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Seekrieg bezeichnet die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen politischen Akteuren zur See die uberwiegend zwischen staatlichen Seestreitkraften unter Einsatz von Seekriegsmitteln stattfindet Luftaufnahme manovrierender Schiffe in der Seeschlacht im Golf von Leyte 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Seekriegsmittel 2 Geschichte 2 1 Antike und Mittelalter Zeitalter der Riemenschiffe 2 2 Zeitalter der Segelschiffe 2 3 Aufbau von organisierten Kriegsflotten 2 4 Wettrusten zur See 2 5 Nach Einfuhrung gelenkter Distanzwaffen 3 Formen des Seekrieges 3 1 Handelskrieg 3 1 1 Seeblockade 3 1 2 Kreuzerkrieg 3 1 3 U Boot Krieg 3 1 4 Kaperei 3 2 Minenkrieg 4 Landungsoperationen 5 Abschreckung 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 FussnotenSeekriegsmittel BearbeitenAls Seekriegsmittel bezeichnet man alle vorrangig zur Fuhrung des Seekriegs eingesetzten Waffen und Waffensysteme Dazu gehoren Kriegsschiffe U Boote Marineflugzeuge und Marineinfanterie Ein Ziel des Seekriegs ist es die Herrschaft uber Seegebiete auszuuben um diese Gebiete fur den eigenen Nachschub oder fur Angriffe uber See zu nutzen Ein anderes Ziel kann es sein dem Gegner eine solche Nutzung zu verwehren wodurch er zum Beispiel vom Nachschub abgeschnitten werden kann Diese Ziele konnen durch einzelne Seegefechte und Feindfahrten oder durch Zusammentreffen grosserer Flotten in Seeschlachten erreicht werden Kennzeichnend fur den Seekrieg sind lange Abnutzungsphasen in denen der Gegner durch Blockaden geschadigt werden soll Die Aufgabe eines Kriegsschiffs im Gefecht ist es gegnerische Schiffe durch Versenken unbrauchbar zu machen die weitere Verwendung zu verhindern oder durch Entern zu erobern Seit der Erfindung weitreichender Waffen wie Kanonen ist es auch moglich etwa durch Beschuss gegnerischer Hafenstadte oder Festungen seegestutzte Waffen im Landkrieg einzusetzen Eine andere Art der Verbindung von Land und Seekrieg ist die Seelandung Geschichte BearbeitenAntike und Mittelalter Zeitalter der Riemenschiffe Bearbeiten Seekrieg konnte entweder durch Rammen und oder Entern Mann gegen Mann gefuhrt werden Die Kriegsschiffe des alten Agypten waren in der Regel nicht hochseetauglich Die ersten organisierten Marinen mit seetuchtigen Schiffen die meist von Sklaven gerudert wurden gab es bei den Karthagern Griechen und Romern Das Rammen gegnerischer Schiffe ist eine seit der Abwehr der Seevolker durch den agyptischen Pharao Ramses III belegte Technik Sie erforderte ein sehr gezieltes Manovrieren des Schiffes was nur mittels Rudern moglich war Galeeren In Griechenland war die Rammtechnik mit Ruderschiffen Pentekonteren mindestens seit etwa 650 v Chr bekannt Die Romer verwendeten bereits in den Punischen Kriegen regulare Infanterie auf Schiffen die in der Seeschlacht von Mylae 260 v Chr mittels Enterbrucken corvus die Besatzungen der feindlichen Schiffe angriffen Eine Beschreibung gibt Polybios in seinem Geschichtswerk 1 In Ostasien hatte bereits etwa seit dem 7 Jahrhundert der Aufbau organisierter Marinen begonnen Wandbild einer Pentekontere aus einem Tempel in Nymphaion Krim heute in der Eremitage Sankt Petersburg Nach dem Zerfall des romischen Reichs standen die Kusten Europas fur die Raubzuge der Araber und Wikinger offen Im ostlichen Mittelmeer setzte allerdings die Byzantinische Marine die romische Tradition nahtlos fort Haufig wurde in dieser Zeit das Versenken gegnerischer Schiffe mit Brandsatzen Griechisches Feuer Kaiser Friedrich II baute im 13 Jahrhundert eine schlagkraftige Mittelmeerflotte auf mit der er gegen die Republik Genua Krieg fuhrte siehe Seeschlacht von Giglio Genua wiederum fuhrte erfolgreiche Seekriege gegen Pisa wurde aber als fuhrende Seemacht Anfang des 15 Jahrhunderts durch die Republik Venedig abgelost siehe Chioggia Krieg Die letzte Seeschlacht vor der grossen Zeit der Segelschiffe war die Schlacht von Lepanto am 7 Oktober 1571 300 Schiffen der Heiligen Liga einem Bundnis der christlichen Mittelmeerstaaten standen 270 Galeeren des Osmanischen Reiches gegenuber Die osmanische Flotte wurde besiegt und mehr als 30 000 Mann verloren ihr Leben Entscheidend fur den Sieg war dabei der Einsatz von venezianischen Galeassen ubergrossen Galeeren mit Hilfsbesegelung die in ihren Vorder und Achterkastellen sowie breitseits etwa 30 Kanonen aufstellen und bis zu 1000 Mann Besatzung mit sich fuhren konnten 2 Ebenfalls gegen Ende des 16 Jahrhunderts wurde im Verteidigungskrieg Koreas gegen Japan von den Koreanern ein anderer Mischtyp von Riemen und Segelschiff eingesetzt das mit Holz gepanzerte und mit Kanonen ausgerustete Schildkrotenschiff das ihnen entscheidende Vorteile brachte Zeitalter der Segelschiffe Bearbeiten Dominierte im Mittelmeer noch lange der Galeerenkrieg kam es in Nordeuropa und im Nordatlantik im spaten Mittelalter und in der Renaissance bei weitgehend unreguliertem Seeverkehr zu neuen Formen des Seekriegs mit Segelschiffen Seit der militarischen Nutzung von Schwarzpulver und dem damit verbundenen Bau von Feuerwaffen gegen Ende des 14 Jahrhunderts wurden Seekriege auch aus zunehmender Distanz d h wohl meist 500 bis 1000 Meter gefuhrt man beschrankte sich