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Das Reihenschema der k k osterreichischen Staatsbahnen kkStB entstand aus der Notwendigkeit eine systematische Bezeichnung fur schon im Staatsbesitz befindliche Lokomotiven zu finden Das Schema sollte naturlich auch fur zukunftig zu ubernehmende Bahngesellschaften anwendbar sein Inhaltsverzeichnis 1 Dampflokomotiven 1 1 Serienbezeichnung der kkStB Lokomotiven von 1882 bis 1885 1 2 Serienbezeichnung der kkStB Lokomotiven von 1886 bis 1904 1 3 Serienbezeichnung der kkStB und BBO Lokomotiven von 1905 bis 1938 1 4 Schema fur Schmalspurdampflokomotiven 2 Elektrolokomotiven 3 Verbrennungsmotorlokomotiven 4 Dampftriebwagen 5 Elektrische Triebwagen 6 Verbrennungsmotortriebwagen 7 Verwendung durch andere Unternehmen 8 LiteraturDampflokomotiven BearbeitenSerienbezeichnung der kkStB Lokomotiven von 1882 bis 1885 Bearbeiten Serienbezeichnung der kkStB Lokomotiven von 1882 bis 1885Herkunftsbahn Serien der Lokomotiven Serien der TenderKaiserin Elisabeth Bahn A I A II A III A IV B I B II B III V S I T T I T IIINiederosterreichische Staatsbahnen BS BS I S TS TS IKronprinz Rudolf Bahn AR AR I AR II AR III AR IV BR I BR II VR TR TR IVorarlberger Bahn AV I AV II BV I TVIstrianer Staatsbahn BJ II TJDalmatiner Staatsbahn BD I TDRakowitz Protivin BP I TPArlbergbahn B IV V II V III S II BF IV T IIIKaiser Franz Josephs Bahn AF I AF II AF III BF I BF III TF TF IPilsen Priesen Komotau AK I AK II BK I BK III TKErzherzog Albrecht Bahn BNa II Na SNa I TNaTarnow Leluchow BNt I TNtDniester Bahn VNd BSNd TNdGalizische Transversalbahn AN II BN II TNMahrische Grenzbahn BM II BSM TM TM IPrag Duxer Eisenbahn BU II BU IV TU TU IDux Bodenbacher Eisenbahn BO I BO II TOLokalbahn Fehring Furstenfeld F Als 1882 die k k Direktion fur Staatseisenbahnbetrieb errichtet wurde entstand das erste derartige Schema Unterhalb der Inventarnummern der Lokomotiven wurden Grossbuchstaben angebracht die den Verwendungszweck der Maschine kennzeichneten Es gab folgende Hauptkategorien A Personenzuglokomotiven B Guterzuglokomotiven S Sekundarzuglokomotiven V VerschublokomotivenAls zweite und dritte Stelle wurden ein Gross und ein Kleinbuchstabe hinzugefugt die die Herkunftsbahn der Lokomotive bezeichneten Bauartunterschiede wurden durch nachgestellte romische Zahlen gekennzeichnet Tender wurden in ein ahnliches System eingeordnet Da Tender getrennt von den Lokomotiven bezeichnet und nummeriert wurden ersparte man sich eine Umnummerierung wenn eine Lokomotive mit einem anderen Tender gekuppelt wurde Damit ergab sich von 1882 bis 1885 das in der Tabelle dargestellte Schema Serienbezeichnung der kkStB Lokomotiven von 1886 bis 1904 Bearbeiten Das oben vorgestellte Schema erwies sich als zu wenig flexibel fur zukunftige Verstaatlichungen und als umstandlich betreffend die Inventarnummern Hermann von Littrow entwickelte daher 1885 ein neues System das nur auf Ziffern basierte Demzufolge bestand die Lokomotivnummer aus drei bis funf Stellen wobei die letzten beiden die Ordnungsnummer reprasentierten die davor stehenden Ziffern bildeten die Reihe damals als Serie bezeichnet Es gab folgende Serien 1 9 Eilzuglokomotiven 10 29 Personenzuglokomotiven 30 68 Guterzuglokomotiven mit drei gekuppelten Achsen 69 Zahnradlokomotiven erst ab 1889 70 79 Guterzuglokomotiven mit vier gekuppelten Achsen 80 89 Sekundarzuglokomotiven mit zwei gekuppelten Achsen 90 99 Sekundarzuglokomotiven mit