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Der Sudwestfunk SWF war von 1946 bis 1998 die Landesrundfunkanstalt des Landes Rheinland Pfalz sowie des sudlichen Baden Wurttembergs Er entstand in der franzosischen Besatzungszone Die genaue Grenze zum Sendegebiet des Suddeutschen Rundfunks SDR in Baden Wurttemberg verlief entlang der ehemaligen Grenzlinie der Lander Baden sowie Wurttemberg Hohenzollern im Suden zu Wurttemberg Baden im Norden des Landes SudwestfunkLandesrundfunkanstaltHorfunk SWF 1S2 KulturSWF 3S4 Baden WurttembergSWF4 Rheinland PfalzDASDINGFernsehen Sudwest 3Bestehen 31 Marz 1946 30 August 1998Nachfolger SWRHauptsitz des Sudwestfunks war Baden Baden Landesstudios bestanden in Freiburg Tubingen und Mainz 1998 fusionierte der SWF mit dem SDR zum Sudwestrundfunk SWR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Organisationsgeschichte 1 2 Programmgeschichte 1 3 Intendanten 1 4 Pausenzeichen 2 Programme 2 1 Fernsehen 2 2 Horfunk 3 Sendeanlagen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Sendegebiet des Sudwestfunks 1946 1998 nbsp bis auf Lindau und West Berlin identisch mit der franzosischen Besatzungszone nbsp Aufzeichnung mit dem Sinfonieorchester des Sudwestfunks im Ernst Becker Fernsehstudio Baden Baden 1964 nbsp Alteres Logo um 1970 nbsp U Wagen des SWF Horfunks 1990 Organisationsgeschichte Bearbeiten Bis 1945 gab es fur das spatere Sendegebiet des Sudwestfunks keine eigenstandige Rundfunkanstalt 1 Das Gebiet gehorte zum Einzugsbereich der Sendegesellschaften bzw Reichssender in Frankfurt am Main Stuttgart und Saarbrucken Unter franzosische Besatzungshoheit wurden im Herbst 1945 zunachst die Sender Radio Koblenz 2 und Radio Freiburg 3 in Betrieb genommen In Baden Baden wurde das in unmittelbarer Nahe des Sitzes der Direction de l Information 4 gelegene Hotel Kaiserin Elisabeth beschlagnahmt und als Funkhaus des zu schaffenden zonenweiten Rundfunks vorgesehen Dieser erhielt von seinem provisorischen Verwalter dem Unternehmer Oscar Schneider Hassel im Dezember 1945 den Namen Sudwestfunk Friedrich Bischoff ehemals Leiter der Schlesischen Funkstunde wurde auf Vorschlag von Schneider Hassel zum Intendanten berufen 5 Am 31 Marz 1946 ging der Sudwestfunk uber die Mittelwellensender Koblenz und Freiburg sowie einen mobilen Kurzwellensender in Baden Baden auf Sendung zur Sonderzone Saarland siehe SR Im Juli schloss sich der Mittelwellensender Kaiserslautern an im November 1946 der Mittelwellensender Sigmaringen Am 30 Oktober 1948 wurde der Sudwestfunk als Anstalt des offentlichen Rechts konstituiert 6 und so zur Landesrundfunkanstalt fur Baden Rheinland Pfalz und Wurttemberg Hohenzollern Bei Bildung des Landes Baden Wurttemberg wurde der SWF 1952 auf staatsvertragliche Grundlage gestellt 7 und blieb zustandig fur dessen sudlichen Landesteil Baden Wurttemberg war somit fur viele Jahre das einzige Bundesland das zwei offentlich rechtliche Landesrundfunkanstalten hatte SDR und SWF Am 31 Mai 1997 unterzeichneten die Ministerprasidenten von Baden Wurttemberg und Rheinland Pfalz den Staatsvertrag uber die Grundung der Zwei Lander Anstalt Sudwestrundfunk SWR Anfang 1998 fusionierten SWF und SDR formal zum SWR im Laufe der nachsten Monate konstituierten sich Rundfunk und Verwaltungsrat im Marz erfolgte die Intendantenwahl Ab 30 August gingen die Programme unter neuer Bezeichnung auf Sendung Das Programmangebot blieb jedoch weitgehend erhalten Im dritten Fernsehprogramm hatte schon zuvor seit seiner Grundung 1969 eine enge Kooperation von SWF SDR und Saarlandischem Rundfunk bestanden so war ein Gemeinschaftsprogramm mit einzelnen Regionalsendungen ausgestrahlt worden Auch im Horfunk wurde seit Schaffung der zweiten Programme ab 1953 ein Gemeinschaftsprogramm mit wechselnder Zustandigkeit veranstaltet in dem nur geringe Sendezeiten von SWF und SDR parallel bedient wurden Andere Horfunkprogramme sind seit der Fusion von SWF und SDR in Landesprogramme geteilt etwa in SWR1 Rheinland Pfalz und SWR1 Baden Wurttemberg Am 1 Oktober wurden SDR und SWF endgultig aufgelost Rechte und Pflichten gingen auf den SWR uber Die Grunde fur die Verschmelzung waren hauptsachlich finanzieller Natur