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Das Ausbesserungswerk AW Freimann der Deutschen Reichsbahn der Deutschen Bundesbahn bzw der Deutschen Bahn AG an der Lilienthalallee im Munchner Stadtteil Freimann bestand von 1925 bis 1995 Zuletzt wurden dort Elektrolokomotiven und die S Bahn Zuge der Baureihe 420 instand gehalten Heute befinden sich auf dem Gelande zum Teil in den historischen Gebauden vielfaltige gewerbliche und kulturelle Nutzungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baureihen die in Freimann ausgebessert wurden 3 AW Freimann heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Werk war 1916 von der Friedrich Krupp AG als Bayerische Geschutzwerke errichtet worden Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs mussten die Werkseinrichtungen an die Siegermachte abgeliefert werden Die Firma wurde liquidiert und an den Nurnberger Industriellen Fritz Ludwig Neumeyer verkauft Aus dieser Zeit stammen die heute noch erhaltenen Hallen 3 und 5 das Kesselhaus und der Wasserturm an der Heidemannstrasse unter dessen heutiger Eternitverkleidung sich immer noch das Logo der Fa Krupp befindet Siehe auch Fritz Neumeyer AG Munchen Freimann im Artikel Fritz Ludwig Neumeyer In den 1920er Jahren reichte die Kapazitat des bisherigen Reichsbahnausbesserungswerks am Munchner Hauptbahnhof der vormaligen Centralwerkstatte fur die steigende Zahl an auszubessernden Fahrzeugen nicht mehr aus Die Deutsche Reichsbahn plante daher eine Verlegung des Werks an den Stadtrand von Munchen 1925 bot die Fritz Neumeyer AG aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage ihr Werksgelande in Freimann zum Verkauf an Die Deutsche Reichsbahn erwarb die leer stehende Liegenschaft und baute die Hallen ab 1926 fur die Nutzung als Ausbesserungswerk um Am 8 Oktober 1927 nahm die Deutsche Reichsbahn das Reichsbahn Ausbesserungswerk Munchen in Freimann in Betrieb Seit 1930 trug es die Bezeichnung Reichsbahn Ausbesserungswerk Munchen Freimann 1 Von 1927 bis 1931 wurde die Ausbesserung von Guterwagen und Dampflokomotiven aus dem bisherigen Ausbesserungswerk nach Freimann verlegt Ebenso ubernahm das Ausbesserungswerk Freimann die Unterhaltung von Elektrolokomotiven von der Nebenwerkstatte am Bw Munchen Hbf 2 Die bisherige Nebenwerkstatte wurde dem RAW Freimann zum 1 Mai 1934 als Betriebsabteilung unterstellt 3 Die gesamte Flache des Freimanner Werks betrug 363 Hektar Das Gelande wird begrenzt durch die Volckerstrasse die Maria Probst Strasse die Heidemannstrasse und die Eisenbahnstrecke Munchner Nordring nbsp Blick auf die ehemalige Siedlung Nord Reuschstrasse Munchen Freimann Die Bebauung wurde ursprunglich 1922 23 fur die Fritz Neumeyer AG erstellt und nach deren Ubernahme durch die Reichsbahn 1925 als deren Werkswohnungen genutzt Nach dem Abriss des Gebiets in den 1980er Jahren ist nur das Trafo Hauschen rechts erhalten geblieben Fur die Beschaftigten wurden zusatzlich zu den bereits zwischen Juli 1922 und April 1923 durch die Fritz Neumeyer AG erstellten Hauser in den Jahren 1928 1931 1936 1939 und 1950 1972 zahlreiche weitere Wohnungen nahe dem Gelande gebaut In der Blutezeit des AW 1932 bis 1940 wurden Dampflokomotiven 2902 Stuck Elektrolokomotiven 2351 Stuck elektrische Oberleitungstriebwagen 672 Stuck Guterwagen 74 635 Stuck und