www.wikidata.de-de.nina.az
Susi Nicoletti burgerlich Susanne Emilie Luise Adele Habersack 3 September 1918 in Munchen 5 Juni 2005 in Wien war eine deutsch osterreichische Schauspielerin Sie ist vor allem als Komodiantin besonders in Stucken von Johann Nepomuk Nestroy und Ferdinand Raimund hervorgetreten Susi Nicoletti als Smeraldina in Der Diener zweier Herren von Carlo Goldoni Felsenreitschule 1946 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Karrierebeginn 2 Wien 3 Lehre und Film 4 Privatleben 5 Filmografie Auswahl 6 Horspiele 7 Auszeichnungen Ehrungen Preise 8 Schriften 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseJugend und Karrierebeginn BearbeitenSusi Nicolettis Eltern waren die in Graz geborene italienischstammige Schauspielerin Consuela Nicoletti und der Reedereidirektor Ernst Habersack Als sie drei Jahre alt war zog die Familie nach Amsterdam wo der Vater Direktor einer Bank geworden war Bereits vor ihrer Einschulung begeisterte sich Nicoletti fur den Tanz sie besuchte eine Ballettschule sowie Kurse in modernem Tanz 1927 kehrte sie mit ihrer Mutter nach Munchen zuruck wo sie sich mit Elisabeth und Michael den Kindern des Schriftstellers Thomas Mann anfreundete Sie besuchte das St Anna Lyceum stand ab ihrem 13 Lebensjahr bei den Munchner Kammerspielen als Tanzerin auf der Buhne und entdeckte ebenfalls ihre Leidenschaft fur das Theater Zwei Jahre spater beendete sie die Schule und wurde Solotanzerin an der Munchner Opernbuhne Nach dem Schwarzen Freitag war Nicoletti gezwungen Plane fur ein Studium beiseitezuschieben sie absolvierte eine Ausbildung an der Schauspielschule von Magda Lena Zuvor hatte sie zu Beginn der 1930er Jahre Erfahrungen in der Kabarettgruppe Die weissblaue Drehorgel gesammelt Von 1936 bis 1940 spielte sie an den Stadtischen Buhnen Nurnberg Der Film entdeckte sie 1939 sie debutierte in Schwarz und Blond Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 1 Wien Bearbeiten1940 ging sie nach Wien wo sie bis 1992 Ensemblemitglied ab 1983 Ehrenmitglied des Burgtheaters war Von 1959 bis 1961 und ab 1992 wirkte sie am Theater in der Josefstadt Ihr Debut am Burgtheater gab sie in Hermann Bahrs Der Franzl Sie spielte hier uber hundert Rollen Sie war zunachst der Inbegriff des sussen Wiener Madels mit Temperament und frechem Witz und entwickelte sich dann zu einer differenzierenden Charakterdarstellerin mit prazisem Gestus und grossen Moglichkeiten im Komischen 2 Zu den wichtigsten Stucken zahlen Das Madl aus der Vorstadt 1941 und 1961 Der Talisman 1981 82 Der Widerspenstigen Zahmung 1950 Der Biberpelz 1950 Vor Sonnenuntergang 1963 64 Liebelei 1954 Das weite Land 1978 in der Regie von Otto Schenk Giraudoux Amphitryon 38 1955 56 Ein idealer Gatte 1961 62 und Bunbury 1976 77 Zu ihren wichtigsten Rollen bei den Salzburger Festspielen bei denen sie ab 1946 mitwirkte zahlen die Viola in Was ihr wollt 1950 Colombine in Goldonis Der Lugner 1952 Marthe Schwerdtlein in Faust I unter der Regie von Leopold Lindtberg 1961 62 63 64 und Crescence in Der Schwierige 1967 68 mit O W Fischer Von 1983 bis 1989 spielte sie die Mutter von Jedermann Wahrend ihrer Zeit am Theater in der Josefstadt spielte sie 1996 in der Urauffuhrung die Verfuhrerin und Muse in Joshua Sobols Polydrama Alma A Show biz ans Ende 1996 im Sanatorium