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Hugo Bruckmann 13 Oktober 1863 in Munchen 3 September 1941 ebenda war ein deutscher Verleger des Bruckmann Verlags und langjahriger Unterstutzer von Adolf Hitler Hugo BruckmannHugo Bruckmann mit Pfeife Karikatur von Ludwig Scheuermann 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHugo Bruckmann war der jungste Sohn des Verlegers Friedrich Bruckmann und dessen Ehefrau Julie Weyler er war katholisch getauft In Munchen besuchte er das Gymnasium und die Handelsschule 1 1881 trat er in den vaterlichen Verlag F Bruckmann KAG ein der bereits seit 1875 von seinem alteren Bruder Alphons 1855 1945 geleitet wurde 2 1896 gewann er den antisemitischen Autor Houston Stewart Chamberlain fur den Verlag der dort insgesamt 34 Publikationen veroffentlichte 3 1897 grundete er in Paris gemeinsam mit Julius Meier Graefe die Zeitschrift Dekorative Kunst Ihr redaktioneller Sitz war an der Rue Pergolese 37 Nach einem Jahr wagten sie eine Ausgabe in franzosischer Sprache zu publizieren Diese erschien erstmals im Oktober 1899 unter dem Titel L Art Decoratif Die darin enthaltenen Abbildungen von fast allen wesentlichen Arbeiten des belgischen Architekten Henry van de Velde machte diesen international bekannt Nach dem Tod des Vaters im Marz 1898 ubernahmen Alphons und Hugo gemeinsam die Verlagsleitung 1892 grundete Alphons eine eigene Druckerei seinen Platz in der Geschaftsfuhrung ubernahm Fritz Schwartz 1856 1914 Schwartz und Bruckmann verstanden sich nicht 1908 schied Bruckmann aus der Geschaftsleitung aus verliess 1917 den Aufsichtsrat und grundete im selben Jahr einen eigenen allerdings wenig erfolgreichen Hugo Bruckmann Verlag 2 Hugo Bruckmann heiratete 1898 die rumanische Elsa Prinzessin Cantacuzene 4 Schnell spielte das Paar eine wichtige Rolle im geistigen und kulturellen Leben Munchens insbesondere durch Elsas Salon 3 Seit den Anfangen in den fruhen 1920er Jahren gehorte das Ehepaar der nationalsozialistischen Bewegung an Sie gehorten zu den einflussreichsten Forderern Adolf Hitlers sowohl finanziell als auch strategisch Unter anderem halfen sie mit ihn in der gehobenen Gesellschaft Munchens salonfahig zu machen 2 Beide waren ab 1928 offentliche Forderer der Nationalsozialistischen Gesellschaft fur deutsche Kultur Seit dem Jahr 1930 gehorte Hugo Bruckmann dem Vorstand des von Alfred Rosenberg gegrundeten Kampfbundes fur deutsche Kultur an Von 1932 bis zu seinem Tod war Bruckmann als Abgeordneter der NSDAP Reichstagsmitglied 5 Die Aufnahme in die NSDAP beantragten sie allerdings aus strategischen Grunden erst am 1 Juli 1932 Auf Hitlers Wunsch wurden sie ruckwirkend zum 1 April 1925 aufgenommen und galten damit als Alte Kampfer Mitgliedsnummer 91 bzw 92 fur seine Frau 2 6 4 1933 kehrte Bruckmann in die Unternehmensleitung des Bruckmann Verlags zuruck und richtete ihn in der Folge stark auf die Ideen des Nationalsozialismus aus u a mit Publikationen wie Wehrpflicht des Geistes 1935 Oberdonau die Heimat des Fuhrers 1940 und Die Wehrtechnik bei Albrecht Durer 1943 Trotz des nationalsozialistischen Programms und Hugo Bruckmanns hervorragenden Kontakten konnte der Bruckmann Verlag allerdings seinem grossten Konkurrenten dem Verlag Franz Eher Nachf nicht den Rang als bevorzugter NS Verlag ablaufen Daran konnte auch der 1934 abgeschlossene Lobby Vertrag mit Hans Hinkel nichts andern der Bruckmann wiederholt uber geplante Arisierungen von Verlagen informierte 3 Bruckmann war mehrmals an einer Ubernahme interessiert es kam jedoch nie dazu 2 Nach dem Rucktritt Oskar von Millers wurde Bruckmann 1933 in den Vorstand des Deutschen Museums berufen Seine Ernennung sollte die politische Einmischung in die Belange des Deutschen Museums reduzieren was ihm durch seinen Einfluss auf Hitler teilweise auch