Strassenfahrzeuge 1 607 Stuck untersucht Im Zuge der von den Nationalsozialisten geplanten umfassenden Umgestaltung der Munchner Bahnanlagen wurden Werkstattkapazitaten an den Stadtrand verlegt Im Freimanner Werk wurde bis 1941 1942 die 36 680 m grosse Halle 24 die grosste Halle Suddeutschlands 4 errichtet Im Zweiten Weltkrieg wurden auch Fahrzeuge aus den vom Deutschen Reich besetzten Landern ausgebessert Da kriegsbedingt zahlreiche mannliche Fachkrafte zur Wehrmacht eingezogen oder zu anderen Dienststellen abgeordnet worden waren wurden sie durch Frauen Fremdarbeiter und KZ Haftlinge ersetzt Ab Juni 1940 erlitt das AW schwere Bombenschaden Dadurch ergaben sich erschwerte Arbeitsbedingungen in den Jahren bis 1945 und in der Nachkriegszeit Teilweise musste in dachlosen Hallen unter freiem Himmel gearbeitet werden Die Beseitigung der Kriegsschaden dauerte bis 1955 Das AW Freimann war bis 1957 bundesweit das einzige AW fur den Unterhalt von Elektrotriebwagen und Elektrolokomotiven Bis zur Schliessung 1995 war das AW Freimann das einzige Ausbesserungswerk in dem alle Elektrolokomotiven und Elektrotriebwagen betreut werden konnten Erst ab 1959 ubernahm das AW Opladen schrittweise die Betreuung der zunehmenden Anzahl der Neubauloks welche im norddeutschen Raum eingesetzt waren Ende 1953 wurde die Unterhaltung von Dampflokomotiven aufgegeben 1961 wurden die letzten Guterwagen umgebaut Mit dem Aufbau des Munchner S Bahnsystems zu den Olympischen Spielen 1972 wurden die Fahrzeuge der Baureihe 420 dem AW zugeordnet 1975 wurde der Rollenprufstand Munchen Freimann eingerichtet der vom Bundesforschungsministerium gefordert wurde 1979 wurde in Freimann die erste Drehstromlok der Baureihe 120 abgenommen 1985 wurden die Triebkopfe des ICE Vorlauferzuges InterCityExperimental in Betrieb genommen 1995 wurde das AW geschlossen Baureihen die in Freimann ausgebessert wurden Bearbeiten nbsp BR 50 nbsp E 04 nbsp E 16 nbsp E 18 nbsp E 19 nbsp BR 120 0 nbsp BR 120 1 nbsp E 32 nbsp BR 139 nbsp BR 140 nbsp BR 150 nbsp BR 151 nbsp E 52 nbsp E 69 01 nbsp E 69 05 nbsp E 77 nbsp E 91 nbsp E 94 nbsp BR 420AW Freimann heute BearbeitenDer Wasserturm Gebaude 17 von 1918 19 Halle 5 heute Zenith Halle von 1916 und Halle 24 von 1938 41 bzw 1940 42 stehen heute unter Denkmalschutz Die Halle 3 wurde nach langem Erhalt als Auslieferungslager von BMW zwischen 2019 und 2020 von BMW abgerissen und durch einen Neubau dem BMW Campus ersetzt Ein kleiner Teil der Halle 3 ist noch durch den ESV Munchen Freimann als Vereinsgebaude erhalten geblieben Vom jetzigen BMW Motorradhandler aus kann man noch einen kleinen Teil der ehemaligen Uberfahrbrucke zum alten BMW Auslieferungslager ehm Krupp Halle 3 erkennen Der Gebaudeteil der Versuchsanstalt VersA wurde erweitert und beherbergt jetzt den Munchner Standort der DB Systemtechnik In nord sudlicher Richtung wurde auf dem Gelande die offentliche Lilienthalallee angelegt Zahlreiche Hallen und Gelandebereiche wurden vermietet Im nordostlichen Bereich befindet sich das MOC Veranstaltungscenter Munchen Im August 2014 genehmigte der Stadtrat den Bebauungsplan fur die Nutzungsanderung der Lokrichthalle 24 und die Neubebauung der Gleisflachen 5 Im nordlichen Teil der Lokrichthalle eroffnete am 7 April 2017 ein Baumarkt von Bauhaus Im sudlichen Teil begann Mitte 