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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Moliere Begriffsklarung aufgefuhrt Jean Baptiste Poquelin alias Moliere getauft am 15 Januar 1622 1 in Paris 17 Februar 1673 ebenda war ein franzosischer Schauspieler Theaterdirektor und Dramatiker Moliere in der Rolle des CasarPortrat von Nicolas Mignard 1658 Molieres SignaturEr ist einer der grossen Klassiker und machte die Komodie zu einer der Tragodie potenziell gleichwertigen Gattung Vor allem erhob er das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum uber allgemeine menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Wanderjahre 1 3 Ruckkehr nach Paris und erste Erfolge 1 4 Moliere und Racine 1 5 Der lange Kampf um Tartuffe 1 6 Die letzten Jahre 1 7 Die Corneille Moliere Kontroverse 2 Werke 3 Die Schauspieler Truppe Molieres 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenLeben Bearbeiten nbsp Moliere Portrat von Pierre Mignard Chateau de Chantilly Kindheit und Jugend Bearbeiten Moliere ist ein Kunstlername den der Schauspieler und spatere Autor wohl ab 1643 spatestens jedoch seit Juni 1644 benutzte Die Herkunft des Namens ist unklar vielleicht stand eine gleichnamige sudfranzosische Ortschaft Pate Geboren wurde Moliere als altester Sohn eines wohlhabenden Pariser Handlers fur Heimtextilien tapissier der 1631 das Amt eines Tapissier du Roi kaufte d h eines koniglichen Dekorateurs und Raumausstatters Mit zehn Jahren verlor der Junge seine Mutter mit knapp 15 dann auch seine Stiefmutter beide starben im Kindbett Die Schulzeit absolvierte er auf dem von Jesuiten gefuhrten Pariser College de Clermont wo er eine solide klassische Bildung erhielt und einige Mitschuler hatte die spater fur ihn eine besondere Rolle spielten Sein Grossvater mutterlicherseits ein Theaterliebhaber nahm ihn immer wieder zu Auffuhrungen mit insbesondere zum volkstumlichen Jahrmarktstheater theatre de la foire wo er Einblicke in eine Welt erhielt die ihn fruh faszinierte Mit knapp 16 legte er den Amtseid als kunftiger Nachfolger seines Vaters im Tapissier Amt ab und studierte wenig spater Jura in Orleans Zuruck in Paris erhielt er die Zulassung als Anwalt Ob er je als solcher tatig war ist nicht bekannt Um dieselbe Zeit frequentierte er die Vorlesungen des Naturforschers und Philosophen Pierre Gassendi was ihm eine gewisse Distanz zu den Dogmen der Kirche vermittelte Offenbar verfasste er damals eine Vers Ubertragung von De rerum natura des romischen Philosophen Lukrez die aber verlorengegangen ist Wanderjahre Bearbeiten 1641 oder 1642 also um die 20 lernte er die vier Jahre altere Schauspielerin Madeleine Bejart kennen die ihn in seinem Drang zum Theater bestarkte gegen den Willen seines Vaters der ihn im Sommer 1642 notigte in Ausubung seines Tapissier Amtes Ludwig XIII auf einer langeren Reise zu begleiten und ihm die wechselnden Nachtquartiere einzurichten 1643 ubertrug Moliere das ungeliebte Amt seinem jungeren Bruder liess sich einen Vorschuss auf das Erbe seiner Mutter auszahlen und grundete noch unter dem Namen Poquelin gemeinsam mit Madeleine Bejart ihren Geschwistern Louis und Genevieve sowie funf weiteren Komodianten mit Vertrag vom 30 Juni 1643 2 eine Theatergruppe das L Illustre Theatre Dieses ging 1645 bankrott und Moliere wurde vorubergehend in Schuldhaft genommen In der Folge schloss er sich mit den Bejarts der Wandertruppe des Schauspielers Charles du Fresne an die vom Duc d Epernon finanziell unterstutzt wurde und hauptsachlich in West und Sudfrankreich auftrat Bald stieg er zum Direktor der Truppe auf und gewann 1653 fur einige Jahre den Gouverneur des