Purkersdorf unter der Regie von Paulus Manker eine Auffuhrung die 1997 1998 auch verfilmt wurde Lehre und Film BearbeitenNebenbei arbeitete Susi Nicoletti auch als Tanz und Schauspiellehrerin Von 1954 bis 1989 war sie Ordentliche Professorin des Wiener Max Reinhardt Seminars sie gab Musical Kurse sowie privaten Unterricht Zu ihren erfolgreichsten Schulern gehoren populare Kunstler wie Heidelinde Weis Pia Douwes Ute Lemper Senta Berger Paulus Manker Erika Pluhar oder Albert Fortell Nicoletti spielte uber hundert Rollen in Film und Fernsehen meist Komodien unter anderem Hallo Dienstmann 1952 mit Hans Moser und Paul Horbiger Weitere beruhmt gewordene Filme sind Mariandl 1961 Mein Freund Harvey 1970 im Fernsehen zusammen mit Heinz Ruhmann und Comedian Harmonists 1997 Privatleben BearbeitenZunachst heiratete sie den Filmschaffenden Ludwig Ptack Bibi den sie bei den Dreharbeiten zum Film Mutterliebe von Gustav Ucicky kennenlernte Durch ihre Eheschliessung mit dem Osterreicher Ptack erhielt Nicoletti Ende der 1930er Jahre die osterreichische Staatsburgerschaft 1940 brachte sie ihr erstes Kind eine Tochter zur Welt Im Jahr darauf folgte ein Sohn der in Europa und in den USA als Schauspieler arbeitete Die Ehe mit Ptack wurde am 3 Juli 1946 geschieden In zweiter Ehe war sie bis zu dessen Tod im Jahr 1984 mit dem Schauspieler Josefstadt und Burgtheaterdirektor Ernst Haeusserman verheiratet Nicoletti galt als grosse Hundefreundin ihre Leidenschaft begann einst in Holland mit dem Dackel Leopold Sie unterhielt nach Haeussermans Tod Wohnsitze in Wien Los Angeles und San Diego wo ihre beiden Kinder lebten Zuvor verbrachte sie den Sommer wenn sie bei den Salzburger Festspielen beschaftigt war stets in Niederalm Nicoletti starb 86 jahrig im Wiener AKH wo sie sich zur Erholung nach einer Herzoperation aufgehalten hatte Susi Nicoletti ruht auf dem Doblinger Friedhof in Wien Gruppe 37 Reihe 1 Nummer 24 neben ihrem zweiten Gatten 3 nbsp Grabstatte Susi NicolettiFilmografie Auswahl Bearbeiten1939 Mutterliebe 1939 Das jungste Gericht 1942 Sommerliebe 1943 Der zweite Schuss 1947 Das singende Haus 1948 Gottes Engel sind uberall 1949 Kleiner Schwindel am Wolfgangsee 1949 Mein Freund der nicht nein sagen kann 1950 Jetzt schlagt s 13 Es schlagt 13 1950 Eine Frau mit Herz 1951 Der alte Sunder 1951 Eva erbt das Paradies 1951 Hallo Dienstmann 1952 Der Tag vor der Hochzeit 1952 Ideale Frau gesucht 1953 Der Feldherrnhugel 1953 Hochzeit auf Reisen 1953 Ich und meine Frau 1954 Kaisermanover 1954 Rosen aus dem Suden 1954 Schutzenliesel 1955 Eine Frau genugt nicht 1955 An der schonen blauen Donau 1955 Ja so ist das mit der Liebe Ehesanatorium 1955 Ja ja die Liebe in Tirol 1955 Sonnenschein und Wolkenbruch 1955 Die Deutschmeister 1956 Symphonie in Gold 1956 und wer kusst mich 1956 Liebe die den Kopf verliert 1956 Lugen haben hubsche Beine 1956 Uns gefallt die Welt 1956 Ein Mann muss nicht immer schon sein 1956 Die Rosel vom Schwarzwald 1956 August der Halbstarke 1957 Die liebe Familie 1957 Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull 1957 Die Winzerin von Langenlois 1957 Egon der Frauenheld 1957 Wie schon dass es dich gibt 1958 Hoch klingt der Radetzkymarsch 1958 Man musste nochmal zwanzig sein 1958 Man ist nur zweimal jung 1958 Im Prater bluh n wieder die