www.wikidata.de-de.nina.az
Alma A Show Biz ans Ende ist ein Theaterstuck des israelischen Autors Joshua Sobol bei dem verschiedene Szenen aus dem Leben von Alma Mahler Werfel simultan in verschiedenen Stockwerken und Zimmern eines Gebaudes gespielt werden 1999 entstand daraus ein dreiteiliger Fernsehfilm von Urauffuhrungsregisseur Paulus Manker DatenTitel Alma A Show Biz ans EndeGattung PolydramaOriginalsprache EnglischAutor Joshua SobolErscheinungsjahr 1996Urauffuhrung 29 Mai 1996Ort der Urauffuhrung Wiener Festwochen im Sanatorium Purkersdorf bei WienPersonenAlma Mahler Werfel Alma No 1 20 jahrig Alma No 2 30 jahrig Alma No 3 40 jahrig Gustav Mahler Komponist Ehemann 1 Walter Gropius Architekt Ehemann 2 Franz Werfel Schriftsteller Ehemann 3 Oskar Kokoschka Maler Liebhaber Alexander Zemlinsky Komponist Gustav Klimt Maler Max Burckhard Burgtheaterdirektor Sigmund Freud Psychoanalytiker Bruno Walter Dirigent Johannes Hollnsteiner Priester Liebhaber Anna Moll Mutter Anna Mahler Tochter Manon Gropius Tochter Lilli Leiser Freundin Almaniac Kammerdiener Reserl Dienstmadchen Paul Chauffeur Hulda zionistische Pionierin August Hess Kammerdiener Georg Moenius Priester Hanns Martin Elster Schriftsteller Paul Kammerer Biologe Aristides de Sousa Mendes portugiesischer Konsul Aaron Cohen Grunder der Jewish Arab Workers Fraternity Hermine Moos Puppenmacherin Emil Jakob Schindler Vater Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Auffuhrungsgeschichte 3 Darsteller 4 Polydrama 5 Pressestimmen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDas Stuck beschreibt in verschiedenen parallel ablaufenden Szenen das Leben der Kunstlermuse Alma Mahler Werfel Im ersten Teil wird die Geschichte Almas mit Gustav Mahler erzahlt ihre Heirat Almas Trennung von Gustav Klimt dem Burgtheaterdirektor Max Burckhard und ihrem Klavierlehrer Alexander Zemlinsky Nach acht Jahren Ehe lernt Alma dann den jungen Architekten Walter Gropius kennen und verliebt sich in ihn Ein zweiter Handlungsstrang erzahlt die Geschichte von Gropius seine Begegnungen mit Franz Werfel seine Liebesnacht mit Alma und die Konfrontation mit Mahler Eine grosse Aussprache lasst einen verzweifelten Mahler zuruck der Trost in einer Analyse bei Sigmund Freud sucht Ebenfalls parallel verlauft der Handlungsstrang Franz Werfels seine Begegnung mit Almas Tochter Anna Mahler seine Reise nach Palastina 1925 sein Welterfolg als Romanautor und die Emigration in die USA Am Ende des ersten Teils wird in einem grossen Leichenzug Gustav Mahler zu Grabe getragen Das Publikum bekommt anschliessend eine Einladung zu Mahlers Leichenschmaus Im zweiten Teil taucht Oskar Kokoschka auf dem Alma in einer ekstatischen Liebesbeziehung verbunden war Er muss in den Krieg und wird schwer verwundet Parallel erfahrt Franz Werfel in Italien vom Verbot seiner Bucher in NS Deutschland er emigriert mit Alma nach Santa Barbara in Kalifornien und stirbt dort 1945 Kokoschka lasst sich aus Enttauschung eine lebensgrosse Puppe von Alma machen und ladt alle Beteiligten zu einem orgiastischen Maskenball ein Die Puppe wird enthauptet und im Triumph davongetragen Alma lasst in einem finalen Grande Valse Brillante noch einmal alle Manner ihres Lebens an sich voruberziehen Das Stuck wurde im Laufe der Jahre immer wieder um neue Szenen und Figuren erweitert So kamen etwa Almas Tochter Manon Gropius Almas letzter Liebhaber der Priester Johannes Hollnsteiner Almas Vater Emil Jakob Schindler die Puppenmacherin Hermine Moos der Biologe Paul Kammerer der portugiesische Generalkonsul Aristides de Sousa Mendes und der Grunder der Jewish Arab Workers Fraternity Aron Cohen hinzu Auffuhrungsgeschichte BearbeitenDas interaktive Theaterstuck das vom Autor Polydrama genannt wird wurde 1996 vom Intendanten