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Dieser Artikel handelt vom Adelsgeschlecht Zu weiteren Bedeutungen siehe Martinitz Martinic auch Martinicove z Martinicz von Martinitz waren ein Adelsgeschlecht in Bohmen und gehorten dem gemeinsamen Seerosenwappen nach zu den uradeligen Familien aus dem Gesamthaus Kaunitz deren Vorfahren von den Werschowitz einem Zweig der Premysliden stammen sollen Sie waren in den Jahren 1322 und 1340 auf der namensgebenden Feste Martinitz bei Wotitz Votice ansassig 1 von 1418 bis 1791 auf Smetschna in Mittelbohmen mit ihren Nachkommen Clam Martinic bis zum Jahr 1945 Wappen derer von Martinic Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ansassigkeitsorte der Martinic in Bohmen 3 Burgen und Schlosser 4 Wappen der Martinic 4 1 Historische Darstellungen 5 Personlichkeiten 6 Platze in Prag die im Besitz der Martinic waren 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der altesten Rangordnung des bohmischen Fursten und Herrenstandes vom Jahre 1501 nehmen die Martinicz mit weiteren Tragern des Seerosenwappens namlich den Familien von Kaunitz z Kunicz von Augezdecz Cerncicky von Kacov Richnowsky von Reichenau und den von Talmberg Thalenberg Jankowsky von Tallenberg z Talmberka den 28 Rang ein Jaroslav Borsita von Martinic erhielt von Kaiser Ferdinand II von Habsburg am 10 April 1621 die Ernennung zum Reichsgrafen und am 6 Januar 1622 die Bestatigung fur das Konigreich Bohmen mit einer Wappenbesserung 2 Ende des 18 Jahrhunderts erlosch mit Franz Karl Graf von Martinic 29 November 1789 in zweiter Ehe verehelicht mit Maria Josepha von Sternberg 1823 das Geschlecht im Mannesstamm Durch die Eheschliessung ihrer Tochter der Fideikommisserbin Maria Anna Grafin von Martinic im Jahre 1791 mit Karl Joseph Graf von Clam den Stammeltern der Clam Martinitz kam es zu der Namens und Wappenvereinigung Clam Martinic 3 Ansassigkeitsorte der Martinic in Bohmen BearbeitenDie Martinicz von 1418 bis 1918 durch uber 500 Jahre auf Smecno bis 1882 auch Muncifaj Monsfage genannt bauten die Festung Smetschna im Jahre 1560 unter dem Sohn des Markward von Martinicz und seiner Ehefrau Margarethe von Augezdecz Borsita von Martinic Burggraf von Brux Most und von 1442 bis 1451 Hofmarschall des Herzogs von Osterreich Konig von Bohmen und Ungarn Ladislaus Postumus in ein Schloss um von 1791 bis 1918 im Besitz der Tochternachkommen Clam Martinic Der Grossgrundbesitz Smecno in Mittelbohmen ging 1918 nach der Grundung der Tschechoslowakei durch Enteignung der Familie in einer Bodenreform der Regierung in Prag verloren In Bohmen gehorten zu dem weiteren Herrschaftsbesitz der Martinic mit mehr oder weniger langer Dauer u a die Herrschaft Slany Kladno Okor Lany Opalka im 17 Jahrhundert kamen Bistrau Horschowitz Komorau und 1726 das benachbarte Grunberg hinzu Burgen und Schlosser Bearbeiten nbsp ehem Schloss Brunnersdorf 1916 wohl devastiert Nordbohmen Erzgebirge nbsp ehem Schloss Hagensdorf bei Komotau 1890 devastiert fur Braunkohletagebau Nordbohmen Egergraben nbsp Schloss Grunberg bei Nepomuk WestbohmenWappen der Martinic BearbeitenStammwappen In Roth zwei silberne geastete und bewurzelte gegeneinander gebogene und verschrankte Seeblatter Das Helmkleinod ist ein offener roter Flug jede Seite mit einem Blatt wie in der Schildfigur belegt Die Helmdecken sind rot silber Wappen der Grafen von Martinic aus dem Jahr 1621 In Rot zwei schrag gekreuzte silberne Seeblumenstengel mit oben herzformig zusammengebogenen Blattern Lekna Seeblume dazwischen ein achtstrahliger goldener Stern Auf dem gekronten Helm mit rot silbernen Decken als Helmkleinod ein geschlossener roter Flug belegt mit dem Schildbild 1622 Das Helmkleinod zeigt nun den schwarzen kaiserlichen Doppeladler belegt mit dem osterreichischen Bindenschild auf dem silbernen Balken die drei schwarzen lateinischen Grossbuchstaben F M R Ferdinand Mathaus Rudolph Historische Darstellungen Bearbeiten nbsp Wappen um 1600 mit zwei schildhaltenden Greifen nbsp Wappen der Grafen von Martinic 1622Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Georg Borzita von MartiniczGeorg Borzita von Martinitz 22 Januar 1598 1584 Obersthofrichter 1585 Oberstlandrichter 1597 Oberstkanzler im Konigreich Bohmen Im Jahre 1583 kaufte er am Hradschiner Platz in Prag von der Familie der Teyffel von Zeilberg ein grosses representatives Wohnhaus welches 1623 umgebaut und erweitert Martinic Palais genannt wurde Jaroslav Borsita von Martinic 6 Januar 1582 in Smecno 21 November 1649 in Prag 1638 Oberstburggraf des Konigreich Bohmen Bernhard Ignaz Borsita Graf von