Languedoc als Forderer den Prince de Conti Eine Legende ist wohl die von La Grange in die Welt gesetzte Behauptung jener habe mit Moliere zusammen das College de Clermont besucht 3 Das Repertoire der Truppe umfasste neben Tragodien Tragikomodien und Komodien zeitgenossischer Autoren auch komische Farcen und lustige Theaterstucke im Stil der italienischen Commedia dell arte Ab 1655 nahm Moliere auch eigene Werke ins Programm z B die in Versen verfasste Komodie L Etourdi ou Les Contretemps Der Tollpatsch oder die Querstreiche in der ein gewitzter und pfiffiger Diener und sein notorisch ungeschickter junger Herr die Hauptrollen spielen Ruckkehr nach Paris und erste Erfolge Bearbeiten nbsp Franzosische und italienische Schauspieler der letzten 60 Jahre Gemalde von 1670 ganz links Moliere im Kostum des ArnolpheNach 13 Wanderjahren in denen er Menschen aus allen Schichten kennengelernt hatte und sein Handwerk als Schauspieler Theaterdirektor und schliesslich auch Autor von Grund auf gelernt hatte gastierte Moliere 1658 in Rouen wo er dem beruhmten Dramatiker Pierre Corneille begegnete Vor allem aber kam er hier in Kontakt mit Monsieur d h dem jungeren Bruder von Ludwig XIV Herzog Philippe I d Orleans Dieser lud die Truppe an den Hof nach Paris ein wo Moliere die Tragodie Nicomede von Corneille und seine eigene Farce Le medecin amoureux Der verliebte Arzt auffuhrte Letztere gefiel dem jungen gerade erst 20 jahrigen Konig so sehr dass er der Truppe erlaubte im Saal des an den Louvre grenzenden Hotel du Petit Bourbon zu spielen Die Sonntage Dienstage und Freitage gehorten dort allerdings schon einer italienischen Truppe um den Komodianten Tiberio Fiorilli 1608 1694 der wegen seiner Paraderolle als Scaramouche beruhmt war Den Durchbruch erzielte Moliere im November 1659 mit seiner in Prosa verfassten Komodie Les precieuses ridicules Die lacherlichen feinen Damen seinem ersten fur ein uberwiegend Pariser Publikum konzipierten Stuck Am Beispiel der beiden Protagonistinnen zweier etwas exaltierter mochte gern adelig und gebildet tuender Burgermadchen verspottet er hier die gekunstelte Sprechweise und die wirklichkeitsfremden Denkweisen der Preziosen wie sie inzwischen auch im Burgertum zu finden waren Der Erfolg des Stucks verschaffte ihm erste Neider das Thema erste Feinde darunter den Chef der Verwaltung der koniglichen Schlosser der punktlich zu Beginn der Spielzeit 1660 61 den Abriss des Petit Bourbon verfugte Moliere blieb drei Monate ohne Spielstatte bis er vom Konig den Saal des Palais Royal zugewiesen bekam Ein weiterer Schlag war 1661 der komplette Misserfolg der Tragikomodie Dom Garcie de Navarre mit der Moliere sich offenbar dem gehobenen Genus der Tragodie anzunahern gedachte Mit dem zentralen Thema des Stucks der exzessiven Eifersucht bearbeitete er sicher aber auch ein personliches Problem denn der 40 Jahrige umwarb zu dieser Zeit die offenbar kokette 18 jahrige Armande Bejart die jungste Schwester oder Tochter von Madeleine und ebenfalls Schauspielerin in seiner Truppe Die Trauung von Armande Bejart und dem 20 Jahre alteren Moliere fand am 20 Februar 1662 in der Pfarrkirche Saint Germain l Auxerrois statt Das Paar bekam drei Kinder Louis Januar 1664 der im Alter von 8 Monaten starb Esprit Madeleine August 1665 ohne Nachkommen 1723 und Pierre Jean Baptiste Armand 1672 der nur einige Tage alt wurde Die Ehe Armandes mit Moliere war nicht immer glucklich Ab 1666 lebte sie eine Weile getrennt von ihm Der nachste grosse Erfolg war Ende 1662 L Ecole des femmes Die Schule der Frauen eine Verskomodie in der Moliere dem soeben Armande ihr Jawort gegeben hatte fur eine gemassigte Emanzipation