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Eilzug abgekurzt E ist eine Zuggattung im Eisenbahnverkehr verschiedener Lander die mittlerweile weitgehend durch andere Bezeichnungen ersetzt wurde Mit Triebwagen gefuhrte Eilzuge wurden in Deutschland fruher als Zuggattung Eiltriebwagen bezeichnet abgekurzt Et Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 1 1 Eilzugmassiges Fahren 2 Osterreich 3 Schweiz 4 Tschechien 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDeutschland Bearbeiten nbsp Ellok der Reihe 110 2 mit einem aus verschiedenen m Wagen gebildeten Eilzug auf der Frankenbahn in Nordheim Juni 1993 Eilzuge wurden 1902 in Bayern 1907 in Preussen 1 und 1908 in Sachsen als Bezeichnung fur zuschlagpflichtige uber geringere Entfernungen verkehrende Schnellzuge eingefuhrt die im Gegensatz zu den D Zugen nicht aus Durchgangswagen mit Faltenbalgubergangen sondern in der Regel aus Drehgestell Abteilwagen gebildet wurden Diese fuhrten zunachst die damalige erste zweite und dritte Wagenklasse seit etwa 1919 nur mehr die zweite bzw dritte Wagenklasse Es handelte sich dabei um Zuge die zwischen Schnellzugen und Personenzugen angesiedelt waren Teilweise waren Eilzuge auf Teilstrecken des Zuglaufs auch als Nahschnellverkehrszug unterwegs 2 Die Eilzuge sollten Zubringerfunktionen auf Hauptbahnen abseits der grossen Verkehrsstrome erfullen und Klein sowie Mittelstadte untereinander und mit Grossstadten verbinden Bis zum Fahrplanwechsel am 7 Oktober 1928 erfullten diese Zwecke neben den Eilzugen zumeist zuschlagfreie beschleunigte Personenzuge die meist aus alteren Personenwagen der Landerbauarten gebildet wurden Ab diesem Datum begann die systematische Einfuhrung von Eilzugen mit einheitlichen neu konstruierten Eilzugwagen Zudem wurde ein Zuschlag in der Hohe des halben Schnellzugzuschlages zum Fahrpreis erhoben Dieser wurde 1956 bei der Deutschen Bundesbahn und erst 1991 bei der Deutschen Reichsbahn abgeschafft Langlaufende Eilzuge wurden zeitweise als Ferneilzuge bezeichnet diese waren anhand niedriger Zugnummern erkennbar nbsp DR Eilzugwagen Bye655 gebaut 1930 1932 mit je zwei Einstiegsturen an jedem WagenendeEinhergehend mit der Abschaffung der vierten Wagenklasse und Einfuhrung der Zuschlagpflicht wurden durch die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft Uberlegungen zur Komfortsteigerung angestellt Daraus entstanden die Eilzugwagen der Einheitsbauarten die von der nachmaligen Deutschen Bundesbahn in die Verwendungsgruppen 30 36 und 44 eingeordnet wurden Charakteristisch fur die Vorkriegseilzugwagen der Verwendungsgruppen 30 und 36 waren die offen ausgefuhrten und nur mit Scherengittern gesicherten Wagenubergange die von den Reisenden nicht genutzt werden durften Erst mit den wahrend des Zweiten Weltkrieges beschafften Wagen der spateren DB Verwendungsgruppe 44 erhielten auch Eilzugwagen Wagenubergange mit Faltenbalgen In der Nachkriegszeit wurde der Wagenpark fur Eilzuge durch die Fahrzeuge der Verwendungsgruppe 52 erganzt Diese so genannten Mitteleinstiegswagen wurden vor allem in Stadteschnellverkehrszugen S die zuschlagfrei waren eingesetzt Ab 1959 kamen schliesslich n Wagen Silberlinge dazu ausserdem liefen altere Schnellzugwagen ihre letzten Jahre im Eilzugdienst nbsp Stadtbahn Eilzug der AVG auf der Kraichgaubahn nbsp Ein Eilzug der Strassenbahn Freiburg im Breisgau anlasslich eines Fussballspiels des SC FreiburgCharakteristisch