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Die BBO 1100 und BBO 1100 1 waren elektrische Schnellzug Lokomotiven in Krokodil Bauform aus der Zwischenkriegszeit in Diensten der Osterreichischen Bundesbahnen seinerzeit BBO Die ersten Exemplare wurden 1923 24 in Dienst gestellt Nach dem Anschluss Osterreichs im Jahre 1938 bezeichnete die Deutsche Reichsbahn sie als E 89 1100 sowie als E 89 1 1100 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die verbliebenen Maschinen als OBB 1089 und OBB 1189 zu den wiederbegrundeten Osterreichischen Bundesbahnen OBB die sie erst im Jahre 1979 vollstandig ausmusterten BBO 1100 BBO 1100 1 OBB 1089 OBB 11891100 1021100 102Nummerierung BBO 1100 01 07BBO 1100 101 109OBB 1089 01 07 mit Lucke OBB 1189 01 09Anzahl BBO 1100 7BBO 1100 1 9OBB 1089 6OBB 1189 9Hersteller BBC Wien FloridsdorfBaujahr e 1923 24 1926 27Ausmusterung bis 1979Achsformel 1 C C1 Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 20 350 mm 20 400 mmGesamtradstand 17 700 mmDienstmasse 113 6 t 116 tReibungsmasse 89 t 91 2 tRadsatzfahrmasse 14 8 t 15 2 tHochstgeschwindigkeit 65 km h 75 km hStundenleistung 1800 kW 53 km h 1900 kW 55 km hDauerleistung 1600 kW 57 km h 1740 kW 60 km hAnfahrzugkraft 220 kN 224 kNTreibraddurchmesser 1 350 mmLaufraddurchmesser 870 mmMotorbauart 1 RsStromsystem 15 kV 16 2 3 HzAnzahl der Fahrmotoren 4Antrieb Gruppenantrieb mit VorgelegeLokbremse Vakuumbremse spater DruckluftbremseZugbremse Vakuumbremse spater Druckluftbremse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 2 1 Lackierung 3 Erhaltene Maschinen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die E89 002 BBO 1100 02 wurde 1947 in der Werkstatte Zurich der SBB hauptuntersucht nbsp Die 1189 02 hier nach ihrer Ausmusterung in Attnang Puchheim erhielt als einzige einen blutorangen Anstrich 1980 nbsp 1189 05 im Bahnhof Wien Heiligenstadt 1985 nbsp 1189 09 im Eisenbahnmuseum Ampflwang Zustand 2008 nbsp 1089 06 im Auto und Technik Museum Sinsheim Fur die Rampenstrecken der Arlbergbahn benotigte die BBO elektrisch angetriebene Schnellzuglokomotiven Anfang der 1920er Jahre gab es zum Stangenantrieb noch keine gangbare Alternative Die Entscheidung fiel zugunsten einer Bauart nach schweizerischem Vorbild der SBB Ce 6 8 II Die Reihen 1100 und 1100 1 sind die einzigen Krokodil Bauarten Osterreichs eine Bezeichnung die aus dem Bereich der Modelleisenbahn Einzug in den Sprachgebrauch fand Im Unterschied zur Schweizer Lokomotive wurde kein Antrieb mit Dreiecksrahmen oder ein Schragstangenantrieb gewahlt sondern ein etwas einfacherer Antrieb mit je einer dreigliedrigen Treibstange pro Triebwerksseite die sowohl die Blindwelle als auch die Treibrader verband Die ersten sieben Maschinen wurden von den Osterreichischen Brown Boveri Werken elektrischer Teil und der Lokomotivfabrik Floridsdorf mechanischer Teil 1923 24 geliefert 1926 27 folgten weitere neun Lokomotiven die gegenuber der Erstlieferung starker und etwas schwerer waren vgl Tabelle Die erstgelieferten sieben Fahrzeuge erhielten die Reihenbezeichnung 1100 die weiteren neun 1100 1 Sie wurden zunachst in Innsbruck spater auch in Salzburg stationiert von wo sie entsprechend auf der Arlberg und Tauernbahn zur vollen Zufriedenheit eingesetzt wurden Mit zunehmender Elektrifizierung kamen auch