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Der Rheinsender ist eine Sendeanlage des Sudwestrundfunks fur UKW Horfunk in der Nahe von Wolfsheim im Landkreis Mainz Bingen Bis zum 8 Januar 2012 wurde der Rheinsender auch fur Mittelwellenrundfunk genutzt Zwischen September 2005 bis 17 September 2008 wurde zusatzlich auch im Digital Radio Mondiale Modus ausgestrahlt Der 150 m hohe Mast war bis zu seiner Sprengung am 19 Februar 2013 das hochste Bauwerk in Rheinhessen RheinsenderStahlfachwerkturm fur UKW Aufnahme Marz 2013 Stahlfachwerkturm fur UKW Aufnahme Marz 2013 BasisdatenOrt WolfsheimLand Rheinland PfalzStaat DeutschlandHohenlage 258 m u NHN49 878389 8 051028 Koordinaten 49 52 42 2 N 8 3 3 7 OVerwendung FernmeldeanlageZuganglichkeit Sendeanlage offentlich nicht zuganglichBesitzer SudwestrundfunkDaten zur SendeanlageHohe der Turme Masten 102 mBauzeit 2003Betriebszeit seit 2003Letzter Umbau Sender Marz 2013Wellenbereich UKW SenderRundfunk UKW RundfunkPositionskarteRheinsender Rheinland Pfalz Rheinsender Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sendemasten 2 1 Mast 1 und Mast 2 1950 2013 2 2 Mast 3 2 3 Aktueller Sendeturm seit 2003 2 4 Infrastrukturgebaude 3 Frequenzen und Programme 3 1 In Betrieb 3 1 1 Analoges Radio UKW 3 2 Abgeschaltet 3 2 1 Analoges Radio MW 3 2 2 Digitales Radio 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der franzosischen Besatzungszone gab es nach dem Zweiten Weltkrieg nur wenig sendertechnische Infrastruktur Die in Rheinland Pfalz Sender Kaiserslautern und Sender Koblenz 1 Baden und Wurttemberg Hohenzollern vorhandenen Mittelwellensender konnten das Zonengebiet wegen der geringen Sendeleistung vor allem am Tage nur unzureichend versorgen Die franzosische Militarverwaltung ubertrug mit den Verordnungen 187 und 188 des Hochkommissars der franzosischen Besatzungszone dem neu gegrundeten Sudwestfunk sowohl die Programmhoheit als auch die Ausstrahlungshoheit zuvor lag die Verantwortlichkeit fur die Sendeanlagen bei der Post Der Rheinsender wurde damit das erste Grossprojekt des Sudwestfunks und ging am 15 Mai 1950 mit einer Starke von 120 kW auf Sendung Bei der Einweihungsfeier die erst am 28 Oktober stattfand waren der damalige franzosische Hochkommissar Andre Francois Poncet und SWF Intendant Friedrich Bischoff 2 3 sowie rheinland pfalzische Ministerprasident Peter Altmeier anwesend In der Einweihungsrede konkretisierte Altmeier die Vorstellungen und Wunsche der drei Landerregierungen 4 Da es sich bei dem Sendegebiet des Sudwestfunks nicht nur um ein einzelnes Land sondern um 3 Lander handelt muss diese neue Rechtsgrundlage durch den Abschluss von Staatsvertragen zwischen den 3 beteiligten Landern geschaffen werden Dabei sind wir uns einig in der Ablehnung jeder Art und Form von Staatszentralismus Wir wollen dass das kulturelle Leben sich frei entfaltet Daher begrussen wir den Gedanken der kulturellen Selbstverwaltung auch auf dem Gebiete des Rundfunks Aber dieser Begriff der Selbstverwaltung schliesst auch beim Rundfunk die Notwendigkeit der Staatsaufsicht mit ein Es wird also notwendig sein in den Staatsvertragen die entsprechenden Zustandigkeitsbegrenzungen zwischen der Staatsaufsicht und der Selbstverwaltungsfreiheit im einzelnen zu regeln Peter Altmeier 28 Oktober 1950 