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Dieser Artikel behandelt den deutschen Spielfilm aus dem Jahr 1940 Fur den gleichnamigen Kurzspielfilm von Satyajit Ray aus dem Jahr 1961 siehe Drei Tochter fur die Kurzgeschichte von Alexander Puschkin siehe Der Postmeister Puschkin Der Postmeister ist ein deutscher Spielfilm von Gustav Ucicky aus dem Jahr 1940 Der Film entstand sehr frei nach der Novelle Der Postmeister Originaltitel Stancionnyj smotritel Stanzionny smotritel von Alexander Puschkin Die Titelrolle ist mit Heinrich George besetzt Hilde Krahl ist als Dunja zu sehen Siegfried Breuer als Rittmeister Minskij und Hans Holt als Fahnrich Mitja FilmOriginaltitel Der PostmeisterProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1940Lange 95 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Gustav UcickyDrehbuch Gerhard MenzelProduktion Karl Hartl fur Wien Film GmbHMusik Willy Schmidt GentnerKamera Hans SchneebergerSchnitt Rudolf SchaadBesetzungHeinrich George Postmeister Hilde Krahl Dunja Siegfried Breuer Rittmeister Minskij Hans Holt Fahnrich Mitja Ruth Hellberg Elisawetha Margit Symo Mascha Frida Richard Alte Frau im Zugabteil Alfred Neugebauer Gutsbesitzer Franz Pfaudler Knecht Pjotr Leo Peukert Oberst Erik Frey Sergej Reinhold Haussermann Schneider Auguste Punkosdy Wirobowa Oskar Wegrostek Hausknecht beim Rittmeister Hugo Gottschlich Diener des Rittmeisters Anton Pointner Kavalier an der Newa Brucke Karl Ehmann Alter Hausbewohner Sascha Mimi Stelzer Katja Kochin des Rittmeisters Edwin Jurgensen Sekretar Franz Boheim Bernhard Wicki Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 2 1 Produktionsnotizen 2 2 Veroffentlichung 3 Rezeption 3 1 Kritik 3 2 Auszeichnung 3 3 Neuverfilmung 3 4 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film spielt in der russischen Provinz Anfang des 19 Jahrhunderts Mitja und sein Kamerad zwei Angehorige der Armee machen Halt an einer Poststation um ihre Pferde zu wechseln Der dortige Postmeister beklagt den Tod seiner Tochter Dunja und Mitja erkennt in ihr seine fruhere Geliebte Auf der Weiterfahrt erinnert er sich an eine ihm angetragene Erzahlung Rittmeister Minskij machte damals ebenfalls an der Poststation Halt und die Bekanntschaft von Dunja Er uberzeugte sie als seine Braut mit nach Sankt Petersburg zu kommen Mitja erzahlt seinem Kameraden weiter dass Dunja sich in Sankt Petersburg schnell vom Rittmeister getrennt habe und zu einer Matresse der Adeligen wurde Mitja berichtet wie er selbst Dunja kennenlernte seinen Dienst quittieren und mit ihr aufs Land ziehen wollte Zwischenzeitlich wurden ihrem Vater aber Geruchte vom leichten Leben seiner Tochter zugetragen und voller Enttauschung wollte er in Sankt Petersburg zuerst Rittmeister Minskij dann seine Tochter und schliesslich sich selbst toten Als Dunja davon erfuhr kehrte sie zu Rittmeister Minskij zuruck und beide spielten dem Vater die gemeinsame Hochzeit vor Mitja der von einem Kameraden zur Hochzeit eingeladen wurde zeigte sich jedoch angesichts der Lugen Dunjas schockiert und wollte ihrem Vater die Wahrheit erzahlen sodass ihn Dunja von ihrem Ehemann hinauswerfen liess Die Hochzeit uberzeugte den Postmeister vom Wohl seiner Tochter und er reiste beruhigt und zufrieden ab Mitja sah jedoch die Vertrauensbasis zu Dunja zerstort und beendete die Beziehung Rittmeister Minskij sah eine Zukunft mit Dunja doch enttauscht von ihrem eigenen Dasein nahm Dunja sich das Leben Vor ihrem Tod bat sie den Rittmeister ihrem Vater zu schreiben sie sei an einer Krankheit gestorben In der Gegenwart erzahlt Mitja seinen Kameraden dass der Rittmeister diesem Wunsch nachgekommen sei