der jungen Frauen wirbt und fur ihr Recht auf eine Liebesheirat Die heftige Kontroverse die er hiermit ausloste heizte er 1663 weiter mit den Prosastucken La Critique de l Ecole des femmes Kritik der Schule der Frauen und L Impromptu de Versailles Das Impromptu von Versailles an Dem Konig scheint dies gefallen zu haben denn er setzte Moliere eine jahrliche Pension von 1000 Livres aus Im Januar 1664 wurde der Konig sogar Taufpate Molieres ersten allerdings bald danach verstorbenen Kindes Louis was er wohl auch deshalb tat um das Gerucht zu widerlegen Armande sei ein Kind Madeleine Bejarts und Molieres und dieser habe somit seine eigene Tochter geheiratet Moliere und Racine Bearbeiten nbsp Iffland als Fegesack und Franz Labes als Pfeil in Molieres Der Geizige I 3 Lithographie von Friedrich Weise nach einer Berliner Auffuhrung um 1810In den Jahren 1663 bis 1665 wurde Moliere fur kurze Zeit zum Protektor des noch unbekannten Nachwuchsdramatikers Jean Racine Er beauftragte ihn mit einer Tragodie uber den Odipus Stoff die er Anfang 1664 wenig erfolgreich inszenierte unter dem Titel La Thebaide Ou les freres ennemis Die Thebais Oder die feindlichen Bruder 1665 spielte er mit immerhin massigem Erfolg Racines Tragikomodie Alexandre le Grand Moliere erlebte allerdings dass der mit der Inszenierung unzufriedene Jungautor mit seinem Stuck zu der Truppe des Hotel de Bourgogne abwanderte die auf Tragodien spezialisiert war Dabei nahm Racine eine von Molieres beliebtesten Schauspielerinnen mit Mademoiselle du Parc die sich mit Racine liiert hatte und ihm zur Konkurrenz folgte Das Verhaltnis der beiden Manner war hiernach naturgemass gespannt Moliere rachte sich indem er in der Folgezeit haufig altere Stucke von Racines Rivalen Pierre Corneille wieder aufnahm oder neue urauffuhrte Der lange Kampf um Tartuffe Bearbeiten Im Mai 1664 inzwischen war er zum Vergnugungsdirektor Ludwigs XIV avanciert organisierte Moliere ein mehrtagiges Hoffest im neuangelegten Park von Versailles Dort spielte er zunachst mit Balletteinlagen die sein jungerer Freund Jean Baptiste Lully komponiert und choreographiert hatte die unverfanglichen eigenen Komodien La Princesse d Elide Die Furstin von Elis Le Mariage force Die Zwangsheirat und Les Facheux Am sechsten Tag fuhrte er eine neue Verskomodie in drei Akten auf die zum Politikum wurde Tartuffe Schon im Vorfeld hatten etliche fromme Hoflinge die Auffuhrung dieses Stucks um einen scheinbar strengglaubigen in Wahrheit aber herrschsuchtigen raffgierigen und lusternen Schwindler zu verhindern versucht Nach der Auffuhrung brach Emporung beim gesamten alten Hof aus einer Gruppierung meist alterer Hoflinge die sich um die fromme Koniginmutter Anna von Osterreich scharten und der Zeit vor 1661 nachtrauerten wo man unter ihr und ihrem Minister Kardinal Mazarin die Macht gehabt hatte Dem Konig war Molieres Attacke auf die auch ihm lastigen Frommler zunachst sehr recht gewesen unter dem Druck des alten Hofes hielt er es aber doch fur geraten das Stuck zu verbieten Die nachsten Jahre Molieres waren bestimmt von seinem Kampf fur den Tartuffe und gegen die Intrigen des Klungels der Frommen wie er sie nannte Diese waren teilweise in einem bigotten Geheimbund organisiert der Compagnie du Saint Sacrement der auch sein ehemaliger Gonner Conti angehorte der nach einer Syphilisinfektion fromm geworden war Moliere verfolgte unterdessen das Thema der Heuchelei weiter Ende 1664 also bald nach dem ersten Verbot des Tartuffe verfasste er Don Juan ein Prosastuck uber einen hochadligen Heiratsschwindler Betruger und Libertin der um sich den Nachstellungen emporter Geschadigter zu