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Georges Schehade 2 November 1905 in Alexandria 17 Januar 1989 in Paris war ein libanesischer Dichter und Dramatiker Seine traum und marchenhaften oft alogischen Texte ruckten ihn in die Nahe des Surrealismus Er verfasste sein Werk auf Franzosisch jedoch wurden drei seiner insgesamt sechs abendfullenden Stucke auf deutschsprachigen Buhnen uraufgefuhrt Georges Schehade Paris 1987 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 2 1 Gedichte 2 2 Dramen 2 3 Sonstiges 2 4 Deutsche Ausgaben 3 Literatur 4 Weblinks 5 ZitatnachweisLeben und Werk BearbeitenSchehade zweites von sechs Kindern einer orthodox christlichen Familie aus dem Libanon wuchs zunachst in Alexandria in beguterten Verhaltnissen auf bevor die Familie nach Geldverlusten des Vaters nach Beirut zog Er studierte Jura und arbeitete ab 1930 bei der franzosischen Mandatsverwaltung 1945 wurde er Generalsekretar der im Jahr zuvor gegrundeten Ecole Superieure des Lettres in Beirut Zu dieser Zeit hatte er mit seinen Dichtungen in seiner Heimat bereits grosse Aufmerksamkeit gefunden Anfangs noch vorwiegend an der Sprache Verlaines und Rimbauds orientiert entwickelte er im Lauf der Jahre eine immer reduziertere konzentriertere Bildlichkeit Ein Kritiker schrieb Schehade unterscheide sich durch seine vollkommene Unterwerfung unter das Unbewusste und eine bewusste kunstlerische Unnachgiebigkeit Er macht seine Gedichte nicht sondern wacht uber ihre Geburt 1 Durch die Forderung Saint John Perses der zuerst 1931 Gedichte Schehades in seiner Zeitschrift Commerce veroffentlichte wurde er auch einem franzosischen Publikum bekannt Bei seiner ersten Europareise 1933 lernte er Perse Max Jacob und Jules Supervielle personlich kennen Ab 1946 hielt er sich haufiger in Paris auf 1948 begegnete er Andre Breton und nahm von da an regelmassig an Treffen der Surrealisten teil 1951 hatte Schehades noch vor dem Krieg verfasstes Stuck Monsieur Bob le im Theatre de la Huchette Premiere und stiess mit seiner surrealen Bilderfolge auf sehr geteilte Reaktionen bei den Kritikern In den Wochen nach der Urauffuhrung wurde in der Presse etwas ausgetragen was spater als die bataille de Monsieur Bobl le die Schlacht um Monsieur Bob le bezeichnet wurde Gegner und Befurworter lieferten sich heftige Wortgefechte Schliesslich gab Andre Breton in Le Figaro Litteraire den Startschuss zu einer Reihe sehr positiver Bewertungen des Stucks Ihm folgten Beitrage von Rene Char Georges Limbour Benjamin Peret Gerard Philipe und Henri Pichette Seine nachsten beiden Stucke La Soiree des proverbes Sprichworterabend 1954 und Histoire de Vasco Die Geschichte von Vasco wurden von Jean Louis Barrault inszeniert Letzteres wurde 1956 mit grossem Erfolg im Schauspielhaus Zurich uraufgefuhrt Das Stuck erzahlt die Geschichte eines Barbiers der sich wider Willen in Kriegsgrauel verwickelt und wurde wegen seines Antimilitarismus kritisiert Histoire de Vasco war auch Gegenstand der Oper The Story of Vasco des britischen Komponisten Gordon Crosse Libretto Ted Hughes die 1974 in Grossbritannien am London Coliseum Weltpremiere hatte Im Jahr 1961 schliesslich brachte Barrault noch das Stuck Le Voyage Die Reise in Paris zur Urauffuhrung 1958 wurde der Film Goha zu dem Schehade das Drehbuch schrieb in Cannes ausgezeichnet Prix Le Premier Regard Die Veilchen erlebte 1960 am Schauspielhaus Bochum seine Weltpremiere ein Stuck uber einen Wissenschaftler der Kernspaltung mit Veilchen betreibt und damit den Weltuntergang auslost 1965 fand am Residenztheater Munchen die Urauffuhrung von Der Auswanderer L Emigre de Brisbane statt worin das Erbe das ein von seinem Heimatort vergessener reicher Mann dem unehelichen Kind vermacht das er dort gezeugt haben will Verwirrung auslost