nicht mehr nur auf das Entern feindlicher Schiffe Hauptartikel Schiffsartillerie In Nordeuropa waren bis zum 15 Jahrhundert Schiffe im Kriegseinsatz vor allem zum Transport von Soldnern an gegnerische Kusten bestimmt Die entscheidenden Schlachten wurden an Land geschlagen Die Besatzungen bestanden bis zum 15 Jahrhundert aus eingeschifften Burgern Erstmals wird der Begriff Kriegsschiff erst 1526 in einer hansischen Quelle genannt 3 Doch schon fruher bewaffnete die Hanse ihre Handelsschiffe und setzte spater auch mit angeheuerten Kriegsknechten besetzte sog Friedeschiffe ein um ihre Handelsrouten zu sichern Ein Beleg aus Lubeck liegt aus dem Jahr 1421 vor 4 Durch erhohte Vorder und Achterkastelle und die mitgefuhrten Geschutze von mindestens 150 Kilogramm bis zu drei Tonnen erhohte sich das Gewicht der Schiffe und der Schwerpunkt verlagerte sich deutlich nach oben was Konstruktionsanderungen nach sich zog Durch den Einbau von Rahmen und Richtspanten konnten auch schwere Punktlasten in Stellung gebracht werden 5 Spater wurden statt Koggen Holke eingesetzt Die Taktik anderte sich mit der Einfuhrung der Feuerwaffen Die Schiffe mussten nunmehr taktisch im Geschwader gesteuert werden um sich dem Gegner keilformig oder in Dwarslinie von Luv zu nahern so die Distanz des Kampfes zu bestimmen und ihm beim Entern den Wind aus den Segeln zu nehmen Das setzte die Funktion eines Admirals als Geschwaderfuhrer voraus dessen Schiff wiederum die Angriffe des Gegners auf sich zog 6 Ausserdem mussten verstarkt Soldner als Besatzung angeworben werden Auf den Admiralsschiffen Lubecks waren allein etwa 150 bis 160 Mann fur die Geschutzbedienung erforderlich auf kleineren Kriegsseglern ist von uber 100 Mann auszugehen 7 In den sich konsolidierenden Nationalstaaten Westeuropas entwickelte sich der spezialisierte Kriegsschiffbau seit dem 15 Jahrhundert wesentlich schneller als in Deutschland und im gesamten Ostseeraum 8 Hier wurden zunachst private Schiffseigner und Piratenmilizen wie die Vitalienbruder die Wassergeusen oder in England Francis Drake von Regenten oder Stadten ausgestattet um feindliche Schiffe zu kapern zu plundern oder zu versenken oder die Durchsetzung handels politischer Ziele zu erpressen Die franzosischen Korsaren Flibustier und Bukanier des 17 und fruhen 18 Jahrhunderts hatten es besonders auf die spanischen Silberflotten abgesehen 9 Die nordafrikanischen Barbaresken Korsaren genossen den Schutz des osmanischen Sultans betrieben Sklavenhandel und behinderten die Schifffahrt im Mittelmeer und ostlichen Atlantik vom 16 bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts Der Nordische Siebenjahrige Krieg 1563 1570 bewirkte Verbesserungen der Geschutz und Schiffbautechnik sowie in der Organisation und Ausrustung der Flotten und in der Taktik des Einsatzes auch im Ostseeraum wobei der Vorsprung Westeuropas nicht ganz eingeholt wurde 10 Kriegsschiffe deutscher Landesfursten sind etwa seit 1570 belegt Mit der Ankunft in Bantam auf Java brechen die Niederlander 1596 das portugiesische Gewurzmonopol in OstindienAufbau von organisierten Kriegsflotten Bearbeiten Seeschlacht bei Abukir 1798 Aufstellung der franzosischen Flotte blau in Linie als schwimmende Kustenbatterie vor Anker und Zangenangriff Durchbruch der englischen Flotte rot Eine der grossten Kriegsflotten der fruhen Neuzeit mit angeblich 300 Schiffen wurde zur Zeit der chinesischen Ming Dynastie um 1400 aufgebaut Darunter sollen sich die grossten Holzschiffe befunden haben die je gebaut wurden 11 Seit dem spaten 16 Jahrhundert entstanden besonders fur den Kriegseinsatz entwickelte Segelschiffe der europaischen Grossmachte England Frankreich Spanien Holland und Schweden die die Schiffe der im Staatsauftrag segelnden Freibeuter allmahlich ablosten Trugen sie die Geschutze zunachst auf einem durchlaufenden Deck wurden diese spater in grosser Zahl unter Deck bzw auf mehreren Decks ubereinander angebracht Ein Zwei oder Dreidecker Um 1650 verfugte die Republik der vereinigten Niederlande uber die starkste Kriegsflotte der Welt und schutzte damit ihre Handelsrouten Seit der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurden Marineoffiziere zuerst in England professionell ausgebildet es wurde eine strikte Disziplin durchgesetzt Die unter Oliver Cromwell 1651 beschlossene Navigation Acts druckten das Streben nach Dominanz uber die weltweiten Seehandelsrouten aus sie standardisierten auch den Bau von Kriegsschiffen Linienschiffe der 1 Klasse trugen bis zu 100 Kanonen Langfristig errang damit die Royal Navy in der Seekriegsfuhrung ein strategisches Ubergewicht gegenuber anderen europaischen Nationen Im 17 und 18 Jahrhundert fanden allein vier Seekriege zwischen England und den Niederlanden um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren statt die hauptsachlich auf der Nordsee aber auch in der Karibik vor Westafrika und in Sudostasien ausgetragen wurden 12 Nachdem die vom wirtschaftlichen Abstieg bedrohten Niederlande kein ernsthafter Gegner fur die Royal Navy mehr war gipfelte deren Vorherrschaft im Zeitalter der Segelschiffe in den Siegen Horatio Nelsons auch uber die franzosische Flotte 13 Wettrusten zur See Bearbeiten In den 1860er Jahren wurden Kanonen mit gezogenem