gelang Er widersetzte sich erfolgreich der Forderung judische Bucher aus der Bibliothek zu verbannen und durch seine geringe Erfahrung auf den Gebieten der Naturwissenschaft und Technik musste die konservative Museumsfuhrung auch keine Einmischung in Sachfragen befurchten 1934 nach dem Tod des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg gehorte Bruckmann zu den Unterzeichnern des Aufrufs der Kulturschaffenden zur Volksabstimmung uber das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs 4 1937 konnte er sich erfolgreich fur Henri Nannen einsetzen der wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt von der Universitat relegiert worden war und ein Arbeitsverbot erhalten hatte 7 Als die F Bruckmann AG 1937 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt wurde wurden Hugos Neffe Alfred Bruckmann 1892 1964 und der Rechtsanwalt Albert von Miller 1895 1959 zu Komplementaren 2 Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs konnte Bruckmann durch sein personliches Netzwerk die Einstufung seines Verlages als kriegswichtig erreichen Hugo Bruckmann starb am 3 September 1941 in Munchen Auf Veranlassung Hitlers erhielt er im Ehrenhof des Deutschen Museums ein Staatsbegrabnis 2 Den Verlag ubernahm Alfred Bruckmann 3 Auszeichnungen Bearbeitenvor 1938 Gross Offizier des Ordens der Krone von Italien Mitglied des Kleinen Rats der Deutschen Akademie 1 Literatur BearbeitenReichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Erster Band Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 ISBN 3 598 30664 4 Wolfgang Martynkewicz Salon Deutschland Geist und Macht 1900 1945 Aufbau Berlin 2009 ISBN 978 3 351 02706 3 Ausfuhrl Rezension v Volker Weiss Am Tisch mit Rainer Maria Rilke und Hitler Der Salon des Munchner Verlegerehepaares in Dschungel Beilage zu jungle world Nr 45 11 November 2010 S 8 11 8 Miriam Kafer Hitlers fruhe Forderer aus dem Grossburgertum das Verlegerehepaar Elsa und Hugo Bruckmann in Marita Krauss Rechte Karrieren in Munchen Von der Weimarer Zeit bis in die Nachkriegsjahre Volk Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 937200 53 8 Daniela Stoppel Hugo Bruckmann als Vorstand des Deutschen Museums In Elisabeth Vaupel und Stefan L Wolff Hrsg Das Deutsche Museum in der Zeit des Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2010 S 127 170 ISBN 978 3 8353 0596 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hugo Bruckmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hugo Bruckmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hugo Bruckmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Der Nachlass befindet sich in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Bruckmann Hugo In Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Abgerufen am 19 Mai 2023 a b c d e f g Jurgen Kuhnert Bruckmann Verlag In Historisches Lexikon Bayerns 23 Juni 2022 abgerufen am 19 Mai 2023 a b c d Jurgen Kuhnert Die Dunkle Zeit In 150 jahre bruckmann de Archiviert vom Original am 25 Marz 2016 abgerufen am 19 Mai 2023 a b c Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 83 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch 2 uberarbeitete Auflage Frankfurt am Main 2005 S 77 Bundesarchiv R 9361 II 120059 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 427 Am Tisch mit Rilke und Hitler Abgerufen am 12 Dezember 2019 Normdaten Person GND 116726342 lobid OGND AKS LCCN n2002079689 VIAF 3229573 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruckmann HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und Politiker NSDAP MdR Vorstand des Deutschen Museums Forderer von Adolf HitlerGEBURTSDATUM 13 Oktober 1863GEBURTSORT Munchen BayernSTERBEDATUM 3 September 1941STERBEORT Munchen Deutsches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Bruckmann amp oldid 239467848