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Hermann Burkhart Muller Hillebrand bis 1921 Hermann Burkhart Muller 26 Dezember 1904 in Dieuze Reichsland Elsass Lothringen 16 Februar 1987 in Freudenstadt war ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr Zuvor hatte er in der Reichswehr und der Wehrmacht gedient zuletzt im Dienstgrad Generalmajor Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 1 1 Ausbildung und erste Verwendungen 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Kriegsgefangenschaft und Zivilleben 1 4 Wiedereinstellung in den Militardienst 1 5 Meinungsverschiedenheiten mit dem Verteidigungsminister 2 Weitere Verwendungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMilitarische Laufbahn BearbeitenAusbildung und erste Verwendungen Bearbeiten Muller Hillebrand war ein Sohn des preussischen Offiziers Hermann August John Eustace Muller 1859 1914 und der Catherine Margaret Jane Seliger 1865 1949 sowie Bruder des Architekten Bundesbahnoberrat Markwart Muller Hillebrand und des Professors fur Elektrotechnik Dietrich Muller Hillebrand Nach bestandenem Abitur trat Muller Hillebrand 1923 beim 16 Reiter Regiment in Hofgeismar in den Dienst der Reichswehr Nach der Offizierausbildung wurde er 1926 zum Leutnant befordert und war bis 1934 Kavallerieoffizier und Regimentsadjutant Von 1934 bis 1936 absolvierte er die Generalstabsausbildung der Kriegsakademie in Berlin und war danach bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in der 2 Abteilung des Generalstabs des Heeres im Oberkommando des Heeres OKH mit der Heeresorganisation und der Mobilmachung befasst Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Von 1939 bis Mitte 1940 war Muller Hillebrand als Erster Generalstabsoffizier Ia im Stab der neu aufgestellten 93 Infanterie Division unter dem Kommando des Generalleutnant Otto Tiemann eingesetzt Nach dem Frankreichfeldzug wurde Muller Hillebrand nach Berlin versetzt wo er bis zum Fruhjahr 1942 als Adjutant des Chefs des Generalstabs des Heeres Generaloberst Franz Halder diente Im Anschluss daran war er ebenfalls im Generalstab des Heeres als Oberstleutnant fur sechs Monate Chef der Organisationsabteilung In dieser Zeit diente u a Major Ulrich de Maiziere dem er spater in der Bundeswehr wiederbegegnen sollte sowie Major Claus Schenk Graf von Stauffenberg unter ihm Nach diesen Stabsverwendungen erhielt er eine Ausbildung an der Panzertruppenschule in Wunsdorf und beim Panzerregiment 1 Vom Marz bis Mai 1943 war er kurzzeitig Kommandeur der 16 Panzer Division im Anschluss daran bis Ende 1943 als Oberst Kommandeur des Panzerregiments 24 und damit auch am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligt Am 11 Februar 1944 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold 1 ausgezeichnet 1944 wurde Muller Hillebrand zum XXXXVI Panzerkorps versetzt und diente dort vom April bis September unter mehreren Kommandierenden Generalen darunter General der Panzertruppe Smilo Freiherr von Luttwitz als Chef des Generalstabes Am 1 September 1944 ubernahm er bis zum Ende des Krieges im Mai 1945 den Posten des Chefs des Generalstabes der 3 Panzerarmee an der Ostfront unter dem Kommando des Generalobersten Erhard Raus und im Anschluss daran General der Panzertruppe Hasso von Manteuffel Die Beforderung zum Generalmajor erfolgte am 1 Februar 1945 Nach Ruckzugskampfen erfolgte am 3 Mai 1945 die Kapitulation der 3 Panzerarmee im Raum Schwerin Wismar Kriegsgefangenschaft und Zivilleben Bearbeiten Muller Hillebrand war