Klaus Bachler fur die Wiener Festwochen initiiert und im ehemaligen Sanatorium Purkersdorf in der Regie von Paulus Manker uraufgefuhrt Das Sanatorium in der Nahe von Wien ist ein Bauwerk des Jugendstil Architekten Josef Hoffmann einem Freund von Alma Mahlers Stiefvater Carl Moll und der Architekt von Alma Mahlers Villa auf der Hohen Warte Die Atmosphare des Bauwerks und die Moglichkeit fur die Zuschauer in verschiedenen Raumen der theatralischen Inszenierung von Alma Mahler Werfels Leben gleichsam wie einer ihrer zeitgenossischen Gaste interaktiv teilzuhaben bescherten dem Polydrama in den Jahren 1996 bis 2011 uber 400 ausverkaufte Vorstellungen Das Stuck wurde zum Kult 1999 wurde es von Manker auch verfilmt Alma wird vom Autor als theatralische Reise bezeichnet mit vielen verschiedenen Stationen Personen und parallelen Handlungsstrangen Der Zuschauer wird auf eine Reise durch Zeit und Raum geschickt und kann sich entscheiden welcher Person und Perspektive er folgen mochte Er gibt seine konventionell passive Rolle auf und bleibt doch Konsument zumal der Besuch der Auffuhrung mit einem Galadiner verbunden ist Es wird empfohlen das Stuck wenigstens dreimal zu besuchen doch der Rekord liegt inzwischen bei 73 Besuchen eines begeisterten Zuschauers Nach dem Sanatorium Purkersdorf bei Wien folgten mehrsprachige Fortsetzungen an Almas Lebensorten 2002 Venedig im armenischen Palazzo Zenobio 2003 Lissabon Convento dos Inglesinhos 2004 Los Angeles Los Angeles Theatre in Downtown LA 2005 Schloss Petronell bei Wien 2006 Kronprinzenpalais in Berlin und 2007 im Kurhaus Semmering auf dem Semmering unweit von Alma Mahlers Sommerhaus in Breitenstein Fur die Erschliessung des Kurhauses Semmering wurde die Ausstatterin Nina Ball 2007 fur den Nestroy Theaterpreis nominiert Fur 2008 war als Spielort Jerusalem geplant wo das Stuck auch in Hebraisch mit Teilen in Jiddisch zum 60 Geburtstag des Staates Israel aufgefuhrt werden sollte Gespielt wurde 2008 dann aber in Wien im k k Post und Telegrafenamt in Deutsch und Englisch Die Produktion wurde im Juli 2009 am selben Ort wieder aufgenommen und reiste danach erst nach Jerusalem wo es im Oktober 2009 im Museum for Underground Prisoners dem ehemaligen Zentralgefangnis der britischen Mandatsverwaltung mit israelischen und europaischen Schauspielern in Hebraisch und Englisch Premiere hatte Diese Auffuhrung wirbelte viel Staub auf da das israelische Verteidigungsministerium der Betreiber des Museums Sobols Stuck zensierte und sogar Abbildungen von Gemalden Oskar Kokoschkas und dessen lebensgrosser Alma Puppe verbot Sobol ersetzte unsittliche Worter durch metaphorische Bilder die eigentlich viel mehr Assoziationen hervorrufen als die gelaufigen Begriffe Sobol Auch eine brisante neue Szene wurde eigens fur die israelische Auffuhrung hinzugefugt Ein fiktives Treffen zwischen dem Grunder der Jewish Arab Workers Fraternity Aron Cohen und Alma Mahler Werfel im Gefangnis von Jerusalem also am Spielort selbst uber die friedliche Koexistenz von Juden und Arabern bildete eine neue Station des Stuckes 1 2010 wurde das Stuck in seinem 15 Jahr wieder in Wien im k k Post und Telegrafenamt aufgefuhrt wobei am 7 Juli dort der 150 Geburtstag von Gustav Mahler begangen wurde Spielort 2011 war im 100 Todesjahr Gustav Mahlers das Palais Martinic am Hradschiner Platz in Prag 2012 wurde erneut zweisprachig im k k Post und Telegrafenamt in Wien gespielt erstmals auch als Silvestervorstellung Im August 2013 fanden nun bereits im 18 Jahr die letzten Vorstellungen in Wien statt 2014 wurde in den Raxwerken in Wiener Neustadt gespielt wo das Stuck sein 20 jahriges Jubilaum feierte 2 2017 wurde das Stuck erneut in Wiener Neustadt aufgefuhrt am 25 August 2018 wurde dort die 500 Auffuhrung gefeiert 