weitere Standorte hinzu In den 1960er Jahren waren die meisten Lokomotiven in Attnang Puchheim und in Bischofshofen stationiert Auf den Talstrecken wurden sie noch in den 1920er Jahren von den Loks der Reihe 1670 verdrangt Die Deutsche Reichsbahn bezeichnete sie nach dem Anschluss Osterreichs im Jahre 1938 als E 89 1100 und als E 89 1 1100 1 Im Zweiten Weltkrieg wurden zwei ehemalige 1100er zerstort Eine davon die 1100 01 wurde von den OBB wieder aufgebaut und noch uber zwanzig Jahre in ihrer zugedachten Rolle eingesetzt Die Loks E 89 002 und E 89 006 wurden 1947 von den SBB in der Hauptwerkstatte Zurich hauptuntersucht und als Gegenleistung eine Zeit lang auf dem Schweizerischen Streckennetz eingesetzt 1953 wurde von den OBB den Fahrzeugen die Reihennummern 1089 und 1189 zuwiesen Zum letzten Einsatzgebiet der Reihe zahlte die Salzkammergutbahn Bis 1979 waren die robusten Maschinen vollstandig ausgemustert Technische Merkmale BearbeitenDie beiden jeweils vierachsigen Drehgestelle waren durch eine Kurzkupplung miteinander verbunden die die ganzen Zug und Druckkrafte aufnahm Auf dieses stutzte sich auf vier gefederten Auflagen das Fuhrer und Maschinenhaus ab Durch als Kugelpfannen ausgefuhrte Drehzapfen wurde es gefuhrt wobei der hintere Drehpunkt langenverschiebbar war Die Kuppelachsen waren ohne Querspiel im Rahmen gelagert der Spurkranz der jeweils mittleren Achse war geschwacht Die Laufradsatze wurden als Adamsachsen mit Seitenspiel gefuhrt Je zwei Fahrmotoren trieben uber gefederte Ritzel eine Blindwelle an von wo die Treibstangen zu den Radern fuhrten Die Blindwelle war seiten und hohenverstellbar um ein optimales Zusammenspiel von Ritzel und Zahnrad zu erreichen Der mittlere Aufbau beinhaltete die beiden Fuhrerstande und einen Maschinenraum mit den elektrischen Apparaten Die Fuhrerstande waren jeweils zum Ende hin etwas angeschragt in dieser schragen Seite war auf der linken Seite eine Tur angebracht die schon nach wenigen Jahren entfernt wurde es gab im geraden Teil der Fuhrerhausseite beidseitig eine weitere Tur Die ersten sieben Lokomotiven hatten unterhalb der Fenster einen genieteten Gurt Die Lokomotiven besassen ursprunglich zwei Stromabnehmer nach Bauart der BBC welche spater gegen solche der BBO Einheitsbauart I getauscht worden In den 1960er Jahren erhielten alle Maschinen zwei Scherenbugel der OBB Bauart IV mit Wanisch Wippe Der Haupttransformator leistete 1730 kVA Dauerleistung Reihe 1100 bzw 1920 kVA 1100 1 Die beiden Motoren eines Drehgestells waren paarweise in Serie geschaltet konnten aber auch in Reihe geschaltet werden Es handelte sich um 12 polige Einphasen Reihenschlussmotoren mit 450 kW Stundenleistung bei 930 min Reihe 1100 beziehungsweise um 14 polige Reihenschlussmotore mit 457 kW Stundenleistung bei 950 min Reihe 1100 1 Gesteuert wurde uber ein von Hand betatigtes 18 stufiges Niederspannungs Schlittenschaltwerk die Anzahl der Fahrstufen wurde spater aufgrund von Uberschlagen auf 13 bzw 15 Reihe 1089 begrenzt Die Lokomotive wurde mit einer Vakuumbremse gebremst die auch als Zugbremse genutzt werden konnte uber ein Ventil war sie aber auch mit einer Druckluftbremse fur den Wagenzug verbunden Alle Kuppelradsatze konnten gebremst werden die Handbremse wirkte jedoch nur auf die dem Fuhrerstand benachbarte Achse