Martinic 7 Januar 1685 in Prag 4 Sohn des Jaroslav Borsita Graf von Martinic Student in Passau Ingolstadt Graz und Rom Im Jahre 1634 Appelationsprasident danach Oberstlandrichter und von 1651 bis 1685 Oberstburggraf und Statthalter im Konigreich Bohmen Ritter des Orden vom Goldenen Vlies Mazen der Wissenschaften und Forderer der Katholizismus in Bohmen Stifter der Kloster des Orden der Franziskaner in Horschowitz Horovice und 1648 in Slany Schlan Ansassig auf Hagensdorf Ahnikov und Kralup an der Moldau Kralupy nad Vltavou in 1 Ehe verheiratet mit Polyxena Holiczky von Sternberg 1659 in 2 Ehe mit Susanne Polyxena von Dietrichstein aus dem Hause Hollenburg Adolf Bernhard Graf von Martinic 1680 in Bohmen 29 Juli 1735 in Wien 1729 Obersthofmarschall Ritter der Goldenen Vlies Im Jahre 1710 entstand durch seine Forderung in Planice Planitz eine der ersten Tuchfabriken in Bohmen In dem nahegelegenen Ort Nitzau Nikov liess er in den Jahren 1719 bis 1730 nach Planen des Architekten Kilian Ignaz Dientzenhofer die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt errichten Georg Adam II Graf von Martinic 1645 24 Juli 1714 in Prag ein Sohn des Ehepaares Maximilian Valentin von Martinic 20 Dezember 1677 und der Anna Katharina Bukowky von Bukowka 1685 und ein Enkel des Jaroslav Borsita von Martinic aus dessen Ehe mit Maria Eusebia von Sternberg war Herr auf Smetschna Smecno Schlan Slany Brunnersdorf Prunerov Planitz Planice Horschowitz Horovice und auf Opalka Er war im Jahr 1703 kaiserlich osterreichischer Obersthofmarschall 1707 Ritter des Orden vom Goldenen Vlies Kaiser Leopold I sandte ihn gezwungen durch die Zweite Wiener Turkenbelagerung als Botschafter mit Hilfeersuchen in die Republik Venedig nach Rom zu Papst Innocenz XI zu den Hofen in der Toskana in Parma nach England und Portugal Im Jahre 1707 erhielt er als Anerkennung den Titel eines Vizekonigs von Neapel Er war in 1 Ehe verheiratet mit Maria Felizitas von Spaur in 2 Ehe mit Maria Josefa von Sternberg Franz Michael Graf von Martinic 27 Januar 1773 in Prag Hofmeister 1727 bis 1729 Appellationsrat und kaiserlicher GesandterPlatze in Prag die im Besitz der Martinic waren BearbeitenMartinicky palac Hradcanske namesti 8 Palais Martinic am Hradschin Platz ursprunglich das Palais der Grosskaufleute Teyffel von Zeilberg und Hollenstein 1583 an den Oberstkanzler Georg Borzita von Martinicz verkauft 1634 umgebaut und erweitert Sporkuv palac Dietrichsteinsky palac Palac Hlozku ze Zampachu Ehemaliges Kolleg der Theatiner beim Dom der Jungfrau Maria und des Heiligen KajetanLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Martinitz das Grafengeschlecht Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 17 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 44 46 Digitalisat Constantin von Wurzbach Martinitz das Grafengeschlecht Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 17 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 50 Digitalisat Grafen von Martinic Regierer des Hauses Smetschna In Die Wappen des bohmischen Adels Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 30 Bauer und Raspe Neustadt an der Aisch 1979 ISBN 3 87947 030 8 S 145 Wappen auf Tafel 68 reprographischer Nachdruck von Siebmacher s Wappenbuch Nurnberg IV Band 9 Abteilung 1886 Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Band I Rangordnung des bohmischen Fursten und Herrenstandes mit der Liste der dreissig altesten Herrenstandfamilien von Jahr 1501 Verlag Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 15 Ubersicht und Ahnentafel zu Martinic S 183 186 Smetschna Smecno In Hans Ulrich Engel Burgen und Schlosser in Bohmen Nach alten Vorlagen 3 Ausgabe Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1978 ISBN 3 8035 8013 7 S 95 96 Abbildung S 217 Martinic Palais In Karl Plicka Emanuel Poche Ein Bildfuhrer Prag Panorama Prag 1982 S 60 Heribert Sturm Hrsg im Auftrag des Collegium Carolinum Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Oldenbourg Verlag Munchen 1984 ISBN 3 486 52551 4 Band II I M S 588 589 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GenealogieEinzelnachweise Bearbeiten Josef Emler Reliquiae tabularum terrae regni Bohemiae Band I S 402 und 409 1870 Bohmische Landtafel Saalbucher Band XXXIb S 753 756 Bohmische Landtafel Saalbucher Band CCLIK S 184 188 Siehe zu diesem Zdenek Hojda Martinitz Bernhard Ignaz Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 303 Digitalisat Normdaten Person GND 1083043137 lobid OGND AKS VIAF 58145601909001321670 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinic amp oldid 229122896