durch die Straffung der Organisationsstrukturen und die Reduzierung des Verwaltungsapparates wurden beachtliche Mittel frei Aufgrund der sich wandelnden demografischen Situation waren die Gebuhreneinnahmen des Sudwestfunks immer mehr zuruckgegangen wahrend der SDR mit seinen durch Zuzug gekennzeichneten Ballungsraumen finanziell gut ausgestattet war Zum inoffiziellen Verbreitungsgebiet zahlte der SWF auch den Raum Koln und das Saarland die von seinen Sendern erreicht und die im Wetterbericht stets eigens erwahnt wurden so wurde am Ende der Nachrichten regelmassig der Wetterbericht fur Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz das Saarland und die Kolner Bucht verlesen Programmgeschichte Bearbeiten Der SWF strahlte bis 1951 nur ein Horfunkprogramm aus spater als SWF1 bezeichnet Dann nahm das 2 Horfunkprogramm SWF2 uber UKW seinen Sendebetrieb auf Von 1949 bis 1958 baute der Journalist Wilhelm Sandfuchs den Kirchenfunk des SWF auf Am 3 August 1964 folgte uber UKW zunachst als Gastarbeiterprogramm das 3 Horfunkprogramm das in den 1970er Jahren zur Musik und Servicewelle SWF3 ausgebaut und weiterentwickelt wurde Am 5 April 1969 begann der SWF zusammen mit dem Suddeutschen Rundfunk SDR und dem Saarlandischen Rundfunk SR fur die Bundeslander Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz und fur das Saarland das Dritte Fernsehprogramm Sudwest 3 Das Programm wurde Zug um Zug zum Vollprogramm ausgebaut seit 1971 gibt es tagliche Sendungen In der Austastlucke dieses Programms startete der SWF 1984 sein regionales Videotext Angebot unter der Bezeichnung SWF Text das spater mit dem gleichzeitig gestarteten Sudfunk Text zum Sudwest Text zusammengefuhrt wurde Text Produktionsstandort ist heute das Landesfunkhaus in Mainz Am 1 Januar 1991 wurde das 2 Horfunkprogramm SWF2 mit SDR 2 dem 2 Horfunkprogramm des Suddeutschen Rundfunks zum neuen Kulturkanal S2 Kultur verschmolzen Zur gleichen Zeit nahm das ebenfalls gemeinsam mit dem SDR veranstaltete 4 Horfunkprogramm S4 Baden Wurttemberg seinen Sendebetrieb auf Als Pendant zu diesem 4 Horfunkprogramm fur Baden Wurttemberg startete der SWF am 1 Dezember 1991 sein Landesprogramm SWF4 Rheinland Pfalz Am 17 Mai 1997 ging das gemeinsam mit dem SDR produzierte Jugendmultimedium DASDING im Rahmen des DAB Pilotprojekts Baden Wurttemberg auf Sendung Es handelt sich um ein digitales 24 Stunden Angebot fur Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren das uber UKW DAB und ADR sowie im Internet verbreitet wird DASDING verbindet die Medien Horfunk Fernsehen und Internet zu einem neuartigen Angebot Nach der Grundung des Sudwestrundfunks sendeten alle Programme des SWF noch bis zum Ende August 1998 Am 30 August 1998 nahmen die Programme des Sudwestrundfunks ihren Sendebetrieb auf SWF1 ging in SWR1 Baden Wurttemberg bzw SWR1 Rheinland Pfalz auf S2 Kultur wurde in SWR2 umbenannt SWF3 ging in SWR3 auf S4 Baden Wurttemberg wurde in SWR4 Baden Wurttemberg und SWF4 Rheinland Pfalz wurde in SWR4 Rheinland Pfalz uberfuhrt Das Jugendprogramm DASDING wird vom SWR weitergefuhrt Das Dritte Fernsehprogramm Sudwest 3 wurde in die beiden Programme Sudwest BW und Sudwest RP spater Sudwest Fernsehen und heute SWR Fernsehen uberfuhrt Intendanten Bearbeiten 1946 1965 Friedrich Bischoff 1965 1977 Helmut Hammerschmidt 1977 1993 Willibald Hilf 1993 1998 Peter Voss danach weiter bis 2007 Intendant des SWRPausenzeichen Bearbeiten Als Pausenzeichen verwendete der Sudwestfunk seit dem 31 Marz 1946 die Anfangstakte des Terzetts Bald prangt den Morgen zu verkunden aus dem Finale des zweiten Aktes von Wolfgang Amadeus Mozarts Die Zauberflote Es wurde anfangs von der Hauspianistin Maria Bergmann live gespielt 8 9 Im Laufe der Verwendung war es in unterschiedlichen Variationen zu horen wurde aber spater durch Jingles abgelost Programme BearbeitenFernsehen Bearbeiten In Zusammenarbeit mit anderen Rundfunkanstalten lieferte der SWF Sendungen und Beitrage fur folgende Fernsehprogramme Das Erste Erstes Deutsches Fernsehen Gemeinschaftsprogramm der ARD Sudwest 3 ab 1969 Drittes Fernsehprogramm fur Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz und das Saarland Kooperation mit SDR und