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Die Akkumulatortriebwagen der Baureihe ETA 150 ab 1968 Baureihe 515 waren bei der Deutschen Bundesbahn sehr verbreitet Die Triebwagen boten einen sehr hohen Fahrkomfort geringe Larmbelastigung trotz eines ganz typischen Heulens der Tatzlagermotoren gute Gleislage aufgrund ihres im Vergleich zum Uerdinger Schienenbus hoheren Eigengewichtes keine Schmutzbelastigung bessere Laufruhe durch Verwendung von vollwertigen Drehgestellen im Vergleich zum Uerdinger Schienenbus Sie befuhren Haupt und Nebenstrecken DB Baureihe ETA ESA 150DB Baureihe 515 815515 815 im Bahnhof Lauterecken Grumbach 1986 515 815 im Bahnhof Lauterecken Grumbach 1986 Nummerierung ETA 150 001 033ETA 150 101 138ETA 150 501 661ESA 150 001 216ab 1968 515 001 033515 101 138515 501 661815 601 816Anzahl 232 Triebwagen216 SteuerwagenHersteller SSW Rathgeber 7 O amp K 150 WMD 56 MAN 19 Wegmann amp Co Baujahr e 1954 1965Ausmusterung bis 1995Achsformel Bo 2 ETA bzw 2 2 ESA Gattung BD4 oder ABD4 bzw B4tr Spurweite 1435 mm Normalspur Lange 23 400 mm ETA 23 400 mm ESA Hohe 3513 mm 3534 mmBreite 2920 mmDrehzapfenabstand 15 200 mmDrehgestellachsstand 2500 mmLeermasse 49 0 t 56 0 t ETA Hochstgeschwindigkeit 100 km hStundenleistung 2 100 kW 200 kWReichweite 250 km 400 kmKapazitat 352 kWh 603 kWhTreibraddurchmesser 950 mmLaufraddurchmesser 950 mmAnzahl der Fahrmotoren 2 Siemens GB190 20e 1 Bremse KnorrSitzplatze 59 86 ETA 81 100 ESA Daher waren die Triebwagen bei den Fahrgasten sehr beliebt Die Fahrzeuge hatten die Spitznamen Akkublitz Saurekubel Heulboje Steckdosen Intercity 2 Taschenlampen Express oder wurden wegen des Fahrgerausches auch Biene Maja genannt Sie waren mit normalen Zug und Stosseinrichtungen ausgestattet und konnten bei Bedarf zusatzliche Wagen z B Postwagen 3 Expressgutwagen 4 oder Stuckgut Guterwagen 5 ziehen Sie wurden durch Dieseltriebwagen beispielsweise der Baureihe 628 ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau und Ausfuhrungen 3 Steuerwagen 4 Farbvarianten 5 Verbleib 6 Literatur 7 Filme 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund jahrelanger guter Erfahrungen die Preussische Staatseisenbahn stellte bereits 1907 Akkumulatortriebwagen in Dienst Baureihe ETA 178 bei der Deutschen Bundesbahn und Auswertungen der Ergebnisse der Prototypen Baureihe ETA 176 wurde ein neuer Triebwagen entwickelt der in der Herstellung weniger aufwandig als der ETA 176 war Die ersten beiden Vorserienfahrzeuge mit der Bezeichnung ETA 150 wurden 1954 ausgeliefert Fur die Lieferung der Serie ab 1955 wurde der Bereich der Stirnfenster noch einmal uberarbeitet ausserdem entfiel dort die Zierleiste unter den Fenstern Insgesamt stellte die DB bis 1965 232 Triebwagen mit dazugehorigen 216 Steuerwagen mit der Bauartbezeichnung ESA 150 in Dienst Die Triebwagengarnituren wurden bevorzugt auf Flachlandstrecken der DB eingesetzt Bergstrecken wurden wegen des dort hoheren Stromverbrauchs und der somit geringeren Reichweite sehr selten befahren Dies betraf im Wesentlichen nur die in Wanne Eickel stationierten Fahrzeuge die im Raum Wuppertal insbesondere auf der Burgholzbahn zum Einsatz kamen sowie die Garnituren auf der Aartalbahn und jene auf der Innerstetalbahn im Harz aus dem Bahnbetriebswerk Hildesheim nbsp 515 815 auf der Nahebrucke bei Staudernheim 1986 Einsatzschwerpunkte waren neben dem Ruhrgebiet auch Schleswig Holstein das ostliche und sudliche Niedersachsen der Raum Bremen bis zur Elektrifizierung der Rollbahn das ostliche Rheinland Pfalz Westerwald Sudhessen und Sudbaden Die letzten Triebwagen fuhren auch im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr VRR bis 1995 Innerhalb von Sudwestdeutschland waren sie vor allem in Worms beheimatet Fur rund ein Jahr 1955 1956 befanden sich zwei von ihnen in Ludwigshafen Auch in Bayern waren sie vor allem in der Region Schwaben um Augsburg herum verbreitet Auf der Strecke Augsburg Schwabmunchen Memmingen fanden sie sich ebenso wie auf den Bahnstrecken im Ries um Nordlingen die Rollbandanzeige hat