Der Rheinsender diente von 1950 bis 1998 der Ausstrahlung des ersten Programms des Sudwestfunks Baden Baden auf der Mittelwellenfrequenz 1016 kHz bzw seit 1978 1017 kHz Auf gleicher Frequenz wurde von 1998 bis 2002 SWR1 Rheinland Pfalz ubertragen gefolgt durch SWR cont ra von 2002 bis 2012 Im November 1955 wurde dem Sender folgende UKW Frequenzen und Kanale zugewiesen 5 Kanal 33 96 9 MHz Kanal 41 99 3 MHzSendemasten BearbeitenMast 1 und Mast 2 1950 2013 Bearbeiten nbsp Rheinsender im Juli 2011 Sendeturm fur UKW und MW links Mast 2 fur MW Mitte im Hintergrund rechts das Sendergebaude Der kleine Turm rechts ist der Richtfunksammler Wolfsheim nbsp Antennenanlage des Rheinsenders vor dem Abriss des Stahlrohrmasts 2 im Februar 2013 Mast 2 Mitte fur Mittelwelle Stahlfachwerkturm mit Reusenantenne rechts fur UKW und Mittelwelle sowie Richtfunksammler Wolfsheim im Hintergrund links Foto vom 28 Februar 2009 Der Mittelwellensender nahm am 15 Mai 1950 auf der Frequenz 1016 kHz mit 70 kW Leistung seinen Betrieb auf Bis zum 26 Februar 2002 wurden zwei 150 m hohe gegen Erde isolierte Stahlrohrmasten als Sendeantenne benutzt Beide Sendemasten waren mit einem Trennisolator in der Konstruktion ausgerustet und konnten doppelt gespeist werden Dadurch war der Einsatz als schwundmindernde Sendeantenne moglich Der Einsatz von zwei Sendemasten ergab eine Richtstrahlung fur die geforderte Ausblendung in sudostliche Richtung wahrend der Nachtstunden Im Laufe der Jahre wurde die Sendeleistung schrittweise auf 600 kW erhoht Die Mittelwelle des Rheinsenders hatte wahrend der dunklen Tagesstunden eine Reichweite bis Marokko und Tunesien in Nordafrika 6 Nach der Leistungsreduzierung auf 100 bzw 150 kW Mitte der 1990er Jahre war ein permanenter Betrieb mit Rundstrahlung von Sendemast 2 aus moglich Der nicht mehr benotigte Mast 1 wurde am 26 Februar 2002 gesprengt Der Mittelwellensender wurde am 8 Januar 2012 um 23 00 Uhr nach dem regularen Sendeschluss von SWR cont ra endgultig abgeschaltet und stillgelegt da der SWR seine Ausstrahlung uber die Mittelwelle als zu kostenintensiv beurteilt hat Stattdessen will sich der SWR auf den Aufbau einer in Baden Wurttemberg und Rheinland Pfalz flachendeckenden Versorgung seiner Programme uber DAB konzentrieren 7 8 Der Mast 2 wurde am 19 Februar 2013 zwischen 12 15 und 13 15 Uhr mit einer gezielten Sprengladungen an zwei der sechs Abspannseilen zum Einsturz gebracht 9 10 Zuvor bekamen die Funkamateure des Ortsverbandes Mainz im Deutschen Amateur Radio Club die Gelegenheit ihn vom 25 bis 27 Januar 2013 zum letzten Mal mit Funkenergie zu speisen um an einem weltweiten Wettbewerb teilnehmen zu konnen Der SWR unterstutzte die Aktion beim Anbringen von Befestigungen fur die uber 160 Meter lange Richtantenne welche hierfur aufgebaut wurde 11 Mast 3 Bearbeiten Neben den beiden 150 m hohen Masten 1 und 2 existierte noch ein weiterer 114 m hoher gegen Erde isolierter abgespannter Stahlrohrmast der sich direkt neben dem Sendergebaude befand 12 Dieser Mast diente als Reserveantenne fur Mittelwelle Zudem wurde von ihm bis Ende 2003 das Programm von SWR4 auf UKW ausgestrahlt Ab 2005 fand uber diesen Mast ein DRM Testbetrieb auf der Frequenz 1485 kHz statt Diese DRM Ausstrahlung musste 2008 aufgrund technischer Mangel an der