Lackierung Bearbeiten Das ursprungliche Farbschema der Maschinen ist aufgrund mangelnder Vorschriften der BBO und keinerlei Aufzeichnungen nur zu vermuten die Maschinen durften analog zu den Personenwagen Moosgrun mit hellgrunen Zierlinien lackiert gewesen sein Das Fahrwerk war schwarz lackiert einzelne Bauteile wie Treibstangen und Puffer waren blankes Metall das Dach war hellgrau und die spannungsfuhrenden Teile sowie die Stromabnehmer rot lackiert Dieses Farbschema trugen die Maschinen bis zur Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn welche erst ab 1942 und auch nicht bei allen Maschinen eine neue Lackierung in grauer Tarnfarbe anbrachte Die Loks 1189 05 und 1189 08 verkehrten von 1953 bis 1955 mit einer braunen Lackierung dieses von der OBB auch an Dieselloks der Reihe 2045 probierte Schema wurde jedoch zu Gunsten einer Lackierung in RAL 6009 Tannengrun wieder aufgegeben Als einzige der Loks erhielt die heutige Museumslok 1189 02 im Juni 1971 noch eine Lackierung im neuen Farbschema in Blutorange Erhaltene Maschinen BearbeitenVon 1978 bis 1979 wurde die Lokomotive 1089 06 bei der Krokodil Ausstellung im Verkehrshaus der Schweiz prasentiert Die 1189 02 ist bis heute erhalten geblieben und wurde zur Bespannung von Nostalgiezugen herangezogen Sie wurde in ihren ursprunglichen Zustand der Zwischenkriegszeit zuruckversetzt bekam auch die ursprungliche Nummer 1100 102 Sie war die einzige Lok ihrer Reihe die in den 1970er Jahren noch einen blutorangen Anstrich erhalten hatte 2021 wurde sie von Wien West zur OGEG nach Ampflwang uberstellt 1089 06 steht im Auto und Technikmuseum Sinsheim die 1189 05 im Eisenbahnmuseum Strasshof 1189 09 stand seit der Eroffnung des Guterbahnhofes 1983 in Wolfurt als motorenloses Denkmal vor dem Zollgebaude Die Gemeinde Wolfurt hat diese Lok der OGEG fur das Eisenbahn und Bergbaumuseum in Ampflwang als Dauerleihgabe uberlassen Literatur BearbeitenB van Nes Die erste elektrische Gebirgs Schnellzugs Lokomotive der osterr Bundesbahnen Selbstverlag d osterr Brown Boveri Werke Wien 1923 Roland Alber Die Elektrolokomotive 1100 102 Beigabe zur Museumsausgabe der Lok Helmut Griebl Osterreichs Krokodil Die Baureihe 1100 E89 1089 Eisenbahn Bildarchiv Band 11 EK Verlag Freiburg im Breisgau 2005 ISBN 3 88255 350 2 Markus Inderst Bildatlas der OBB Lokomotiven Alle Triebfahrzeuge der Osterreichischen Bundesbahnen GeraMond Munchen 2010 ISBN 978 3 7654 7084 4 Richard Rotter Helmut Petrovitsch Triebfahrzeuge osterreichischer Eisenbahnen Elektrische Lokomotiven und Triebwagen alba Verlag Dusseldorf 1990 ISBN 3 87094 132 4 Franz Gemeinbock Markus Inderst Die Reihen 1089 und 1189 Kiruba Verlag Mittelstetten 2017 ISBN 978 3 945631 03 4 Markus Inderst Tatzelwurmer fur Osterreichs Bergstrecken In eisenbahn magazin Nr 10 2022 S 10 17 Siehe auch Bearbeitenandere Krokodil ElektrolokomotivenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons OBB 1089 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons OBB 1189 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BBO 1100 DRG E 89 OBB 1089 bei Elektrolok de Memento vom 13 August 2007 im Internet Archive Filmarchiv der media Wien Video Produktion einer elektrischen Lokomotive 1923 BBO 1100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BBO 1100 amp oldid 237597249