hier 68 Positionen und im Grossraum Augsburg auf der so genannten Weldenbahn von Augsburg nach Welden sowie auf der Staudenbahn Bahnstrecke Gessertshausen Turkheim bis 1988 Die Triebwagen verkehrten von 1978 bis 1988 auf der Bahnstrecke Aachen Maastricht Fur diesen Einsatz erhielten einige Fahrzeuge des Bw Duren im Innenraum zusatzliche Beschriftungen in niederlandischer Sprache Im Jahre 1968 wurde die Baureihenbezeichnung des Triebwagens in 515 des Steuerwagens in 815 geandert Aufgrund der im Vergleich zu den preussischen Wittfeld Akkumulatortriebwagen ungunstigen Gewichtsverteilung die Batterien lagen in der Wagenkastenmitte statt uber den Endachsen neigte der Rahmen in den letzten Einsatzjahren zum Durchhangen was den Fahrzeugen schliesslich auch den Spitznamen Hangebauchschweine bescherte Aufbau und Ausfuhrungen BearbeitenIm Unterschied zum ETA 176 verfugten die ETA 150 uber normale Zug und Stosseinrichtungen um auch Guterwagen mitfuhren zu konnen Der Wagenkasten ist symmetrisch aufgebaut das heisst an den zentralen Mitteleinstieg grenzen je zwei Fahrgastraume an In Richtung Fuhrerstand 1 befindet sich zudem das von der Mittelplattform zugangliche WC Ebenfalls in dieser Wagenhalfte folgt nach dem Fahrgast ein Gepackraum An beiden Wagenenden finden sich weitere Einstiegsturen sowie die Fuhrerstande die raumlich nicht von den Einstiegsbereichen getrennt sind Die einzelnen Sektionen der Fahrgastraume sind untereinander durch Dreh bzw Schiebeturen separiert Ausserlich unterscheiden sich nur die beiden erstgebauten ETA 150 001 und 002 durch eine anders gestaltete Frontpartie sowie durch eine umlaufende und erhaben ausgefuhrte Zierleiste analog derer bei den Schienenbussen von allen anderen Fahrzeugen Bei den ETA 150 5 und 150 6 kam ferner eine vierteilige Falttur am Gepackraumende anstatt der sonst ublichen dreiteiligen Turen zum Einbau Ab ETA 150 561 wurde das Dach runder ausgefuhrt damit wurden sie 21 mm hoher nbsp 515 577 der Bauart Sechser Abteil erster Klasse in Julich 1979 Die grossten Unterschiede liegen in der Aufteilung der Innenraume die von einer Variante abgesehen stets als Grossraum ausgefuhrt sind Nullserie ETA 150 001 033 mit 92 Sitzplatzen ausschliesslich der zweiten bis 1956 dritten Klasse in der Anordnung 2 3 Typ Hamburg ETA 150 101 112 und 120 138 mit 66 Sitzplatzen zweiter Klasse sowie acht Sitzplatzen erster Klasse zum Gepackraumende hin Anordnung jeweils 2 2 Typ Bremen ETA 150 113 119 501 508 581 603 und 639 651 mit 46 Sitzplatzen zweite Klasse 2 2 in der einen Wagenhalfte und 19 Sitzplatzen erster Klasse 2 1 in der anderen Typ Sechser Abteil erster Klasse ETA 150 509 580 604 638 und 652 661 mit 28 und 22 Sitzplatzen zweiter Klasse 2 2 An die Mittelplattform in Richtung Fuhrerraum 2 schliesst sich ein Abteil erster Klasse drei Platze nebeneinander mit Seitengang an Die Sitze der zweiten Klasse hatten Kunststoffbezuge die der ersten Klasse Pluschbezuge Die Kapazitat der Batterien steigerte sich im Laufe der Bauzeit ETA 150 001 018 352 kWh ETA 150 019 033 390 kWh ETA 150 101 138 390 kWh ETA 150 501 627 520 kWh ETA 150 628 651 564 kWh letzte Lieferung ETA 150 652 661 548 kWhBei dem etwa alle vier Jahre falligen Batteriewechsel wurde die jeweils neueste Batterieform eingebaut Ab 1965 wurden Batterien mit 603 kWh verwendet Steuerwagen BearbeitenDie Steuerwagen verfugten nur an einem Ende uber einen Fuhrerstand Bei den nur die zweite bis 1956 dritte Klasse fuhrenden Steuerwagen gab es lediglich zwei Versionen der Innenausstattung Zum einen die ESA 150 001 020 mit einer Bestuhlung 2 3 und damit 92 Sitzplatzen zum anderen ESA 150 021 216 mit einer Kapazitat von 74 Sitzplatzen und der komfortableren 2 2 Bestuhlung Farbvarianten BearbeitenDie Triebwagengarnituren wurden in purpurroter Farbe RAL 3004 ausgeliefert Unter den Fenstern gab es eine cremefarbige Zierlinie Die Dacher waren anfangs silberfarben sie wurden spater grau lackiert Ab 1975 wurde ein Teil der Fahrzeuge in Ozeanblau Beige umlackiert Bei mindestens sieben Triebwagen und zwei Steuerwagen war