von Mitte Mai 1945 bis Januar 1947 in britischer Kriegsgefangenschaft in England anschliessend bis Januar 1948 in US amerikanischer Gefangenschaft in Deutschland Im Laufe des Entnazifizierungsverfahren wurde er ab April 1948 Mitglied der Operational History German Section der Historical Division der United States Army in Karlsruhe und verfasste mehrere kriegsgeschichtliche Studien Wiedereinstellung in den Militardienst Bearbeiten Einige der fur die Historical Division tatigen ehemaligen deutschen Offiziere wurden ab 1955 56 in den aktiven Dienst der neu gegrundeten Bundeswehr ubernommen neben Muller Hillebrand zum Beispiel Hellmuth Reinhardt Herbert Buchs Friedrich Ruge Gerhard Wagner und Alfred Zerbel Muller Hillebrand selbst wurde 1955 als Oberst wieder in den aktiven Dienst eingestellt und ubernahm im Bundesministerium fur Verteidigung unter Ministerialdirektor Karl Gumbel den Posten des stellvertretenden Leiters der Unterabteilung III C Militarisches Personal unter Kurt Brandstadter In dieser Funktion wurde er am 1 Dezember 1955 zum Brigadegeneral ernannt Ab 1956 war er Leiter der Unterabteilung III C Meinungsverschiedenheiten mit dem Verteidigungsminister Bearbeiten Nachdem Franz Josef Strauss CSU 1956 den Posten des Bundesministers fur Verteidigung ubernommen hatte gerieten beide mehrmals aneinander Im Fruhjahr 1957 sprach sich Muller Hillebrand gegen die Ernennung Max Josef Pemsels zum Kommandierenden General des II Korps aus und stellte damit die Autoritat des Ministers in Frage Zudem weigerte sich Muller Hillebrand die von Strauss vorgeschlagenen ausserplanmassigen Beforderungen seines personlichen Referenten Oberstleutnant i G Dr Heinrich Bucksch und des Chefs seines Ministerburos Major Rolf Acker zu befurworten Muller Hillebrand verwies als militarischer Personalchef auf die bestehenden und begrundeten Beforderungsanspruche einiger dienstalterer Truppenoffiziere Strauss hatte zunachst Major Acker befordern wollen was Muller Hillebrand ablehnte unter anderem weil die erforderliche Planstelle durch Oberstleutnant Buksch besetzt war Obwohl Strauss das von seinem Amtsvorganger Theodor Blank eingeleitete Verfahren zur Beforderung Bukschs zuvor gestoppt hat schlug er 1957 Buksch zur Beforderung vor offensichtlich um die Planstelle fur Major Acker freizumachen Muller Hillebrand vermutete ministerielle Willkur und sprach sich unter Berufung auf das Anciennitatsprinzip gegen die Beforderung aus 2 Strauss befahl Muller Hillebrand zu einem Gesprach ins Verteidigungsministerium auf der Hardthohe liess den Brigadegeneral aber im Vorzimmer warten Nach einer halben Stunde erklarte Muller Hillebrand dem diensthabenden Offizier im Vorzimmer so konne der Minister nicht mit ihm verfahren und verliess aufgebracht das Verteidigungsministerium Strauss fuhlte sich seinerseits bruskiert und liess Muller Hillebrand von Feldjagern suchen die ihn ins Ministerium brachten 3 Nach einem kurzen Streitgesprach suspendierte Strauss den General am 21 September 1957 von seinem Posten als Unterabteilungsleiter 4 Muller Hillebrand verlangte daraufhin ein Disziplinarverfahren gegen sich um den Sachverhalt untersuchen zu lassen Aufgrund der Emporung bei Offizieren der Bundeswehr und der spateren Bekanntgabe der Hintergrunde der Suspendierung in der Presse entschied sich Strauss zur Schadensbegrenzung in eigener Sache und hob die Suspendierung wieder auf Ein Disziplinarverfahren wurde nicht eingeleitet Weitere Verwendungen BearbeitenIm Anschluss an diese Episode wurde Muller