drei gekuppelten AchsenDie Tender waren gruppiert in 1 9 Tender mit zwei Achsen 10 29 Tender mit drei Achsen und mit bis 10 m Wasser 30 49 Tender mit drei Achsen und mit mehr 10 m WasserAb 1899 wurden die Serien 80 bis 82 fur funffach gekuppelte Guterzuglokomotiven freigehalten Zum Beispiel war die 5610 eine dreifach gekuppelte Guterzuglokomotive Serie 56 mit Ordnungsnummer 10 Wenn eine Serie mehr als 99 Lokomotiven enthielt behalf man sich indem man die nachsthohere Seriennummer benutzte So war also die 7400 die 100 Lokomotive der Serie 73 Falls die nachsthohere Seriennummer schon besetzt war wurde eine Zehntausenderstelle vorangestellt Die 19727 war also die 126 Lokomotive der Serie 97 Serienbezeichnung der kkStB und BBO Lokomotiven von 1905 bis 1938 Bearbeiten Johann Rihosek veranderte 1898 das Schema dahingehend dass Bauartunterschiede durch eine der Serie Reihe vorangestellte Hunderterstelle gekennzeichnet wurden 1905 wurden auf seinen Vorschlag hin Reihen und Ordnungsnummer durch einen Punkt getrennt Das neue Reihenschema sah nun folgendermassen aus 1 30 Schnell und Personenzuglokomotiven 31 67 Guterzuglokomotiven mit drei gekuppelten Achsen 68 69 Zahnradlokomotiven 70 79 Guterzuglokomotiven mit vier gekuppelten Achsen 80 82 Guterzuglokomotiven mit funf gekuppelten Achsen 83 89 leichte Lokomotiven mit zwei gekuppelten Achsen 90 99 leichte Lokomotiven mit drei gekuppelten AchsenAuch hier gab es noch nachtragliche Anderungen So wurden Index Ziffern eingefuhrt die der Ordnungsnummer vorangestellt wurden Es gab 100 Verbundtriebwerk 300 Brotankessel 500 Dampftrockner 900 Heissdampf ZwillingBei Ordnungsnummern mit Index Ziffer begann die Nummerierung bei 00 sonst bei 01 Fur Tender galt folgendes Schema 1 9 Tender mit zwei Achsen 10 79 Tender mit drei Achsen 80 99 Tender mit vier Achsen1914 schliesslich wurden vierstellige Ordnungsnummern erlaubt Damit hatte das kkStB Reihenschema seine endgultige Auspragung erhalten Die Sudbahn die ihr eigenes Schema hatte ubernahm das kkStB Schema noch vor dem Ersten Weltkrieg Die BBO fuhrte es nach 1918 unter Hinzufugung der neuentwickelten Reihen unverandert weiter Abschliessend soll noch festgehalten werden dass die 100 01 die erste Dampflokomotive mit sechs gekuppelten Achsen die von Karl Golsdorf entworfen wurde nicht in das obige Schema passte Da die kkStB BBO aber keine weiteren Lokomotiven der Reihe 100 bestellte und die 100 01 schon 1928 ausmusterte war diese Unstimmigkeit nur von kurzer Dauer Die DR ordnete die sechsfach gekuppelte wu K die die 100 01 als Vorbild hatte als Baureihe 59 also als Guterzuglokomotive ein wahrend die 100 01 von Golsdorf als Gebirgsschnellzuglokomotive konzipiert worden war Schema fur Schmalspurdampflokomotiven Bearbeiten Die Reihenbezeichnung von Schmalspurlokomotiven erfolgte abweichend vom oben dargelegten Schema durch Grossbuchstaben die vom ersten Einsatzgebiet der Reihe abgeleitet wurden Gegebenenfalls wurden noch Kleinbuchstaben angefugt die die Kessel oder Triebwerksbauart bezeichneten Es gab beispielsweise folgende Reihen U Unzmarkt Mauterndorf B Bregenzerwaldbahn C Czudin G Lambach Gmunden Z Pinzgauer Lokalbahn Zell am See Krimml Y Ybbstalbahn M Mariazellerbahn P Triest Parenzo T Gurktalbahn Treibach Althofen Klein Glodnitz K Kuhnsdorf EisenkappelMit v wurden Verbundmaschinen bezeichnet mit h Heissdampfmaschinen Zahnrad Schmalspurlokomotiven wurden mit Z Schneebergbahn und Zz