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Kralupy nad Vltavou deutsch Kralup an der Moldau ist eine Stadt in Tschechien Sie liegt an der Einmundung des Zakolansky potok in die Moldau 20 km nordwestlich von Prag in der Mittelbohmischen Region Stredocesky kraj Kralupy nad VltavouKralupy nad Vltavou Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk MelnikFlache 2190 haGeographische Lage 50 14 N 14 18 O 50 240833333333 14 306666666667 176 Koordinaten 50 14 27 N 14 18 24 OHohe 176 m n m Einwohner 18 770 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 190 32 278 01Kfz Kennzeichen SVerkehrBahnanschluss Praha DecinKralupy nad Vltavou PodlesinKralupy nad Vltavou VelvaryKralupy nad Vltavou KladnoKralupy nad Vltavou NeratoviceStrukturStatus StadtOrtsteile 5VerwaltungBurgermeister Libor Lesak Stand 2022 Adresse Palackeho namesti 1278 01 Kralupy nad Vltavou 1Gemeindenummer 534951Website www mestokralupy czLage von Kralupy nad Vltavou im Bezirk MelnikAuf der relativ kleinen Flache befinden sich viele Walder Felsen und Wasserflachen Die Stadt selbst ist eine Industriestadt mit Lebensmittelindustrie und einer Erdolraffinerie Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war es ein bedeutungsloses Dorf Erst durch den Bau der Eisenbahnstrecken in den Jahren 1850 1852 und die Industrialisierung gewann es an Bedeutung 1902 erfolgte die Erhebung zur Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ortsteile 2 1 Lobec 2 2 Lobecek 2 3 Mikovice 2 4 Minice 2 5 Zemechy 3 Tochter und Sohne der Stadt 4 Partnerstadte 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrkundlich wurde die Stadt erstmals 1253 erwahnt Der Name ist von der fruheren Tatigkeit der Einwohner abgeleitet die Baumrinde schalten Hinweis auf diese Bewohner sind bereits 993 in Urkunden des Klosters von Brevnov zu finden Bohuslava von Cernuc die Witwe des Sulislav Zvest von Pnetluky schenkte die Guter Cernuc und Kralup im Jahre 1237 dem Prager Spital des hl Franziskus an der Brucke der Kreuzherren mit dem Roten Stern 1253 bestatigte Wenzel I die Eigentumsverhaltnisse des Spitals des Heiligen Franziskus in Prag spater Orden der Kreuzherren mit dem Roten Stern Diesem Orden schenkte er auch das Dorf Kralup das er von den Erben des Unterkammerers der Konigin Konstanze von Ungarn konfisziert hatte Diese soll sich der Erblasser zuvor mit Gewalt angeeignet haben Der Orden baute im Ort eine Muhle und Festung Gleichzeitig verschuldete er sich und musste das Dorf dem Prager Erzbistum und Meissner Bistum verpfanden 1377 kaufte der Orden das Dorf fur 230 Schock Groschen wieder zuruck 1407 verkauften die Kreuzherren das Dorf fur 350 Groschen an Johann von Weilburg dem Schreiber der Prager Altstadt 1421 verjagten Hussiten den neuen Herren aus Bohmen und Kralup wurde Eigentum Prager Burger 1429 verlieh er es zur freien Nutzung an Johann von Katschitz Nach den Hussitenkriegen kam die Festung wieder an die Kreuzherren zuruck die sie jedoch nicht weiter bewohnten 1619 beschlagnahmten aufstandischen bohmischen Stande die Landereien und uberliessen sie Wilhelm dem Alteren Popel von Lobkowicz Nach der Schlacht am Weissen Berg kam es jedoch wieder in die Hande des Ordens der es bis zur Auflosung des Jochs 1848 hielt Uber sechs Jahrhunderte war Kralup Eigentum des Hofes Tursko der Kreuzherren denen auch Vrbno und Dolany gehorten Das Dorf blieb von Kriegswirren grosstenteils verschont Lediglich 1741 42 verursachten Sachsen und Franzosen relativ grosse Schaden Daneben litt Kralupy neben Epidemien und Missernten vor allem unter Uberschwemmungen Katastrophal waren vor allem die Hochwasser 1784 1845 und 1890 Im Jahre 1843 bestand Kralup aus 22 Hausern mit 173 Einwohnern Im Ort gab es ein Wirtshaus und eine Muhle an Zakolansky potok Abseits lag ein herrschaftliches Hegerhaus Pfarrort war Minitz Minice Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb das Dorf dem Gut Tursko untertanig 2 1851 wurde der Ort an die Eisenbahnstrecke