Rohr eingesetzt gegen die die bisher mit Kupfer oder Stahlplatten beschlagenen Schiffe schutzlos waren 1859 entstand das erste hochseetaugliche dampfgetriebene Panzerschiff die franzosischen La Gloire Seit ca 1860 70 wurden Kriegsschiffe immer haufiger mit Warmekraftmaschinen angetrieben und gepanzert seit 1880 waren auch Torpedos anwendungsreif gegen die auch die Unterwasserpanzerung verstarkt werden musste Ihre Entwicklung wurde besonders in Deutschland von Alfred von Tirpitz gefordert und fuhrte zur Entwicklung neuer Schiffstypen Um 1900 waren die ersten U Boote einsatzbereit Modell der La Gloire 1859 Strategisch entscheidend blieben jedoch zunachst die Grosskampfschiffe Die USA und das Deutsche Kaiserreich traten Ende des 19 Jahrhunderts zur Durchsetzung ihrer Kolonialpolitik als Seemachte zu England und Frankreich in Konkurrenz Das druckte sich auch in der wechselseitigen Uberbietung von Schiffsgrossen Geschutzkaliber und Panzerung wahrend der nachsten Jahrzehnte aus so v a im deutsch britischen Flottenwettrusten 14 Charakteristisch fur diese Epoche als deren Hohepunkt die Skagerrakschlacht 1916 angesehen werden kann war die Entwicklung des Linienschiffes das wie der Name sagt in Kiellinie eingesetzt wurde und mit zahlreichen Kanonen Explosivgeschosse auf gegnerische Schiffe feuerte Seine Weiterentwicklungen zum Dreadnought bzw Schlachtschiff bestimmten bis etwa 1941 Angriff auf Pearl Harbor Versenkung der Bismarck und anderer grosser Schlachtschiffe vor allem mit Hilfe von Torpedofliegern das Seekriegsgeschehen Siehe auch Seekrieg im Ersten Weltkrieg Nach Einfuhrung gelenkter Distanzwaffen Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg zeigte sich die Verwundbarkeit grosser Kriegsschiffe durch Luftangriffe Die Uberlegenheit in der Luft wurde auch fur das Kriegsgeschehen auf See entscheidend was zur Entwicklung grosser Flugzeugtrager als Hauptwaffe fuhrte Daher fanden kombinierte See Luftschlachten nur noch ausser Sichtweite der gegnerischen Schiffe oder bei Nacht statt was durch die Erfindung des Radars unterstutzt wurde Seit der Schlacht in der Surigao Strasse sind grosse Schiffseinheiten nie wieder in direkte Kampfhandlungen untereinander verwickelt worden Der Krieg zu See wurde durch den kombinierten See Luftkrieg und oder den See Landkrieg abgelost Mitte der 1950er Jahre wurden die ersten seegestutzten Luftabwehrraketen wie die RIM 2 Terrier und Marschflugkorper wie die SSM N 8A Regulus entwickelt So entstanden der Typ des Lenkwaffenkreuzers als erstes Schiff wurde die USS Boston CA 69 damit nachgerustet Es folgten zahlreiche andere Schiffstypen mit radar oder lasergesteuerten Lenkwaffen Heute werden Raketen und prazisionsgesteuerte Waffen zur See unter Wasser und in der Luft fur die Bekampfung von Land und Seezielen bzw fur die Abwehr von Flugzeugen eingesetzt Beispiel Falklandkrieg Nuklearantriebe ermoglichen es vielen Schiffstypen uber bzw unter Wasser langere Zeit ohne Anlaufen von Landstutzpunkten zu operieren Als Konsequenz der Entwicklung multimodaler Kriegsszenarien werden seit dem Koreakrieg grossere militarische Einsatze mit maritimer Komponente in der Regel von integrierten teilstreitkrafteubergreifenden Staben geleitet In diesem Zusammenhang spielt die globale Infrastruktur der Marinekommunikation der Grossmachte eine wachsende Rolle Formen des Seekrieges Bearbeiten Versenkung des englischen Dampfers Maplewood durch das deutsche U Boot U 35 7 April 1917 Neben der direkten Auseinandersetzung der kriegfuhrenden Seemachte die sich gelegentlich in grossen Seeschlachten zuspitzt gibt es verschiedene weitere Formen des Seekrieges die entweder neben den direkten Auseinandersetzung gefuhrt werden oder bei einem starken Ungleichgewicht der Marinestreitkrafte dominieren In diesem Fall vermeidet der kraftemassig Unterlegene die direkte Konfrontation da sie mehr Nachteile als Vorteile hatte Handelskrieg Bearbeiten Hauptartikel Handelsstreit Als spezielle Form des Seekrieges kann der Handelskrieg die Storung des Seehandels des Gegners mit verschiedenen maritimen Mitteln verfolgen Sie dienen alle dazu dessen Wirtschaft und die Versorgung mit Gutern zu unterbinden oder zumindest zu storen um seine Fahigkeit zur weiteren Kriegfuhrung zu schwachen Der Kaperkrieg und der Kreuzerkrieg siehe unten sowie die Seeblockade sind solche Mittel Der Handelskrieg ist durch den Prisenrecht genannten Teil des Seekriegsrechts geregelt Blockade und Kaperei wurden auch als handelspolitische Zwangsmassnahmen oder zur Erzwingung politischer Zugestandnisse durchgefuhrt ohne dass ein formeller Kriegszustand bestand so z B die Flandernblockade 15 1358 1360 durch die Hanse mit dem Ziel die Rechte der deutschen Kaufleute in Brugge zu sichern Seeblockade Bearbeiten Hauptartikel Seeblockade Seeblockaden gab es beispielsweise im Britisch Amerikanischen Krieg und in den Koalitionskriegen Im und nach dem Ersten Weltkrieg beziehungsweise bis zur Unterzeichnung des Vertrages von Versailles im Juni 1919 blockierte Grossbritannien die Versorgung Deutschlands uber die Nordsee Auch im Zweiten Weltkrieg verhangte Grossbritannien 1939 zunachst eine Blockade uber das Deutsche Reich die aber wegen sowjetischer Rohstofflieferungen im Kontext des Hitler