Schafbergbahn bezeichnet Elektrolokomotiven BearbeitenVon dem fur Dampflokomotiven vorgestellten Schema wurde auch das Bezeichnungsschema fur Elektrolokomotiven abgeleitet Dabei wurden Antriebsachsen mit Kuppelachsen gleichgesetzt wobei nicht zwischen Stangenantrieb mit Gruppenmotor und einzeln angetriebenen Achsen unterschieden wurde Bauartunterschiede wurden wieder mit Index Ziffern gekennzeichnet Schmalspur Elektroloks erhielten in Anlehnung an das Schmalspur Dampflokschema den Grossbuchstaben E mit fortlaufenden Ordnungsnummern Um Elektrolokomotiven prinzipiell von Dampflokomotiven unterscheiden zu konnen wurde die Reihenbezeichnung als vierstellig festgelegt wobei die Tausenderstelle als 1 festgelegt wurde z B Dampflokomotiven mit vier Kuppelachsen als Reihe 170 Elektrolokomotiven mit Achsfolge Bo Bo als Reihe 1170 Dampflokomotive mit sechs Kuppelachsen als Reihe 100 Elektrolokomotive mit Achsfolge 1 C C1 Krokodil als Reihe 1100 Die kkStB besass nur drei elektrisch angetriebene Lokomotivreihen namlich die Wechselstrombaureihe 1060 Mittenwaldbahn sowie die Gleichstrombaureihen 1083 Zartlesdorf Hohenfurth Lippnerschwebe und 1084 Lana Burgstall Oberlana Bis 1938 wurden in Folge die folgenden BBO Reihen in das Schema eingeordnet 1005 1029 1060 1070 1070 1 1170 1170 1 1170 2 1470 1570 1670 1080 1080 1 1180 1280 1082 1100 und 1100 1 Da die meisten Elektrolokomotivreihen vierachsig oder funfachsig waren ergaben sich viele 70er und 80er Reihen Noch bevor dies zu einem Problem werden konnte wurde die BBO durch den Anschluss Osterreichs in die Deutsche Reichsbahn DR integriert und das Reihenschema angepasst Verbrennungsmotorlokomotiven BearbeitenDa die kkStB keine Verbrennungslokomotiven besass hier begann die Entwicklung bei den Triebwagen bleiben nur die BBO Lokomotiven zu diskutieren Die BBO verwendete ein Reihenschema bei dem die Reihe durch eine vierstellige Nummer gekennzeichnet wurde Fur Verbrennungsmotorlokomotiven war dabei die Tausenderstelle 2 festgelegt Bis 1938 hatte die BBO Lokomotiven mit folgenden Reihennummern eingereiht 2020 2021 2070 2040 2000 und 2041 Die 40er Nummern wurden fur Schmalspurfahrzeuge verwendet die 2070 war eine Lokomotive mit vier angetriebenen Achsen und damit der 70er Gruppe zuzuordnen Die 20er Gruppe bildete offenbar Fahrzeuge mit zwei angetriebenen Achsen Die Verschublok 2000 01 fallt komplett aus dem Schema heraus Dampftriebwagen BearbeitenDampftriebwagen wurden bei der kkStB mit einer einstelligen Reihennummer versehen Im Unterschied zu Lokomotiven war die Ordnungsnummer aber dreistellig wobei wieder Index Ziffern zum Einsatz kamen Der einzige Schmalspur Dampftriebwagen hatte die Bezeichnung 1 s 001 Die BBO kennzeichnete Dampftriebwagen mit dem Vorsatz DT und der Reihennummer es gab nur DT 1 und DT 2 Elektrische Triebwagen BearbeitenDie kkStB ordnete ihre elektrischen Triebwagen entsprechend der Anzahl der angetriebenen Achsen in ihr Schema ein Es gab die Gruppe mit zwei angetriebenen Achsen mit den Reihen 20 0 21 0 22 0 und 23 0 und die Gruppe mit vier angetriebenen Achsen mit den Reihen 40 0 41 s 0 und 42 s 0 wobei die letzten beiden Schmalspurfahrzeuge waren Die Ordnungsnummern waren dreistellig Die BBO stellte der Reihennummer ihrer Elektrotriebwagen ein ET voran Die Reihen ET 10 und ET 11 hatten zwei angetriebene Achsen die Reihe ET 30 hatte derer vier Verbrennungsmotortriebwagen BearbeitenDie kkStB hatte nur einen