2022 wurde in Berlin das 25 jahrige Jubilaum der Auffuhrung gefeiert Im Sommer 2023 war das Stuck im Sudbahnhotel am Semmering zu Gast unweit von Alma Mahlers Sommerresidenz in Breitestein am Semmering und spielte dort 33 umjubelte Vorstellungen 2010 erhielt Paulus Manker fur Alma den Publikumspreis des Theaterpreises Nestroy 3 Darsteller BearbeitenDarsteller der Alma in den verschiedenen Lebensaltern waren im Laufe der Jahre Susi Nicoletti Jennifer Minetti Eleonore Zetzsche Brigitte Antonius Carola Regnier Christine Ostermayer Jutta Hoffmann und Anna Eva Koeck sowie Milena Vukotic in Venedig Simone de Oliveira in Lissabon Flo Lawrence in Los Angeles und Aviva Marks in Jerusalem 1996 debutierte Johanna Wokalek als junge Alma die auch von den folgenden Schauspielerinnen verkorpert wurde Nicole Ansari Pamela Knaack Josefin Platt Anja Lais Birge Schade Sabine Wegner Susanne Wolff Melanie Herbe Lea Mornar Wiebke Frost Merjam Abbas Martina Stilp Jenni Sabel Donja Golpashin Myriam Schroder Katja Sallay Ryan Templeton Maria Vargo Tiffany Elle Adi Gilat Martina Ebm Veronika Glatzner Anna Franziska Srna Lisa Lena Tritscher Iris Maria Stromberger Elisabeth Kofler Iris Schmid Claudia Kohlmann Anna Werner Friedmann und Marie Theres Muller Almas Manner und Liebhaber wurden gespielt von Gustav Mahler Helmut Berger Rainer Frieb Robert Hunger Buhler Lukas Miko Andreas Patton Christian Klischat Paulus Manker Doron Tavori Stefan Kolosko Bernhard Bauer Gregor Hellinger Walter Gropius Victor Schefe Sebastian Blomberg Matthias Deutelmoser Wolfram Rupperti Xaver Hutter Florian Hertweck Markus Heinicke Max Vierboom Ferdinand Stahl Moran Kal Benjamin Plautz Bela Emanuel Bufe Andreas Wanasek Maximilian Pulst Gregor Hellinger David Alonso Benjamin Spindelberger Franz Werfel Peter Kern Juergen Maurer Nikolaus Paryla Christian Klischat Golan Azoulai Mirkus Hahn Gerald Walsberger Henry Arnold Oskar Kokoschka Paulus Manker Alexander Zemlinsky Georg Schuchter Max Mayer Raphael von Bargen Ruben Garcia Matthias Luehn Karim Cherif Martin Hemmer Simon Alois Huber Nikolaus Firmkranz Benedikt Hafner Jakob Schmolzer Christian Korthals Gustav Klimt Hendrik Pape Holger Daemgen Haymon Maria Buttinger Maximilian Hilbrand Peter Wolf Max Mayer Matthias Luhn Bernhard Klampfl Bastian Parpan Gintas Jocius David Ketter Gunter Matzka Christian Korthals Thomas von Wallersbrunn Max Burckhard Heinrich Herki Rainer Frieb Haymon Maria Buttinger Sven Dolinski Florian Hackspiel Thomas Pohn Alexander Abramyan Ari Gosch Almas Kammerdiener Almaniac wurde verkorpert von Albert Kitzl Thomas Stolzeti Yoav Levi Stefan Puntigam Stefan Rehberg Rene Rebeiz Gregor von Holdt Kokoschkas Dienstmadchen Reserl spielten Angelika Richter Stefanie Dvorak Gabi Herz Judith van der Werff Bernadette Perez Hilde Dalik Evi Kehrstephan Ivana Rauchmann Jula Zangger Jana Podlipna Pia Bundy Laura Antonella Rauch Mirjana Milosavljevic Johanna Hainz Anu Sifkovits Daniela Kruse Clara Lou KindelIn weiteren Rollen waren zu sehen Maik Solbach Koloman Moser Jorg Ratjen Johannes Hollnsteiner Lilly Kroth Lilli Lieser Soi Schussler Manon Gropius David Ignjatovic Chauffeur Paul Rebecca Richter Lilli Lieser Robert Karolyi Diener August Hess Chauffeur Paul In den Purkersdorfer Jahren war Hollywood Heimkehrer Leon Askin zu Gast bei Alma der mit Alma in den 1960er Jahren eng befreundet war Er erzahlte aus seinen Erinnerungen und stand dem Publikum in einer Alma Talk Show Rede und Antwort Polydrama BearbeitenJoshua Sobol uber das Polydrama Ein Polydrama ist ein Drama das aus mehreren miteinander verwobenen Handlungsstrangen besteht die parallel an verschiedenen Orten stattfinden und gespielt werden Ein Polydrama ist eine theatralische Reise da die ausgetretenen Wege des auf Konflikt und