2015 der Betreiber des Oldtimer und Sportwagenzentrums Motorworld mit ersten Arbeiten an der Fassadenverglasung Die Baukosten betragen 85 Millionen Euro 6 Die Eroffnung erfolgte im Mai 2021 Auf dem sudlich davor gelegenen Freigelande soll ein Campus Freimann entstehen 7 8 Die Halle der ehemaligen Lehrlingswerkstatte wurde nachtraglich unter Denkmalschutz gestellt Die Planung fur das Areal wird dadurch erschwert dass der Abriss dieses Gebaudes Teil des ursprunglichen Bebauungsplans ist und dass in diesem Bereich unter Artenschutz stehende Zauneidechsen leben 9 nbsp DB Systemtechnik nbsp Wasserturm Gebaude 17 nbsp Halle 3 nbsp Halle 5 Zenith nbsp Halle 24 Einfahrtstore nbsp Halle 24 Einfahrt nbsp Halle 24 Vorfeld nbsp Bereich Halle 13 und 14Literatur BearbeitenBundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Freimann Hrsg 50 Jahre Bundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Freimann 1977 Eigenverlag Munchen 1977 Anton Joachimsthaler Bundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Freimann Geschichte Menschen Fahrzeuge 1925 1985 Hrsg Bundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Freimann Munchen 1985 Klaus Dieter Korhammer Armin Franzke Ernst Rudolph Drehscheibe des Sudens Eisenbahnknoten Munchen Hrsg Peter Lisson Hestra Verlag Darmstadt 1991 ISBN 3 7771 0236 9 S 105 109 Ralf Roman Rossberg 50 Jahre Bundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Freimann In Lok Magazin Nr 87 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1977 ISSN 0458 1822 S 437 449 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ausbesserungswerk Munchen Freimann Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Reichsbahn Gesellschaft Hg Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 17 Mai 1930 Nr 25 Bekanntmachung Nr 346 S 155 Klaus Dieter Korhammer Armin Franzke Ernst Rudolph Drehscheibe des Sudens Eisenbahnknoten Munchen Hestra Verlag Darmstadt 1991 ISBN 3 7771 0236 9 S 105 BD Munchen auf bahnstatistik de abgerufen am 9 Juni 2016 Ausbesserungswerk Freimann Halle 24 auf www freimann froettmaning de https www muenchen transparent de dokumente 3370426 Eroffnung im Jahr 2019 PS ich liebe dich Wir stellen Munchens neues Auto Mekka vor tz de 27 Dezember 2017 Gut zehn Jahre lang firmierte das Projekt unter dem Namen Campus fur Innovation und Forschung die CA Immo stellte sich einen speziellen Gewerbe und Forschungspark fur Mobilitatstechnik vor mit Werkstatten Ateliers Showrooms Laboren mit Synergieeffekten zur benachbarten Motorworld und vor allem zu den nahen Standorten von BMW Schon vor zwei Jahren war nur noch die Rede von gegebenenfalls Synergieeffekten mit der Mobilitatsbranche im Umfeld Nun sind Innovation und Forschung aus dem Projektnamen gestrichen der Arbeitstitel laute Campus Freimann wie Firmensprecher Markus Diekow bestatigt Freimann Kurswechsel auf dem Campus sueddeutsche de 1 Marz 2020 Ausbesserungswerk Freimann Memento vom 19 Februar 2015 im Internet Archive auf der Homepage der Stadt Munchen Referat fur Stadtplanung und Bauordnung Stefan Muhleisen Artenschutz versus Denkmalschutz In www sueddeutsche de 12 Februar 2018 abgerufen am 14 Februar 2018 48 197 11 607 Koordinaten 48 11 49 N 11 36 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ausbesserungswerk Munchen Freimann amp oldid 232632646