Stalin Paktes in den ersten Kriegsjahren beziehungsweise bis zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 weitgehend ineffektiv blieb im Gegenzug versuchte Deutschland Grossbritanniens Nachschub aus Nordamerika im Nordatlantik zu unterbinden siehe Atlantikschlacht Die bekannteste Seeblockade gelang der United States Navy 1962 in der Kubakrise Seit 2007 besteht Israels Blockade des Gazastreifens die vor allem die Versorgung des Gazastreifens uber das Mittelmeer betrifft Siehe auch Inselblockade Kreuzerkrieg Bearbeiten Siehe auch Jeune Ecole Der Kreuzerkrieg war eine Strategie unterlegener Machte und verfolgte eine Strategie der Nadelstiche Speziell zu diesem Zweck gebaute Schiffe die Kreuzer sollten einzeln oder als kleine Gruppe in den entlegenen Interessensgebieten und Seestrassen des Gegners operieren und Handelsschiffe oder kleine Stutzpunkte angreifen Nach dem Angriff versteckte sich der Kreuzer wieder in den Weiten der Ozeane Damit sollte der Seehandel materiell oder zumindest psychologisch gestort werden und man zwang den Gegner als Abwehrmassnahme grosse Seestreitkrafte ins Operationsgebiet zu entsenden was dessen Krafte verteilte und schwachte Der Schiffstyp Kreuzer musste daher uber einen grossen Einsatzradius verfugen und eine hohe Maximalgeschwindigkeit haben um sich uberlegenen Feindeinheiten entziehen zu konnen Hilfskreuzer waren zivile Schiffe die zu diesem Zweck umgerustet wurden Das Wrack der Emden am Strand der Kokosinseln 1914 Kreuzerkrieg fuhrte Deutschland im Ersten Weltkrieg bis Kriegsende und setzte dabei sogar grosse Passagierdampfer wie Kaiser Wilhelm der Grosse oder das Segelschiff Seeadler als Hilfskreuzer ein Die Kreuzer versorgten sich dabei uberwiegend aus der Fracht und dem Brennstoffvorrat der gekaperten Handelsschiffe Die Frankfurter Zeitung berichtete am 2 Dezember 1914 Der im Indischen Ozean aktive Kleine Kreuzer Emden habe nach Schatzung einen direkten Materialschaden von 80 Millionen Mark verursacht wahrend der Schaden durch das Stocken der englischen Schifffahrt und Heraustreiben der Kriegspramien noch hohere Ziffern ergeben durfte Mehr kann von einem Handelszerstorer der fur 6 380 000 Mark in Danzig 1909 gebaut wurde nicht verlangt werden Nach seiner Versenkung im Indischen Ozean konnte die Pramie fur die Kriegsversicherung der nach Ostindien fahrenden gegnerischen Schiffe wenn die Zeitungsnachrichten zutreffen auf die Halfte namlich zwei Prozent ermassigt werden was auf ein Jahr gerechnet acht Prozent des Wertes des Schiffs ausmache 16 U Boot Krieg Bearbeiten Hauptartikel U Boot Krieg Der Handelskrieg mit U Booten ist eine spezielle Form des Kreuzerkrieges wobei sich das U Boot durch Tauchen dem Gegner weitgehend entziehen kann Kaperei Bearbeiten Kaperkapitane waren mit einem Kaperbrief ausgestattete Unternehmer sie fuhrten den oft nicht offiziell erklarten Krieg auf eigene Rechnung und mit eigenem Material d h es handelte sich um privat bewaffnete Schiffe die nicht den offiziellen Seestreitkraften eines Staates angehorten aber die mit dessen Ermachtigung agierten 17 Sie waren befugt Handelsschiffe des Gegners oder auch Schiffe neutraler Akteure mit Konterbande an Bord aufzubringen 18 De facto ist die Kaperei somit eine von einem Staat geforderte Piraterie Freibeuterei Als erste in grosserem Stil eingesetzte Kaperfahrer werden die Ostindienfahrer der niederlandischen Ostindien Kompanie im fruhen 17 Jahrhundert angesehen 18 ihre Aktivitaten richteten sich vor allem gegen spanische und portugiesische Schiffe Im Verlauf des 17 Jahrhunderts nahm die Kaperei stark zu So fugten etwa franzosische Kaperschiffe beispielsweise unter dem von Dunkerque aus operierenden Freibeuter Jean Bart wahrend des pfalzischen Erbfolgekrieges 1688 bis 1697 der englischen Handelsschifffahrt im Armelkanal erheblichen Schaden zu wobei alleine in diesen neun Jahren mehr als 4 000 Schiffe durch Kaperfahrer aufgebracht worden sein sollen 19 In der Karibik ging sie seit der Unabhangigkeit der lateinamerikanischen Staaten zuruck in Ostasien hielt sie sich wesentlich langer 20 In der Pariser Seerechtsdeklaration von 1856 wurde Kaperei volkerrechtlich verboten was bedeutet dass sich jedes Schiff das nicht als Kriegsschiff eines Staates deklariert ist und das Kampfhandlungen gegen die neutrale oder gegnerische Handelsschifffahrt vornimmt sich der Piraterie schuldig machen wurde 18 Minenkrieg BearbeitenMinenkrieg ist eine indirekte Form der Kriegfuhrung und bedient sich der Seeminen Minenkrieg ist nur in flachen Kustengewassern und Schelfmeeren moglich In offensiven Operationen werden im Kustengewasser vor gegnerischen Hafen und Schifffahrtsstrassen Seeminen ausgelegt anfangs um Schiffe zu versenken dann nach Entdeckung des Minenfeldes die Schifffahrt zu blockieren und gegnerische Krafte zum Beseitigen des Minenfeldes zu bewegen Gegen Seeminen werden verschiedene Arten von Minenabwehrfahrzeugen eingesetzt Minenfelder dienen auch defensiv zum Schutz eigener Hafen und Stutzpunkte Die Durchquerung des Minenfeldes ist nur durch schmale und geheim gehaltene Fahrstrassen moglich Sie hindern damit den Gegner vor dem Angriff auf die Stutzpunkte Um der Bedrohung durch gegnerische Minen in diesen Fahrtwegen entgegenzuwirken sofern