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Die Akkumulatortriebwagen der Baureihe ETA 176 waren bei der Deutschen Bundesbahn die Vorlaufer der Baureihe ETA 150 Sie befuhren Haupt und Nebenstrecken DB Baureihe ETA ESA 176DB Baureihe 517 817517 008 in Wiesbaden Hbf 1983517 008 in Wiesbaden Hbf 1983Nummerierung ETA 176 001 008ESA 176 001 008517 001 008817 601 608Anzahl 8Hersteller Wegmann WMD SSW AEG Schaltbau AFA MEBaujahr e 1952 1954 ETA 1954 1958 ESA Ausmusterung 1982 1984Achsformel Bo 2 ETA 2 2 ESA Spurweite 1435 mm Normalspur Lange 27 000 mm ETA 27 000 mm ESA Dienstmasse 83 6 tRadsatzfahrmasse 16 0 tHochstgeschwindigkeit 90 km h 001 002 100 km h 003ff Stundenleistung 2 100 kW 200 kW2 102 kW 204 kW 002 zeitweise Beschleunigung 0 4 m s Leistungskennziffer 3 6 kW tReichweite ca 400 kmKapazitat 940 AhMotorentyp vierpoliger ReihenschlussmotorTyp SSW GB 190 20Anzahl der Fahrmotoren 2Antrieb Tatzlager AntriebBremse Knorr Druckluft Klotzbremse Zugbeeinflussung Sifa IndusiSteuerung R P SchwKupplungstyp ScharfenbergSitzplatze 12 60 ETA 96 ESA Fussbodenhohe 1260 mmAufgrund ihrer wichtigsten Stationierung in Limburg Lahn und des neuartigen Aussehens erhielten sie ab etwa 1960 den Spitznamen Limburger Zigarre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 2 1 Aufteilung des Innenraums 3 Beschaffung 4 Umbau 5 Einsatz und Beheimatungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Deutsche Bundesbahn zog bereits kurz nach ihrer Grundung im Jahre 1949 in Betracht Fahrzeuge mit niedrigerem Energieverbrauch zu beschaffen Hierfur schien die elektrische Traktion sehr geeignet die ihre Grenzen jedoch spatestens auf nicht elektrifizierten d h nicht mit einer Fahrleitung versehenen Neben oder auch den zu dieser Zeit noch nicht in grossem Umfang elektrisch betriebenen Hauptstrecken fand Fur derartige Strecken wurde ebenfalls versucht das umfangreiche Personal von mit Dampflokomotiven bespannten Zugen moglichst auf eine oder zwei Personen zu beschranken Eine Losung fur beide Vorgaben fand die DB in Form ihres ersten selbst in Auftrag gegebenen Akkumulatortriebwagens ETA 176 Es spielten auch die durchweg positiven Erfahrungen der Preussischen Staatseisenbahnen und der Deutschen Reichsbahn mit solchen Fahrzeugen u a dem ETA 178 eine grosse Rolle Somit wurden in den Jahren 1952 bis 1954 insgesamt acht Triebwagen dieser Bauart in Dienst gestellt die sogar von angelerntem d h nicht zwingenderweise als Lokfuhrer ausgebildetem Personal bedient werden konnten Als weiterer Kostenvorteil ist zu nennen dass die Akkumulatortriebwagen keinen Lokschuppen o a zum Abstellen oder Warten benotigten und einfach im Freien abgestellt werden konnten Uberdies konnten sie auch zur kalten Jahreszeit ohne langere Wartezeiten genutzt werden Nicht nur die Energie sondern auch die Wartungskosten lagen unter denen von Verbrennungstriebwagen Im Betrieb uberzeugte der ETA 176 mit seiner hoch bemessenen Anfahrbeschleunigung welche durch eine Anfahruberlastung der Motoren erreicht werden konnte Prinzipbedingt erzeugte er keine Rauch und kaum Gerauschbelastigungen und war sicherheitstechnisch gesehen ungefahrlicher als Dampfzuge einzustufen Der wesentliche Nachteil dieser Fahrzeuggattung liegt in dem gegenuber Verbrennungstriebwagen erhohten Anschaffungspreis und dem Zwang zugehorige Ladeeinrichtungen in ausreichender Zahl bereitzuhalten da sonst v a auf hugeligen Strecken durch den dadurch hoheren Energiebedarf verlangerte Wartezeiten bis zur nachsten Einsatzmoglichkeit drohten Ausserdem wurde der Oberbau untergeordneter Strecken durch die schwergewichtigen eingebauten Bleiakkumulatoren starker als bisher belastet Letzten Endes mussten die Nachteile aber hintanstehen und die DB richtete die Einsatze dieses Akkumulatortriebwagens speziell auf die vorhandenen Ladeeinrichtungen und anderen Strecken Verhaltnisse aus Die Konstrukteure mussten