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Dieser Artikel befasst sich mit dem Maler Carl Moll Zu anderen Personen siehe Karl Moll Carl Moll 23 April 1861 in Wien Kaisertum Osterreich 13 April 1945 ebenda war ein osterreichischer Maler des Jugendstils Ludwig Michalek zugeschrieben Bildnis Carl Moll 1905Der Blick uber Wien vom Ballon aus im HofpavillonDer Naschmarkt in Wien 1894 Belvedere WienInterieur im Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen in der Himmelpfortgasse 1907 1908 Belvedere Wien Inhaltsverzeichnis 1 Genealogie 2 Leben 3 Werk 4 Rezeption am Kunstmarkt 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGenealogie BearbeitenCarl Moll war ein Sohn des Kassenbeamten und spateren Grosskaufmanns und Mitglieds des Wiener Gemeinderats Julius Johann Franz Moll 2 Juni 1829 15 Marz 1877 und der Maria Magdalena Rosina Schmid 28 August 1835 18 April 1919 Seine Grosseltern vaterlicherseits waren Ignaz Moll 1776 1846 aus Linz Besitzer der Apotheke Zum weissen Storch in Wien und Eleonora Koller 1796 1834 Seine Grosseltern mutterlicherseits waren Anton Schmid 1806 1857 Backermeister in Wieden und Rosina Fischer 1814 1847 Aus der mutterlichen Linie stammte auch sein Onkel Karl Schmid 1837 1871 Landschaftsmaler in Wien der ihn schon fruh beeinflusste und sein Interesse an der Malerei weckte Carl Moll ehelichte am 3 November 1895 die aus Hamburg stammende Schauspielerin und Sangerin Anna Sofie Bergen 1857 1938 Sie war die Witwe des 1892 verstorbenen Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler dessen Schuler und Assistent Carl Moll war Seine Frau brachte zwei Tochter in die Ehe mit von denen eine die spater beruhmte Alma Mahler Werfel war Carl Moll adoptierte die beiden Tochter nicht 1 Er selbst hatte mit seiner Frau Anna eine leibliche Tochter Maria 9 August 1899 in Wien 13 April 1945 in Wien spater Ehefrau des Landgerichtsvizeprasidenten Richard Eberstaller 1887 1945 2 Leben BearbeitenMoll studierte an der Akademie der Bildenden Kunste in Wien 1880 1881 bei Christian Griepenkerl Er wurde spater Schuler von Emil Jakob Schindler 1896 erhielt er auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin eine kleine Goldmedaille 1897 war er einer der Mitbegrunder der Wiener Secession Die Secessionisten brachten Ausstellungen zeitgenossischer Kunst nach Wien 1901 baute Josef Hoffmann fur Moll und Koloman Moser auf der Hohen Warte im 19 Wiener Gemeindebezirk ein grosses Doppelhaus 3 das erste einer geplanten Villenkolonie fur wohlhabende Bauherren Hier wohnte Moll mit der Adresse 19 Steinfeldgasse 8 dann bis 1908 In diesem Jahr ubersiedelte er um die Ecke in die Wollergasse 10 wo er bis zu seinem Tod lebte Auf Betreiben Molls entstand im Jahre 1903 die staatliche Moderne Galerie heute Osterreichische Galerie Belvedere 1905 trat Carl Moll gemeinsam mit der Gruppe um Gustav Klimt aus der Secession aus Als Leiter der Galerie Miethke von 1904 bis 1912 trat er auch als Forderer Klimts auf Er organisierte Ausstellungen internationaler Kunstler und brachte unter anderem erstmals Werke von Vincent van Gogh nach Wien Carl Moll war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 4 In den 1930er Jahren wurde Moll zu einem uberzeugten Nationalsozialisten Seine Stieftochter Alma musste jedoch im Marz 1938 nach dem Anschluss Osterreichs an Hitler Deutschland mit ihrem Mann dem Dichter Franz Werfel wegen dessen judischer Abstammung fliehen Nur wenige Tage spater holte Moll funf Bilder die Alma der Galerie im Belvedere geliehen hatte im Namen seiner Tochter Maria Eberstaller ab Das wertvollste der Bilder Edvard Munchs Sommernacht am Strand verkaufte Moll spater an die Galerie zuruck Als die Rote Armee Anfang April 1945 die Schlacht um Wien gewann verfasste Moll einen mit 10 April datierten Abschiedsbrief