entziehen eine Bekehrung zu christlicher Moral und Frommigkeit heuchelt aber schliesslich zur Holle fahrt Auch dieses Stuck wurde nach wenigen Auffuhrungen verboten vermutlich wegen der nicht eindeutig negativen Darstellung von Don Juans Freidenkertum Immerhin sah sich Moliere vom Konig insofern unterstutzt als er im Sommer 1665 seine Jahrespension von 1000 auf 6000 Livre erhoht bekam und mit seiner Truppe den Titel Troupe du roi annehmen durfte beides kurz nach der Geburt seiner Tochter Esprit Madeleine die als einziges Kind uberleben sollte Im Juni 1666 brachte Moliere die Verskomodie Le Misanthrope Der Menschenfeind heraus eine Satire auf die unehrliche Schmeichelei am Hof und die geheuchelte Nettigkeit in den Pariser Salons Die ungewohnlich stark autobiographisch gepragte Figur des Misanthropen Alceste von Moliere selbst gespielt spiegelt sichtlich dessen eigenes Unvermogen und seine Unlust wider sich auf dem glatten Parkett der Hofgesellschaft opportunistisch und angepasst zu verhalten In der enttauschten Liebe Alcestes zu der koketten jungen Celimene spiegelt sich die Enttauschung Molieres uber seine 20 Jahre jungere Frau Armande wider die sich gerade vorubergehend von ihm getrennt hatte Im Sommer 1667 versuchte er eine auf funf Akte verlangerte uberarbeitete und in L Imposteur Der Schwindler umbetitelte Version des Tartuffe in sein Programm aufzunehmen wobei er den Protagonisten in Panulphe umbenannte und nicht mehr priesterahnlich sondern als Adeligen kostumierte Doch der Prasident des Parlement de Paris der fur den auf einem Feldzug in Flandern befindlichen Konig die Polizeigewalt ausubte reagierte sofort mit einem Verbot der Erzbischof von Paris drohte Moliere sogar mit Exkommunikation Als dieser zwei Schauspieler mit einer Bittschrift zum Konig schickte signalisierte der zwar Wohlwollen tat aber nichts Immerhin duldete er dass sein Bruder Philippe und danach der Furst de Conde der altere Bruder Contis 1668 das Stuck in ihren Schlossern privat auffuhren liessen Nach dem Verbot auch der zweiten Tartuffe Version ubte Moliere 1668 in der Verskomodie Amphitryon erstmals leise Kritik an seinem wenig zuverlassigen Gonner Ludwig den er verschlusselt in der Rolle Iupiters ganz ungeniert seinem sexuellen Lustgewinn nachgehen lasst In George Dandin Prosa ebenfalls 1668 brandmarkte er die Arroganz mit der Adlige selbst wenn sie verarmt sind glauben die gesellschaftlich nutzliche Bourgeoisie verachten und ausbeuten zu durfen Erst am 5 Februar 1669 nachdem der alte Hof nach Annas Tod 1666 endgultig entmachtet die Compagnie du Saint Sacrement verboten und Ludwigs Macht nach innen und aussenpolitischen Erfolgen so gefestigt war dass er keine Rucksicht mehr auf die frommen Gegner Molieres nehmen musste konnte dieser das nochmals uberarbeitete nun als Tartuffe ou l Imposteur betitelte Stuck frei auffuhren Die Auffuhrung war ein triumphaler Erfolg und gilt als eines der grossen Ereignisse der franzosischen Theatergeschichte Die letzten Jahre Bearbeiten nbsp Molieres Werke 1734Insgesamt aber hatte sich Moliere nach 1667 auf unverfanglichere Themen zu verlegen begonnen Mit gefalligen Stucken insbesondere sogenannten Ballettkomodien zu Musik von Lully versuchte er sein Theater zu fullen und den Konig bei Laune zu halten Neben etlichen anderen heute vergessenen Stucken schrieb er 1668 L Avare Der Geizige eine Prosakomodie in der er den Typ des reich gewordenen aber engstirnig und geizig gebliebenen Burgers karikiert der seine lebensfroheren und konsumfreudigeren Kinder mit seinem Geiz fast erstickt 1669 Monsieur de Pourceaugnac eine Prosakomodie in der er einen dummlichen Provinzler die