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Dieser Artikel befasst sich mit dem Regisseur und Schauspieler Walter Ohm Zum Generalmajor der Bundeswehr siehe Walter Ohm General Walter Albert Ohm 12 Februar 1915 in Greifenberg Hinterpommern 10 September 1997 in Husum 1 war ein deutscher Horspiel und Theaterregisseur der bis Kriegsende auch als Schauspieler tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Horspiele Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWalter Ohm kam im hinterpommerschen Greifenberg zur Welt Er wuchs zunachst in der Tschechoslowakei und danach in Berlin auf wo er auch zur Schule ging und das Abitur machte Anschliessend studierte er zunachst einige Semester Theaterwissenschaft Kunstgeschichte und Germanistik Danach besuchte er jedoch die Regieklasse der Schauspielschule am Deutschen Theater in Berlin Wahrend des zweijahrigen Studiums war er gleichzeitig als Regieassistent bei Heinrich George am Schillertheater tatig Da er aber zunachst als Schauspieler arbeiten wollte verliess er 1936 37 Berlin in Richtung Munchen und schloss sich dort der Bayerischen Landesbuhne an einem Tourneetheater welches im ganzen Freistaat gastierte Wahrend des Krieges war er als Soldat zeitweilig in Munchen stationiert so dass er immer wieder an den Munchner Kammerspielen als Schauspieler auftreten konnte Ohm der sich selbst als schlechten Schauspieler bezeichnete verlegte seine kunstlerische Tatigkeit nun ganz auf die Regie So arbeitete er 1945 gleich nach Kriegsende als Regisseur bei dem Theatermacher Eugen Felder der in einer ehemaligen Turnhalle im Munchner Stadtteil Nymphenburg das Neue Theater als Provisorium eroffnet hatte Sein Plan war jedoch die Grundung eines eigenen Jugendtheaters weil er meinte die jungen Menschen mit einem progressiven Theater zu erreichen und bis zu einem gewissen Grad damit auch erzieherisch beeinflussen zu konnen Ohm der sich selbst als politisch links bezeichnete und Sympathien fur den Kommunismus hegte sah in der Theaterarbeit auch einen erzieherischen Auftrag ohne den Theater sinnlos ware Seine Plane konnte er aus finanziellen Grunden aber nicht verwirklichen Bei den Grundungsvorbereitungen fur sein Theaterprojekt kam er 1946 mit dem US amerikanischen Kontrolloffizier Klaus Brill zusammen der zur Dienststelle der Radio Control Branch gehorte Brill der auch fur den kulturellen Bereich des Senders Radio Munchen den Vorlaufer des Bayerischen Rundfunks zustandig war bot Walter Ohm nach dem Scheitern seiner Theatergrundung an fur Radio Munchen zu arbeiten Dort war man auf der Suche nach neuen unbelasteten Mitarbeitern wie beispielsweise Fritz Benscher der ebenfalls von Brill eingestellt wurde Er willigte ein obwohl ihn Radio und Horspiel nicht sonderlich interessierten Nach eigenen Angaben ware er lieber als Theaterregisseur tatig geworden aber da sich nichts Entsprechendes anbot betrachtete er die Arbeit beim Horfunk fur besser als nichts besonders in der damaligen Zeit So nahm er im Fruhjahr 1946 seine Arbeit bei Radio Munchen in der Horspielabteilung zunachst als freier Mitarbeiter auf Seine politische Einstellung machte sich weder damals noch spater negativ fur ihn bemerkbar Er fand schnell die Anerkennung von Klaus Brill was dazu fuhrte dass er schon bald ein monatliches Festgehalt bezog Neben seiner Tatigkeit als Bearbeiter wurde er zunehmend