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Jonathan Adolf Wilhelm Zenneck 15 April 1871 in Ruppertshofen im heutigen Ostalbkreis 8 April 1959 in Althegnenberg beigesetzt auf dem Bogenhausener Friedhof in Munchen war ein deutscher Physiker Funkpionier Ionospharen Forscher und Miterfinder der Kathodenstrahlrohre Zenneck 1951 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schule und Studium 1 2 Wichtige Tatigkeiten 1 3 Weitere Lebensdaten 2 Amter und Auszeichnungen 3 Zitat 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchule und Studium Bearbeiten Jonathan Zenneck war ein Sohn des Pfarrers Emil Adolf Wilhelm Zenneck 1841 1920 und dessen Ehefrau Julie geb Tritschler Sein Vater war zuvor in Ruppertshofen und zwischen 1872 und 1882 als Pfarrer in Wippingen bei Blaustein tatig In Wippingen verbrachte Jonathan Zenneck seine Kindheit wo die Familie im Pfarrhaus in der Prinz Eugen Strasse 18 wohnte Nachdem sein Vater 1882 nach Satteldorf im Oberamt Crailsheim versetzt worden war verbrachte er einige Schuljahre in Crailsheim Anschliessend besuchte er ab 1885 die evangelisch theologischen Seminare Gymnasien im Kloster Maulbronn und ab 1887 in Blaubeuren wo er die Sprachen Latein Franzosisch Griechisch und Hebraisch siehe Evangelische Seminare Maulbronn und Blaubeuren erlernte bis er schliesslich nach einer weiteren Studienzeit ab 1889 in Tubingen sein Lehramtsexamen in Mathematik und Naturwissenschaften ablegte 1894 wurde er zum Dr rer nat promoviert Als Student wurde er Mitglied der Tubinger Konigsgesellschaft Roigel Wichtige Tatigkeiten Bearbeiten Von 1895 bis 1905 war Zenneck Assistent bei Ferdinand Braun in Strassburg Zusammen mit Braun entwickelte er 1897 die Kathodenstrahlrohre die spater auch Braunsche Rohre genannt wurde Ab 1898 bis 1900 nahm Zenneck in Cuxhaven die ersten Versuche auf deutschem Boden mit drahtloser Telegrafie vor siehe auch Kustenfunkstelle Zenneck gilt daher als Pionier der deutschen Funktechnik Zur Fortsetzung der Arbeiten wurde 1901 die Gesellschaft fur drahtlose Telegrafie System Prof Braun und Siemens amp Halske mbH gegrundet siehe Telefunken 1905 wurde Zenneck als ausserordentlicher Professor an die Technische Hochschule Danzig berufen 1913 wechselte er an die Technische Hochschule Munchen Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde er vom Auswartigen Amt in die Vereinigten Staaten beordert um als Gutachter amerikanische Patent Einspruche abzuwehren die gegen die einzige deutsche Funkverbindung in die Vereinigten Staaten erhoben worden waren Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg wurde Zenneck als deutscher Reserve Offizier in ein Kriegsgefangenenlager eingeliefert Erst 1920 kam er nach Deutschland zuruck Einen Ruf an die Universitat Wurzburg lehnte er ab 1 Ab 1930 untersuchte er mit seinen Schulern die Ausbreitung der Kurzwelle Mit Georg Goubau unternahm er als Erster in Deutschland Echolotungen der Ionosphare und wurde damit Vater dieses auch geophysikalisch wichtigen Gebietes Seine Forschungsgruppe auf der Funkstation am Herzogstand die zunachst der Technischen Universitat Munchen spater der Deutschen Versuchsanstalt fur Luftfahrt angehorte hat von 1937 bis 1946 fortlaufend Vertikalprofile der Elektronendichte gemessen 1901 verfasste er den Artikel Gravitation in der Enzyklopadie der mathematischen Wissenschaften In den 1930er Jahren interessierte er sich fur Raumakustik Eine Arbeitsgruppe entwickelte Methoden zur Erfassung storender Reflexionen die durch Stoffbespannungen eliminiert wurden Damit wurde u a die sehr schlechte Akustik des Munchener Prinzregententheaters erheblich verbessert Zenneck ist Autor des ersten deutschen Lehrbuchs der drahtlosen Telegraphie spaterer Mitautor Hans Rukop und war Herausgeber der Zeitschrift fur Hochfrequenztechnik und Elektroakustik Seine zahlreichen Schuler haben wichtige Beitrage zur Hochfrequenztechnik technischen Akustik und Erforschung der Ionosphare geleistet Nach dem Rucktritt Oskar von Millers im Mai 1933 wurde Zenneck zeitweise zusammen mit Hugo Bruckmann Leiter des Deutschen Museums Mit Hereinnahme von Fritz Todt in den Vorstandsrat und dem Auftrag an diesen eine neue Strassenbauausstellung aufzubauen sowie der ebenfalls 1938 eroffneten neuen Automobilausstellung wurde die Kooperation mit dem NS Staat zunehmend sichtbar Als Mitglied der DNVP gab es bei Zenneck durchaus Schnittmengen politischer Ubereinstimmungen Da er aber nie der NSDAP beitrat konnte er nach 1945 bis 1953 im Amt bleiben So fiel auch die teilweise Wiedereroffnung des Museums 1948 noch in seine Amtszeit Weitere Lebensdaten Bearbeiten 1905 bis 1906 Dozent in Danzig 1906 Professor in Braunschweig 1907 bis 1911 Physiker bei der BASF in Ludwigshafen am Rhein 1911 bis 1913 Lehrstuhl fur Physik in Danzig 1913 bis 1939 Lehrstuhl fur Experimentalphysik in MunchenAmter und Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Denkmal Zennecks in Cuxhaven Dose nahe der Kugelbake1917 ausserordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ab 1920 ordentliches Mitglied und Klassensekretar der Mathematisch naturwissenschaftlichen Klasse 1928 Ehrendoktor der Technischen Hochschule Dresden 2 Ab 1933 Vorsitz im Vorstand des Deutschen Museums in Munchen 1935 bis 1937 1939 bis 1940 1950 bis 1951 Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 1939 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 3 1944 Korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 4 1949 Goldene Ehrenmunze der Landeshauptstadt Munchen 1949 Grashof Denkmunze des Vereins Deutscher Ingenieure 1952 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1952 Ehrenburger von Ruppertshofen die Grundschule in Ruppertshofen tragt den Namen Zenneck Schule 1956 Trager des Werner von Siemens Rings 1956 Aufstellung eines Zenneck Gedenksteins an der Kugelbake in Cuxhaven der inzwischen 85 jahrige Zenneck nahm an der Einweihung teil durch Witterungseinflusse zerstort 1957 Benennung der Jonathan Zenneck Forschungsstation zur Ionospharenbeobachtung bei Tsumeb Sudwestafrika heute Namibia nach Zenneck 1992 Aufstellung eines zweiten Zenneck Gedenksteins an der Kugelbake in Cuxhaven durch den Elbe Lotsen Helmut Bellmer 2006 Aufstellung eines Gedenksteins nahe dem Walchensee Kraftwerk Kochel Altjoch durch ehemalige MitarbeiterAuch an dem Pfarrhaus in Wippingen in dem er seine ersten zehn Lebensjahre verbrachte wurde eine Gedenktafel angebracht Zitat Bearbeiten Pflichterfullung reicht nicht man muss Freude an seiner Arbeit haben Jonathan Zenneck Organisation ist die Kunst andere fur sich arbeiten zu lassen Uberorganisation ist die Kunst andere von der Arbeit abzuhalten Jonathan ZenneckVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenElektromagnetische Schwingungen und drahtlose Telegraphie Enke Stuttgart 1905 Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie Enke Stuttgart 1912 mit Walter Dieminger Georg Goubau Die Storungen der Ionosphare In Hochfrequenztechnik und Elektroakustik 44 Leipzig 1943 ISSN 0018 2958 S 2 17 mit Friedrich Klemm Funfzig Jahre Deutsches Museum Munchen Deutsches Museum Munchen 1953 Literatur BearbeitenJonathan Zenneck Erinnerungen eines Physikers Munchen 1961 Walter Dieminger Jonathan Zenneck R Oldenbourg Munchen 1961 Georg Schmucker Jonathan Zenneck 1871 1959 Eine technisch wissenschaftliche Biographie Stuttgart 1999 Stefan L Wolff Jonathan Zenneck als Vorstand des Deutschen Museums In Elisabeth Vaupel und Stefan L Wolff Hrsg Das Deutsche Museum in der Zeit des Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2010 S 78 126 ISBN 978 3 8353 0596 0 Siehe auch BearbeitenGeschichte des Fernsehens KustenfunkstelleWeblinks BearbeitenBibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Horst Teichmann Die Entwicklung der Physik im 4 Saeculum der Universitat Wurzburg erlautert an der Geschichte eines Institutsgebaudes In Peter Baumgart Hrsg Vierhundert Jahre Universitat Wurzburg Eine Festschrift Degener amp Co Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1982 Quellen und Beitrage zur Geschichte der Universitat Wurzburg Band 6 ISBN 3 7686 9062 8 S 787 807 hier S 804 Ehrenpromovenden der TH TU Dresden Technische Universitat Dresden abgerufen am 25 Januar 2015 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 266 Die BWG gedenkt ihrer verstorbenen Mitglieder In bwg nds de Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft abgerufen am 12 April 2023 Direktoren Rektoren und Prasidenten der Technischen Hochschule Universitat Munchen Direktoren 1868 1903 Karl Maximilian von Bauernfeind Wilhelm von Beetz August von Kluckhohn Karl Maximilian von Bauernfeind Karl Haushofer Egbert von Hoyer Rektoren 1903 1976 Walther von Dyck Friedrich von Thiersch Moritz Schroter Siegmund Gunther Heinrich von Schmidt Karl Lintner Karl Heinrich Hager Walther von Dyck Jonathan Zenneck Kaspar Dantscher Johann Ossanna Richard Schachner Anton Schwaiger Albert Wolfgang Schmidt Lutz Pistor Hans Dollgast Georg Faber Robert Vorhoelzer Ludwig Foppl Hans Piloty August Rucker Robert Sauer Ernst Schmidt Max Kneissl Gustav Aufhammer Franz Patat Heinrich Netz Gerd Albers Horst von Engerth Heinz Schmidtke Ulrich Grigull Prasidenten seit 1976 Ulrich Grigull Wolfgang Wild Herbert Kupfer Otto Meitinger Wolfgang A Herrmann Thomas Hofmann Normdaten Person GND 118772554 lobid OGND AKS VIAF 32792659 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zenneck JonathanALTERNATIVNAMEN Zenneck Jonathan Adolf Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker Funkpionier und ErfinderGEBURTSDATUM 15 April 1871GEBURTSORT RuppertshofenSTERBEDATUM 8 April 1959STERBEORT Althegnenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jonathan Zenneck amp oldid 233753125