Verbrennungsmotortriebwagen den 19 001 Die Ordnungsnummer war wie ersichtlich dreistellig Die BBO stellte der Reihennummer ihrer Verbrennungsmotortriebwagen ein VT voran Die Reihennummer war zweistellig Bauartunterschiede wurden durch eine Hunderterstelle gekennzeichnet Ansonsten folgte die Vergabe der Reihennummer keinem ersichtlichen System Verwendung durch andere Unternehmen BearbeitenDas kkStB Reihenschema wurde von zahlreichen Bahnverwaltungen weiterverwendet Vor 1918 verwendete die Sudbahngesellschaft fur jene Baureihen die auch im Bestand der kkStB waren das gleiche Reihenschema bis zur jeweiligen Verstaatlichung in Osterreich und Ungarn Donau Save Adria Bahn Nach 1918 verwendeten einige Bahnverwaltungen von Nachfolgestaaten das Reihenschema zeitweise weiter Die Tschechoslowakischen Staatsbahnen bis zur Einfuhrung eines neuen Nummernschemas Die Bahnen des SHS Staates bis zur Einfuhrung eines neuen Nummernschemas Die Osterreichischen Bundesbahnen bis 1938 Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn Die Steiermarkischen Landesbahnen haben ihre Dampfloks niemals umbezeichnet und wenden daher fur die noch vorhandenen Dampfloks der Baureihen U Bh und Kh das Reihenschema der kkStB und BBO bis dato an Die im Jahr 2006 gegrundete Salzkammergutbahn bezeichnet ihre Altbaudampfloks wieder mit Baureihe Z allerdings ohne Punkt und daher nur mittelbar im kkStB BBO Reihenschema Die im Jahr 2008 von den OBB an das Land Salzburg ubergegangene Pinzgauer Lokalbahn fuhrt bei ihren zwei Dampfloks der Baureihen Mh und Uh ebenfalls wieder die klassische Bezeichnung Die Graz Koflacher Eisenbahn verwendete bei ihren Lokomotiven der Reihe 30 durchwegs die originalen kkStB Nummern teilweise auch Zusatzbezeichnungen z B Sulm 2 Literatur BearbeitenJohann Stockklausner Dampfbetrieb in Alt Osterreich 1837 1918 Slezak Verlag Wien 1979 ISBN 3 900134 41 3 Heribert Schropfer Triebfahrzeuge Osterreichischer Eisenbahnen Dampflokomotiven BBO und OBB alba Dusseldorf 1989 ISBN 3 87094 110 3 Richard Rotter Helmut Petrovitsch Triebfahrzeuge Osterreichischer Eisenbahnen Elektrische Lokomotiven und Triebwagen alba Dusseldorf 1990 ISBN 3 87094 132 4 Erich Doleschal Heinz Gerl Helmut Petrovitsch Wilhelm Saliger Triebfahrzeuge Osterreichischer Eisenbahnen Diesel Lokomotiven und Diesel Triebwagen alba Dusseldorf 1993 ISBN 3 87094 150 2 Johann Blieberger Josef Pospichal die kkStB Triebfahrzeuge Band 1 Die Reihen 1 bis 228 bahnmedien at 2008 ISBN 978 3 9502648 0 7 Johann Blieberger Josef Pospichal die kkStB Triebfahrzeuge Band 2 Die Reihen 29 bis 760 bahnmedien at 2009 ISBN 978 3 9502648 4 5 Johann Blieberger Josef Pospichal die kkStB Triebfahrzeuge Band 3 Die Reihen 61 bis 380 bahnmedien at 2010 ISBN 978 3 9502648 6 9 Baureihenlisten und schemata von Eisenbahnfahrzeugen Deutschland UIC FER DB AG DB DR 1945 1993 DR 1920 1945 Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass LothringenOsterreich OBB BBO kkStB KFNB ONWB SNDVB SB StEG Alte Staatsbahnen k u k HBSchweiz SBB RhBFrankreich SNCF L Est Nord Maurienne Strecke Elsass LothringenWeitere Bahnen CSD CD ZSR ZSSK Polen SJ DSB MAV NS BDZ HZ ZS CFL RENFE Portugal Norwegen Italien Russland Sowjetunion China Tasmanien UruguayBaureihenschemata UIC DR DB DR 1945 1993 kkStB BBO BHStB OBB Schweiz PKP Brasilien British Rail Indian Railways Japan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reihenschema der kkStB und BBO amp oldid 233983717