Hillebrand Anfang Dezember 1957 nach Hannover versetzt wo er bis 1959 als stellvertretender Kommandeur der 1 Grenadierdivision unter dem Kommando von Generalmajor Paul Reichelt dienen sollte Am 1 April 1959 ubernahm er schliesslich selbst das Kommando als Kommandeur uber die nunmehrige 1 Panzergrenadierdivision und fuhrte dieses Kommando unter Ernennung zum Generalmajor bis zum 15 Marz 1961 Im Anschluss an dieses Truppenkommando wurde der neben Graf Kielmannsegg als bedeutendster operativer Kopf der Bundeswehr geltende Muller Hillebrand 5 1961 nach Paris versetzt wo er unter Ernennung zum Generalleutnant als stellvertretender Chef des Stabes fur Plane und Strategien im Supreme Headquarters Allied Powers Europe SHAPE der NATO unter dem Kommando der US Generale Lauris Norstad und Lyman L Lemnitzer diente Am 31 Marz 1965 wurde Muller Hillebrand schliesslich in den Ruhestand verabschiedet Er starb am 6 Februar 1987 und hinterliess seine Ehefrau Barbel geb Weschke 1913 2003 und einen Sohn und eine Tochter Werke BearbeitenDas Heer 1933 1945 Entwicklung des organisatorischen Aufbaues Band I Das Heer bis zum Kriegsbeginn Mittler Darmstadt 1954 Band II Die Blitzfeldzuge 1939 1941 Das Heer im Kriege bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Juni 1941 Mittler Frankfurt am Main 1956 Band III Der Zweifrontenkrieg Das Heer vom Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion bis zum Kriegsende Mittler Frankfurt am Main 1969 Literatur BearbeitenBurkhart Muller Hillebrand in Internationales Biographisches Archiv 29 1970 vom 6 Juli 1970 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenKabinettsprotokoll 9 Oktober 1957 Tabellarischer Lebenslauf engl Nachlass BArch N 553Einzelnachweise Bearbeiten Klaus D Patzwall Veit Scherzer Das Deutsche Kreuz 1941 1945 Geschichte und Inhaber Band II Verlag Klaus D Patzwall Norderstedt 2001 ISBN 3 931533 45 X S 322 Das Hillebrand Lied Der Spiegel 40 1957 2 Oktober 1957 Axel F Gablik Konflikte um den Primat der Politik Informationen fur die Truppe IFDT Dezember 1995 S 65 Matthias Molt Von der Wehrmacht zur Bundeswehr Personelle Kontinuitat und Diskontinuitat beim Aufbau der deutschen Streitkrafte 1955 1966 Diss Heidelberg 2007 S 97 Bonn im Widerstreit Der Spiegel 15 1963 10 April 1963Kommandeure der 1 Panzerdivision Willi Mantey 1956 1957 Paul Reichelt 1957 1959 Burkhart Muller Hillebrand 1959 1961 Wilhelm Meyer Detring 1961 1963 Anton Detlev von Plato 1963 1966 Klaus Schubert 1966 1970 Horst Hildebrandt 1970 1972 Hans Joachim Loser 1972 1974 Wilhelm Garken 1974 1977 Christian Schunemann 1977 1979 Heinz Kasch 1979 1983 Henning von Ondarza 1983 1985 Helge Hansen 1985 1987 Hartmut Behrendt 1987 1991 Ernst Lissinna 1991 1994 Hartmut Behrendt 1994 Gerd Schultze Rhonhof 1994 1996 Christian Hellwig 1996 2000 Horst Forster 2000 2002 Karl Heinz Ackermann 2002 2005 Wolf Dieter Langheld 2005 2008 Markus Kneip 2008 2012 Carsten Jacobson 2012 2014 Johann Langenegger 2014 2017 Markus Laubenthal 2017 2018 Jurgen Joachim von Sandrart 2018 2021 Heico Hubner seit 2021 Normdaten Person GND 1026812860 lobid OGND AKS LCCN n85816351 VIAF 32520573 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Hillebrand BurkhartALTERNATIVNAMEN Muller Hillebrand Hermann Burkhart vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher OffizierGEBURTSDATUM 26 Dezember 1904GEBURTSORT Dieuze LothringenSTERBEDATUM 16 Februar 1987STERBEORT Freudenstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burkhart Muller Hillebrand amp oldid 236466040