Baume 1958 Whisky Wodka Wienerin 1959 Immer die Madchen 1959 Traumrevue 1959 Hula Hopp Conny 1960 Kriminaltango 1961 und du mein Schatz bleibst hier 1961 Ein Stern fallt vom Himmel 1961 Mariandl 1961 Die Abenteuer des Grafen Bobby 1962 Die turkischen Gurken 1962 Mariandls Heimkehr 1962 Die Fledermaus 1964 Schwejks Flegeljahre 1964 Das hab ich von Papa gelernt 1970 Mein Freund Harvey 1972 Sie nannten ihn Krambambuli 1974 Tatort Mord im Ministerium 1975 Auch Mimosen wollen bluhen 1979 Polizeiinspektion 1 Fernsehserie eine Folge 1980 Ringstrassenpalais Fernsehserie sechs Folgen 1986 Abschiedsvorstellung 1989 Die schnelle Gerdi 1996 Kommissar Rex Fernsehserie eine Folge 1996 Bella Ciao 1997 Comedian Harmonists 1999 Alma 2002 Die schnelle Gerdi und die Hauptstadt Fernsehserie 6 Folgen 2002 Am anderen Ende der BruckeHorspiele Bearbeiten1988 Jurgen Hofmann Das Panorama Regie Robert Matejka Horspiel RIAS Berlin ORF Auszeichnungen Ehrungen Preise Bearbeiten1977 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 1978 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold 1995 Ernennung zur Kammerschauspielerin 1997 Nestroy Ring 2000 Platin Romy fur ihr Lebenswerk 2004 Undine Award Fur Ihr Lebenswerk als Nachwuchsforderin 2005 Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 2016 Strassenbenennung Susi Nicoletti Weg in Wien Favoriten 4 Schriften BearbeitenNicht alles war Theater Erinnerungen Aufgezeichnet von Gaby von Schonthan List Munchen 1997 ISBN 3 471 78237 0 Literatur BearbeitenHermann J Huber Langen Muller s Schauspielerlexikon der Gegenwart Deutschland Osterreich Schweiz Albert Langen Georg Muller Verlag GmbH Munchen Wien 1986 ISBN 3 7844 2058 3 S 712 f Werner Schulze Reimpell Nicoletti Susi In Manfred Brauneck Wolfgang Beck Hrsg Theaterlexikon 2 Schauspieler und Regisseure Buhnenleiter Dramaturgen und Buhnenbildner Rowohlt Reinbek 2007 ISBN 978 3 499 55650 0 S 528 529 C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 511 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 5 L N Rudolf Lettinger Lloyd Nolan Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 673 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Susi Nicoletti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Susi Nicoletti in der Internet Movie Database englisch Susi Nicoletti bei filmportal de Eintrag zu Susi Nicoletti im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Susi Nicoletti In Virtual History englisch Einzelnachweise Bearbeiten Nicoletti Susi In Theodor Kellenter Die Gottbegnadeten Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler Kiel Arndt 2020 ISBN 978 3 88741 290 6 S 397 Werner Schulze Reimpell Nicoletti Susi In Brauneck Beck Theaterlexikon 2 2007 S 529 knerger de Das Grab von Susi Nicoletti Wien benennt Strasse nach Maria Lassnig orf at 8 April 2016 abgerufen am 8 April 2016 Normdaten Person GND 119506580 lobid OGND AKS LCCN n98042387 VIAF 45113578 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nicoletti SusiALTERNATIVNAMEN Habersack Susanne Emilie Luise Adele wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichische KammerschauspielerinGEBURTSDATUM 3 September 1918GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 5 Juni 2005STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susi Nicoletti amp oldid 238585861