Das Stuck wurde 1967 ins Repertoire der Comedie Francaise aufgenommen Drei seiner insgesamt sechs abendfullenden Stucke wurden in den 1960er Jahren in Deutschland als Fernsehfilme ausgestrahlt so Die Reise 1965 ZDF u a mit Horst Tappert 2 Der Auswanderer 1967 Bayerischer Rundfunk u a mit Lukas Ammann 3 und Die Geschichte von Vasco 1968 ZDF u a mit Heidelinde Weis 4 1951 heiratete Schehade die Franzosin Alice Marie Collerais 1918 1998 und hatte einen Sohn Elie Philippe 1951 1977 liess er sich wegen des Krieges im Libanon endgultig in Paris nieder wo er 1986 als erster Preistrager mit dem Grand Prix de la Francophonie ausgezeichnet wurde Sein Grab befindet sich auf dem Cimetiere Montparnasse Sowohl seine letzten Gedichte wie die Gesamtausgabe seiner Werke erschienen 1998 in Beirut Editions Dar An Nahar Werke BearbeitenGedichte Bearbeiten Etincelles Edition de la Pensee latine Paris 1928 Poesies I GLM Paris 1938 Poesies II GLM Paris 1948 Poesies III GLM Paris 1949 Poesies Zero ou L Ecolier Sultan geschrieben 1928 29 GLM Paris 1950 Si tu rencontres un ramier spater Poesies IV GLM Paris 1951 Les Poesies Poesie I IV Gallimard Paris 1951 Poesies V 1972 Le Nageur d un seul amour Poesies VI Gallimard Paris 1985 Poesies VII letzte Gedichte Editions Dar An Nahar Beyrouth 1998Dramen Bearbeiten Monsieur Bob le Gallimard Paris 1951 La Soiree des proverbes Gallimard Paris 1954 Histoire de Vasco Gallimard Paris 1956 Les Violettes Gallimard Paris 1960 Le Voyage Gallimard Paris 1961 L Emigre de Brisbane Gallimard Paris 1965 L Habit fait le prince geschrieben 1957 Pantomime Gallimard Paris 1973Sonstiges Bearbeiten Rodogune Sinne Roman veroffentlicht Beirut 1942 Paris 1947 geschrieben 1929 Goha Drehbuch zum gleichnamigen Film 1958Deutsche Ausgaben Bearbeiten Die Geschichte von Vasco Ein Stuck in sechs Bildern deutsch von Herbert Meier S Fischer Verlag Frankfurt 1958 Sprichworterabend deutsch von Hanns von Winter in Joachim Schondorff Hrsg Franzosisches Theater der Avantgarde Audiberti Tardieu Schehade Adamov Genet Ionesco Vian Arrabal Langen Muller Verlag Munchen 1961 S 115 193 Die Veilchen deutsch von Karl Gunter Simon in Theater im S Fischer Verlag I S Fischer Verlag Frankfurt 1962 Poesie I VII franzosisch deutsch Ubers Jurgen Brocan Verlag Hans Schiler Berlin 2006 Deutsche Auszuge in Franzosische Literatur der Levante Akzente Zeitschrift H 4 August 1997 S 314 319Literatur BearbeitenDanielle Baglione Albert Dichy Georges Schehade Poete des deux rives 1905 1989 Editions de l IMEC Paris Editions Dar An Nahar 1999 Durch die Blume In Der Spiegel Nr 41 1960 online Bericht zur Urauffuhrung von Die Veilchen Saint John Perse Georges Schehade in Verena von der Heyden Rynsch Hg Vive la litterature Franzosische Literatur der Gegenwart Hanser Munchen 1989 S 174f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georges Schehade im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schehade Surrealismus levantinisch bei Qantara de 2006Zitatnachweis Bearbeiten Der Kritiker Andre Simon bei einem Vortrag am 30 April 1937 in Beirut zitiert in Danielle Baglione Albert Dichy Georges Schehade Poete des deux rives 1905 1989 Paris Editions de l IMEC Editions Dar An Nahar 1999 S 83 Die Reise von Georges Schehade als Fernsehfilm des ZDF Der Auswanderer von Georges Schehade als Fernsehfilm des Bayerischen Rundfunks Die Geschichte von Vasco von Georges Schehade als Fernsehfilm des ZDFNormdaten Person GND 118913441 lobid OGND AKS LCCN n50021624 VIAF 45100730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schehade GeorgesKURZBESCHREIBUNG libanesischer Dichter und DramatikerGEBURTSDATUM 2 November 1905GEBURTSORT AlexandriaSTERBEDATUM 17 Januar 1989STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georges Schehade amp oldid 213261435