Sendeanlage eingestellt werden Der ab diesem Zeitpunkt funktionslose Mast und die DRM Sendertechnik wurden 2010 abgebaut Letztere wurde Ende Mai 2010 zum Mittelwellensender Heilbronn Obereisesheim transportiert und dort wieder in Betrieb genommen 13 Aktueller Sendeturm seit 2003 Bearbeiten nbsp Stahlfachwerkturm fur UKW und Mittelwelle im Jahr 2011 Am roten Auslegerring des Turms auf etwa 4 5 seiner Gesamthohe angebracht waren die Reusenseile der Mittelwellen Reserveantenne befestigt 14 An der Stelle des im Jahr 2002 abgerissenen Sendemasts 1 wurde im Dezember 2003 ein geerdeter freistehender 102 m hoher Stahlfachwerkturm errichtet von dem seit 2004 auf der UKW Frequenz 94 9 MHz das Programm von SWR4 Rheinland Pfalz mit 5 kW gesendet wird Zuvor war diese UKW Ausstrahlung uber den 114 m Reservemast fur Mittelwelle erfolgt Der im Jahr 2003 neu erbaute Sendeturm wurde 2004 nachtraglich mit einer Reusenantenne als Mittelwellen Reserveantenne versehen Uber sie konnte auf der Frequenz 1017 kHz analog mit 100 bzw 150 kW ausgestrahlt werden 14 Nachdem der Mittelwellenbetrieb von diesem Senderstandort im Jahr 2012 komplett eingestellt wurde ist auch die Reusenantenne uberflussig geworden und wurde Anfang Marz 2013 demontiert In der Nahe der Anlage existiert ein freistehender Stahlfachwerkturm fur Richt und Mobilfunk eines Fernmeldediensteanbieters Infrastrukturgebaude Bearbeiten nbsp Ruckseitige Ansicht des Sendergebaude vom Rheinsender Das quaderformige Gebaude in der Bildmitte ist der Kuhlturm Die Gebaude wurden zwischen November 2013 und Januar 2014 abgerissen Zu den Sendemasten gehorten neben dem Sendetechnikgebaude das eine Stromversorgung enthielt sowie Werkstatten Sozialraume und eine Betriebswohnung Fur die Abfuhrung der entstehenden Warme gab es einen Kuhlturm In den Anfangsjahren befanden sich vor dem reprasentativen Empfangsgebaude zwei Springbrunnenbecken die zur Kuhlung eingesetzt wurden Diese wurden spater da es effizientere Kuhlmethoden gab entfernt Die reprasentativen Gebaude die Betriebswohnung wurden im November 2013 abgerissen im Januar 2014 auch der quaderformige Kuhlturm 2015 wurde eine landwirtschaftliche Betriebsstatte auf dem Sendergelande errichtet Frequenzen und Programme BearbeitenIn Betrieb Bearbeiten Analoges Radio UKW Bearbeiten Frequenz MHz Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP kW Antennendiagrammrund ND gerichtet D Polarisationhorizontal H vertikal V 94 9 SWR4 Rheinland Pfalz SWR4 MZ DAA4 Mainz 5 ND HAbgeschaltet Bearbeiten Analoges Radio MW Bearbeiten Frequenz kHz Programm Regionalisierung ERP kW Antennendiagrammrund ND gerichtet D Polarisationhorizontal H vertikal V 1017 SWR cont ra 100 ND VDigitales Radio Bearbeiten Uber dem DRM Modus wurde zwischen 2005 und 2008 ausgestrahlt Zuerst wurde Dasding 1 3 und anschliessend SWR cont ra 2 3 des Zeitraumes auf der Frequenz 1485 kHz mit einer Sendeleistung von 0 42 kW verbreitet Anschliessend wurde der dafur genutzte DRM Sender nach Heilbronn verlagert Frequenz kHz Programm Regionalisierung ERP kW Antennendiagrammrund ND gerichtet D Polarisationhorizontal H vertikal V 1485 SWR cont ra 0 42 ND V1485 SWR Dasding 0 42 ND VSiehe auch BearbeitenListe von Sendeanlagen in Rheinland PfalzLiteratur BearbeitenDieter Schiffmann Rundfunk in Rheinland Pfalz