SR 3sat ab 1984 Kulturkanal von ARD ZDF ORF und SRG ARTE ab 1992 deutsch franzosischer Kulturkanal KiKA ab 1997 Kinderkanal von ARD und ZDF Phoenix ab 1997 gemeinsamer Ereigniskanal der ARD Anstalten und des ZDFHorfunk Bearbeiten SWF1 Vollprogramm mit Information Schlagern und Popmusik nach der Einfuhrung von S4 SWF4 wurde die Musikfarbe auf Oldies und Soft Pop umgestellt S2 Kultur Kulturradio Kooperation mit dem SDR SWF3 Popwelle S4 Baden Wurttemberg regionalisiertes Programm fur Baden Wurttemberg mit Schlagern und leichter Musik Kooperation mit dem SDR SWF4 Rheinland Pfalz regionalisiertes Programm fur Rheinland Pfalz mit Schlagern und leichter Musik DASDING Jugendprogramm damals noch im Aufbau begriffen Kooperation mit dem SDR Sendeanlagen Bearbeiten nbsp SWF Sendernetz fur das erste Fernsehprogramm im Jahr 1969Zur Ausstrahlung seiner Horfunkprogramme und des ersten Fernsehprogramms der ARD verfugte der SWF zuletzt uber folgende Grundnetzsender Daneben nutzte der SWF die Sendeanlagen Bad Marienberg Bornberg und Blauen der Deutschen Telekom sowie den Standort Grunten des Bayerischen Rundfunks Bis auf den Bodenseesender werden alle Senderstandorte vom SWR weiterbetrieben Bodenseesender fur Mittelwelle bis 2012 und Kurzwelle bis 2004 Rheinsender fur Mittelwelle bis 2012 und UKW Horfunk Sender Donnersberg fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Eifel fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Feldberg fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Freiburg Lehen fur Mittelwelle bis 2012 und UKW Horfunk Sender Haardtkopf fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Hornisgrinde fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Kettrichhof fur UKW Horfunk Sender Koblenz Dieblich Nassheck fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Linz am Rhein fur UKW Horfunk Sender Raichberg fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Saarburg fur UKW Horfunk und Fernsehen Sender Waldburg fur UKW Horfunk Sender Weinbiet fur UKW Horfunk Sender Witthoh fur UKW HorfunkLiteratur BearbeitenWerner Hanfgarn Saudantzens abenteuerliche Historie Das ist Beschreibung des heutigen Sudwestfunk Landesstudios Rheinland Pfalz nebst Chronik seines Hauses bis anno dom 1961 Mainz Schmidt 1961 Franz Josef Heyen Friedrich P Kahlenberg Sudwestfunk Vier Jahrzehnte Rundfunk im Sudwesten Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0706 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudwestfunk Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Fakten zum Sudwestfunk SWF ard de abgerufen am 13 November 2017 von dem Zeitungsjournalisten Anton Tilman Veit Walter Klingler Radio Koblenz eine Episode des Nachkriegsrundfunks 1984 von dem ehemaligen Sendestellenleiter Ernst Brugger Roland Schrag Das Studio Freiburg nach 1945 und die Rolle des Sudwestfunks in der Badenfrage in Badens Mitgift 50 Jahre Baden Wurttemberg 2002 S 247 279 siehe auch Materialien der Direction generale des Affaires culturelles PDF 284 kB Herwig John Hansmartin Schwarzmaier Die Informationsorgane Presse und Rundfunk in Der deutsche Sudwesten zur Stunde Null 1975 S 193 205 Herwig John Der Rundfunk in Sudwestdeutschland in der Zeit vor und nach dem Zusammenbruch 1945 in Oberrheinische Studien Bd 5 1980 S 153 171 f Verordnung Nr 187 uber die Errichtung des Sudwestfunks vom 30 Oktober 1948 JO CCFA Nr 215 1948 S 1756 geandert durch Verordnung Nr 198 vom 19 Januar 1949 JO CCFA Nr 244 245 1949 S 1891 Der Sitz wurde entgegen der Verordnung nicht Mainz sondern blieb in Baden Baden Staatsvertrag uber den Sudwestfunk vom 27 August 1951 Stephan Krass 31 3 1946 Der Sudwestfunk sendet sein Pausenzeichen SWR2 Zeitwort vom 31 Marz 2022 Manuskript PDF 88 kB SWF Pausenzeichen auf YouTube VOffentlich rechtliche Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik DeutschlandARD BR DW HR MDR NDR Radio Bremen RBB SR SWR WDRWeitere Deutschlandradio ZDFEhemalige DLF NWDR ORB SDR SFB SWF 48 748669444444 8 2239694444444 Koordinaten 48 44 55 2 N 8 13 26 3 O Normdaten Korperschaft GND 1009723 5 lobid OGND AKS LCCN n50057124 VIAF 159093244 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudwestfunk amp oldid 234064848