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Das Neue Wiener Journal war eine von 1893 bis 1939 erscheinende osterreichische Tageszeitung Sie erschien mit dem Untertitel unparteiisches Tagblatt und verfolgte keine klare politische Linie In der Ersten Republik fand die politische Berichterstattung jedoch grossere Bedeutung als in den Jahren zuvor Die Grundtendenz hierbei war antimarxistisch und manchmal auch Monarchie sympathisierend 1 Kopf des Neuen Wiener Journals In einer von Antisemitismus gepragten Zeit war die vom judischen Jakob Lippowitz gegrundete Zeitung zionistischen Fragen gegenuber stets vorurteilsfrei eingestellt Nach dem Anschluss 1938 verlor die Zeitung ihre judischen Mitarbeiter und internationalen Korrespondenten 1 Die Zeitung erschien unter nationalsozialistischer Kontrolle weiter bis Ende Janner 1939 als sie mit der Neuen Freien Presse und dem Neuen Wiener Tagblatt zusammengelegt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Format und Erscheinungsweise 3 Beilagen 4 Mitarbeiter 4 1 Redakteure 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenGegrundet wurde die Zeitung die am 22 Oktober 1893 das erste Mal erschien von Jakob Lippowitz Gedruckt wurde die Zeitung in der Druckerei des Neuen Wiener Journals bis ab 24 Juli 1897 die von Lippowitz mit Carl Anton Reichel gegrundete Druckerei Lippowitz amp Co ubernahm Lippowitz blieb Herausgeber der Zeitung bis Ende September 1922 als Lippowitz amp Co die Zeitung als Verlag herausgab ab 1 Oktober mit Reichel als neuem Eigentumer Verleger und Herausgeber Von 21 Februar 1922 bis 31 Dezember 1930 verfugte die Zeitung uber eine Redaktion in Prag von 18 Oktober 1929 bis 17 Juli 1930 unter Redakteur August Flak auch eine in Kattowitz Erneute Veranderungen in der Eigentumerstruktur ergaben sich zum Jahreswechsel 1932 1933 als Alfred Loewenstein in die Zeitung einstieg und mit Reichel der Herausgeber blieb den Verlag Neues Wiener Journal A Loewenstein amp Co grundete Ab 25 September 1934 firmierte die Zeitung abermals unter Lippowitz amp Co mit Carl Reichel als Eigentumer und Herausgeber Sofort nach dem Anschluss Osterreichs am 19 Marz 1938 wurde die populare Zeitung arisiert Sie bestand mit Carl Reichel als Herausgeber und Eigentumer noch bis Anfang August fort wurde dann jedoch unter nationalsozialistischer Kontrolle fortgefuhrt und Anfang 1939 mit den weiteren grossen Tageszeitungen Neue Freie Presse und Neues Wiener Tagblatt fusioniert Die letzte Ausgabe des Neuen Wiener Journals erschien am 31 Janner 1939 Format und Erscheinungsweise BearbeitenDie Zeitung mass 43 28 Zentimeter und war dreispaltig Sie erschien taglich am Morgen mit Ausnahme des Zeitraums 22 August 1914 bis 31 Dezember 1921 als sie als Mittagsausgabe erschien und vom 2 August 1921 bis 7 Juli 1922 als sie taglich mit Ausnahme Montags als Morgen und Abendblatt erschien Von 1903 bis 1915 erschien ein Mal wochentlich das Neue Wiener Wochenjournal Beilagen BearbeitenZu den Beilagen der Zeitung gehorten unter anderen von 2 Juli 1894 bis 6 September 1899 die Roman Beilage von 1893 bis 1899 eine Musikbeilage im Jahr 1896 vorubergehend eine Sportbeilage von 31 Oktober 1909 bis 29 Mai 1910 die Welt Revue fur Kinematographie Sprechmaschinen und technischen Sport von 24 Oktober 1921 bis 30 April 1928 in der Montagsausgabe die Unterhaltungsbeilage und von 4 Juni 1933 bis 10 Marz 1938 Der osterreichische Kamerad Mitteilungen fur alle Traditions und Kameradschaftsverbande sowie Angehorige des Bundesheeres redaktiert von Josef Jirouschek Von 15 Mai 1910 bis 26 Juni 1914 lag der Zeitung wochentlich Aus der Gesellschaft redaktiert von Claire Patek bei von 11 Juni 1926 bis 29 Januar 1939 Unsere Mode und von 24 September 1927 bis 