt auf DVD herausgegeben worden 2 Nachbetrachtung Bearbeiten Der Film spielt obwohl das gleichnamige Theaterstuck 1942 entstand im Jahre 1947 also zwei Jahre nach Kriegsende zur Zeit der Lebensmittelrationen Im Vorspann heisst es Dieser Film spielt im heutigen Osterreich das arm ist und voller Sorge Doch haben Sie keine Angst davon zeigt er Ihnen wenig Er geht an der Zeit nicht vorbei er erzahlt nur dass vieles wenn man will auch eine heitere Seite haben kann Anschluss 1938 Hofrat Geiger wurde beim Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutschland so wie andere missliebige Beamte aus seinem Amt entfernt Wiedergutmachung Geiger will gutmachen was er angestellt hat Marianne kann das Wort schon nicht mehr horen da die damalige politische Diskussion uber die Opfer der Nazityrannei zum Teil sehr oberflachlich gefuhrt wurde und man der Meinung war mit einigen finanziellen Zuwendungen den ganzen Terror vergessen machen zu konnen Auch fur Marianne sind die schweren Zeiten mit dem unehelichen Kind nicht einfach durch eine Heirat und finanzielle Sicherheit gutzumachen Tauschgeschafte wie in der rauen Wirklichkeit in der manche Stadter ihren Familienschmuck fur Schmalz und Milch hingeben mussten hatte auch Lechner Probleme die Eier fur Geigers Gabelfruhstuck zu bekommen Endlose Schlangen vor den Amtern ein sich uber ein ganzes Jahr hinziehender Amtsweg war auch in der Realitat eher die Regel als die Ausnahme Geschlossene Amter wegen Strom und oder Kohlenmangels ein Abbild der Zeit Dorfkaiser Pfuller ist der Prototyp des allmachtigen Dorfkaisers Burgermeister Fleischhauer Gastwirt und Weinbauer der sich alles erlaubt und seine Machtstellung weidlich ausnutzt Der Hofrat Geiger war mit der aussergewohnlich hohen Besucherzahl von 2 548 000 bis zum 30 April 1951 der wirtschaftlich erfolgreichste Film der Nachkriegsjahre Fur die Rolle der Marianne Muhlhuber war ursprunglich Christl Mardayn vorgesehen Fur die Film Debutantin Waltraut Haas bedeutete der Film den Durchbruch zu einer erfolgreichen Karriere Sie war auf Betreiben von Regisseur Hans Wolff ausgewahlt worden und dabei unter anderem der damals allerdings noch wenig bekannten Maria Schell vorgezogen worden Ihre Gage betrug 1500 Schilling 3 Das im Film mehrmals intonierte Lied Mariandl war in der Interpretation von Maria Andergast und Hans Lang bereits der erfolgreichste Schlager des Jahres 1947 uberhaupt 4 Der Text dieses Liedes mit dem Reim von Wachauer Landl auf Mariandl stammte von Kurt Nachmann Kritik BearbeitenDas Lexikon des internationalen Films sprach von einem gefuhlvolle n Lustspiel nach ublichen Mustern fur Freunde dieses Genres unterhaltsam durch damals populare Schlager wie Mariandl wirklichkeitsfern und aus heutiger Sicht stark zum Kitsch neigend 5 Die drei Hauptdarsteller Paul Horbiger Maria Andergast und Hans Moser sind also wieder in einen geeigneten Rahmen gestellt worden der es ihnen ermoglichte die alte Beliebtheit der verkorperten Typen aus dem osterreichischen Volkstum wieder neu zu beleben und damit dem osterreichischen Unterhaltungsfilm endlich wieder im Ausland jene Geltung verschaffen zu helfen die nun wohl genugend schlechte Filme vergeblich zu erreichen versucht haben Filmzeitschrift Mein Film 6 Anspruchslose Wiener Geschichte humorvoll erzahlt Filmlexikon 6000 Filme 7 Cinema tat den Film mit den Worten ab Arg verkitschtes Lustspiel mit Schlagern wie Mariandl 8 Neuverfilmungen BearbeitenBei den Neuverfilmungen treten manche Schauspieler in anderen Rollen wieder auf Teilweise werden auch bei Beschreibungen die Handlungen dem falschen Jahr zugeordnet Im Jahr 1961 inszenierte Werner Jacobs unter dem Titel Mariandl ein Remake des Films mit Rudolf Prack als Hofrat Geiger Waltraut Haas als Marianne Muhlhuber Cornelia Froboess als Mariandl und Hans Moser als Windischgruber dem 1962 Mariandls Heimkehr mit denselben Hauptdarstellern folgte 1996 kam es fur das Fernsehen zu einer weiteren Neuverfilmung unter dem Titel Hofrat Geiger OT bzw Alte Liebe Neues Gluck DT von Peter Weck mit Peter Weck als Hofrat Geiger und Christiane Horbiger als