quasi schon eingekaufte Braut an einen klugeren Rivalen verlieren lasst 1670 Le Bourgeois gentilhomme Der Burger als Edelmann eine Prosakomodie mit Gesang und Balletteinlagen in der er die blinde Sucht vieler Burgerlicher nach Adelstiteln verspottet Musik von Lully 1671 Les fourberies de Scapin Scapins Streiche eine Prosakomodie worin er in einer turbulenten Handlung um den pfiffigen Diener Scapin alle Mittel der Situationskomik vorfuhrt die der Gattung der Farce zur Verfugung stehen 1672 Les femmes savantes Die gelehrten Frauen eine Verskomodie in der er das in seinen Augen falsche Bewusstsein dreier pseudogebildeter und pseudoemanzipierter Burgerinnen karikiert und ihnen eine junge Frau gegenuberstellt die ihre Rolle als burgerliche Haus und Ehefrau bejaht 1673 Le Malade imaginaire Der eingebildete Kranke d h der sich seine Krankheit nur einbildet eine Prosakomodie uber ein altes Thema das Moliere auch selbst schon bearbeitet hatte die naive Medizinglaubigkeit reicher Kranker und vor allem die Unfahigkeit der keine Selbstzweifel kennenden Arzte eine Unfahigkeit die Moliere der selbst haufig krank war nur zu gut kannte Musik von Marc Antoine Charpentier Diese letzten Lebensjahre Molieres waren gekennzeichnet von einem sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand bedingt durch den beruflichen Stress sowie das lange Hin und Her um den Tartuffe Haufige Eheschwierigkeiten setzten ihm zusatzlich zu 1671 kam es bei der Einstudierung der Ballett Tragodie Psyche deren letzte zwei Drittel Corneille verfasst hatte zum Bruch mit Partner Lully Anfang 1672 erkrankte und verstarb seine langjahrige Weggefahrtin Madeleine Bejart Ende desselben Jahres starb ein drittes Kind bald nach der Geburt und Moliere musste erleben wie Lully zum Rivalen wurde den der Konig vorzuziehen begann Le Malade imaginaire sollte in bitterer Ironie sein letztes Stuck bleiben und die Hauptrolle des eingebildeten Kranken seine letzte Rolle Wahrend der vierten Auffuhrung am 17 Februar 1673 erlitt er einen Schwacheanfall inklusive Blutsturz den die Zuschauer zunachst fur eine Einlage innerhalb der Komodie hielten Wenig spater starb er in seiner nahe gelegenen Wohnung Nur muhsam gelang es seiner Frau Armande den Widerstand des Gemeindepfarrers zu brechen und uber den Konig beim Erzbischof von Paris zu erreichen dass eine halbwegs ehrbare Bestattung auf einem kirchlichen Friedhof genehmigt wurde Die Truppe Molieres blieb unter Armandes Leitung zunachst bestehen Sie schloss sich aber bald als Rivale Lully den Saal des Palais Royal zugesprochen bekam der Truppe des Theatre du Marais an wobei Armande einen von deren Schauspielern heiratete 1680 verschmolz die neue Truppe auf Anweisung von Ludwig XIV mit der Truppe des Hotel de Bourgogne Die noch heute bestehende Comedie Francaise war geboren Erst 1752 wurden seine Lustspiele ins Deutsche ubersetzt Der Asteroid des ausseren Hauptgurtels 3046 Moliere wurde nach ihm benannt 4 Die Corneille Moliere Kontroverse Bearbeiten nbsp Grab Pere LachaiseDie Autorschaft der Werke von Moliere ist nicht unumstritten Im Zentrum dieser Kontroverse steht die Frage ob Pierre Corneille Schopfer der franzosischen Tragodie einige Werke welche traditionellerweise Moliere zugesprochen werden als sein Ghostwriter verfasst hat 5 Im 21 Jahrhundert wird versucht diese Streitfrage mit Hilfe mathematisch stilometrischer Verfahren der Computerphilologie zu entscheiden 6 Werke BearbeitenIn alphabetischer Reihenfolge Les Amants magnifiques Die hochherzigen Liebenden L Amour medecin Die Liebe als Arzt Amphitryon L Avare Der Geizige Le Bourgeois gentilhomme Der Burger als Edelmann bearbeitet von