auch als Horspielregisseur eingesetzt Seine ersten grosseren Regiearbeiten lieferte er bereits 1946 ab Am 1 Januar 1950 wurde er beim Bayerischen Rundfunk fest eingestellt wo er dann bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1980 blieb In den 1960er Jahren war er auch bei der Munchener Lesebuhne Art 5 als Kunstlerischer Leiter tatig welche mit szenischen Lesungen und Dokumentationen politische und sozialkritische Theaterstucke und Themen zur Diskussion stellen wollte Der Name der Buhne spielte auf den Artikel 5 des Grundgesetzes fur die Bundesrepublik Deutschland an in dem die Meinungs und Informationsfreiheit garantiert wird Dem Programmbeirat gehorten die fuhrenden Intellektuellen und Kunstler der damaligen Zeit an Einzig in dieser Tatigkeit war seine politisch linke Haltung nach aussen hin sichtbar Seine Karriere als Horspielregisseur war von deutlichen Hohen und Tiefen gekennzeichnet So fuhrte er 1958 59 einen letztlich erfolglosen arbeitsrechtlichen Prozess gegen den Bayerischen Rundfunk Er klagte auf Einhaltung seines Vertrages von 1950 in dem ihm die Regiearbeit an 12 grossen Horspielproduktionen pro Jahr zugesichert wurde Zu seinen umfangreichen Werken gehoren u a zahlreiche Theateradaptionen und fur den Funk bearbeitete Romane der Weltliteratur wie Schuld und Suhne von Fjodor Dostojewski aus dem Jahre 1949 mit Peter Luhr Maria Nicklisch und Marianne Kehlau oder Zwei Frauen von Honore de Balzac in dem neben Elfriede Kuzmany erneut Maria Nicklisch und Peter Luhr die Hauptrollen sprachen Fur das Original Horspiel Philemon und Baucis von 1955 mit Carl Wery Lina Carstens und Hanns Stein wurde der Autor Leopold Ahlsen im Jahr darauf mit dem renommierten Horspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet 1956 waren Rene Deltgen Agnes Fink und Fritz Strassner die Hauptakteure in der Horspielbearbeitung von Georg Buchners Woyzeck 1959 erarbeitete er eine Funkfassung von Ezra Pounds Die Frauen von Trachis Im Unterschied zu einigen seiner Regiekollegen wie Fritz Schroder Jahn Eduard Hermann Kurt Meister Heinz Gunter Stamm oder Otto Kurth trat er selbst niemals als Horspielsprecher in Erscheinung In den 1930er Jahren heiratete Ohm die Schauspielerin Else Wolz die einige Jahre nach dem Krieg an das Berliner Ensemble von Bertolt Brecht im damaligen Ost Berlin ging Ohm lebte bis zuletzt im Munchner Stadtteil Schwabing in der Nahe des Ortes an dem er 1946 sein Jugendtheater grunden wollte Walter Ohm verstarb im September 1997 mit 82 Jahren in Husum Seine Enkelin ist die Schauspielerin Rahel Ohm Horspiele Auswahl Bearbeiten1946 Die Nacht von Soledad 1947 Die Heirat nach Nikolai Wassiljewitsch Gogol auch Funkbearbeitung 1947 Spiel von Tod und Liebe auch Funkbearbeitung 1947 Weisser Flieder auch Funkbearbeitung 1947 Winterballade nach Gerhart Hauptmann 1948 Das Lied von Bernadette nach Franz Werfel 2 Teile 1948 Der Bar nach Anton Pawlowitsch Tschechow 1948 Dantons Tod nach Georg Buchner 1948 Mitten im Leben 1948 Wolfgang Borchert Draussen vor der Tur Radio Munchen 1949 Schuld und Suhne nach Fjodor Michailowitsch Dostojewski 4 Teile auch Funkbearbeitung gemeinsam mit Helly Petersen 1949 Flucht in den Frieden 1950 Der Mann an der Brucke 1950 Der Schelm von Bergen nach Carl Zuckmayer 1950 Frau im Morgengrauen 1950 Der Zentaur 1951 Der arme Mensch 1951 Zwei Frauen nach Honore de