der ozeanblaue Teil umlaufend Danach wurde er im Bereich der Frontseite bis unter die Leuchten herabgezogen so dass die Frontseiten fast vollstandig beige waren Ausserdem war zwischen dem ozeanblauen Teil und der anthrazitfarbenen Schurze eine beige Zierlinie Vier Fahrzeuge wurden 1993 94 gemass dem damals aktuellen DB Produktfarben des Nahverkehrs Mintturkis Pastellturkis Lichtgrau lackiert und fuhren so auf der damaligen Nokia Bahn heute Gluckauf Bahn von Bochum Hauptbahnhof nach Gelsenkirchen Hauptbahnhof Diese Triebwagen trugen Werbung fur Nokia diese Gesellschaft hatte den Anstrich finanziert nbsp 515 in roter Lackierung in Heimbach Eifel nbsp 515 in ozeanblau beiger Lackierung in Gelsenkirchen Zoo nbsp 515 in Mintturkis Pastellturkis Lichtgrau in BochumVerbleib BearbeitenDer Triebwagen 515 505 wurde 1990 zum antriebslosen Stromschienen Enteisungswagen 732 001 fur die S Bahn Hamburg umgebaut Bei Bedarf wurde er von zwei Rangierlokomotiven der Baureihe Kof III bewegt 6 Zwei Triebwagen wurden an die Regentalbahn Privatbahn verkauft die die Fahrzeuge auf dieselelektrischen Antrieb umstellte und als Baureihe VT 515 U bezeichnete Nur wenige Fahrzeuge konnten museal erhalten werden da der Unterhalt nach Wegfall der Wartungsmoglichkeiten der Batterien im Ausbesserungswerk Limburg ausserst schwierig ist und die Fahrzeuge auf Ladestationen angewiesen sind Die Wartungs und Einsatzmoglichkeiten der Schienenbusse hingegen sind bedeutend einfacher Der 515 556 wurde aufgearbeitet und wieder in rot lackiert Er war betriebsfahig aber mangels Ersatzakkus nicht mehr einsatzfahig Der Beiwagen ist unrestauriert in blau beiger Farbgebung vorhanden Erhalten sind 515 556 9 im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen 515 011 5 im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nordlingen Aufgearbeitet aber nicht betriebsfahig da keine Akkus vorhanden 815 672 1 im Bahnhof von Linz am Rhein bei der Kasbachtalbahn nicht mehr fahrtuchtig da der Fahr und Bremshebel fehlt Literatur BearbeitenHorst J Obermayer Taschenbuch Deutsche Triebwagen Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1973 ISBN 3 440 04054 2 Die Akkutriebwagen ETA 150 515 und ETA 176 517 Eisenbahnkurier Special Nr 12 EK Verlag Freiburg im Breisgau Christoph Riedel Schienenbusse und Akkutriebwagen Die letzten Einsatzjahre in Westdeutschland Verlag Podszun Brilon 2009 ISBN 978 3 86133 496 5 Andreas Dressel Christian Schroder Mit 440 Volt durch Ruhrpott und Rheinland Die Akkutriebwagen der Baureihe 515 in den Bundesbahndirektionen Essen und Koln Drehscheibe Sonderheft Nr 15 Koln 1992 ISBN 3 929082 04 7 Thomas Feldmann Steckdosen InterCity Erinnerung an die Baureihe 515 In LOK MAGAZIN Nr 251 Jahrgang 41 2002 GeraNova Zeitschriftenverlag Munchen ISSN 0458 1822 S 60 61 Oliver Struber Vier Jahrzehnte an der Dose In eisenbahn magazin Nr 6 2019 ISSN 0342 1902 S 12 21 Filme BearbeitenDer Akku Blitz Vom Ende einer Eisenbahnlegende WDR 3sat 1998 Unsere gesammelten Werke 45 Min ISBN 978 3 89861 788 8 Video Mit dem Nokia Express von Bochum nach Wanne Eickel 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DB Baureihe ETA 150 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bayerisches Eisenbahnmuseum Eisenbahnmuseum Bochum Triebfahrzeug Lexikon Unterhaltung der BR 515 im Bw WormsEinzelnachweise Bearbeiten Schienenflotte GmbH Fahrzeuge Abgerufen am 24 Mai 2022 Eisenbahnromantik Folge 407 Der Akku Blitz Eisenbahn Magazin 6 2018 S 116 Foto aus Eschwege 1973 Drehscheibe online ETA Ersatzverkehr vom Bw Hameln Bild 4 515 539 mit ausserplanmassigem Expressgutwagen als Nt 2988 Hameln Bielefeld in Lemgo 1979 Abgerufen am 21 April 2019 Eisenbahn in Monchengladbach Bilderstrecke Rheydt Geneicken 1972 ETA mit werktaglichem Stuckgutwagen Julich Monchengladbach Abgerufen am 20 April 2019 Eisenbahn in Hamburg Eisenbahn Journal Special 2 2019 S 83 Baureihen deutscher Elektro und Akkumulatortriebwagen Baden Bayern Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 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