www.wikidata.de-de.nina.az
Emil Reich 29 Oktober 1864 in Koritschan Osterreich Ungarn 13 Dezember 1940 in Wien war ein osterreichischer Literaturwissenschaftler und Autor Kunstmazen und Grunder von Volkshochschulen Gedenktafel am Emil Reich Hof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit in Mahren und Wien 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Grunder und Entwickler von Volkshochschulen 1 4 Mazen der Kunst 1 5 Standestaat und NS Deutschland 2 Werke Auswahl 3 Auszeichnung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit in Mahren und Wien Bearbeiten Reich wurde in Koritschan im Kronland Mahren einer Stadt mit einer judischen Gemeinde als Sohn einer Glasfabrikantenfamilie Geschliffenes Glas wie auch Gebrauchsglas geboren Ein Jahr nach seiner Geburt ubersiedelte die Familie nach Wien Beruflicher Werdegang Bearbeiten An der Universitat Wien studierte er Nationalokonomie Geschichte und Asthetik Mit 22 Jahren wurde Reich zum Doktor der Philosophie promoviert und habilitierte sich 1890 fur Praktische Philosophie Ethik und Asthetik Von 1904 bis 1933 war er ausserordentlicher Professor fur Asthetik eine ordentliche Professur blieb ihm aber verwehrt Vor allem mit Vorlesungen und Veroffentlichungen zu Grillparzer und Ibsen aber auch als Kunstkritiker wurde Reich bekannt 1890 war er zusammen mit Robert von Zimmermann an der Grundung der Grillparzer Gesellschaft und des Volkstheaters beteiligt Mindestens von 1924 bis 1929 in dieser Phase ubernahm Reich einige Male die Redaktionsleitung als stellvertretender Redakteur des Neuen Wiener Journals war Reich als Journalist tatig 1 Grunder und Entwickler von Volkshochschulen Bearbeiten Reich versuchte die Erkenntnisse der Wissenschaft einem breiten Publikum insbesondere der Arbeiterschaft zuganglich zu machen und engagierte sich fur die Volksbildung als Funktionar Vortragender und Publizist 1895 war er an der Einfuhrung der Volkstumlichen Universitatsvortrage beteiligt 1901 grundete er gemeinsam mit Ludo Moritz Hartmann die Volkshochschule Volksheim Ottakring die erste Wiener Volkshochschule Bei den ab 1904 durchgefuhrten Deutschen Volkshochschultagen hielt er Referate und in Arbeiterversammlungen warb er fur die Sache der Volksbildung 2 Mazen der Kunst Bearbeiten Reich war im Kuratorium zum Julius Reich Preis seines Bruders Julius Reich welcher an junge Schriftsteller und Maler vergeben wurde Preistrager waren unter anderem Hilde Spiel und Friedrich Torberg Standestaat und NS Deutschland Bearbeiten Die Funktion eines Volksheim Schriftfuhrers die Reich von 1901 an ausgeubt hatte musste er 1934 aus politischen Grunden zurucklegen Die klerikalkonservative Diktatur hatte ab 1933 begonnen massiv auf das Programm des Volksheims Einfluss zu nehmen politisch missliebige Vortragende zu entfernen bzw durch regimegerechte Personen zu ersetzen Reich war in einer Versammlung im Dezember 1934 fur einen Boykott dieser Dozenten im Volksheim eingetreten woruber die in der Brunner Emigration erscheinende Arbeiter Zeitung zustimmend berichtet hatte Bei einer Volksbildungstagung der Katholischen Aktion im Jahre 1935 wurden deshalb Anschuldigungen gegen Reich und Viktor Matejka erhoben Nach dem Anschluss 1938 entstand fur Reich nicht nur aus politischen Grunden sondern auch durch die Nurnberger Gesetze eine weitere massive Isolierung und er starb vereinsamt 3 nbsp Grab im Urnenhain der Feuerhalle SimmeringSein Grab befindet sich im Urnenhain der Feuerhalle Simmering Es zahlt zu den ehrenhalber gewidmeten bzw ehrenhalber in Obhut genommenen Grabstellen der Stadt Wien 4 Werke Auswahl BearbeitenSchopenhauer als Philosoph der Tragodie Eine kritische Studie Konegen Wien 1888 Grillparzers Kunstphilosophie Manz Wien 1890 Gian Vincenzo Gravina als Asthetiker Ein Beitrag zur Geschichte der Kunstphilosophie Sonderdruck aus den Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien Tempsky Wien 1890 Die burgerliche Kunst und die besitzlosen Volksklassen W Friedrich Leipzig 1892 Franz Grillparzers Dramen Funfzehn Vorlesungen Pierson Dresden 1894 Volkstumliche Universitatsbewegung Steiger Bern 1897 Kunst und Moral Eine asthetische Untersuchung Manz Wien 1901 Henrik Ibsens Dramen Zwanzig Vorlesungen gehalten an der Universitat Wien S Fischer Berlin 1902 Erstausgabe Aus Leben und Dichtung Aufsatze und Vortrage Adolf Kroner Leipzig 1911 Gemeinschaftsethik Nach Vorlesungen uber praktische Philosophie gehalten an der Universitat Wien Rohrer Wien 1935Auszeichnung Bearbeiten1957 Benennung einer stadtischen Wohnhausanlage in Wien Dobling als Emil Reich Hof 5 Literatur BearbeitenChristian H Stifter Soziale Kunst und Wissenschaftliche Volksbildung Emil Reich 1864 1940 In Spurensuche Zeitschrift fur Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung 3 Jg 1992 H 3 S 16 19 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 4 Verlag Kremayr amp Scheriau Wien 1997 S 647 ISBN 3 218 00547 7 Reich Emil In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 18 Phil Samu Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica De Gruyter Berlin u a 2010 ISBN 978 3 598 22698 4 S 197 202 V Suchy Reich Emil In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 24 f Direktlinks auf S 24 S 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Reich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Emil Reich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Emil Reich Literaturwissenschaftler im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Helmut W Lang Hrsg Osterreichische Retrospektive Bibliographie ORBI Bearbeitet an der Osterreichischen Nationalbibliothek Reihe 2 Osterreichische Zeitungen 1492 1945 Band 3 Bibliographie der osterreichischen Zeitungen 1621 1945 N Z Verlag K G Saur Munchen 2003 S 62 Knowledge Base Erwachsenenbildung Kurzbiographie zu Emil Reich Wiener Volkshochschulen Christian H Stifter Wiener Volkshochschulen Der Anfang vom Ende Austrofaschismus und Nationalsozialismus vhs Magazin Februar 2007 www friedhoefewien at Ehrenhalber gewidmete Graber im Friedhof Feuerhalle Simmering PDF 2016 abgerufen am 7 Marz 2018 Beschluss Gemeinderatsausschusses fur Kultur vom 21 Dezember 1957 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 2 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 S 179 ISBN 3 218 00547 7 Normdaten Person GND 116394382 lobid OGND AKS LCCN n85821088 VIAF 15866401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reich EmilKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Literaturwissenschaftler und PublizistGEBURTSDATUM 29 Oktober 1864GEBURTSORT Koritschan MahrenSTERBEDATUM 13 Dezember 1940STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Reich Literaturwissenschaftler amp oldid 224836276