Balzac 4 Teile 1951 Robert Guiskard nach Heinrich von Kleist auch Funkbearbeitung 1951 Moliere Der eingebildete Kranke BR 1952 Nikolai Gogol Der Revisor BR 1952 Der Prozess um des Esels Schatten von Friedrich Durrenmatt nach Christoph Martin Wieland 1952 Nachtliches Gesprach mit einem verachteten Menschen Ein Kurs fur Zeitgenossen von Friedrich Durrenmatt 1952 Die Kurve 1953 Othello nach William Shakespeare 1953 Die unnutzen Mauler 1953 Das Boot ohne Fischer 1953 Rip van Winkle nach Max Frisch 1953 Carl Zuckmayer Ulla Winblad oder Musik und Leben des Carl Michael Bellmann BR RB SWF 1954 Leonhard Frank Die Ursache BR 1954 Stranitzky und der Nationalheld nach Friedrich Durrenmatt 1954 Das Haus 1954 Der Sturm nach William Shakespeare 1954 Der Mann auf dem Stuhl 1954 Garou Garou 1955 Das Unternehmen der Wega von Friedrich Durrenmatt 1955 Philemon und Baucis Original Horspiel von Leopold Ahlsen 1955 Schimmel will zur See 1955 Der Widerspenstigen Zahmung nach William Shakespeare 1955 Die Chinesische Mauer nach Max Frisch 1955 Onkelchens Traum nach Fjodor Michailowitsch Dostojewski 1956 Wozzeck nach Georg Buchner 1956 Ende gut alles gut nach William Shakespeare 1956 Herkules und der Stall des Augias nach Friedrich Durrenmatt 1956 Das Buch Hiob 1956 Der Auftrag 1956 Die Kameliendame nach Alexandre Dumas 1957 Herkules und der Stall des Augias nach Friedrich Durrenmatt 1957 Hexenjagd nach Arthur Miller 1957 Der Besuch der alten Dame nach Friedrich Durrenmatt 1957 Das Verhor des Lukullus nach Bertolt Brecht 1958 Der Richter von Zalamea 1958 Der Biberpelz nach Gerhart Hauptmann 1958 Die Geschichte von Vasco nach Georges Schehade 1959 Die Frauen von Trachis Ezra Pound Eva Hesse 1959 Der Wohltater 1960 Nun singen sie wieder nach Max Frisch 1960 Das Schiedsgericht 1961 Gortstrasse nach Carl Amery 1961 Robinson soll nicht sterben nach Friedrich Forster 1964 Die Ubungspatrone Original Horspiel von Otto Heinrich Kuhner 1964 Die Ratten nach Gerhart Hauptmann 1964 Der alte Zohar 1966 Der Spielmann nach Josef Martin Bauer 1968 Dialog am Vorabend einer Gerichtsverhandlung 1968 Joel Brand nach Heinar Kipphardt 1973 Klassenfahrt 1973 Der wundervolle Bananeneisanzug 1974 Der ungebetene GastLiteratur BearbeitenFranziska Reichenbacher Der Horspielregisseur Walter Ohm Theateradaption im Horfunk der funfziger und sechziger Jahre und ihre Relevanz im Horspielprogramm heute Abschnitt 3 1 Biografie und berufliche Laufbahn Walter Ohms Magisterarbeit im Fach Theaterwissenschaft vorgelegt an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen im Marz 1997 auszugsweise erhalten vom Schallarchiv des Bayerischen Rundfunks Die Internet Datenbank des ARD Horspielarchivs samtliche Angaben zu den Horspielproduktionen abgerufen am 29 Januar 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Sterbedaten laut Angabe des Schallarchivs des Bayerischen Rundfunks bestatigt durch die Friedhofsverwaltung in HusumNormdaten Person GND 102838257X lobid OGND AKS VIAF 280240558 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ohm WalterALTERNATIVNAMEN Ohm Walter Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler Horspiel und TheaterregisseurGEBURTSDATUM 12 Februar 1915GEBURTSORT Greifenberg Hinterpommern DeutschlandSTERBEDATUM 10 September 1997STERBEORT Husum Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Ohm amp oldid 232634844