sich freiwillig zur Schlacht bei Sewastopol gemeldet habe und dort gefallen sei wahrend er Mitja mit seiner Schuld weiterleben musse Produktion BearbeitenProduktionsnotizen Bearbeiten Der Film entstand 1939 1940 in Wien unter anderem am Bahnhof Klein Schwechat heute Kaiserebersdorf Fur die Bauten trugen Werner Schlichting und Kurt Herlth die Verantwortung Die Musik und musikalische Bearbeitung lag bei Willy Schmidt Gentner unter Mitwirkung der Wiener Philharmoniker Veroffentlichung Bearbeiten Die Urauffuhrung fand am 25 April 1940 statt Nach dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion im Sommer 1941 kam der Film nicht mehr zur Auffuhrung in den Kinos da er dem goebbelsschen Propagandaministerium ein zu sympathisches Bild der russischen Menschen zeigte die jetzt als Feinde galten 1 Im August 1940 wurde der Film in Italien auf dem Venice Film Festival vorgestellt Veroffentlicht wurde er zudem 1940 unter dem internationalen Titel The Stationmaster in New York City im Oktober 1940 in Ungarn und Finnland im November 1940 in Paris in den Niederlanden in Schweden und in Madrid im Dezember 1940 in Danemark im Februar 1941 in Barcelona im Marz 1944 in Portugal und im Juni 1956 in Japan Weitere Veroffentlichungen erfuhr er in Australien Brasilien Kanada Griechenland Polen in der Sowjetunion in Spanien allgemein und im damaligen Jugoslawien Studiocanal gab den Film am 15 Dezember 2006 auf DVD heraus 2 In der Zweitausendeins Edition Der Deutsche Film ist die DVD unter der Nummer 1 1940 vermerkt 3 Enthalten ist der Film zudem in der Klassiker Kollektion 4 Rezeption BearbeitenKritik Bearbeiten Das Lexikon des internationalen Films lobte Hervorragend fotografiert und inszeniert mit Heinrich George als Postmeister in seiner wohl besten Filmrolle 5 Der Theaterregisseur Jurgen Fehling zeigte sich sehr beruhrt von Heinrich Georges Darstellung des Postmeisters und ausserte im Postmeister tanzte er wie ein mozartlicher Elephant ein Granitblock dem diamantene Tranen entfallen mit einem Ausmass an Phantasie das Gott in hundert Jahren nur ein paarmal an Schauspieler verschenkt Auf der portugiesischen Filmseite magiadoreal bescheinigte man dem Film hervorragend mit Decoupage versehen und fotografiert zu sein In einem klaren Schwarzweiss mit starker Tendenz zu Weiss erweise sich diese triviale Fantasiegeschichte als weitaus weniger mit einer schlecht verhullten nationalsozialistischen ideologischen Moral belastet als dies bei dem Film Opfergang 1944 und vielen anderen aus dieser Zeit der Fall gewesen sei Uber der Erzahlung liege eine Melancholie wie auch uber der ganzen pathetischen und kindlichen Naivitat ihres Protagonisten tapfer gespielt von Heinrich George Es gelinge die franzosische Fassung in den Schatten zu stellen Aufgrund eines guten Gefuhls fur Atmosphare gelinge es zudem diese auch zu vermitteln Im Vergleich zu Filmen die sich mit ahnlich gearteten Themen befassen wurden schneide diese Produktion nicht schlecht ab 6 Auf der englischen Seite Ryan Mccormick Filmhistory wurde ausgefuhrt Mit dem osterreichisch deutschen Kinofilm Der Postmeister ist eine kuriose Produktion zu sehen in der Deutschland die Russen in einem positiven Licht darstellt merkwurdig weil Deutschland und Sowjetrussland wahrend des Krieges historisch als erbitterte Feinde bekannt waren Deutschland war dafur bekannt seine Feinde zu damonisieren wahrend es unter der Macht des Nazifuhrers Adolf Hitler stand was dieses Drama zu einem faszinierenden Film aus Deutschland macht der recht gut aufgenommen wurde Die komplizierte Geschichte die auf einem anspruchsvollen Drama basiert ist insgesamt asthetisch anzusehen Was