fur diese Quasi Neuentwicklung zahlreiche Vorgaben erfullen Die Triebwagen sollten wenn sie schon entsprechende Infrastruktur voraussetzen auf unterschiedlichen Haupt und Nebenstrecken mit Hochstgeschwindigkeiten zwischen ca 50 und 90 100 km h eingesetzt werden konnen Im Nebenbahnbetrieb war v a eine hohe Anfahrbeschleunigung zur Verringerung der Fahrzeiten zwischen den zahlreich vorhandenen Bahnhofen Haltepunkten im Einsatz auf den Hauptstrecken eine hohe Hochstgeschwindigkeit sowie in Anzahl und Art ausreichend vorhandene Ein Ausstiegseinrichtungen Turen zu verwirklichen Um den Reisekomfort zu steigern wurden auch in der dritten Klasse Polster und mit Kunstleder bezogene Sitze eingebaut es waren zusatzliche 50 Stehplatze vorhanden Es wurde um dem sich uber Tag oder Strecke andernden Kapazitatsbedarf gerecht zu werden eine Vielfachsteuerung eingebaut mit der ein zweiter Wagen angekuppelt und dessen Steuerabteil fur den gesamten Zugverband benutzt werden konnte Der Akku konnte je nach Einsatzprofil Zugart Strecke fur bis zu 400 tagliche Laufkilometer genutzt werden und wurde samt dem Grossteil der elektrischen Ausrustung in einem von aussen durch Seitenklappen gut erreichbaren Teil des Tragrahmens eingebaut Der Anschluss an eine der stationaren Ladeanlagen erfolgte uber mehrere entlang des Triebwagens verteilte Steckdosen in deren Offnungen die Stecker der Ladekabel befestigt wurden Konstruktion BearbeitenDie ETA 176 waren anders als fruhere Akkumulatortriebwagen als einteilige Fahrzeuge gehalten deren Wagenkasten mittels Rohrstahl und kombiniert genutzter Spanten und Schalenbauweise verwindungssteif aufgebaut und mit einer geschlossenen Bodenwanne versehen wurden Die geschweissten Triebdrehgestelle der Bauart Wegmann fuhrte man als Blechtragerkonstruktion aus und setzte anschliessend zwei Tatzlager Gleichstrommotoren an die Laufdrehgestelle wurden in der neuen Bauform Munchen Kassel ausgefuhrt Aufteilung des Innenraums Bearbeiten An den vorderen der beiden Fuhrerstande schloss sich ein Gepackraum an dem das Dritte Klasse Abteil mit 16 Sitzplatzen und dahinter der Einstiegsraum folgte Die andere Fahrzeughalfte beherbergte das Dritte Klasse Abteil mit 44 Sitzplatzen sowie die Toilette den zweiten Einstieg und schliesslich noch das Zweite Klasse Abteil mit zwolf zusatzlich pluschbezogenen Sitzplatzen und den hinteren Fuhrerstand Die Abtrennung der einzelnen Bereiche wurde durch Holzwande mit Schiebeturen vorgenommen Die Einstiegsturen waren als dreiteilige Faltturen diejenigen im hinteren Bereich in doppelter Breite ausgefuhrt Die Steuerwagen besassen statt des hinteren zweiten Fuhrerstandes ein zusatzliches Sitzabteil dessen Platzanordnung wie bei seinen Pendants 2 2 betrug Im Jahre 1956 wurde infolge der Bundesbahn Wagenklassenreform die dritte in die zweite und die zweite in die erste Klasse umgewandelt Beschaffung BearbeitenIm Fruhsommer 1952 wurden die beiden von Wegmann gelieferten Versuchsfahrzeuge ETA 176 001 und 002 in den Fahrdienst gestellt Sie wurden von SSW ETA 176 001 bzw AEG ETA 176 002 elektrisch ausgestattet und mit Motoren der Berliner S Bahn ETA 176 001 bzw neuartigen leichten und schnelllaufenden Motoren ETA 176 002 bestuckt Die purpurrote Lackierung war mit creme farbenen Zierlinien versehenen In den Jahren 1953 und 1954 folgten die ETA 176 003 bis 005 Mechanik von Wegmann und 006 bis 008 Mechanik von WMD Donauworth sowie acht Steuerwagen welche die letztgelieferten Fahrzeuge dieser Baureihe darstellten Hierbei lieferte Schaltbau den elektrischen Teil und SSW die Fahrmotoren Diese Triebwagen wiesen eine ausserlich leicht modifizierte Frontpartie auf Das Dach aller gelieferten Triebwagen wurde dem damaligen Farbschema getreu grau das Fahrwerk und der Rahmen schwarz lackiert Im gleichen Jahr erfolgte die Lieferung der ersten Akkumulatortriebwagen der nachfolgenden und anhand des ETA 176 