diese dem Feind bekannt geworden waren wurden neben dem Einsatz von Raumfahrzeugen auch sogenannte Sperrbrecher eingesetzt Diese Schiffe zumeist umgebaute und mit Auftriebskorpern bestuckte sowie vergleichsweise stark bewaffnete Frachtschiffe durchquerten die Minenwege vor dem zu eskortierenden Schiff oder Verband um gegebenenfalls in den als minenfrei deklarierten Wegen vom Gegner abgelegte Minen zur Detonation zu bringen Das gepanzerte Kanonenboot Cairo der Unionstreitkrafte 1862 wahrend des Sezessionskriegs das erste von einer Mine versenkte Kriegsschiff Erste Einsatze von noch vergleichsweise einfach konstruierten Seeminen geschahen wahrend des Krimkrieges 1853 bis 1856 im Tripel Allianz Krieg 1864 bis 1870 in Sudamerika sowie wahrend des Sezessionskriegs 1861 bis 1865 in den Vereinigten Staaten Hierbei handelte es sich entweder um vom Ufer aus elektrisch ferngezundete Schwarzpulverladungen die in den seichteren Bereichen der grossen Flusse an Holzpfahlen befestigt worden waren oder um Treibminen die von den Konfliktparteien ausgesetzt und die Flusse hinabtreiben gelassen wurden Diese Art von Minen wurden beispielsweise im Tripel Allianz Krieg als eine der grossten Bedrohungen fur die Flusskriegsschiffe der Verbundeten angesehen 21 Das erste Kriegsschiff das nachweislich durch eine Fluss Seemine verloren ging war das Panzer Kanonenboot Cairo der Nordstaaten im Sezessionskrieg am 12 Dezember 1862 22 Der 1898 von Stapel gelaufene russische Minenleger Amur In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde die Seemine bestandig weiterentwickelt so dass sie um 1890 bereits ein betrachtliches Gefahrdungspotenzial entwickelt hatten auch bezuglich des Einsatzes auf dem offenen Meer Zu einem ersten grossflachigen Einsatz dieses Waffentyps kam es wahrend des russisch japanischen Krieges von 1904 05 Zu diesem Zweck wurden ab etwa den spaten 1890er Jahren auch erstmals spezielle Minenlegeschiffe gebaut etwa die zwei Einheiten der russischen Amur Klasse Die Minen wurden dabei im Regelfall auf Minenschienen hintereinander gelagert und dann uber das Heck geworfen Auf den Minen beider Kriegsparteien gingen im russisch japanischen Krieg denn auch mehrere grosse Kriegsschiffe verloren so etwa das russische Linienschiff und Flaggschiff Petropawlowsk im April 1904 sowie das japanische Linienschiff Hatsuse im Mai 1904 Der Erste Weltkrieg 1914 bis 1918 sah eine massive Zunahme des Minenkrieges durch alle kriegfuhrenden Nationen Auch wenn genaue Zahlen nicht vorliegen so wird geschatzt dass wahrend des Krieges von allen Kriegsparteien etwa 250 000 Seeminen eingesetzt wurden 23 So verlegten etwa die Royal Navy und die United States Navy ab 1917 die sogenannte Nordsee Minensperre in der nordlichen Nordsee wobei alleine hier uber 70 000 Minen verlegt wurden 24 um deutschen U Booten den Ausbruch aus der Nordsee zu verwehren Weitere Seegebiete die im Ersten Weltkrieg teils stark vermint wurden waren die Deutsche Bucht der Armelkanal sowie die Einfahrten zu den Dardanellen und die Kustenbereiche entlang des sudlichen Ausgangs der Adria im Kontext der sogenannten Otranto Sperre Das Deutsche Reich entwarf wahrend des Krieges erstmals spezielle U Boot Minenleger siehe U Boot Klasse UC wobei bis 1918 mehr als 100 von diesen U Booten gebaut wurden Der Minenkrieg im Ersten Weltkrieg forderte denn auch von den Flotten von allen Kriegsparteien teils schwere Verluste auch unter grossen Schiffseinheiten So sank etwa das zum damaligen Zeitpunkt moderne britische Schlachtschiff Audacious 1914 nach nur einem Minentreffer nahe Lough Swilly im Marz 1915 gingen an einem Tag drei Einheitslinienschiffe der Entente Machte vor den Dardanellen nach Minentreffern verloren 25 siehe Schlacht von Gallipoli Auch die Kaiserliche Marine erlitt durch Seeminen betrachtliche Verluste von insgesamt 178 durch Feindeinwirkung verloren gegangenen U Booten fielen vermutlich 41 Boote 26 Minentreffern zum Opfer also etwa 23 Prozent Der Grossteil dieser U Boot Verluste durch Seeminen trat ein in den letzten beiden Kriegsjahren Bei den Minen die im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden handelte es sich fast ausschliesslich um sogenannte Ankertauminen Der Minenleger Amiral Murgescu der rumanischen Marine aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges Auch wahrend des Zweiten Weltkrieges 1939 bis 1945 kam es zu einem enormen Einsatz von Seeminen durch alle Konfliktparteien alleine Grossbritannien verlegte mehr als 263 000 Seeminen davon knapp 160 000 Minen im Rahmen von Defensivsperren 27 Seitens des Deutschen Reiches wurden im Zweiten Weltkrieg rund 223 000 Minen eingesetzt 28 Im Vergleich zum Ersten Weltkrieg gingen bedingt durch Verbesserungen vor allem im Bereich des Unterwasserschutzes die Verluste an grossen Kriegsschiffen zwar deutlich zuruck durch Seeminen gingen an grosseren Einheiten nur der britische Leichte Kreuzer Neptune sowie das finnische Kustenpanzerschiff Ilmarinen verloren 29 jedoch traten unter leichteren Schiffseinheiten Zerstorergrosse und darunter teils schwere Verluste ein Deutschland und Finnland verminten ab 1941 nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion die Narwa Bucht sowie den Finnischen Meerbusen in der Ostsee