fur langlaufende Eilzuge war die homogene Bildung aus Wagen einer oder zwei Verwendungsgruppen sowie das Fuhren von Kurswagen aus und nach Schnellzugen In den 1960er Jahren differenzierte sich bei der Deutschen Bundesbahn das Angebot Es gab Eilzuge die uber Nebenstrecken verkehrten und ausgesprochene Fernverkehrsaufgaben hatten umgangssprachlich Heckeneilzug genannt und so genannte Bezirkseilzuge die dem dichten Nahverkehr in Ballungsraumen dienten Auch Schnellzuge der DB die bis 1982 zuschlagpflichtig waren fuhren abschnittsweise insbesondere nahe dem Start Zielbahnhof als Eilzug Beispiele hierfur sind die D 564 und D 895 Saarbrucken Munchen die uber die Bahnstrecke Landau Rohrbach verkehrten und westlich von Karlsruhe als Eilzug eingestuft waren Auch der internationale Schnellzug Donaukurier D 222 fuhr von Wien kommend zwischen Koln und Dortmund Anfang der 1980er Jahre als Eilzug Daruber hinaus verkehrten ab 1982 viele Eilzuge die aus Schnellzugwagen gebildet wurden als zuschlagfreie Schnellzuge so auf der Eifelstrecke In den 1970er Jahren fuhren zudem einige Eilzuge auf Linien die eigentlich der Zuggattung Schnellzug des Intercity Erganzungssystems DC zugeordnet waren Bei der Deutschen Reichsbahn hing es von der befahrenen Strecke und ihrem Ausbauzustand ab ob die schnellfahrenden Reisezuge als Schnell oder Eilzug verkehrten Beispielsweise wurde die Strecke Leipzig Dresden mit Schnellzugen bedient auf der etwas langeren Strecke Leipzig Cottbus wurden dagegen fast ausschliesslich Eilzuge gefahren Verkehrten auf typischen Eilzugstrecken langlaufende teilweise internationale Schnellzuge behielten sie diese Zuggattung in der Regel durchgehend Ein Beispiel war das Zugpaar 456 457 Frankfurt Oder Frankfurt Main uber Leipzig und Cottbus Die Zugbildung unterschied sich kaum ab dem Ende der 1960er Jahre bestanden Binnenverkehrseil wie Schnellzuge in der Hauptsache aus vierachsigen Rekowagen in Zugmitte durch einen oder zwei Modernisierungswagen fur die erste Klasse und Sonderabteile erganzt Auf Strecken wie Pasewalk Neubrandenburg Gustrow verkehrten auch Eilzuge ohne erste Klasse die nur aus vierachsigen Rekowagen gebildet waren Die funfteiligen Doppelstockgliederzuge der Bauart 1957 liefen ebenfalls in Eilzugplanen Mit der Lieferung der Halberstadter Mitteleinstieg und Seitengangwagen wanderten auch die Modernisierungs und zuletzt B und Y Wagen in den Eilzugdienst ab Nachdem schon ab 1987 bestimmte Eilzuge als Regionalschnellbahn RSB fuhren schaffte die Deutsche Bahn AG Eilzuge zum 1 Januar 1995 vollstandig ab Sie wurden weitgehend durch die Zuggattung Regional Express RE ersetzt bestimmte Zuglaufe in Ballungsraumen durch Stadt Expresse SE Durch die Regionalisierung des offentlich bestellten Nahverkehrs wurden vielfach ehemals lange Eilzuglaufe an Landesgrenzen gebrochen Jedoch setzte die Deutsche Bahn zum Kirchentag 2017 und zum 500 jahrigen Reformationsjubilaum erneut Eilzuge als Shuttle Zubringer nach Lutherstadt Wittenberg ein 3 Ferner setzt auch die Albtal Verkehrs Gesellschaft AVG auf einigen ihrer Strecken Eilzuge ein Diese verkehren zum Beispiel auf der Albtalbahn der Bahnstrecke Busenbach Ittersbach der Hardtbahn der Kraichgaubahn sowie der Murgtalbahn als S Bahn Eilzug des Karlsruher Stadtbahnnetzes und passieren dort zahlreiche Stationen ohne Halt Ebenso setzte auch die Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft OEG auf ihren Schmalspurstrecken