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Emil Klager 10 Oktober 1880 in Wiznitz Bukowina 2 Juni 1936 in Wien war ein osterreichischer Journalist Portratfoto Emil Klagers von Hermann Drawe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenKlager arbeitete als Feuilletonist und Gerichtsberichterstatter fur das Neue Wiener Journal und die Neue Freie Presse Bekannt wurde er unter anderem fur seine ausfuhrlichen und detaillierten Sozialreportagen uber Obdachlose und Strotter und deren Leben in der Wiener Kanalisation auf der Strasse und in den uberfullten Warmestuben In dem aufsehenerregenden da anhaltspunktlosen Mordprozess gegen den Fotografen Philipp Halsmann in Wien war er einer der prominenten journalistischen Fursprecher Halsmanns Gemeinsam mit dem Gerichtssekretar und Fotografen Hermann Drawe machte er sich 1904 zwei Jahre nach Max Winter vorsichtshalber mit Schlagring und Revolver bewaffnet auf die Suche nach den Verstossenen der Grossstadt deren menschenunwurdiges Dasein sie dokumentieren wollten Zu diesem Zweck begaben sie sich zunachst in einen der beiden Hauptsammelkanale die beidseitig entlang des Donaukanals verliefen Er konnte das Vertrauen einiger der Strotter und Obdachlosen der Wiener Kanalisation gewinnen was die Grundvoraussetzung fur seine Reportagen und Texte war welche zu den ersten empirischen Systematiken dieses Jahrhunderts zum Thema Wohnungslosigkeit zahlen da er durch sein detailgetreu dokumentiertes und qualitativ methodisches Vorgehen auch zentrale forschungspraktische Problematiken aufdeckte Mit diesem Vorgehen setzte er Standards die auch fur neuere qualitativen Studien zum Thema Wohnungslosigkeit noch von Bedeutung sind Von seinen Erkenntnissen berichtete er von 1904 bis 1908 in Lichtbilder Vortragen die aufgrund des grossen Interesses uber 300 Mal wiederholt wurden und rund 60 000 Besucher verzeichneten an der Wiener Urania Spater wurde auch ein auf Klagers Reportagen basierender Spielfilm mit dem Titel Durch die Quartiere des Elends und Verbrechens produziert der am 25 Juni 1920 in die Wiener Kinos kam 1908 erschien auch ein gleichnamiges Buch mit der fur solche Themen vergleichsweise hohen Erstauflage von 10 000 Stuck Dieses wurde uber die Stadtgrenzen hinaus bekannt und auch ins Russische und Franzosische ubersetzt Das Buch beeinflusste sogar die Neugestaltung des Strafrechts im Jahre 1912 Er berichtet darin unter anderem auch uber Quartiere im Wienkanal von welchen er die Zwingburg unter dem Wiener Schwarzenbergplatz als besonders herausragend bezeichnete Der Name ruhrte nicht zuletzt daher dass sie nur durch ein Brett welches uber einen Kanal gelegt werden musste und jederzeit eingezogen werden konnte zu erreichen war So konnte selbst die Polizei von ihrem Eindringen abgehalten werden Zudem verfugte die Zwingburg uber mehrere Ausgange sprich Kanale Ebenfalls von Klager ausfuhrlich begutachtet wurde das in dieser Zeit neu errichtete Mannerwohnheim in der Meldemannstrasse in der Brigittenau in Wien wo spater auch der obdachlose Hitler Unterkunft fand Er lobte die Kuche als gutburgerlich und lockend billig Ein tuchtiger Schweinsbraten kostete nur 19 Kreuzer und ein komplettes Mittagsmahl war laut Klager schon um 23 Kreuzer eine Suppe mit Einlage um 4 Kreuzer zu erhalten Werke BearbeitenDurch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens ein Wanderbuch aus dem Jenseits K Mitschke Wien 1908 179 S mit einem Vorwort von Friedrich Umlauft Digitalisat Faksimile Ausgabe hrsg und mit einem Nachwort versehen von Ernst Grabovszki danzig amp unfried Wien 2011 300 S Legenden und Marchen unserer Zeit A Wolf Leipzig 1917 135 S Von Kleidern und Liebe Gesprache Briefe und Geschichten A Wolf Leipzig 1917 91 S Das Menschenschutzgesetz Aufruf und Entwurf Manz Wien 1935 78 S Literatur BearbeitenKlager Emil In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 363 Eintrag bei litkult1920er aau at ein Projekt der Universitat KlagenfurtSiehe auch BearbeitenLeben im Wiener UntergrundWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Klager Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Autounfall eines Wiener Schriftstellers In Badener Zeitung 24 August 1927 S 3 oben links Eintrag zu Emil Klager bei litkult1920er aau at ein Projekt der Universitat Klagenfurt Normdaten Person GND 130209635 lobid OGND AKS LCCN no2007054886 VIAF 52789482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klager EmilALTERNATIVNAMEN Milo Milo Boy Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer JournalistGEBURTSDATUM 10 Oktober 1880GEBURTSORT Wiznitz BukowinaSTERBEDATUM 2 Juni 1936STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Klager amp oldid 226191513