Prag Dresden der k k Nordlichen Staatsbahn angeschlossen Es folgte eine Erweiterung nach Norden Richtung Turnau Die Intensivierung der Schifffahrt fuhrte auch zur Regulierung der Moldau ab 1894 Die gute Infrastruktur fuhrte zu Industrieansiedlungen 1854 entstand ein Schiffsbaubetrieb 1857 folgte die Chemische Fabrik Adolf Jordan 1867 eroffnete Familie Karepeles eine Dampfmuhle Ende der 1860er Jahre kamen zwei Zuckerfabriken und 1872 eine Brauerei sowie Schotter und Ziegelwerke hinzu 1864 erhielt Kralup ein Wappen die Bevolkerung wuchs auf uber 2000 Einwohner an Ende des 19 Jahrhunderts kamen weitere Betriebe der Metallverarbeitung und Maschinenbaufirmen hinzu 1900 lebten im Ort bereits 4722 Einwohner 1902 wurde Kralup zur Stadt ernannt ein Jahr davor eroffnete die erste Raffinerie ihre Pforten 1912 verlegte man das Bezirksgericht und die Bezirkshauptmannschaft hierher Der Erste Weltkrieg beruhrte die Stadt kaum die 1920 elektrifiziert wurde 1924 folgte eine weitere Regulierung des Flussverlaufs 1928 uberspannte eine Stahlbetonbrucke den Fluss Wahrend des Zweiten Weltkrieges verloren viele Widerstandler gegen die deutsche Besatzungsmacht ihr Leben 1942 wurde der Bezirk Kladno aufgelost und die Stadt Raudnitz angeschlossen Nach dem Krieg wurde der vorhergehende Zustand wiederhergestellt Wahrend des Bombardements der chemischen Werke am 22 Marz 1945 fanden 150 Menschen den Tod uber 1000 Hauser wurden beschadigt oder zerstort Nach dem Krieg wurden Internierungslager fur Deutsche in Wippermanns Fabrik im Hof von Mokowitz und auf dem Flugplatz in Lobecek errichtet Nach 1948 kam es zur Verstaatlichung der gesamten Industrie Um 1950 zahlte die Stadt 9 400 Einwohner zehn Jahre spater stieg ihre Zahl auf 11 100 1960 verlor die Stadt wiederum den Status der Bezirksstadt diesmal an Melnik Am 22 Marz 2018 kam es zu einer Explosion in der von Unipetrol betriebenen Raffinerie bei der sechs Menschen ums Leben kamen 3 Es handelte sich um das grosste Chemieungluck in Tschechien seit 1989 Ortsteile BearbeitenLobec Bearbeiten Lobec deutsch Teutsch Lobetsch 4 ist eine Siedlung an der Moldau 1070 urkundlich erwahnt wurde als Vratislav II die Landereien dem Kapitel Vysehrad schenkte In Handen der Kirche blieb der Ort bis 1524 als ihn Ritter Borynove ze Lhoty ihrem Gut Minovice anschlossen Im 17 und 18 Jahrhundert wurden in der Nahe Anlegestellen gebaut die fur hiesige Handler als Umschlagplatz fur den Handel mit Sachsen dienten 1750 bestand die Siedlung aus 15 Hausern 1848 lebten in 37 Hausern 255 Einwohner Wahrend des Baus der Eisenbahnverbindung kam es zur Zerstorung des ursprunglichen Dorfes In der darauffolgenden Industrialisierung Mitte des 19 Jahrhunderts fanden die Einwohner Arbeit in hiesiger Zuckerfabrik und der Sommer Maschinenbaufabrik 1902 als in 180 Hausern 2000 Menschen lebten wurde das Dorf an Kralup angeschlossen Lobecek Bearbeiten Lobecek wurde erstmals 1390 als Eigentum des Propstes des Domkapitels Hl Veit erwahnt Wahrend der Hussitenkriege und in der Zeit danach war die Siedlung fast vollig verlassen 1546 schloss es Florian Griespek von Griespach seinem Gut Nelahozeves an Diese Herrschaft 1623 konfisziert und den Herren von Lobkowitz ubereignet hielten diese bis zur Reformation 1848 Am Ende des Dreissigjahrigen Krieges stand im Dorf nur noch ein Hof 1848 waren es schon 25 Gebaude in denen 210 Menschen wohnten 1910 wuchs die Bevolkerung auf 900 an die in 300 Hausern lebten 1916 wurde die erste Schule erbaut 1919 schloss man das Dorf an die Stadt Kralup an Mikovice Bearbeiten Mikovice wurde 1318 erstmals erwahnt Die Siedlung gehorte zu Beginn kleinem weltlichen Adel darunter bis 1524 den Rittern Borynove ze Lhoty Diese Familie baute es zu ihrem kleinen Zentrum mit einer Festung und Verwaltungsgebauden aus Daneben grundeten sie eine Brauerei legten Weinberge an und zuchteten Fasane 1641 kam es zu einem weiteren Verkauf diesmal an die Gemeinde Boryne und ab 1669 gehorte es zum