Michail Afanassjewitsch Bulgakow als Der verruckte Jourdain 1932 wiederum Grundlage fur eine Oper in drei Akten 1970 71 von Fritz Geissler La Comtesse d Escarbagnas Die Grafin von Escarbagnas La Critique de l Ecole des femmes Die Kritik der Schule der Frauen Le Depit amoureux Liebesarger 1656 Dom Garcie de Navarre ou Le Prince jaloux Don Garcia de Navarra oder Der eifersuchtige Furst Dom Juan ou le Festin de pierre Don Juan L Ecole des femmes Die Schule der Frauen L Ecole des maris Die Schule der Ehemanner L Etourdi ou Les Contretemps Der Unbesonnene oder Zur Unzeit 7 8 9 Der Etourdi oder die Queerstreiche 10 Der Tolpatsch oder Die Ruckschlage 11 Der Wirrkopf 12 1653 Les Facheux Die Lastigen Les Femmes savantes Die gelehrten Frauen Les fourberies de Scapin Scapins Streiche Georges Dandin ou Le mari confondu George Dandin oder Der beschamte Ehemann L Impromptu de Versailles Das Stegreifspiel von Versailles La Jalousie du Barbouille Die Eifersucht des Angeschmierten Le Malade imaginaire Der eingebildete Kranke Le Mariage force Die Zwangsheirat Le Medecin malgre lui Der Arzt wider Willen Le Medecin volant Der fliegende Arzt Melicerte Le Misanthrope ou l Atrabilaire amoureux Der Menschenfeind Monsieur de Pourceaugnac Der Herr aus der Provinz Pastorale comique Les Precieuses ridicules Die lacherlichen Preziosen La Princesse d Elide Die Furstin von Elis Psyche Psyche Dt Ubertragung Irene Kafka Hg Eugen Neresheimer Samtliche Werke 6 Propylaen Verlag Berlin ca 1923 S 5 ff Sganarelle ou Le Cocu imaginaire Sganarelle oder Der vermeintliche Hahnrei Le Sicilien ou L amour peintre Der Sizilier oder Die Liebe als Maler Tartuffe ou L Imposteur Tartuffe oder der Betruger Aus den vermischten Gedichten Ubers Irene Kafka gleicher Sammelband wie Psyche S 439 ff Die Schauspieler Truppe Molieres BearbeitenFolgende Komodianten waren in der chronologischen Reihenfolge ihrer Aufnahme in Molieres Truppe Madeleine Bejart Joseph Bejart Genevieve Bejart Pierre Reveillon genannt Chateauneuf Rene Berthelot genannt Du Parc oder Gros Rene Mademoiselle de Brie burgerlich Catherine Leclerc du Rose auch du Rozet oder du Rozay Ehefrau von Edme Villequin de Brie Louis Bejart Edme Villequin de Brie Mademoiselle La Grange burgerlich Marie Ragueneau de l Estang Marquise Therese de Gorle genannt Mademoiselle du Parc Armande Bejart Charles Varlet genannt La Grange Guillaume Marcoureau genannt Brecourt Andre Hubert Philibert Grassot genannt Du Croisy Marie Claveau genannt Mademoiselle Du Croisy Ehefrau von Philibert Grassot Francois Le Noir genannt La Thorilliere Francois Bedeau genannt Gorgibus oder L Espy Julien Geoffrin Bedeau genannt JodeletLiteratur BearbeitenAlbum Moliere Iconographie choisie et annotee par Francois Rey Bibliotheque de la Pleiade Editions Gallimard Paris 2010 ISBN 978 2 07 011829 8 Renate Baader Hrsg Moliere Wege der Forschung Bd 261 WBG Darmstadt 1980 ISBN 3 534 07833 0 Gabriele Blaikner Hohenwart Der deutsche Moliere Moliere Ubersetzungen ins Deutsche Europaische Hochschulschriften Ibero romanische Sprachen und Literaturen Bd 65 Peter Lang Frankfurt 2001 ISBN 3 631 36333 8 Nicola Denis Tartuffe in Deutschland Molieres Komodie in Ubersetzungen in der Wissenschaft und auf der Buhne vom 17 bis zum 20 Jahrhundert Literatur Kultur Medien Bd 2 Munster 2002 ISBN 3 8258 6022 1 Jean Firges Moliere Der Menschenfeind Pladoyer gegen eine verlogene Gesellschaft Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie Bd 15 Sonnenberg Annweiler 2003 ISBN 3 933264 31 6 13 Georges Forestier Moliere Editions Gallimard Paris 2018 ISBN 978 2 07 013506 6 Jurgen Grimm Moliere Realien zur Literatur Sammlung Metzler