derart umfangreich dass die Baltische Flotte der Sowjetunion fur knapp drei Jahre beinahe vollstandig ausgeschaltet war jedoch gelangen einzelnen U Booten immer wieder Durchbruche durch die Minenriegel 30 Weitere Gebiete die einen starken Mineneinsatz sahen lagen z B im Mittelmeer etwa vor Malta vor Kap Bon oder vor nordafrikanischen Hafen etwa Tripolis und Bengasi wobei sich hier britische Offensiv und italienisch deutsche Defensivsperren teils vermischten Auch vor weiter von Europa entfernt liegenden Hafen musste mit einer Minenbedrohung gerechnet werden so warfen etwa deutsche Hilfskreuzer Minensperren vor sudafrikanischen und australischen Hafen deutsche U Boote verlegten 1942 zudem Minen in den Schifffahrtswegen vor der Ostkuste der Vereinigten Staaten Explosion des sudkoreanischen Minensuchers Gongju ex USS YMS 516 vor Wŏnsan im Oktober 1950 nachdem das Schiff auf eine nordkoreanische Mine gelaufen war Im Zweiten Weltkrieg wurden Seeminen verstarkt auch aus der Luft abgeworfen So warfen deutsche Flugzeuge zwischen Herbst 1939 und Marz 1940 rund 1 000 Seeminen darunter zahlreiche Magnetminen in britischen Kustengewassern ab Bis April 1940 gingen 129 alliierte Handelsschiffe durch diese Minen verloren 31 Im spateren Verlauf des Krieges fuhrten die Alliierten noch umfangreichere Minenunternehmen aus der Luft durch Im Vorfeld der alliierten Landung in der Normandie im Juni 1944 legte die Royal Air Force zwischen April und Anfang Juni 1944 rund 4 000 Minen in franzosischen Kustengewassern 32 um die deutschen Schiffsbewegungen zu storen Auch der Pazifikkrieg sah mit der Operation Starvation einen massiven Einsatz von Seeminen aus der Luft Die United States Air Force warf hierbei zwischen Marz und August 1945 mehr als 12 000 Minen 33 34 in japanischen Kustengewassern ab was den Schiffsverkehr dort etwa in der Seto Inlandsee fast zum Erliegen brachte 35 Zudem wurden im Zweiten Weltkrieg vermehrt Minen mit verschiedenen Zundvorrichtungen eingesetzt so gab es Druck Magnet und Akustikminen was Raumoperationen dementsprechend stark erschwerte Aus diesem Grund mussten auch noch lange Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges immer wieder weltweit Minensuchoperationen vorgenommen werden So wurde etwa die letzte Raumung einer US Seemine in den Gewassern der japanischen Seto Inlandsee im Jahr 1971 vermeldet 36 Und noch im Jahr 2019 beseitigten Minensucheinheiten der deutschen Marine im Zusammenwirken mit den anderen Schiffen der NATO insgesamt 42 Seeminen aus Kriegszeiten im Fehmarnbelt was zu einem Sterben von Tummlern gefuhrt haben soll 37 Trotz all dieser Bemuhungen wird geschatzt dass noch mehrere zehntausend Seeminen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges unentdeckt in den Meeren liegen so nahm beispielsweise die Regierung Estlands im Jahr 2018 an dass noch bis zu 50 000 Seeminen entlang der Kusten des Baltikums verstreut sein konnten 38 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es nur noch zu wenigen Minenoperationen So verlegte etwa Nordkorea wahrend des Koreakriegs 1950 bis 1953 defensive Minensperren zwecks des Hafen und Kustenschutzes unter anderem vor Wŏnsan wobei geschatzt etwa 3 000 Seeminen geworfen wurden 39 Die Verluste der UN Streitkrafte durch diese Minen waren zwar gering doch notigten sie die alliierten Seestreitkrafte zu umfangreichen Such und Raumoperationen was entsprechende Zeitverluste bedeutete Auch wahrend der sukzessiven Kriege im Nahen Osten kamen in geringem Umfang Seeminen durch staatliche Akteure zum Einsatz so verlegte etwa Agypten im Vorfeld des Sechstagekrieges 1967 Minen in der Strasse von Tiran um diese fur israelische Handelsschiffe zu sperren 40 Auch wahrend des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 wurden Seeminen im Schwarzen Meer beziehungsweise vor ukrainischen Hafen eingesetzt Die Zahl der ausgelegten Minen gilt als bislang nicht genau gesichert ferner ist auch der Ursprung der Minen bislang nicht verifiziert auch wenn seitens russischer NAVTEX Meldungen von 420 ausgelegten ukrainischen Defensivminen ausgegangen wurde was aber von Fachkreisen als unrealistisch eingestuft wird 41 Losgerissene Treibminen indessen wurden im Marz und April 2022 von Einheiten der turkischen Marine in turkischen Kustengewassern aufgefunden und mussten entsprechend geraumt werden 42 Dass von den Treibminen im Schwarzen Meer eine betrachtliche Gefahr ausgeht wurde im September 2022 ersichtlich als der rumanische Minensucher Dimitrie Nicolescu nordostlich von Constanța durch einen Minentreffer beschadigt wurde 43 Der Minenkrieg ist auch eine der wenigen Moglichkeiten des Guerillakrieges zur See Im Juli und August 1984 wurden im Roten Meer durch einen getarnten Minenleger Seeminen gelegt durch die insgesamt 17 Handelsschiffe beschadigt wurden 44 Die Minen wurden im Rahmen einer internationalen Raumoperation beseitigt wobei Taucher der Royal Navy eine der Minen als eine sowjetische 720 Kilogramm Grundmine identifizieren konnten Anhand der Seriennummer dieser Seemine konnte eruiert werden dass diese Anfang der 1980er Jahre nach Libyen geliefert worden war Da unter den ersten beschadigten Schiffen sich auch sowjetische beziehungsweise Ostblock Handelsschiffe befunden