mit dem Satz Ich schlafe reuelos ein ich habe alles Schone gehabt was ein Leben zu bieten hat 5 Drei Tage spater nahmen sich Moll seine Tochter und sein Schwiegersohn in der Grinzinger Villa Wollergasse 10 6 durch Vergiftung das Leben 7 Er wurde auf dem Grinzinger Friedhof begraben Werk BearbeitenBekannt wurde Moll durch seine grossformatigen Farblithographien und Holzschnitte Der Stil seiner spateren Landschaftsbilder wandelte sich zunehmend von der flachenhaften Malerei der Secessionisten zu mehr Raumlichkeit in den spateren Jahren naherte er sich immer mehr dem Expressionismus an Werke von Moll befinden sich u a in folgenden Sammlungen Sammlung Jeno Eisenberger Wien Leopold Museum Wien Muzeul Țării Crișurilor Oradea Museum Niederosterreich St Polten Osterreichische Galerie Belvedere WienWeiters verfasste Moll die Biographie Emil Jakob Schindler 1842 92 Eine Bildnisstudie Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1930 Rezeption am Kunstmarkt BearbeitenAm 21 Juni 2013 wurde bei einem Online Auktionshaus ein Olgemalde des Kunstlers fur 297 000 Euro 395 000 US Dollar versteigert Es handelte sich hierbei um den weltweit hochsten bis dahin fur ein Bild dieses Malers erzielten Auktionspreis 8 9 Im Jahr 2021 erzielte das Bild Weisses Interieur 1905 in einer Auktion 4 Millionen Dollar 10 Literatur BearbeitenO Matulla Moll Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 353 Franz Menges Moll Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 735 737 Digitalisat Cornelia Cabuk Carl Moll Monografie Werkverzeichnis Ritter Verlag Klagenfurt 2020 ISBN 978 3854155980 Annette Wagner Wilke Moll Carl In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 90 de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 023256 1 S 236 f Tobias G Natter und Gerbert Frodl Hg Carl Moll 1861 1945 Maler und Organisator Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Osterreichischen Galerie Belvedere Wien 1998 ISBN 3 85349 228 2 Astrid Gmeiner Biographisches zu Carl Moll in Carl Moll seine Freunde sein Leben sein Werk Salzburg Galerie Welz 1985 ISBN 3 85349 110 3 S 33 44Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Moll Sammlung von Bildern Werkverzeichnis online Belvedere Wien Literatur von und uber Carl Moll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Carl Moll im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Carl Moll in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Literatur von und uber Carl Moll in der Datenbank des Osterreichischen BibliothekenverbundesEinzelnachweise Bearbeiten Menges Franz Moll Carl in Neue Deutsche Biographie 17 1994 S 735 737 Prof Dr Wladimir Aichelburg 150 Jahre Kunstlerhaus Wien 1861 2011 Die Opfer 1938 1945 MAK Wien Doppelhaus fur Koloman Moser und Carl Moll Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Tim Bonyhady Wohllebengasse Die Geschichte meiner Wiener Familie aus dem Englischen von Brigitte Hilzensauer Paul Zsolnay Verlag Wien 2013 ISBN 978 3 552 05648 0 S 339 Haus Moll im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Die Opfer 1938 1945 Wladimir Aichelburg Abgerufen am 23 August 2018 deutsch Systembedingtes Ignorieren derstandard at abgerufen am 20 Juli 2013 Artprice Eintrag fur Carl Moll web artprice com abgerufen am 20 Juli 2013 Auktionsrekord fur Carl Moll Kunstwerk in Wiener Zeitung 25 Februar 2021 abgerufen am 9 Marz 2021 Normdaten Person GND 118882368 lobid OGND AKS LCCN n86123787 VIAF 25598172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moll CarlALTERNATIVNAMEN Moll Carl Julius RudolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Maler des JugendstilsGEBURTSDATUM 23 April 1861GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 13 April 1945STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Moll amp oldid 235197774