Bd 212 2 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2002 1 Auflage 1984 ISBN 3 476 12212 3 Friedrich Hartau Moliere in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlts Monographien 245 Rowohlt Reinbek 1976 ISBN 3 499 50245 3 Johannes Hosle Moliere Sein Leben sein Werk seine Zeit Serie Piper Bd 1563 2 Auflage Piper Munchen 1992 1 Auflage 1987 ISBN 3 492 02781 4 Thomas A Keck Moliere auf Deutsch Eine Bibliographie deutscher Ubersetzungen und Bearbeitungen der Komodien Molieres Bibliographische Bibliothek Bd 3 Revonnah Verlag Hannover 1996 ISBN 3 927715 63 8 Erich Kohler Moliere In Ders Vorlesungen zur Geschichte der franzosischen Literatur Hrsg von Henning Krauss Bd Klassik II Stuttgart u a 1983 S 7 103 Digitalisat PDF 743 kB Henning Krauss Till R Kuhnle Hanspeter Plocher Hrsg 17 Jahrhundert Theater Tubingen 2003 ISBN 3 86057 902 9 Interpretationen von Le Misanthrope und Le Tartuffe Eintrag Moliere In Heinz Ludwig Arnold Hrsg Kindlers Literatur Lexikon 3 vollig neu bearbeitete Auflage 18 Bde Metzler Stuttgart Weimar 2009 ISBN 978 3 476 04000 8 Bd 12 S 388 402 Biogramm Werkartikel zu 18 Dramen darunter zu L Avare von Ingrid Peter und Gottfried Schwarz Sainte Beuve Moliere In Ders Literarische Portrats Ubersetzt und erlautert von Rolf Muller Ausw und Einl Katharina Scheinfuss Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1958 WBG Darmstadt 1958 S 25 96 14 Virginia Scott Moliere A theatrical life Cambridge University Press Cambridge u a 2001 ISBN 0 521 78281 3 Jurgen von Stackelberg Moliere Eine Einfuhrung RUB Nr 17655 Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 017655 7 Umarbeitung einer Einfuhrung von 1986 Christian Strich Remy Charbon Gerd Haffmans Hrsg Uber Moliere Diogenes Zurich 1973 Nachdruck 1998 Sammelband mit zeitgenossischen Zeugnissen und Dokumenten zur Moliere Rezeption u a von Lessing Goethe Thomas Mann und Bulgakow ausserdem Beitrage von Bertolt Brecht Friedrich Durrenmatt u a Birthe Koch Moliere In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 41 43 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moliere Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Moliere Zitate nbsp Wikisource Moliere Quellen und Volltexte Literatur von und uber Moliere im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Moliere in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Moliere im VD 17 Werke von Moliere bei Zeno org Werke von Moliere im Projekt Gutenberg DE Moliere im Internet Archive Namen Titel und Daten der franz Literatur von Gert Pinkernell Sainte Beuve uber Moliere Liter Portrats Band 2 1862 in Franzosisch Planet Schule Wissenspool 2011 insbes fur die Sekundarstufe Biographische Passagen zu Moliere sind mit Szenen Ausschnitten aus Les Precieuses ridicules L Ecole des femmes Don Juan und Le Malade imaginaire verwoben 15 Ein Google Doodle zu Ehren von Moliere Hans Conrad Zander 15 Januar 1622 Der Dichter und Schauspieler Jean Baptiste Moliere wird geboren WDR ZeitZeichen vom 15 Januar 2022 Podcast Quellen Bearbeiten Moliere bei whoswho de Henry Trollope The Life of Moliere Seite 83 ISBN 1 4179 7041 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgefragt am 30 Juni 2010 Johannes Hosle Moliere Sein Leben sein Werk seine Zeit Piper Verlag Munchen 1987 ISBN 3 492 02781 4 S 12 Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Fifth Revised and Enlarged Edition Hrsg Lutz D Schmadel 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 3 540 29925 4 S 186 doi 10 1007 978 3 540 29925 7 3047 englisch 992 S Originaltitel Dictionary of Minor Planet Names Erstausgabe Springer Verlag Berlin Heidelberg 1992 4120 P L Discovered 1960 