hatten 44 wird eine Mitwisserschaft der Sowjetunion als unwahrscheinlich angesehen Vielmehr wird bei dem Vorfall von einem Terrorakt Libyens damals unter Fuhrung Muammar al Gaddafis gegen den internationalen Seeverkehr ausgegangen Ebenfalls in den 1980er Jahren verminte der Iran Teile des Persischen Golfes wobei unter anderem der getarnte Minenleger Iran Ajr zum Einsatz kam Das Schiff wurde schliesslich 1987 von der United States Navy im Rahmen der Operation Prime Chance aufgebracht und spater versenkt Landungsoperationen Bearbeiten Landung kanadischer Truppen am Juno Beach im Rahmen der Operation Overlord 1944 Ein Crusader Panzer verlasst ein britisches Landungsfahrzeug 1942 Landungsoperationen sind Teil der amphibischen Kriegfuhrung zum Beispiel in Form von Insel Besetzungen oder militarischen Interventionen Fruhe Formen von Landungsoperationen fanden bereits in der Antike statt so wurden beispielsweise im zweiten Perserzug ab 490 v Chr in der Flotte von Datis und Artaphernes den Feldherren von Dareios I im Kontext des Ubersetzens des persischen Heeres von Kleinasien nach Attika spezielle Pferdetransportschiffe mit Bugrampen genutzt die der Kavallerie das direkte Anlanden ermoglichten es handelte sich hierbei um eine der ersten uberlieferten amphibischen Operationen der Weltgeschichte 45 Auch wahrend des zweiten Britannienzuges durch Caesar 54 v Chr kamen Pferdetransporter mit klappbaren Rampen zum Einsatz Auch die Spatantike sah den Einsatz von speziell fur amphibische Vorhaben gebauten Schiffen mit klappbaren Rampen so wurden z B ostromische Truppen unter Belisar wahrend der Restauratio imperii und den daraus resultierenden Kriegen gegen Vandalen und Goten zunachst im Jahr 533 in Africa angelandet und dann 535 von Africa nach Sicilia ubergesetzt wobei insgesamt mehr als 600 Schiffe beteiligt gewesen sein sollen 46 Eines der in Europa bekannteren Landungsunternehmen des Mittelalters ereignete sich 1066 im Kontext der Eroberung Englands durch die Normannen als Wilhelm der Eroberer mit vermutlich etwa 7 000 Soldaten uber den Armelkanal setzte und nachfolgend bei Hastings die Angelsachsen unter Konig Harald II besiegen konnte es handelt sich bis heute um die letzte erfolgreiche Landung in England 47 Die grossten versuchten Landungsunternehmen des Mittelalters fanden in Ostasien statt und durften die Versuche der Mongolen in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts gewesen sein das Kamakura Shōgunat in Japan zu unterwerfen Die Vorhaben scheiterten jedoch im Sturm siehe Kamikaze Mongoleneinfall wobei mehrere zehntausend Soldaten umgekommen sein sollen 48 In der fruhen Neuzeit kam es im Mittelmeer im Verlauf des 16 Jahrhunderts zu mehreren Landungsunternehmen einerseits durch die Osmanen die versuchten die Insel Malta dem Malteserorden zu entreissen sowie andererseits auch durch die mit den Osmanen in Gegnerschaft stehenden Habsburger unter anderem wahrend des sogenannten Tunisfeldzuges durch Kaiser Karl V im Jahr 1535 Die ersten amphibischen Operationen des 20 Jahrhunderts fanden im Ersten Weltkrieg statt siehe hierzu die Schlacht von Gallipoli 1915 16 sowie das Unternehmen Albion 1917 Grosse Landungsoperationen gab es dann spater vor allem im Zweiten Weltkrieg Zu den grossten Kampfen dieser Art gehoren die Schlacht um Iwojima die Landung auf Okinawa 1945 und die Invasion in der Normandie 1944 Im Zusammenhang mit diesen Operationen wurden nicht nur mehrere hunderttausend Soldaten aufgeboten und angelandet sondern es kamen zudem auch speziell konstruierte Landungsfahrzeuge in grossem Umfang zum Einsatz alleine bei der Landung in der Normandie 1944 waren rund 6 900 Landungsfahrzeuge aller Grossenordnungen beteiligt 49 so beispielsweise Panzerlandungsschiffe LCT Fahrzeuglandungs LSV oder Landungsunterstutzungsschiffe Die bislang letzten grosseren Landungsoperationen geschahen im Zypernkonflikt und wahrend des Falklandkriegs Die Marineinfanterie gilt in manchen Staaten als eigene Teilstreitkraft Siehe auch Marineschutzkrafte und United States Marine CorpsAbschreckung BearbeitenAllein die Existenz grosser Seestreitkrafte in Seegebieten Prasenzflotte fleet in being kann die Strategie des Gegners massiv beeinflussen Dies wirkt sich auch direkt auf die Taktiken der beteiligten Flotten aus Wahrend der napoleonischen Kriege versuchte die britische Royal Navy die Gegner moglichst schnell zu versenken und nutzte fast jede Gelegenheit fur ein Gefecht Anders war die Strategie der Franzosen die ihre Flotte zu schonen versuchten Nur eine intakte Flotte konnte an der richtigen Stelle den Gegner abschrecken bzw seine Krafte binden Das deutsche Schlachtschiff Tirpitz war die meiste Zeit von 1941 bis 1944 in den Fjorden Norwegens versteckt zwang aber die Briten standig eine Ubermacht an vergleichbar kampfkraftigen Schiffen bereitzuhalten die die Konvois nach Archangelsk und Murmansk eskortierten bzw aus der Distanz sicherten Literatur BearbeitenHelmut Diwald Die Erben Poseidons Seemachtpolitik im 20 Jahrhundert Droemer Knauer Munchen 1984 ISBN 3 426 26131 6 Philipp Vogler Torpedos U Boote Zerstorer Geschichte der Flottenrustung von 1859 bis 1914 minfanal Bonn 2015 ISBN 978 3 95421 083 1 Iain Dickie u a Geschichte der