Marianne Muhlhuber Vergleichende Ubersicht Rollenname Funktion 1947 Der Hofrat Geiger 1961 Mariandl 1962 Mariandls Heimkehr 1996 Hofrat Geiger Alte Liebe Neues GluckDrehbuch Hans Wolff Janne Furch Lida WiniewiczRegie Hans Wolff Werner Jacobs Peter WeckHofrat Franz Geiger Dr Martin Geiger 1996 Vater vom Mariandl Paul Horbiger Rudolf Prack Peter WeckFerdinand Lechner Faktotum des Hofratsehem Untergebener Hans Moser Peter Hofer amp Franzi amp Ferdl Herr Fucik Franzi Haushalterin bei Geiger Helli Servi Susi Nicoletti Ferdl Dienstmann Hugo GottschlichHerr Fucik Stamm Taxifahrer Heinz PettersMarianne Muhlhuber Mutter vom Mariandl Maria Andergast Waltraut Haas Christiane HorbigerMathias Pfuller 1947 Gustav Pfuller 1961 umwirbt Marianne 1947 Burgermeister Fleischhauer Wirt des Goldenen Ochsen 1961 Weinhandler Inhaber des Hotel Post Hermann Erhardt Gunther PhilippMariandl Muhlhuber Tochter von Geiger und Marianne Waltraut Haas Cornelia Froboess Birgit StauberHans 1947 Peter Hofer 1961 Liebhaber von Mariandl 1947 Hausdiener 1961 Sekretar Untergebener des Hofrats Louis Soldan Peter Weckalter Windischgruber Grossvater Muhlhuber 1996 Wirt Opa Josef Egger Hans Moser Otto TausigGasthaus 1 Blaue Gans Goldene GansGasthaus 2 Goldener Ochse Hotel PostDer Akt alter Akt mit Bitte um Aufnahme der Tochter in eine Klosterschule Mariandls Musikstipendium wurde abgelehnt Zuschuss fur die Renovierung eines Schlosses von Grafin Chiari Mariandl engagiert sich Mariandl Lied Geiger bei sich zu Hause er hat es geschrieben Lechner hort zu Mariandl an der Donau mit der Zither Geiger hort zu Marianne auf ihrer Hochzeit Schluss im Duett mit Mariandl Lechner stimmt es kurz mit Mariandl III im Arm an Geiger bei sich zu Hause nur Refrain er hat es geschrieben Franzi hort zu Mariandl beim Heurigen Geiger und Hofer horen zu Geiger an der Donau Refrain Marianne summt dazu Schlussszene Hochzeit von Marianne und Geiger Mariandl und Hofer Marianne und GeigerLiteratur BearbeitenHans Lang und Martin Costa Der Hofrat Geiger Musikalisches Lustspiel in drei Akten Auffuhrungsmanuskript Musikverlag Josef Weinberger und Musik und Buhne Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main und Wiesbaden o J Waltraud Mortensen Gsell Vom Hofrat Geiger zum Mariandl Inszenierte Geschlechterdarstellungen im Originalfilm und dessen Neuverfilmung Diplomarbeit Univ Wien 2009 Weblinks BearbeitenDer Hofrat Geiger in der Internet Movie Database englisch Der Hofrat Geiger bei filmportal de Der Hofrat Geiger Paul Horbiger und Maria Andergast auf der Titelseite des Illustrierten Film Kuriers Nr 342 Der Hofrat Geiger Mariandl Paul Horbiger und Waltraut Haas auf der Titelseite der Illustrierten Film Buhne Nr 302Einzelnachweise Bearbeiten Der Hofrat Geiger Abb DVD Hulle im Bild Louis Soldan Paul Horbiger Waltraut Haas Der Hofrat Geiger Abb DVD Hulle Kinowelt im Bild Hans Moser Paul Horbiger Beatrice Weinmann Waltraut Haas Residenz 2007 ISBN 978 3 7017 3039 1 S 58 Hitbilanz Deutsche Chart Singles 1956 1980 Mit den Hits von 1930 1955 Taurus Press 2000 ISBN 3 922542 24 7 S 406 Der Hofrat Geiger In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Quelle Filmzeitschrift Mein Film 6 Juni 1947 S 8 6000 Filme Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958 Handbuch V der katholischen Filmkritik 3 Auflage Haus Altenberg Dusseldorf 1963 S 196 Der Hofrat Geiger In cinema Abgerufen am 20 April 2022 Anmerkungen Bearbeiten Das Buhnenstuck hat neben Wien seinen Mittelpunkt nicht in Spitz an der Donau sondern in Krems an der Donau der Pforte zur Wachau In osterreichischen Bundes Ministerien tragen nur Leiter einer nachgeordneten Dienststelle den Amtstitel Hofrat Die Laufbahn eines akademischen bzw akademisch wertigen Ministerialbeamten in einer Zentralstelle dem Ministerium sieht mit Erreichen der Dienstklasse VIII den Amtstitel Ministerialrat vor Allfallige Hofrate einer Zentralstelle tragen einen ihnen aus Anerkennung zuerkannten Berufstitel Normdaten Werk GND 7696249 0 lobid OGND AKS VIAF 199572364 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Hofrat Geiger amp oldid 228935358