Gutsbesitz Zvoleneves der sachsisch luxemburgischen Herzoge das spater von toskanischen Erzherzogen erworben wurde Bis Ende des Ersten Weltkrieges hielten es die Habsburger danach wurden die Besitztumer verstaatlicht Die Festung ging in den Jahren 1794 1845 unter Ebenfalls verschwunden sind Spuren der Kohle und Bleiforderung in der Gegend Daneben existierten seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts im Dorf einige Ziegelwerke und die keramische Fabrik der Familie Binov Das Dorf wurde durch seine Lage an der Handelsstrasse von Prag nach Sachsen durch Eroberungskriege jedes Mal schwer mitgenommen In Mikovice standen zu Beginn des 17 Jahrhunderts 13 Hauser deren Zahl sich bis 1848 auf 57 erhohte 531 Einwohner 1923 zum Zeitpunkt des Anschlusses an Kralup lebten hier 1600 Menschen Minice Bearbeiten Minice wurde mit Anderung der Eigentumsverhaltnisse hiesiger Kirche 1352 erstmals urkundlich erwahnt Die Kirche selbst wurde in den 30er Jahren des 14 Jahrhunderts erbaut und ist eines der altesten Gebauden der Region Von 1530 an gehorte das Dorf zur Herrschaft Mikovice dann von 1545 bis 1848 zu Nelahozeves Zu Beginn des 17 Jahrhunderts kamen im Dorf mit 16 Hausern noch eine Pfarrei und Schule Winzerei und eine Muhle hinzu Die Schule besuchten damals alle Kinder vom linken Moldauufer Nach dem Dreissigjahrigen Krieg der dem an der Handelsstrasse von Prag nach Sachsen liegendem Dorf viel Leid einbrachte standen noch 11 Hauser das Dorf wuchs jedoch stetig 1770 lebten bereits 280 Menschen in 39 Hausern Seit dem 18 Jahrhundert entwickelte sich Minice auch wirtschaftlich Durch seine Lage am Handelsweg wurden viele Rasthauser erbaut daneben forderte man in der Gegend Kohle Zu Beginn des 20 Jahrhunderts lebten hier 630 und 20 Jahre spater bereits 820 Menschen die in 115 Behausungen lebten 1960 wurde Minice an Kralup angeschlossen Zemechy Bearbeiten Zemechy 1238 erstmals schriftlich erwahnt gehorte bis in die Zeit der Hussitenkriege zum Eigentum der Kirche Seit Beginn des 16 Jahrhunderts gehorte es dem Gut Mikovice Die hiesige Kirche gab es bereits im Mittelalter wurde dann spater im Barockstil umgebaut die Schule stammt aus den 60er Jahren des 18 Jahrhunderts Im Ort der 1986 an Kralup angeschlossen wurde lebten 1848 271 Einwohner in 34 Hausern Tochter und Sohne der Stadt BearbeitenAugustin Novak 1872 1951 1921 bis 1922 Finanzminister in der Regierung Edvard Benes Jindrich Bisicky 1889 1949 osterreichischer Kriegsreporter im Ersten Weltkrieg Alexander Kerst 1924 2010 osterreichischer Schauspieler und Synchronsprecher Jaromir Navratil 1963 FussballspielerPartnerstadte BearbeitenBanyuls sur Mer Frankreich Hennigsdorf Deutschland Ikast Danemark Komarno Slowakei Sabac Serbien Siehe auch BearbeitenSynagoge Kralupy nad Vltavou Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kralupy nad Vltavou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz TourismusseiteEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 13 Rakonitzer Kreis 1845 S 167 Explosion Sechs Menschen sterben bei Chemie Unfall in Tschechien handelsblatt com abgerufen am 5 April 2018 https biblio unibe ch web apps maps zoomify php col ryh amp pic Ryh 4405 11Stadte und Gemeinden im Okres Melnik Bezirk Melnik Bykev Bysice Cakovicky Citov Cecelice Dobren Dolany nad Vltavou Dolni Berkovice Dolni Zimor Drinov Horni Pocaply Horin Hostin Hostin u Vojkovic Chlumin Chorusice Chvateruby Jevineves Kadlin Kanina Kly Kojetice Kokorin Kostelec nad Labem Kozomin Kralupy nad Vltavou Ledcice Lhotka Libechov Libis Liblice Lobec Luzec nad Vltavou Maly Ujezd Medonosy Melnicke Vtelno Melnik Mseno Nebuzely Nedomice Nelahozeves Neratovice Nosalov Nova Ves Obristvi Olovnice Ovcary Postrizin Repin Spomysl Stranka Stremy Tisice Tuhan Tupadly Ujezdec Uzice Velky Borek Veltrusy Vidim Vojkovice Vranany Vsestudy Vsetaty Vysoka Zalezlice Zloncice Zlosyn Zelizy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kralupy nad Vltavou amp oldid 234293749