Sept 24 by C J van Houten and I van Houten Groeneveld at Palomar MOLIERE Man weiss nicht in DER SPIEGEL 24 1957 Dr Christof Schoch Wurzburg Stilometrische Experimente oder Autorschaft und Gattungszugehorigkeit im franzosischen Theater der Klassik auf der Website der Georg August Universitat Gottingen Der Unbesonnene In Sammtliche Lustspiele Band 1 Bey Christian Herold Hamburg 1752 ubersetzt von Friedrich Samuel Bierling Der Unbesonnene Ein Lustspiel in funf Aufzugen Nach dem Franzosischen von A Freyherrn von K Heidelberg 1785 Der Ubersetzer ist nur in abgekurzter Form angegeben Laut Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen kommen August von Kotzebue und Adolph von Knigge in Frage KLL Redaktion L estourdy ou Les contretemps Der Unbesonnene oder Zur Unzeit In Gert Woerner Rolf Geisler Rudolf Radler Hrsg Kindlers Literatur Lexikon im dtv Band 8 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1974 DNB 540504386 S 3279 Die Schule der Ehemanner Der Arzt wider Willen Der Etourdi oder die Queerstreiche Die Verschobenen Die Lastigen Die Heirath aus Zwang Der Arzt aus Liebe Die Grafin von Escarbagnas Sganarelle der Hahnrei in der Einbildung Moliere s sammtliche Werke hrsg von Louis Lax 1 Bandchen Verlag von Jacob Anton Mayer Aachen Leipzig 1837 S 139 295 Digitalisat verschiedene Ubersetzer Der Etourdi wurde in gereimten Versen ubersetzt von Eduard Duller Der Tolpatsch oder Die Ruckschlage In Werke Ubertragen von Arthur Luther Rudolf Alexander Schroder Ludwig Wolde Insel Verlag Wiesbaden Leipzig 1954 Der Tolpatsch ubersetzt von Arthur Luther Der Wirrkopf Die lacherlichen Schwarmerinnen Sganarell oder der vermeintlich Betrogene Neu ubertragen von Hans Weigel Komodien Band 1 Diogenes Verlag Zurich 1975 ISBN 3 257 20199 0 Innentitel Plaidoyer Schwerpunkt Le Misanthrope sowie allgemein uber Moliere nach der uberarb Ausgabe von 1862 in Franzosisch siehe Weblinks 30 Min Inszenierung Frederic Ortiz Theatre Off Marseille Fernsehregie Jean Marie Perrochat Auf der Website Hintergrundmaterial und Methodische Uberlegungen mogliche Lernziele ferner Arbeitsblatter Tafelbilder Sendung auch auf Datentrager verfugbarWerke von Moliere Der fliegende Doktor 1645 Die Eifersucht des Angeschmierten 1650 Der Unbesonnene oder Zur Unzeit 1655 Der Liebesverdruss 1656 Der verliebte Arzt 1658 Die lacherlichen Preziosen 1659 Sganarell oder Der vermeintliche Hahnrei 1660 Don Garcia de Navarra oder Der eifersuchtige Furst 1661 Die Schule der Ehemanner 1661 Die Plagegeister 1661 Die Schule der Frauen 1662 Die Eifersucht von Gros Rene 1663 Das Impromptu von Versailles 1663 Die Kritik der Schule der Frauen 1663 Die Zwangsheirat 1664 Die Furstin von Elis 1664 Die Liebe als Arzt 1665 Don Juan oder Der steinerne Gast 1665 Der Arzt wider Willen 1666 Der Menschenfeind 1666 Melicerte 1666 Das komische Hirtengedicht 1667 Der Sizilier oder Die Liebe als Maler 1667 George Dandin 1668 Amphitryon 1668 Der Geizige 1668 Tartuffe 1669 Monsieur de Pourceaugnac 1669 Die grossartigen Liebhaber 1670 Der Burger als Edelmann 1670 Psyche 1671 Die Grafin von Escarbagnas 1671 Scapins Streiche 1671 Die gelehrten Frauen 1672 Der eingebildete Kranke 1673 Normdaten Person GND 11858331X lobid OGND AKS LCCN n79043851 NDL 00450291 VIAF 2474502 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME MoliereALTERNATIVNAMEN Poquelin Jean Baptiste wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Komodiendichter Theaterregisseur und SchauspielerGEBURTSDATUM getauft 15 Januar 1622GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 17 Februar 1673STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moliere amp oldid 235818191