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Egon Dietrichstein 13 Juni 1889 in Wien 18 August 1937 ebenda war ein Wiener Journalist und Schriftsteller Egon Dietrichstein Mitte mit seinen Kaffeehaus und Tarockfreunden Franz Elbogen und Hugo Sperber Wien um 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEgon war der Sohn von Isidor und Irene Dietrichstein geborene Spitzer er hatte eine altere Schwester Ella 1886 Im Ersten Weltkrieg wurde Dietrichstein als Einjahrig Freiwilliger Landsturmjager von 6 Dezember 1916 bis 20 Dezember 1917 eingezogen 1 Er arbeitete in dieser Zeit zusammen mit Autoren wie Stefan Zweig Alfred Polgar oder Rainer Maria Rilke fur das Kriegsarchiv In dieser Literarischen Gruppe sollte parallel zum k u k Kriegspressequartier Kriegspropaganda gemacht werden 2 Zuvor wahrenddessen und nachher war Dietrichstein als Redakteur und Feuilletonist in zahlreichen Tages und Wochenzeitungen etwa fur die Tageszeitung Neues Wiener Journal tatig Dort portratierte er beispielsweise am 15 November 1918 den Kommandanten der Roten Garde Egon Erwin Kisch 3 Am 3 Dezember 1919 fuhrte er ein ausfuhrliches Interview mit Thomas Mann 4 Dietrichstein war Stammgast im Cafe Museum und dem Cafe Central bedeutenden Zentren des geistigen Lebens in Wien Er wird als ein begabter Journalist und stadtbekannter Schnorrer geschildert beruchtigt fur seine ungepflegte Kleidung 5 Leo Perutz ebenfalls Mitglied in der Kaffeehaus Tarockrunde bezeichnete 1945 eine stinkende Frucht in Palastina als der Dietrichstein unter den Obstsorten 6 Einmal soll ihm deswegen sogar die Wohnung gekundigt worden sein Friedrich Torberg urteilte uber Dietrichstein Er hatte vor dem Ersten Weltkrieg einige journalistische und literarische Erfolge die freilich an seiner schon damals unheilbaren Schnorrer Existenz nichts anderten Spater ging s mit ihm immer tiefer bergab sein Talent verkummerte niemand druckte ihn 7 Dietrichstein versuchte sich spater mit Geldverleih zu uberhohten Zinsen finanziell uber Wasser zu halten und musste deswegen von seinem Freund dem Rechtsanwalt Hugo Sperber vor Gericht verteidigt werden Um die Mittellosigkeit seines Mandanten zu verdeutlichen soll er laut Torberg argumentiert haben Hohes Gericht ich bin gewiss kein arbiter elegantiarum Egon Dietrichstein aber tragt einen von mir abgelegten Anzug am Sonntag 8 In einem Nachruf am 19 August 1937 in Der Wiener Tag steht Es waren nicht so sehr die literarischen Fahigkeiten obgleich Dietrichstein sicherlich ein uber den Durchschnitt begabter Schriftsteller war nein es war eine ganz andere Eigenart die den Verstorbenen zu einem stadtbekannten Wiener Original gestempelt hatte Dass er ein Bohemien reinsten Wassers war der die Nachte zum Tag machte der in den Wiener Literatencafes lebte arbeitete und schlief das alles mochte ja originell gewesen sein aber da hatte Egon Dietrichstein genugend Konkurrenten Was ihn wirklich zur stadtbekannten Figur machte war seine Kleidung Nicht dass er etwa als eine Art Prinz von Wales tonangebend fur Wiener Herrenmode gewesen ware ganz im Gegenteil Dietrichstein trug seine Kleider manchmal waren es nur mehr Kleiderfragmente in einer Art die man mit sehr viel Wohlwollen als salopp bezeichnen konnte 9 Bruno Kreisky erzahlte uber Dietrichstein die Anekdote Bei seiner Musterung wurde er vom Feldwebel gefragt Furst oder Jud Es gab ein bedeutendes Adelsgeschlecht Dietrichstein Auf die Antwort Jud erwiderte der Feldwebel Da kann man auch nichts machen 10 Werke BearbeitenDie Beruhmten Wiener Literarische Anstalt Wien Berlin 1920 Bocksprunge des Lebens Europaverlag Wien Leipzig 1936 Literatur BearbeitenDeutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Biographisches bibliographisches Handbuch Band 6 Deeg Durrenfeld Walter de Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 908255 06 6 S 247 Friedrich Torberg Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten Dtv Munchen 2004 ISBN 3 423 01266 8 Friedrich Torberg Die Erben der Tante Jolesch Dtv Munchen 1996 ISBN 3 7844 1693 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Egon Dietrichstein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Peball Literarische Publikationen des Kriegsarchivs im Weltkrieg 1914 bis 1918 In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs 14 1961 S 240 260 hier S 258 Hannes Gruber Die Wortemacher des Krieges Zur Rolle osterreichischer Schriftsteller im Kriegspressequartier des Armeeoberkommandos 1914 1918 Diplomarbeit Universitat Graz 2012 S 66 und 90 PDF Hans Harald Muller Leo Perutz Biographie Zsolnay Wien 2007 ISBN 978 3 552 05416 5 S 381 Egon Dietrichstein Ein Gesprach mit Thomas Mann Neues Wiener Journal 4 Dezember 1919 Abgedruckt unter anderem auch in Volkmar Hansen Gert Heine Hrsg Frage und Antwort Interviews mit Thomas Mann 1909 1955 Knaus Hamburg 1983 ISBN 3 8135 0707 6 S 44ff Hans Harald Muller Leo Perutz Biographie Zsolnay Wien 2007 ISBN 978 3 552 05416 5 S 44ff und 65f Ulrike Siebauer Leo Perutz Ich kenne alles Alles nur nicht mich Eine Biographie Bleicher Gerlingen 2000 ISBN 3 88350 666 4 S 328 Friedrich Torberg Die Erben der Tante Jolesch Dtv Munchen 1996 ISBN 3 7844 1693 4 Robert Sedlaczek Die Tante Jolesch und ihre Zeit Eine Recherche In Zusammenarbeit mit Melita Sedlaczek und Wolfgang Mayr Haymon Verlag Innsbruck Wien 2013 ISBN 978 3 7099 7069 0 S 141 Hans Harald Muller Leo Perutz Biographie Zsolnay Wien 2007 ISBN 978 3 552 05416 5 S 64 Roman Rocek Die neun Leben des Alexander Lernet Holenia Eine Biographie Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98713 6 S 363 Normdaten Person GND 1046664727 lobid OGND AKS VIAF 306271939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dietrichstein EgonKURZBESCHREIBUNG Wiener Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 13 Juni 1889GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 18 August 1937STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egon Dietrichstein amp oldid 179930268