9 Mai 1930 die Film Revue Weitere kurzfristige Beilagen waren 1897 die Hygieia Organ fur Naturheilkunde Kneipp Kur und Vegetarismus und im Fruhjahr jenes Jahres Wiener Volkssanger und Artisten Von 1899 bis 1915 erschien Humor als eine Beilage des Neuen Wiener Wochen Journals 2 Mitarbeiter BearbeitenEinige namhafte Journalisten und Schriftsteller begannen ihre Karriere beim Neuen Wiener Journal So zahlte der spater mit seinen Sozialreportagen bekannt gewordene Max Winter zu den ersten Mitarbeitern der Zeitung und auch Emil Klager begann vor 1900 fur das Neue Wiener Journal zu schreiben bevor er ebenfalls als Sozialreporter Bekanntheit erlangte Anfang der 20er Jahre schrieb Egon Friedell unter anderem fur das Neue Wiener Journal Hermann Bahr veroffentlichte von 1916 bis 1931 regelmassig am Sonntag seine Kolumne Tagebuch und die prominenten Schachmeister Georg Marco und Hans Kmoch leiteten jahrelang die Schachrubrik Erzahlungen und Gedichte trugen unter anderen Else Feldmann und Lina Loos bei Weitere namhafte Journalisten und Feuilletonisten der Zeitung waren Egon Dietrichstein Paul Zifferer Balduin Groller oder Marianne Bolz Redakteure Bearbeiten Leitende Redakteure der Zeitung Karl Erasmus Kleinert bis 1 Dezember 1894 Hans Bergler bis 27 September 1898 Willibald Riedl bis 3 April 1923 Alfred Schik Markenau bis 11 Juni 1924 Desiderius Papp bis 13 Juni 1930 Stellvertreter bis 1926 Emil Reich 1927 Paul Deutsch bis 1930 Hans Tabarelli Hans Tabarelli bis 25 Mai 1935 Stellvertreter Ladislaus Krejci Alfred Laufer bis 15 Marz 1938 Stellvertreter zuerst Krejci dann ab 1936 Felix Fischer Josef Jirouschek 16 Marz 1938 Ladislaus Krejci 17 bis 18 Marz 1938 verantwortlicher Redakteur Chefredakteur Stellvertreter Felix Fischer 19 Marz 1938 bis 29 Janner 1939 zuerst verantwortlicher Redakteur fur den Theaterteil dann fur Feuilleton Kunst und Unterhaltung Ladislaus Krejci 19 Marz 1938 bis 3 September 1939 verantwortlicher Redakteur fur Politik und Volkswirtschaft Wilhelm Rautenberg 22 Oktober 1938 bis 31 Janner 1939 verantwortlicher Redakteur fur Politik und Volkswirtschaft Literatur BearbeitenEmilie Halesch Neues Wiener Journal Eine Zeitungsmonographie Dissertation Universitat Wien Wien 1953 Helmut W Lang Hrsg Osterreichische Retrospektive Bibliographie ORBI Reihe 2 Osterreichische Zeitungen 1492 1945 Band 3 Helmut W Lang Ladislaus Lang Wilma Buchinger Bibliographie der osterreichischen Zeitungen 1621 1945 N Z Bearbeitet an der Osterreichischen Nationalbibliothek K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 23385 X S 61 63 Einzelnachweise Bearbeiten a b Kurt Paupie Handbuch der osterreichischen Pressegeschichte 1848 1959 Band 1 Wien Braumuller Wien u a 1960 OBV Helmut W Lang Hrsg Osterreichische Retrospektive Bibliographie ORBI Reihe 2 Osterreichische Zeitungen 1492 1945 Band 2 Helmut W Lang Ladislaus Lang Wilma Buchinger Bibliographie der osterreichischen Zeitungen 1621 1945 A M Bearbeitet an der Osterreichischen Nationalbibliothek K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 23384 1 S 342 Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Neues Wiener Journal online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wjbWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Neues Wiener Journal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neues Wiener Journal im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Neues Wiener Journal online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwj Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Humor Beilage des Neuen Wiener Journal online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wjb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neues Wiener Journal amp oldid 229129622