rund um Mannheim und Heidelberg fruher Eilzuge ein sie waren im Kursbuch mit einer Raute gekennzeichnet 4 Eilzugmassiges Fahren Bearbeiten Ab den spaten 1970er Jahren richtete die Deutsche Bundesbahn aus Rationalisierungsgrunden ausserhalb von Ballungsgebieten vielerorts das sogenannte eilzugmassige Fahren ein auch eilzugmassiger Betrieb oder eilzugmassige Bedienung genannt Parallel zur Stilllegung zahlreicher Nebenbahnen wurden dabei auf vielen Hauptbahnen weniger frequentierte Stationen dauerhaft aufgelassen und ersatzweise durch Bahnbusse bedient Somit konnten dort die Nahverkehrszuge N entfallen die Eilzuge waren auf diesen Abschnitten fortan einzige Zuggattung im Schienenpersonennahverkehr oder falls kein Fernverkehr vorhanden einzige Zuggattung uberhaupt Im Gegenzug ubernahmen sie die Bedienung einzelner Bahnhofe und Haltepunkte an denen zuvor nur Nahverkehrszuge hielten Osterreich BearbeitenIn Osterreich gab es bis zum 9 Dezember 2006 die Zuggattung Eilzug Osterreichische Eilzuge fuhrten meistens nur die zweite Wagenklasse Eilzuge mit erster Klasse die auch Fernverkehrsaufgaben wahrnahmen wurden als Sprinter bezeichnet Seit dem 10 Dezember 2006 wurden auch in Osterreich die Bezeichnungen Eilzug und Sprinter zu Gunsten von Regional Express aufgegeben Schweiz BearbeitenAuch in der Schweiz wurde der Begriff Eilzug in der Westschweiz semi direct fur die Zugkategorie zwischen Schnellzug und Personenzug mit Halt auf allen Stationen verwendet Dabei konnte es sich sowohl um beschleunigte Personenzuge als auch um Schnellzuge mit mehr Halten und Fuhrung zum Teil uber Nebenstrecken handeln Viele Eilzuge verschwanden mit der Systematisierung des Fahrplans beispielsweise St Gallen Rapperswil Zurich oder mit der Konzentration des Angebotes zum Beispiel Winterthur Bulach Bad Zurzach Basel Andere Eilzuglaufe wie der Voralpen Express wurden zu touristischen Zugen weitere fahren heute als beschleunigte S Bahn zum Beispiel die S44 der S Bahn Bern Die ubrigen Eilzuge wurden meist zu RegioExpress Zugen umgewandelt Die Forchbahn bezeichnete ihre beschleunigten Kurse in den Hauptverkehrszeiten noch bis in die 2010er Jahre hinein als Eilzuge spricht heute aber von Schnellzugen Tschechien BearbeitenIn Tschechien sind Eilzuge Spesny vlak Kurzel Sp Personenzuge die zugunsten einer hoheren Reisegeschwindigkeit nicht an allen Bahnhofen halten Sie verkehren meist nur zu Zeiten hoheren Verkehrsaufkommens etwa im Berufs oder Ausflugsverkehr Im Regionalverkehrssystem Esko v Moravskoslezskem kraji gibt es auch eine im Stundentakt verkehrende Linie Zudem werden auch die grenzuberschreitenden deutschen Regional Express Zuge der Linie Dresden Liberec Tanvald sowie grenzuberschreitenden osterreichische Regionalexpress Linie Ceske Velenice Gmund NO Wien FJB in Tschechien als Eilzug gefuhrt Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Eilzug Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Eisenbahn Directionsbezirk Mainz Hg Amtsblatt der Koniglich Preussischen und Grossherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 16 Marz 1907 Nr 13 Bekanntmachung Nr 145 S 160 Zuggattungen im Personenverkehr auf db58 de abgerufen am 17 April 2021 Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg 500 Jahre Reformation Abgerufen am 27 Mai 2017 Kursbuch 1944 45 Tabelle 302 gNormdaten Sachbegriff GND 4772101 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eilzug amp oldid 239280280