Seekriege Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2250 0 Ian Speller Naval Warfare In David Jordan u a Understanding Modern Warfare Cambridge University Press Cambridge 2008 S 122 177 Geoffrey Till Seapower A Guide for the Twenty First Century Frank Cass Oxon 2004 ISBN 0 7146 8436 8 Bernard Ireland Eric Grove 100 Jahre Krieg zur See Die Chronik Motorbuch Stuttgart 1999 ISBN 3 613 02003 3 Paul Kemp Der Kampf zur See 1939 1945 Bechtermunz Augsburg 1998 ISBN 3 8289 5325 5 Heinz Neukirchen Seemacht im Spiegel der Geschichte Transpress Berlin 1982 Gondrom Bayreuth 1988 ISBN 3 8112 0368 1 Helmut Pemsel Seeherrschaft 3 Auflage Bernard amp Graefe Augsburg 1995 ISBN 3 89350 711 6 Band 1 Eine maritime Weltgeschichte von den Anfangen bis 1850 Band 2 Eine maritime Weltgeschichte von der Dampfschiffahrt bis zur Gegenwart dd Jann M Witt Christian Jentzsch Der Seekrieg 1914 1918 Die Kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg wbg Theiss Darmstadt 2016 ISBN 978 3 8062 3272 1 Siehe auch BearbeitenAlfred Thayer Mahan Werke sein Werk The Influence of Sea Power upon History 1890 ist in bei englischsprachigen Marinehistorikern bis heute bekannt und anerkannt Weblinks Bearbeiten Commons Seekrieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Seekrieg Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Der Seekrieg gegen Napoleon Bonaparte Chronik des Seekrieges 1939 1945Fussnoten Bearbeiten Polybios Historien 1 22 23 Berthold Seewald Vier Schiffsgiganten besiegten die turkische Flotte In www welt de 4 Dezember 2013 Springmann 2014 S 371 Konrad Fritze Gunter Krause Seekriege der Hanse Zweibrucken 2007 S 32 Springmann 2014 S 372 381 Fritze Krause 1997 S 38 Springmann 2014 S 379 Springmann 2014 S 443 Ernest J King u a War at Sea in the Middle Ages and the Renaissance Boydell Press 20003 Springmann 2014 S 454 Berthold Seewald Schon einmal schickte China riesige Flotten in See in welt de 29 November 2013 Robert Rebitsch Die Englisch Niederlandischen Seekriege Wien 2013 Paul M Kennedy The Rise And Fall of British Naval Mastery Humanity Books 2006 Rolf Hobson Maritimer Imperialismus Seemachtsideologie seestrategisches Denken und der Tirpitzplan 1875 bis 1914 Oslo Munchen 2004 Thomas Hill Die Stadt und ihr Markt Bremens Umlands und Aussenbeziehungen im Mittelalter 12 15 Jahrhundert Stuttgart 2004 S 356 f Zitiert nach faz net Gebauer Jurgen Krenz Egon Marine Enzyklopadie Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1998 S 141 a b c Gebauer Marine Enzyklopadie S 141 Pemsel Helmut Seeherrschaft Eine maritime Weltgeschichte von den Anfangen bis 1850 1 Band Weltbild Verlag Augsburg 1995 S 260 Udo Allerbeck Piraterie in China In Hartmut Roder Hrsg Piraten Die Herren der Sieben Meere Edition Temmen Bremen 2000 Kennedy Andrew J La Plata Brazil and Paraguay During the Present War Stanford London 1869 S 104 Pemsel Helmut Seeherrschaft Eine maritime Weltgeschichte von der Dampfschiffahrt bis zur Gegenwart 2 Band Weltbild Verlag Augsburg 1995 S 418 Busuttil James J Naval Weapons Systems and the Contemporary Law of War Oxford University Press Inc Oxford New York 1998 S 33 Gebauer Marine Enzyklopadie S 257 Pemsel Seeherrschaft 2 Band S 480 Clodfelter Micheal Warfare and Armed Conflicts A Statistical Encyclopedia of Casualty and Other Figures 1492 2015 McFarland amp Company Jefferson NC 2017 S 428 Naval History Homepage Royal Navy Minelaying Operations Abgerufen am 18 Februar 2022 Chilstrom John S Mines Away The Significance of U S Army Air Forces Minelaying in World War II School of Advanced Air Power Studies Air University Maxwell Air Force Base AL 1992 S 14 Pemsel Seeherrschaft 2 Band S 733 Horst Steigleder Die deutsche Kriegsmarine und der Ostfeldzug 1 Auflage Militarverlag Berlin 2010 S 193 naval history net Chilstrom Mines Away S 15 Wesley F Craven James L Cate The Army Air Forces in World War II Volume V The Pacific Matterhorn to Nagasaki June 1944 to August 1945 University of Chicago Press Chicago 1953 S 21 wlb stuttgart de Haywood S Hansell Strategic Air War against Japan Airpower Research Institute Air War College Washington DC 1980 S 42 Watzig Joachim Die japanische Flotte Von 1868 bis heute Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1996 S 208 Deutsche Welle Germany Clearing Of WWII Mines Did Cause Porpoise Deaths Abgerufen am 18 Februar 2022 The Washington Post Estonia is Still Clearing Thousands of World War II Mines From Its Waters Abgerufen am 18 Februar 2022 Busuttil Naval Weapons Systems S 37 Busuttil Naval Weapons Systems S 38 Naval News Opinion Is There A Serious Sea Mine Threat In The Black Sea Abgerufen am 8 April 2022 Naval News Turkish MPA Detects The 3rd Sea Mine Off Turkey Coast In The Black Sea Abgerufen am 8 April 2022 Naval News Romanian Minesweeper Hits Sea Mine In The Black Sea Abgerufen am 11 September 2022 a b HMS Vernon The Red Sea 1984 Abgerufen am 17 Februar 2022 Pemsel Seeherrschaft 1 Band S 18 Pemsel Seeherrschaft 1 Band S 76 Pemsel Seeherrschaft 1 Band S 100 Turnbull Stephen The Mongol Invasions of Japan 1274 and 1281 Bloomsbury Publishing New York 2010 S 76 Gebauer Marine Enzyklopadie S 253 Normdaten Sachbegriff GND 4054141 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seekrieg amp oldid 234941605