weiterentwickelten Baureihe ETA 150 In den Jahren bis 1958 wurden noch sieben passende Steuerwagen ESA 176 beschafft um die Einsatze des ETA 176 im Betriebsbestand nicht zu gering werden zu lassen Allerdings wurde der ETA 150 in weit grosseren Stuckzahlen beschafft zumal seine Anschaffung kostengunstiger war und der wagenbauliche Teil des ETA 176 mit der Zeit erhohte Wartungskosten aufwies Umbau BearbeitenDer ETA 176 002 besass anfanglich ein Feinstufenschaltwerk mit 339 Zwischen und funf Dauerfahrstufen 1965 erhielt er im Rahmen eines versuchsweisen Umbaus eine AEG Pulssteller Steuerung mit Thyristoren wofur vier Sitzplatze entfallen mussten Uber die kurz darauf ebenfalls erganzte Nutzbremse konnte Energie in die Akkumulatoren ruckgespeist werden was eine Steigerung der Fahrreichweite um etwa 30 Prozent ermoglichte Die mit dem zusatzlichen generatorischen Bremsbetrieb einhergehende thermische Belastung und tlw Uberlastung der Motoren fuhrte 1970 dazu dass die elektronische Leistungssteuerung wieder ausgebaut wurde 1 Einsatz und Beheimatungen BearbeitenNach Probefahrten mit den beiden zuerst ausgelieferten Triebwagen ETA 176 001 und 002 auf dem Streckennetz der BD Munchen u a auf der Strecke Munchen Schliersee wurden diese beiden Fahrzeuge und anschliessend auch der ETA 176 003 im Bw Limburg Lahn stationiert Bis zur Abstellung z zwischen 1982 und 1983 wurden die acht Triebwagen zumeist zwischen Limburg und Wiesbaden sowie von nach Lorch Montabaur Weilburg Rudesheim am Rhein und Frankfurt Main eingesetzt nbsp ETA 176 001 frisch restauriert 1984 AW Munchen FreimannAusnahmen bildeten lediglich ETA 176 004 005 und 008 welche 1954 dem Bww Kassel Hbf zugeordnet und in aus Richtung Bebra Bad Hersfeld Rotenburg Bad Lauterberg Karlshafen Gottingen Warburg Westf und Hann Munden eingesetzt wurden sowie ETA 176 006 und 007 die seit Mai desselben Jahres von zum Bw Hameln aus nach Bad Pyrmont Bielefeld und Hannover verkehrten Ab 1959 60 waren wieder samtliche Triebwagen dieser Baureihe in Limburg Lahn stationiert von wo sie nun auch die Strecken in Richtung Koblenz Oberlahnstein Westerburg Giessen und Mainz bedienten Ihre letzten Einsatzjahre verbrachten die Fahrzeuge auf der Aartalbahn Limburg Bad Schwalbach Wiesbaden die heute nicht mehr befahren wird Als erster DB Akkumulatortriebwagen wurde 517 007 der fruhere ETA 176 007 im Jahr 1981 nach einem Unfall ausgemustert die anderen Exemplare folgten diesem Schicksal zwischen 1982 und 1984 obgleich sie auch zu diesem Zeitpunkt noch als vergleichsweise leicht zu warten galten Als letzte wurden 517 008 ehemals ETA 176 008 und der Steuerwagen 817 603 fruherer ESA 176 003 1984 abgestellt Die Leistungen gingen weitestgehend an die Baureihe 515 uber Der ETA 176 war eine der am wenigsten umstationierten Baureihen der DB was auch darauf zuruckzufuhren ist dass die notwendige Spezialinfrastruktur nur an wenigen Strecken vorhanden war 517 001 wurde als zuerst gelieferter Vertreter der Baureihe im Jahre 1983 in den Ursprungszustand zuruckversetzt und blieb rollfahig erhalten Er tragt fur diesen Zweck seine ursprungliche Bezeichnung ETA 176 001 Literatur BearbeitenHorst Obermayer Taschenbuch Deutsche Triebwagen Franckh Verlag Stuttgart 1973 ISBN 3 440 04054 2 Die Akkutriebwagen ETA 150 515 und ETA 176 517 Eisenbahnkurier Special Nr 12 EK Verlag Freiburg im Breisgau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DB Baureihe ETA 176 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 517 004 1980 auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtEinzelnachweise Bearbeiten Rolf Lottgers Die Akkutriebwagen der Deutschen Bundesbahn ETA 150 und 176 Franck Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 440 05547 7 Baureihen deutscher Elektro und Akkumulatortriebwagen Baden Bayern Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DB Baureihe ETA 176 amp oldid 238445760