Situation basierenden Schauspiels verlassen werden und die Moglichkeiten eines Reise Dramas verwendet werden in denen der Protagonist die Protagonistin nicht in eine einzige Handlung oder einen einzigen Konflikt gefangen oder verwickelt ist sondern auf einer nach allen Seiten offenen Strasse dahinreist sich in Menschen ver liebt und ent liebt die auftauchen und wieder verschwinden und fur einige Momente die Route der Reisenden kreuzen Der Beobachter eines Polydramas wird eingeladen die bewegungslose Haltung des Zusehers eines konventionellen Schauspiels zu verlassen und sie durch die Aktivitat und die Mobilitat des Reisenden zu ersetzen Daher wird der Zuseher ein Weggefahrte der durch dieses Reise Drama reisenden Figuren der die Ereignisse den Weg und die Person der er nach jedem Ereignis folgt selbst auswahlt und dadurch seine eigene Version des Polydramas aufbaut zerstort und erneut entstehen lasst 4 Pressestimmen BearbeitenAlma ist mehr als ein Theater Spektakel es ist eine Theater Faszination Ein interaktives Gesamtkunstwerk geistreich sinnlich und voller Leidenschaft Suddeutsche Zeitung Ein von Phantasie verzauberter Ort ein ganz und gar ungewohnliches hinreissendes Spektakel Naturgemass dominieren Helmut Bergers ergreifender Mahler und Mankers exzessiver Kokoschka das Spiel Doch ist das gesamte Team an dem Triumph beteiligt Kurier Mankers Festwocheninszenierung ist von magischer Dichte und nicht eine Sekunde langweilig Herrlich wild und vulgar leidenschaftlich bunt und vielschichtig Wer kann sollte Alma zumindest dreimal sehen um nur ja keine Szene zu versaumen Salzburger Nachrichten Eine Ruinen Begehung als Leichenbegangnis und Geisterbeschworung Nirgends zauberhafter als in der Jugendstil Ruine des ehemaligen Sanatoriums Purkersdorf von Josef Hoffmann Dort ereignet sich ein Synchron Schauspiel der besonderen Art Frankfurter Allgemeine Ein Theater und Gesellschaftsereignis das zur standigen Einrichtung in unserer Stadt werden sollte und in keinem Angebot eines Wienbesuches fehlen sollte Eine grossartige Idee und Umsetzung ein Inszenarium das Herz und Sinne offnet Neue Illustrierte Welt Paulus Manker hat in der Vollmondnacht eine Alma Mania ausgerufen Die fiktive Party zu Almas Geburtstag wurde vom Premierenpublikum heftig beklatscht Leon Askin machte seinen Auftritt zur eigenen Talk Show Sein Stargast war die Enkelin von Alma eine geborene Zsolnay die in Wien lebt Der Standard Der Erlebniswert des drei Stunden langen Happenings ubertrifft den der meisten herkommlichen Theaterveranstaltungen Der Uberraschungserfolg der abgelaufenen Festwochen Falter Sinnlicher Leichenschmaus Das Sehvergnugen wird noch bis 16 Juni gezeigt falls die Fin de Siecle Metropole sich nicht ihrer Starken besinnt und das neue Kultstuck auf Dauer etabliert Der Spiegel Paulus Manker bringt das organisatorische Wunderwerk einer sich perfekt abspielenden Theatermaschine zuwege Selten zuvor verlief ein Theaterabend so kurzweilig lehrreich und erfullend Hingehen miterleben Wiener Zeitung Eine aufwendige detailverliebte Theaterproduktion schlichtweg ergreifend Kronenzeitung Weblinks BearbeitenHomepage zu Alma inklusive Ausserungen von Joshua Sobol zur Frage What is a Polydrama englisch Homepage der Theaterproduktion Alma A Show biz ans Ende in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten alma mahler com derStandard at Alma A Show Biz ans Ende Industrieschonheit und Kunstikone Artikel vom 4 August 2014 abgerufen am 5 August 2014 Nestroy Preis 2010 alma mahler at abgerufen am 19 Oktober 2011 Joshua Sobol Alma A Show Biz ans Ende Polydrama Hrsg von Paulus Manker mit unveroffentlichten Photos aus Alma Mahlers Besitz Wien 1998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alma Theaterstuck amp oldid 238099241