Die Anfange in Kreuz Rad Lowe Rheinland Pfalz Ein Land und seine Geschichte Band 2 Vom ausgehenden 18 Jahrhundert bis zum 21 Jahrhundert Verlag Philipp von Zabern Mainz 2013 S 463 Sabine Friedrich Rundfunk und Besatzungsmacht Organisation Programm und Horer des Sudwestfunks 1945 1949 Baden Baden 1991 Sudwestfunk Schriftenreihe Rundfunkgeschichte 1 S 187 192Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rheinsender Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sendemasten des Rheinsender In Structurae Reservesendemast des Rheinsender In Structurae SWR stellt Rheinsender ein Gemeinde Wolfsheim denkt uber Folgenutzung nach Memento vom 19 Februar 2011 im Internet Archive von Conny Haas in Rhein Main Presse vom 15 Februar 2011 Informationen zum ehemaligen Rheinsender 1017 kHz Memento vom 3 September 2011 im Internet Archive Details zum Stahlfachwerkturm mit Reusenantenne auf waniewski de Deutscher Amateur Radio Club e V Ortsverband Mainz K07 Abschied von der Mittelwelle Die wahrscheinlich letzte Besichtigung vom 30 April 2012 Videos der Sprengung auf Youtube Mast Sprengung Wolfsheimer Sender SWR Kreuznach112 de Dauer 4 10 Minuten Sichtbare Sprengung bei Minute 1 37 SWR Rheinsender Wolfsheim Mastsprengung 2013 Funkamateure Mainz Dauer 12 13 Minuten Aktuell empfangbare Langwellen Mittelwellen und Kurzwellen Rundfunk Sender in Deutschland Online seit 22 Juli 2006 Letzte Bearbeitung 10 Februar 2011Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Schiffmann S 463 Umschaltung auf Digitalradio Abschied von der Mittelwelle von Maria Betzler und Michael Neubert auf swr de vom 27 Dezember 2011 Hansjorg Biener Wolfsheim 1017 kHz Memento vom 5 September 2005 im Internet Archive abgerufen am 21 Februar 2013 Der 12 Oktober 1951 Ratifizierung des Staatsvertrages uber den Sudwestfunk Memento vom 30 Januar 2016 im Internet Archive Landeshauptarchiv Rheinland Pfalz Tabelle der UKW Kanale und Frequenzen Mittelwellen Sendemast gesprengt in der Landesschau des SWR Fernsehen Rheinland Pfalz vom 19 Februar 2013 DXaktuell Nachricht uber die Abschaltung senderfotos bw de SWR gibt Mittelwelle auf swr de Wie Sie uns empfangen Befristete Ausserbetriebnahme von Sendern SWR4 MZ Rheinsender 94 9 MHz Abschaltung aus Sicherheitsgrunden zum Abbau des MW Mastes MW Antenne Wolfsheim gesprengt Memento vom 16 Marz 2013 im Internet Archive In Medienmagazin Radio News Rundfunk Berlin Brandenburg Radio Eins 24 Februar 2013 Abgerufen am 1 Marz 2013 allgemeine zeitung de Mainzer Funkamateure nutzen Wolfsheimer Sender vor dessen Sprengung fur Teilnahme an Wettbewerb Memento vom 17 Februar 2013 im Internet Archive von Jochen Werner vom 29 Januar 2013 Structurae Internationale Datenbank fur Ingenieurbauwerke Reservesendemast des Rheinsenders Wolfsheim abgerufen am 21 Februar 2013 Bernd Waniewski SWR Wolfsheim Rheinsender Reusenantenne Der alte Mast und der neue Turm mit Reuse abgerufen am 21 Februar 2013 auf dem obersten Foto ist der Mast 3 im Hintergrund links zu sehen Heilbronn und Costa Rica digital DXaktuell de 4 Juni 2010 archiviert vom Original am 8 Februar 2015 abgerufen am 7 Februar 2015 a b Bernd Waniewski SWR Wolfsheim Rheinsender Reusenantenne Abgerufen am 21 Februar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinsender amp oldid 233587517