den Film vor allem von anderen abhebe sei die Zeit wodurch er einen Platz in der europaischen Geschichte einnehme der mit einem Kriegsausbruch verbunden werde der einen ganzen Kontinent erschutterte Der Film zeige jedoch wie friedlich die Sowjetunion und Deutschland 1939 1940 miteinander umgegangen seien Fur das zeitgenossische Publikum markiere Der Postmeister eine interessante Zeit im europaischen Kino und ermogliche einen Einblick in die Geschichte der Weltereignisse im Jahr 1940 als weite Teile der Welt in Unruhe waren Fur diese 90 Minuten schienen Deutschland und die Sowjetunion friedliche Verbundete zu sein wahrend daraus ein emotionales Drama voller Tragodien entstand Kinofilme sollten sich verandern und sehr bald wurde die Welt noch viele Jahre lang nicht mehr gut miteinander harmonieren 7 Auszeichnung Bearbeiten Der Film wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 1940 mit dem Mussolini Pokal in der Kategorie Bester auslandischer Film ausgezeichnet Neuverfilmung Bearbeiten 1955 wurde unter dem Titel Dunja eine Neuverfilmung in Farbe gedreht die sich eng an den Schwarzweissfilm von 1940 anlehnt Siehe auch Bearbeiten Liste der wahrend der NS Zeit im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen SpielfilmeLiteratur BearbeitenAlexander Puschkin Der Postmeister Originaltitel Stancionnyj smotritel Stanzionny smotritel Russisch und Deutsch Ubersetzt und herausgegeben von Marianne Wiebe Reclam Stuttgart 1997 54 S ISBN 3 15 007468 1 Stefan Schmidl DER POSTMEISTER Kontext Struktur und Semantik von Willy Schmidt Gentners Filmmusik in S Schmidl T Sijaric Hg Willy Schmidt Gentner DER POSTMEISTER Filmmusik in historisch kritischen Editionen Band 02 Wien 2021 S XI XXV Weblinks BearbeitenDer Postmeister in der Internet Movie Database englisch Der Postmeister bei filmportal de Der Postmeister Vollstandiger Film in der Deutschen Filmothek Der Postmeister Abb Titelblatt Illustrierter Film Kurier im Bild Heinrich George Hilde Krahl Der Postmeister Abb Filmplakat Der Postmeister auf filmposter archiv de Abb weiterer vier verschiedener Filmplakate Einzelnachweise Bearbeiten Der Postmeister Heinrich George in einer Paraderolle als Urbild des gutmutigen Russen kino de Der Postmeister Abb DVD Hulle Kinowelt in der IMDb Der Postmeister Abb DVD Hulle Der Deutsche Film 1 1940 Der Postmeister Abb DVD Hulle Klassiker Kollektion Der Postmeister In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 27 Februar 2017 Filme do Dia Nostalgia o Caminho da Perdicao 1940 Gustav Ucicky magiadoreal blogspot com portugiesisch 6 Dezember 2022 Abgerufen am 17 August 2023 Stationmaster The Der Postmeister 1940 ryanmccormickfilmhistory blogspot com englisch 21 August 2014 Abgerufen am 17 August 2023 Filme von Gustav Ucicky Tingel Tangel Cafe Elektric Ein besserer Herr Herzen ohne Ziel Vererbte Triebe Der Strafling aus Stambul Der unsterbliche Lump Hokuspokus Das Flotenkonzert von Sans souci Im Geheimdienst Yorck Mensch ohne Namen Morgenrot Fluchtlinge Der junge Baron Neuhaus Das Madchen Johanna Savoy Hotel 217 Unter heissem Himmel Der zerbrochene Krug Frau Sixta Aufruhr in Damaskus Mutterliebe Der Postmeister Ein Leben lang Heimkehr Spate Liebe Am Ende der Welt Der gebieterische Ruf Das Herz muss schweigen Singende Engel Nach dem Sturm Der Seelenbrau Cordula Bis wir uns wiederseh n Der Kaplan von San Lorenzo Ein Leben fur Do Die Hexe Zwei blaue Augen Der Jager von Fall Der Edelweisskonig Die Heilige und ihr Narr Das Madchen vom Moorhof Der Priester und das Madchen Das Erbe von Bjorndal Normdaten Werk GND 4767881 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Postmeister amp oldid 236551263